Wohnung vermieten über Makler oder Privat

escrivel

Lt. Commander
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Hallo Zusammen,

auf Grund von einem Umzug in einer andere Stadt möchte ich gerne meine bisherige ETW vermieten. Nun stellt sich die Frage ob ich dazu einen Makler beauftragen soll oder dies selbst in die Hand nehme.

Von meinem neuen Wohnort sind es ca 1:40h zu meiner ETW.
Ich habe bislang noch keine Erfahrung mit dem Thema vermieten.

Kann jemand hierzu etwas aus eigener Erfahrung beitragen?

Danke und Grüße,
 
Die Frage kann man nicht wirklich richtig beantworten.

Beide Seiten haben ihre Starken Argumente.
Beim Makler (wenn man die örtlichen Großen nimmt) kann man sich sicher sein, dass der sich um alles kümmert, alles geklärt ist und es kein weiteren Probleme später auftreten. Je nachdem welche Art von Vertrag man geschlossen hat. Nur Suche, mit Unterschrift, manch einer auch Verwaltung mit dabei.

Denn sind wir mal ganz genau, sollte der Mieter nach 3 Monaten wieder ausziehen, stehst du an genau der gleichen Stelle. Hast keine Infos, weißt nicht wie das so läuft und musst wieder den Markler beauftragen, der kennt nun deine Immobilie, weiß also mehr bekommt aber das gleiche Geld.

Wenn du dich selber darum kümmerst, musst du natürlich wissen zu welchem Preis du vermieten willst, du musst alle nötigen Unterlagen beschaffen etc. Die Zeit "opfern" für Telefon und Besichtigung. Wenn der Mieter dann anruft bzgl. irgendwelcher Fragen oder Mängel.
Aber dieses Wissen kann dir keiner mehr nehmen und du kannst darauf dann aufbauen und entscheiden ob dir der Stress das wirklich wert ist und ob ein Markler nicht besser gewesen wäre.

Ich würde evtl. auch mal das Gespräch mit guten Nachbarn oder der Verwaltung suchen. Nachbarn (Vermieter) helfen einem manchmal bzw. auch die Verwaltung könnte soetwas machen. Zumindest, Fragen kostet nichts.
 
Vermietet wird über einen Makler (kostet Dich in der Regel zwei Kaltmieten), der macht die Unterlagen fertig, schickt Dir seine "Auswahl" zu, und Du musst nur noch sagen: Die da will ich.
Nebenbei beschäftige ich eine Hausverwaltung.
Kostet Kohle, dafür kümmern die sich um alles.

Ich freu mich das es solche Dienstleistungen gibt, damit meine kostbare Zeit für anderes Zeug verwendbar ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke das kommt auch drauf an wo die Wohnung ist. Da wo ich wohne, Großraum München, machst Du das nicht selber. Eine Anzeige und die rennen Dir die Bude ein. Hier würde ich das nur über Freunde, Nachbarn, Kollegen, Hausverwaltung oder Makler machen.
 
Vermiete selbst eine Einheit im Reihenhaus ...
Ich bin absolut gegen Makler! Ehrlich anzeigen online stellen mach ich nebenbei im Büro in der Mittagspause, Mails beantworte ich nebenbei und Anrufe sowieso.
Ich wohne aber auch in unmittelbarer Nähe :) .

Vorauswahl etc. brauch ich alles nicht, ich lasse mir Gehaltsnachweise geben, beide vorvermieter, Schufa, Selbstauskunft und schau mir Auto und Leute an.
 
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Die Schufa Selbstauskunft darf man dir überhaupt nicht zeigen und du darfst sie überhaupt nicht zur Einsicht verlangen. Das sagt ja schon der Name "Selbstauskunft", dass da niemand anderes außer man selbst reinschauen darf, weil da Daten transportiert werden, die niemanden etwas angehen und Unternehmen mit Schufaanbindung auch nicht in der Form und Bündelung angezeigt werden.
Wenn du Schufa-Auskünfte haben möchtest, dann registriere dich bei der Schufa für einen offiziellen Zugang und halte dich an die Auflagen.
 
