Wohnungskauf, Fertigstellung verspätet, Corona Ausrede?

Osborn schrieb:
...
Wie seht ihr das? Was soll ich tun, wenn es soweit ist?
...
Es ist bereits so weit.
Trete schriftlich mit dem Auftragnehmer in Verbindung und verlange jetzt die Vereinbarung eines Abnahmetermines!
Zusätzlich kündigst Du jetzt bereits Deine vertraglichen Schadenersatzansprüche an, konkret oder pauschal!
Das hättest Du bereits zum letzten Jahreswechsel machen sollen!
Wer zuerst kommt, mahlt zu erst!

Falls Deine Immobilie zufällig von der Adler Group oder einem ihrer Tochterunternehmen gebaut werden sollen, dann würde ich mir an Deiner Stelle ernsthafte Sorgen machen.
Hatte der Auftragnehmer denn in 2020/2021 überhaupt schon Bauverzögerungen schriftlich angekündigt?
Falls nicht, ist dies kein gutes Anzeichen.
 
@knoxxi

Klar. In der Baubranche ist es üblich günstig in die Angebote zu gehen und dann über Claim Management den Auftrag in den Gewinn zu ziehen.

Meiner Erfahrung nach lohnt es sich trotzdem immer die eigenen Ansprüche zu verteidigen und durchzusetzen.

Komme ja aus dem Bereich. ;)
 
Leider ja und dieses Verhalten widert mich an und wird als selbstverständlich hingenommen. Anstelle mit klaren Zahlen zu arbeiten...
 
Kombra schrieb:
Der 1.1.22 ist dann der in Anlage 1 Nr. 4b bezeichnete Termin?

Ja.

Der Verkäufer schickt unaufgefordert regelmäßig Mails, wie der Stand der Dinge ist. Da steht auch, warum es länger als geplant läuft.

Beispiel Mail vom 30.4.21

Die Wohnungen sowie das Gemeinschaftseigentum (ohne Außenanlagen) der Häuser A und B wurden bereits übergeben.

Leider kommt es als Folge der Pandemie noch immer zu Lieferengpässen und damit zu Verzögerungen in der Fertigstellung der Bauleistungen. Hier sind insbesondere die Wohnungseingangstüren betroffen. Der vom Lieferanten genannte Liefertermin zu Ende April 2021 verzögert sich demnach auf voraussichtlich Mitte Juli 2021. Um Beschädigungen an Sanitärobjekten vorzubeugen, werden diese erst nach Herstellung der Wohnungseingangstüren montiert.

Dies hat zur Folge, dass die geplanten Vorabnahmen der Wohnungen erst ab Juli 2021 möglich sind und demnach im Zeitraum von Juli bis September stattfinden werden. Der genaue Termin zur Vorabnahme wird Ihnen ca. 2 Wochen vorher mitgeteilt.

Die Übergabe des Gemeinschaftseigentums ist auf Grund der Verschiebungen für September 2021 geplant. Die Übergabe der Wohnungen erfolgt im Anschluss, im vierten Quartal 2021.

Ich habe bis heute keinen Termin für eine Vorabnahme.

Aber jut, ich habe durch eure Beiträge schon einiges an Input, wie so etwas aussehen kann. Ich werde dann berichten, wenn es etwas neues gibt.

Edit: Nein, ist nicht Adler Group.
 
Ist anscheinend leider seit Corona normal das Material fehlt. Hier sieht man halt schön wie stark die Globalisierung solch einfache Dinge zum stocken bringt. Meine Wohnhausanlage seit Sommer renoviert (1 1/2 Jahre lang) Schon jetzt im Verzug. Am Anfang fehlten Demmplatten, dann Fenster verspätet, jetzt Türen 3 Monate schon hinten nach. Anders Beispiel. Der Arbeitgeber meiner Frau baut ein neues Betriebsgebäude. Fenster waren für August geplant und sind jetzt doch noch im November gekommen. Kurzfristig stand Feber 2022 im Raum.

Leider hapert es vorne und hinten mit Material und Arbeitern. Die Baubranche boomt und kommt einfach nicht hinterher.

