Youtube - Neues Werbungssystem - Fluch und Abhilfe

areiland schrieb:
die glauben, dass sie entscheiden müssten wer was benötigt und wo er es zu beziehen hat.
Das sind Firmen, die Geld verdienen wollen. 🙂
Wenn ich jetzt einen Stand mit Zitronenlimo vorm Haus aufstelle, sag ich auch, "Das ist die Beste! Teste!" ^^

andy_m4 schrieb:
Und dann das so ist, dann können wir es ja auch - ganz im demokratischen Sinne und Mehrheitsprinzip - abschaffen.
Dann müsste ich hier ja doch ein Abo machen. ^^
 
areiland schrieb:
gefragt ob er der Ansicht ist alle anderen Menschen wären so verblödet, dass sie keine eigenen Entscheidungen mehr treffen können. Denn genau so kommt mir die gesamte Werbeindustrie vor, die glauben, dass sie entscheiden müssten wer was benötigt und wo er es zu beziehen hat.
Ich habe ja manchmal so den Eindruck, die Werbeindustrie lebt so ein stückweit in ihrer eigenen Welt. Außerdem sind das gewohnheitsmäßige Lügner. Die müssen ja nicht nur gegenüber dem Endverbraucher vorgaukeln, das das verkaufte Produkt "must have" ist, sondern auch gegenüber den Werbekunden, das es lohnt Werbung zu machen.
Insofern kann ich Dir da nur zustimmen.

Aber wäre natürlich schön, wenn auch jemand der aus der Branche kommt bzw. dem positiv gegenüber gestellt ist dazu mal was sagen würde. Damit es nicht zu einseitig wird. :-)
Wobei: Wenn sich da keiner findet, sagt das ja auch schon was aus. :-)

Kuristina schrieb:
Wenn ich jetzt einen Stand mit Zitronenlimo vorm Haus aufstelle, sag ich auch, "Das ist die Beste! Teste!" ^^
Ob ich das Anzeigen schalten im Internet etc. mit einem Zitronenlimo-Stand vergleichen würde ... das finde ich jetzt sehr gewagt. Beim Limostand kriege ich nämlich Instant-Feedback wenn die Plörre nicht schmeckt. Da ist also die Hemmschwelle viel größer, als wenn ich ein Werbefuzzi in irgendeiner Werbeagentur bin und mir eine Werbung für ein Produkt ausdenken muss, zu dem und deren Kunden ich keine wirkliche Beziehung habe.

Kuristina schrieb:
Dann müsste ich hier ja doch ein Abo machen. ^^
Wie gesagt, finanzieren tun wir das ja über Umwege sowieso. Nur sind im jetzigen Modell noch die ganzen Werbezecken dazwischen, die ihren Anteil abgreifen für etwas, was wir nicht haben wollen und sogar als nervig empfinden. Ich seh' gerade nicht wirklich den negativen Impact, wenn wir die los sind.
 
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andy_m4 schrieb:
mit einem Zitronenlimo-Stand vergleichen würde
Es würde natürlich nicht nur beim Stand vorm Haus bleiben. Dachte, das wär klar. 🙂 Hab mir extra einen tollen Werbeslogan einfallen lassen. In 2 Sekunden. Für Plakate. ^^

Ich bin auch nicht für Werbung. Ganz im Gegenteil. Gibt nichts Nervigeres. Aber man kann den Firmen schlecht vorwerfen, mit ihren Produkten Geld verdienen zu wollen und dafür alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Das sind keine gemeinnützigen Vereine.
 
@Kuristina
Es geht weniger um die Werbung an sich, sondern um das intellektuelle Niveau auf dem sich die Werbung bewegt und mit welcher Selbstverständlichkeit den angesprochenen klargemacht wird, dass sie vollkommen verblödet sind. Und diese intellektuellen Defizite der Werber werden dann dadurch kompensiert, dass man die Leute mit dieser Dummwerbung regelrecht überflutet.

Es ist nämlich genau diese Kombination von Überflutung und erstem Preis im allgemeinen Niveaulimbo, die inzwischen so dermassen abstösst.
 