Ich vermiete auch ETWen und die Mieterauswahl ist so ziemlich das einzige, das ich noch selbst machen möchte. Derjenige bewohnt schließlich mein Eigentum.

Wenn man es nicht selbst machen möchte, was ich nicht empfehlen kann, kümmert sich in der Regel aber eher die Hausverwaltung und nicht ein Makler darum.

Wobei ich nicht grundsätzlich etwas gegen Makler habe. Gut vernetzte Makler sind Gold wert.
 
ayngush schrieb:
Die Schufa Selbstauskunft darf man dir überhaupt nicht zeigen und du darfst sie überhaupt nicht zur Einsicht verlangen. Das sagt ja schon der Name "Selbstauskunft", dass da niemand anderes außer man selbst reinschauen darf, weil da Daten transportiert werden, die niemanden etwas angehen und Unternehmen mit Schufaanbindung auch nicht in der Form und Bündelung angezeigt werden.
Wenn du Schufa-Auskünfte haben möchtest, dann registriere dich bei der Schufa für einen offiziellen Zugang und halte dich an die Auflagen.
Selbstauskunft ist ein Fragebogen welchen die Mieter ausfüllen .... Schufa lasse ich mir natürlich dir Vermieter Auskunft geben. Es ist ein Komma zwischen Schufa und selbstauskunft.

Aber selbst wenn ich die Schufa selbstauskunft haben wollen würde ... kann sich doch der potenzielle Mieter aussuchen ob er das machen will oder nicht. Oo
 
Wenn du sie haben willst begehst du schon den ersten Verstoß gegen die informelle Selbstbestimmung des Mieters. Wenn der Mieter dir diese Schufa-Selbstauskunft freiwillig zeigt, weil er der Meinung ist dadurch für sich als gute Vertragspartei zu werben ist das allein seine Sache. Als Vermieter diese Schufa-Selbstauskunft zu Verlangen, zu wollen, oder das als Vertragsbestandteil zu machen kannst du nicht. Soweit geht geht das Vertragsrecht nun auch wieder nicht, dass es Grundrechte ausser kraft setzten kann.

Solltest du einen Verband angehören, die Schufa-Auskünfte selbst mit Einwilligung ziehen können, dann hättest du die Möglichkeit den Vertrag an eine positive Rückmeldung zu knüpfen. Als einzelner Vermieter ist das aber nicht der Fall.
 
"Als Vermieter diese Schufa-Selbstauskunft zu Verlangen, zu wollen, oder das als Vertragsbestandteil zu machen kannst du nicht."

Kann er schon wieso auch nicht.
Und wenn die potenziellen Mieter das nicht wollen dann müssen die sich halt was anderes suchen, so einfach ist das.
 
Eben ich kann ja pauschale von einem potenziellen Mietern wünschen was ich will.
Müssen muss der potenzieller Mieter natürlich nichts. ich frage im Fragebogen auch nach Dingen der Lebensplanung, muss er nicht wahrheitsgemäß beantworten trotzdem frag ich nach.

Immerhin ist es mein Eigentum und mein Frieden mit den Nachbarn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst du? Wer sichs leisten kann...

Was sind die Rechtsfolgen?
Mach der Mieter falsche Angaben, kann der Vermieter darauf keine Ansprüche herleiten, solange der Mieter sich vertragstreu verhält. Der Vermieter muss aufpassen: Er kann wegen unzulässiger Fragen abgemahnt werden.
Das Argument, der Interessent erhalte die Wohnung nicht, wenn er bestimmte Angaben nicht mache, kann sehr teuer werden. Meldet der Mieter unzulässig erzwungene Herausgabe von Daten später der Datenschutzbehörde, drohen unter Umständen hohe Bußgelder. Dies insbesondere dann, wenn der Vermieter eine juristische Person oder gewerblich tätig ist.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/w...-mieter-fragen-darf-und-was-nicht_139060.html
 
Es ist korrekt du darfst einen Mieter nicht ablehnen weil er Angabe xyz nicht machen wollte, dies kann in der Tat Probleme geben.
Jedoch kannst du ohne Begründung einen potenziellen Mieter ablehnen! Dann ist die Welt in Ordnung :) .