Ich glaube nicht das hier der Bauträger dafür Haftbar ist das die Fertigstellung sich verschiebt da, da die Probleme sich nicht durch wechsel des Zulieferers lösen lassen wird.
 
Na ganz so einfach ist das nicht. Es steht auch die Überlegung im Raum, ob es ggf zumutbar gewesen wäre, alle Materialien schon zu Bau beginn beschafft zu haben. Besonders bei Bauvorhaben die schon 2019 begonnen haben.
 
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Bei mir haben die 2018 angefangen. Also wirklich mit dem Bau. Planung etc. natürlich lange vorher schon.
 
knoxxi schrieb:
Na ganz so einfach ist das nicht. Es steht auch die Überlegung im Raum, ob es ggf zumutbar gewesen wäre, alle Materialien schon zu Bau beginn beschafft zu haben. Besonders bei Bauvorhaben die schon 2019 begonnen haben.
Genau, keiner legt sich ein Lager für sowas an. Wo lebt ihr eigentlich?
 
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Keiner ist wohl kaum richtig, aber sei's drum. Nun fällt der Baufirma ihr Just in Time Konzept auf die Füße. Warum soll der Bauherr hier der Dumme sein, weil einem anderen sein Vorgehen um die Ohren fliegt?
 
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Ich wäre auch mit einem Kompromiss zufrieden, wenn sonst gar nix geht. Also dass zum Beispiel wenigstens die Hälfte der Verzugszahlung geleistet wird. Das würde mir auch schon enorm dabei helfen, die Darlehensraten zu leisten.
 
knoxxi schrieb:
Keiner ist wohl kaum richtig, aber sei's drum. Nun fällt der Baufirma ihr Just in Time Konzept auf die Füße. Warum soll der Bauherr hier der Dumme sein, weil einem anderen sein Vorgehen um die Ohren fliegt?
Baustoffe für über 100 Wohnungen plus ein zusätzlicher Rewe ist wohl schon etwas wo man sagen könnte das hier ein Lager nicht unbedingt zumutbar gewesen sein könnte:
Osborn schrieb:
Es ist ein großes Bauprojekt. Mehrere Mehrfamilienhäuser nebeneinenader. Insgesamt über 100 Wohnungen. Fußbodenheizung, bodentiefe Fenster, Rewe im Erdgeschoss, Tiefgarage, usw.
 
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Osborn schrieb:
Ich wäre auch mit einem Kompromiss zufrieden, wenn sonst gar nix geht. Also dass zum Beispiel wenigstens die Hälfte der Verzugszahlung geleistet wird. Das würde mir auch schon enorm dabei helfen, die Darlehensraten zu leisten.
Meine Mutter will sich auch ein Haus kaufen… zuerst hieß es im Juni kann unterschrieben werden, dann wurde es Dezember. ( altes Haus, aber der Verkäufer muss es wohl 10 Jahre halten wegen Spekualtionssteuer oder was auch immer ).
also meine Mutter bei der Sparkasse angerufen, dass es sich verzögert… weil wegen Bereitstellungsgeld oder weil das Geld geparkt wird, damit keine Zinsen oder Ähnliches anfallen… Beraterin gesagt: ok, ich mache das für 1 Jahr..
Jetzt habe ich sie letztens gefragt, wie das aussieht, verzögert sich wohl nochmal bis März 22 wegen Erbpacht, also nochmal angerufen bei der Sparkasse.. und die Beraterin: Kein Problem, ich hatte es ja schon vorsorglich auf ein Jahr ( ich nenne es mal jetzt so ) „Parken“ gestellt.

vielleicht solltest du bei deiner Sparkasse/Bank mal anfragen …
 
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Warum bitte soll es das Problem des Käufers/Auftraggebers sein ob der Verkäufer/Auftragnehmer oder seine Vorlieferanten an Material und Arbeitskräfte kommen?

Geht ihr auch in den Supermarkt, bezahlt 50 Euro für Lebensmittel und werdet mit leeren Händen nach Hause geschickt á la "die Lebensmittel sind gerade ausverkauft, liefern wir irgendwann vielleicht nach"?
 