Kuristina schrieb:
Aber man kann den Firmen schlecht vorwerfen, mit ihren Produkten Geld verdienen zu wollen und dafür alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
Geld verdienen wollen kann ja ganz offensichtlich nicht der alleinig gültige Maßstab sein. Insofern darf man das natürlich kritisieren und auch darüber nachdenken, ob erlaubt bleiben sollte.
Das haben wir ja in anderen Bereichen auch. Sogar im Bereich Werbung selbst. Denk nur an die Einschränkungen bei Tabakwerbung. Da gilt ja auch nicht: "Die wollen doch nur Geld verdienen also lass sie doch".
Ergänzung ()

areiland schrieb:
dass man die Leute mit dieser Dummwerbung regelrecht überflutet.
Bei mir hat das den Effekt, das ich Produkte für die Werbung gemacht wird sogar gezielt meide (völlig verhindern lässt sich das nicht, aber es merke es doch deutlich wie Abscheu aufkommt, wenn ich irgendwo z.B. Seitenbacher-Müsli sehe).

Was ich mich ja frage ist: Basiert die Werbeindustrie wirklich nur auf Illusion das das was bringt oder (und das befürchte ich ja manchmal): Bringt das wirklich was.
 
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andy_m4 schrieb:
Denk nur an die Einschränkungen bei Tabakwerbung. Da gilt ja auch nicht: "Die wollen doch nur Geld verdienen also lass sie doch".
Weil es tötet. 🙂 Schon bisschen was anderes. Ich sehe bei "Geld verdienen" keine künstliche Beschränkung. Wenn, dann müsste die ja weltweit gelten, sonst ist man schnell abgehängt.
 
areiland schrieb:
Am schlimmsten ist dabei FB, wo inzwischen zu 90% Scammer und Datensammler Anzeigen schalten, mit denen die Nutzer mit leeren Versprechen dazu gebracht werden sollen Daten bis hin zu Bankinformationen abzuliefern.

Das Internet ist inzwischen gefühlt zu einer reinen Betrugs- und Werbeplattform mutiert.
Facebook ist nicht mehr zum aushalten. Nur noch Werbung, Werbung. Kann es echt nicht mehr sehn. Genau wie im TV. Kommste gestresst nach Hause, macht den Fernseher an und WERBUNG!!! Von mir aus können alle Privat-Sender wie RTL, SAT1... abschalten!!!
Ergänzung ()

andy_m4 schrieb:
Ich habe ja manchmal so den Eindruck, die Werbeindustrie lebt so ein stückweit in ihrer eigenen Welt. Außerdem sind das gewohnheitsmäßige Lügner.
Besser kann man es nicht sagen!!! Bravo :daumen:
 
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Kuristina schrieb:
Weil es tötet. 🙂 Schon bisschen was anderes.
Naja. Unmittelbar tödlich ist Tabak ja nicht, wenn Du ihn nicht gerade schluckst. Und selbst bei einer Zigarette am Tag dürfte es keine gravierenden gesundheitlichen Folgen geben.
Wie auch immer: Es soll ja in erster Linie als Beispiel für Regulierung dienen.

Die grundsätzliche Frage die bei Werbung zu stellen ist: Bringt es gesamtgesellschaftlich gesehen einen Nutzen. Und da sehe ich zwar viele Nachteile, aber kein wirklichen Vorteil.
Und "Geld verdienen" oder "Arbeitsplätze" taugen nicht wirklich als Begründung, um das zu tolerieren.
 
In den 1990er-Jahren habe ich Hörfunk-Werbespots produziert und auch selbst gesprochen, schon damals war der Inhalt dieser Spots extrem bescheuert (manches wurde von großen Werbeagenturen angeliefert) :D

Aber zum eigentlichen Problem, mit Firefox und uBlock Origin habe ich derzeit auf YouTube noch meine Ruhe.
 
chr1zZo schrieb:
Wenn man uBlock nutzt…
Nö, ich nutze kein Firlefanz sondern nur ublock und bin werbebefreit. Ab und zu braucht es wieder mal ein halben Tag bis ublock die Liste aktualisiert hat, aber das ist das einzige…
 
Nichael-E schrieb:
Für meine Person hingegen weigere ich mich, eine YouTube Premium-Mitgliedschaft für 12.99€ MONATLICH! zu kaufen!

Du musst nichts verweigern, da dir keiner YouTube Premium aufzwingt. Wir leben in freien Marktwirtschaft und es ist ganz allein dir überlassen, ob du das Angebot von YouTube wahrnehmen möchtest oder eben nicht. Aber einen Anspruch hast du ganz sicher nicht.

Du lebst in deiner eignen kleinen Welt, wo du dir alles so zusammenreimst wie es dir passt. Genau wie der Rest in dem Thread.
 
andy_m4 schrieb:
Die grundsätzliche Frage die bei Werbung zu stellen ist: Bringt es gesamtgesellschaftlich gesehen einen Nutzen.