Schlimm genug das man überhaupt so einen Eiertanz machen muss in Deutschland. Aber es geht weit nerviger als neue Mieter finden, alte los werden :D !
 
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Jetzt kommen wir alle mal etwas runter und schauen uns das in Ruhe nochmal an.

Wenn ich als Mieter von einem Vermieter nach bestimmten Fragen wie Lebensplanung, politsche Ausrichtung, etc. pp. sollte ich mich fragen warum der Vermieter dies haben will und ob ich wirklich diese Wohnung mit diesem vermieter haben möchte. "Konfiktpotential" kann hier schon bei Kleinigkeiten gegeben sein.
Umgekehrt möchte der Vermieter geschuldet aus seiner Vergangenheit mögliche "Problemmieter" aussortieren.

Dem TE fehlen natürlich diese Erfahrungen, deshalb kann ich bei einer Erstvermietung den Gedanken Makler durchaus verstehen. Aber selbst ein freundliches Auftreten, Lohnbescheinigungen, EST-Bescheide, Schufa-Auskunft etc. schützen einem nicht, wenn 3 Monate später sich der Mensch komplett anders verhält.


Heelix schrieb:
Schlimm genug das man überhaupt so einen Eiertanz machen muss in Deutschland. Aber es geht weit nerviger als neue Mieter finden, alte los werden :D !
Naja, ich greife da gern auf die kurze Leine zurück. Meine Mieter wissen das ich so schnell wie möglich Gefahren beseitige. Schönheitsreps. können etwas dauern, werden dafür aber sauber abgearbeitet. Man kann sich gegenseitig aufeinander verlassen. Miete kann (wenn man es aus wichtigen Gründen benennen kann) auch einmal später als üblich gezahlt werden. Wer nichts sagt und auch auf meinen Anrufe dazu nicht reagiert, bekommt einen Schuss vor den Bug und ist beim nächsten ähnlichen Vorfall fällig. Die Regeln sind klar. Wenn man mir Mietkürzungen kurzfristig "zufügen" kann, kann man das Spiel auch umdrehen.
Das mag zwar im ersten Moment hart klingen, aber ich musste für meine Wohnung bisher nur ein mal eine Anzeige schalten. Der Rest kam durch Hören sagen, dass spricht eigentlich eher für mich als gegen mich.
 
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Heelix schrieb:
Es ist korrekt du darfst einen Mieter nicht ablehnen weil er Angabe xyz nicht machen wollte, dies kann in der Tat Probleme geben.
Naja, wer schwer vom Begriff ist, dem sei gesagt, dass das reine stellen von unsittlichen Fragen (Ablehnung danach hin oder her) bereits ein (ggf. bereits kostenpflichtiger) Abmahnungsgrund sein kann.
Wenn dann noch das AGG mit reinspielt (fragen nach dem Geburtsland, Religion, sexuellen Orientierung) kommen schnell Bußgelder dazu und die DSGVO schlägt bei Leuten ohne Vertragsverhältnis (Miet-Interessenten) nochmal ungleich härter zu als bei Vertragsparteien. Vor allem, wenn man zur Besichtigung Gehaltsnachweise und Schufa-Auszüge "haben will" (vulgo: verlangt)

Lehnst du dann noch Mieter aufgrund ihrer homosexuellen Familienplanung ab ist dir echt nicht mehr zu helfen.
 
Das Urteil will ich lesen... Ausweis darf ich sowieso angucken warum soll die Frage nach Land der Geburt relevant sein ?

Wie gesagt theoretisch muss man bei gelb an der Ampel auch bremsen und trotzdem fährt jeder mal bei gelb ...
 