@SpookyFBI

Danke, dass du nachfragst:

Weil sich in einem Internetforum prägnante Beispiele und deutliche Aussagen besser einprägen und "halten" als ein sachlicher, wissenschaftlicher Vortrag, den die Leute ganz bewusst vermieden haben, als sie nicht XYZ studierten.


Deine Mutter z. B. hat sicher irgendwelche Kosten. Wer trägt diese? Sie. Wer ist der Verursacher? Nicht sie. Ist das fair? Nö. Würde ich also prüfen, ob sich die Kosten an den Verursacher weiterverrechnen lassen? Ja.


Dass Wissen oft mit Arroganz gleichgesetzt wird nehme ich hin.



Du und andere können jetzt natürlich wieder irgendeine substanzlose Emotionsdiskussion führen. Oder ihr macht das, weshalb z. B. ich in diesem und anderen Foren bin: Vom Wissen anderer profitieren.
 
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Idon schrieb:
Geht ihr auch in den Supermarkt, bezahlt 50 Euro für Lebensmittel und werdet mit leeren Händen nach Hause geschickt á la "die Lebensmittel sind gerade ausverkauft, liefern wir irgendwann vielleicht nach"?
Äpfel und Birnen und so.....

Vergleich es doch mal lieber mit bestimmten Autoherstellern wie Tesla oder BMW die ihre Autos auf Grund von Lieferproblemen auch ohne bestimmte Features ausliefern (müssen).

Du kannst ja auch gern als Käufer einen anderen Lieferanten beauftragen der das Ganze dann macht und dem ursprünglichen Lieferanten die Mehrkosten dann in Rechnung stellen. Ach geht nicht weil alles ausverkauft ist und überall Lieferprobleme? Ja so ein Mist.....:rolleyes:
 
@Kombra

Ja, und wenn ich ein Auto bekomme, welches Features die ich bestellt und ggf. bereits bezahlt habe nicht bekomme - was dann? Akzeptiere ich das einfach und halte den Mund? Natürlich nicht.

Ich muss auch keinen "anderen" Lieferanten beauftragen. Ich habe doch bereits jemanden beauftragt. Dass dieser sein Unternehmen nachlässig führt und mehr Aufträge annimmt, als er bearbeiten kann, ist wessen unternehmerisches Risiko? Meines? Werde ich dann auch am Gewinn beteiligt wenn es so richtig gut läuft?



Warum soll also jemand wie der TE ohne jede weitere Prüfung einfach alle Nachteile schlucken? Dafür gibt es doch erstmal gar keinen rationalen Grund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Idon schrieb:
Ja, und wenn ich ein Auto bekomme, welches Features die ich bestellt und ggf. bereits bezahlt habe nicht bekomme - was dann? Akzeptiere ich das einfach und halte den Mund? Natürlich nicht.
Dann gibst du es zurück und kaufst es woanders wo es das gewünschte Feature auch nicht gibt. Bist dann also genau so weit wie vorher. Glückwunsch.

Ich wollte zwar noch einiges mehr schreiben aber ich habs lieber gelöscht. Bringt hier glaube ich eh nix. Machs gut und rat dem TE dann ruhig Öl ins Feuer zu gießen.

Good luck
 
@Kombra

Ich gebe den PKW natürlich nicht zurück. Minderung ist hier das Stichwort. Dazu eben ggf. Schadensersatz.


Warum Öl ins Feuer gießen? Wer verhält sich denn womöglich vertragsuntreu? Der TE oder sein Geschäftspartner?
 
Idon schrieb:
Ich lehne auf der Arbeit Corona - und habe das von Anfang an getan - als Force Majeure Grund ab. Entweder weil nicht plötzlich bzw. unvermeidbar, weil nicht oder nicht rechtzeitig angezeigt oder weil nicht oder nicht ausreichend Gründe dargelegt wurden.

Haben Kunden bei uns auch schon versucht.
Die ganze Nummer war für die nicht billig und sie haben bisher immer verloren.

Können wir als Händler was dafür das es aktuell keine Materialien gibt und dadurch die Türen statt 6 Wochen plötzlich 12+ brauchen? Nein.

Aber für sowas haben wir Firmen Anwälte die den Kunden dies gerne für echt viel Geld erklären :)
 
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