Das Argument ist mir zu autoritär und kollektivistisch.

Obwohl ich Werbung verabscheue. Aber es gibt auch Produkte, die ohne Werbung nicht existieren würden, weil zu wenige bereit sind, dafür zu bezahlen.

Vergleichsweise angenehm finde ich Podcast-Sponsoring, bei dem der Podcaster/Moderator am Anfang kurz mit 2-3 Sätzen den Sponsor vorstellt, der die aktuelle Folge unterstützt. Also ohne nervig-schreiende Spots. So ziemlich die einzige Werbung, auf die ich positiv reagiere.
 
midnightblue schrieb:
Das Argument ist mir zu autoritär und kollektivistisch.
Es ist natürlich nicht trivial. Weil auf der einen Seite will man natürlich Freiheit haben. Auf der anderen Seite braucht man auch Spielregeln und Restriktionen, damit man keine vollkommene "Anarchie" hat.
Die Frage ist nicht, ob man solche Einschränkungen haben will. Weil die haben wir ja (auch oft glücklicherweise) in ganz vielen Bereichen.
Die Frage ist, ob Einschränkungen auch im Bereich Werbung gerechtfertigt wären.
Und klar. Dann zoomt man halt raus und guckt mal, was sind die Vorteile aber auch dei möglichen Nachteile. Und wenn Letzteres zu schlimm ist und dem nicht mal signifikant Vorteile gegenüber stehen, dann versteh ich nicht, warum man nicht mal zumindest darüber nachdenken darf.

midnightblue schrieb:
Aber es gibt auch Produkte, die ohne Werbung nicht existieren würden, weil zu wenige bereit sind, dafür zu bezahlen.
Man sagte ja mal ne zeitlang, das Coca Cola ohne Werbung schon längst tot wäre. Angesichts der Gesundheitsfolgen der Plörre finde ich das jetzt nicht überdramatisch.
Vielleicht solltest Du mal ein konkretes Beispiel bringen, wo Werbung gut ist (also im Sinne von: Da haben wir so ziemlich alle was von). Mir fehlt da gerade die Phantasie. :-)
 
andy_m4 schrieb:
Vielleicht solltest Du mal ein konkretes Beispiel bringen, wo Werbung gut ist (also im Sinne von: Da haben wir so ziemlich alle was von). Mir fehlt da gerade die Phantasie. :-)

Es war doch dein Argument, dass etwas nur dann Existenzberechtigung hätte, wenn es einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen hätte:

andy_m4 schrieb:
Die grundsätzliche Frage die bei Werbung zu stellen ist: Bringt es gesamtgesellschaftlich gesehen einen Nutzen.

Und ich nannte das autoritär und kollektivistisch.

Es gibt sicher Millionen Dinge, die null gesamtgesellschaftlichen Nutzen haben. Und wenn man das Kollektiv nicht über das Individuum stellt, ist das auch vollkommen in Ordnung. Außer das Ding ist steuerfinanziert, denn dann müssen wir ja alle dafür zahlen. An die Privatwirtschaft kann man aber so einen Maßstab nicht anlegen.

Mir reicht es vollkommen, wenn mein werbefinanzierter Podcast nur mir gefällt :)
 
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Sehe ich auch so. Es müssen doch nicht immer alle was von haben. 🙂 Auch wenn andere von Dingen genervt sind, kann es mir Freude machen. ^^
 
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midnightblue schrieb:
Es war doch dein Argument, dass etwas nur dann Existenzberechtigung hätte, wenn es einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen hätte:
Nein. Ich hatte gesagt, das man es zur Diskussion stellen kann. Und das dies natürlich unter dem Blickwinkel des gesamtgesellschaftlichen Nutzens zu tun sein sollte. Das war auch eine Antwort auf ein anderes Posting.
Das war Teil einer bereits laufenden Diskussion. Wenn Du da also nur das letzte Schnipsel rauspickst und dann da wild heruminterpretierst, dann kann das schon mal zu Missverständnissen führen.

midnightblue schrieb:
Es gibt sicher Millionen Dinge, die null gesamtgesellschaftlichen Nutzen haben.
Es geht nicht um Null gesamtgesellschaftlichen Nutzen, sondern um Nachteile.
Wenn Du irgendwas machst was niemand anderem zum Nachteil gereicht, dann ist das natürlich vollkommen in Ordnung. Das war aber auch nie die Frage.
 