Das ist mal wieder das typische Beispiel für "wo kein Kläger, da auch kein Richter".
Es mag vielleicht rechtlich nicht ganz sauber sein, da die meisten Leute allerdings nicht aus jucks ne neue Bude suchen sondern teilweise unter zeitlichem Druck stehen, geben die sogar sehr gerne so Zeug ab wenn es positiv ist um aus der Menge heraus zustechen.
Hier in der Schweiz wirst du egal wo niemals eine Wohnung bekommen, ohne eine Selbstauskunft abzugeben und da ich nichts zu verbergen habe, hab ich die auch schon ohne Nachfrage immer mitgeliefert und ganz ehrlich die Leute die etwas zu verbergen haben oder die "Aluhut" Fraktion, will man ohnehin nicht in seiner Bude drin haben.

Halten wir fest in Deutschland vielleicht nicht ganz Rechtskonform, aber trotzdem normale Praxis und wer dagegen was hat, brauch sich am Ende trotzdem nicht wundern, wenn er/sie die Wohnung nicht bekommt :D
 
Es ist dann abe rauch die Frage, was es einem Mietinteressenten hilft, jeden Vermieter anzuzeigen, dass er in einer freiwilligen Selbstauskunft Dinge fragt, die er nicht fragen darf.
Am Ende kannst du dich zwar gut fühlen, denen allen ans Bein gepinkelt zu haben – eine Wohnung hast du deswegen aber immernoch nicht.
Also hast du als Mieter dann auch nix reelles davon.

Am Besten wäre es doch, man macht den gleichen Vorschlag wie bei Bewerbungen für einen Arbeitsplatz. Kompeltt anonymisieren den Bewerberprozess. Keine Bilder, kein Geschlecht, keine Namen. Ach, warum nicht einfach direkt die Wohnungen verlosen? Gleiche Chance für alle.

Aber mal im Ernst. Es ist immerhin mein Eigentum, dass ich hier einem völlig fremden Menschen anvertraue. Und dann soll ich das am besten komplett ohne irgendwelche Fragen tun mit der ich die Person einschätzen könnte? Ich pers. Finde es sehr legitim, z.B. ein paar, Ende 20 oder anfang 30 mal nach ihrer Lebensplanung zu fragen wenn sie sich gerade für meine 2-Zimmer-Wohnung bewerben. Am Ende suchen sie nur was für die Zeit, bis das Häuschen gebaut ist und ziehen in einem Jahr wieder aus? Also hab ich als Vermieter da nicht viel davon wenn der ganze Prozess in kurzer Zeit von vorne beginnt.

Wo ich aber auch finde, dass es keinen etwas angeht sind Sachen wie sexuelle Orientierung, Glaube oder die eigene Krankheitsgeschichte. (Habe schon gehört, dass gefragt wurde, ob ansteckende Krankheiten wie HIV, Hepatitis usw. vorliegen.) Sowas hat mMn keinen Einfluss auf das Mietverhältnis.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Vermieter solche Sachen, die man nicht einfach offen auf einem Dokument fragen darf, dann letztlich im Smalltalk beim Gespräch fragen bzw. rausfinden. Hobbies, Familienstand und -Planung, Glaube usw. Es ist aber halt aufwendiger, wenn man erst mit 10 Interessenten sprechen muss anstatt diese bereits anhand ihrer Auskünfte schon zu 80% auszusortieren. Da gehört dann eben auch eine gewisse Menschenkenntnis dazu um die „schwarzen Schaafe“ rauszufiltern.
 
Was es hilft seine Rechte durchzusetzen? Lass mal kurz darüber nachdenken, in was für einer Gesellschaft wir leben und leben wollen. Diese Diskussion ist einfach absurd sondergleichen. "Es ist aber mein Eigentum...- für das dir andere eine mehr als angemessene "Nutzungsgebühr" bezahlen. Damit ist alles abgegolten. Und WIE Kinderfeindlich kann man im Kopf eigentlich eingestellt sein? "Dann habe ich den Aufwand nach kurzer Zeit wieder" Sorry... Echt mal.
 
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