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andy_m4 schrieb:
Weil auf der einen Seite will man natürlich Freiheit haben. Auf der anderen Seite braucht man auch Spielregeln und Restriktionen, damit man keine vollkommene "Anarchie" hat.

Ich finde Anarchie ("Herrschaftslosigkeit") als Grundkonzept nicht sooo verkehrt. Ich lasse mich auch nicht gerne beherrschen. Auch wenn die wahren Anarchos (aka Libertäre) mich gerne etatistisch nennen, weil ich meine, dass es komplett ohne Staat nicht geht und ich den Sozialstaat für eine Errungenschaft halte. Jo mei :)

andy_m4 schrieb:
Nein. Ich hatte gesagt, das man es zur Diskussion stellen kann. Und das dies natürlich unter dem Blickwinkel des gesamtgesellschaftlichen Nutzens zu tun sein sollte.

Weiß ich doch. Aber ich finde halt, dass gesamtgesellschaftlicher Nutzen nie ein Argument sein darf bei privaten Dingen. Ich beobachte in den letzten Jahren, dass oft damit argumentiert wird, und deshalb sage ich dann meistens was, weil ich kollektivistische Argumente gefährlich finde. Sie klingen nur immer so nett.

Zur Werbung: Ich kann nur immer wieder NewPipe empfehlen (für Android) :)
 
midnightblue schrieb:
Ich finde Anarchie ("Herrschaftslosigkeit") als Grundkonzept nicht sooo verkehrt. Ich lasse mich auch nicht gerne beherrschen.
Ja ok. :-)
Aber dann droht das Recht des Stärkeren.
Das können wir ja auch schön in Regionen beobachten, wo es keinen funktionierenden Staat gibt. Da läufts dann darauf hinaus, das man sich irgendwelchen Warlords anschließt, ob nicht völlig schutzlos zu sein.
Dann hast Du doch wieder ein Herrscher.

midnightblue schrieb:
Aber ich finde halt, dass gesamtgesellschaftlicher Nutzen nie ein Argument sein darf bei privaten Dingen.
Wie gesagt: Es geht hier weniger um den vorhanden bzw. nicht vorhandenen Nutzen, sondern das es auch eine Menge Nachteile mit sich bringt. Und wenn es Nachteile mit sich bringt, dann darf natürlich auch die Frage nach dem Nutzen gestellt werden. Dann könnte man vielleicht noch darüber nachdenken, ob der Nutzen so groß ist, das man die Nachteile inkauf nimmt.

Wenn Du nur rein auf den gesamtgesellschaftlichen Nutzen guckst, hast Du natürlich recht. Nur war das nie meine Argumentation.

Und ich würde auch nicht so weit gehen zu fordern das man das alles komplett abschafft. Es sind ja da auch durchaus Kompromisse denkbar. Zum Beispiel, das man über die Formen und Mittel in der Werbung spricht.

Aber den Jetzt-Zustand finde ich kritikwürdig und sehe da auch Änderungsbedarf.
 
andy_m4 schrieb:
Aber dann droht das Recht des Stärkeren.

Bin ja auch, wie weiter unten ausgeführt, nicht für vollständige Anarchie.

Aber eine Prise mehr davon könnte es ruhig geben. Momentan haben wir für meinen Geschmack zu viel staatliche Einmischung und zu wenig Eigenverantwortung, und ich sehe noch kein Ende dieses Trends.

andy_m4 schrieb:
Aber den Jetzt-Zustand finde ich kritikwürdig und sehe da auch Änderungsbedarf.

These: die überhand nehmende Werbung ist nur ein Symptom dafür, dass ganz andere Dinge aus dem Gleichgewicht sind.

(Ich selbst bekomme ja kaum etwas von Werbung mit, da ich keinen Fernseher habe und kein kommerzielles Radio höre; mich erreicht die nur in Podcasts und über das wöchentliche Werbeblättchen im Briefkasten :))
 
midnightblue schrieb:
Außer das Ding ist steuerfinanziert, denn dann müssen wir ja alle dafür zahlen.
Wir müssen tatsächlich dafür zahlen
midnightblue schrieb:
weil zu wenige bereit sind, dafür [selbst direkt] zu bezahlen.
und zwar nicht nur das Geld für das Ding, sondern den ganzen Overhead durch die Werbeindustrie auch noch mit.
 
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