midnightblue schrieb:
Aber eine Prise mehr davon könnte es ruhig geben. Momentan haben wir für meinen Geschmack zu viel staatliche Einmischung und zu wenig Eigenverantwortung, und ich sehe noch kein Ende dieses Trends.
Das kann man natürlich so sehen. Da würde ich auch gar nicht widersprechen wollen.
Aber das ist ein weites Feld. Das Fass sollten wir jetzt nicht auf machen.
midnightblue schrieb:
These: die überhand nehmende Werbung ist nur ein Symptom dafür, dass ganz andere Dinge aus dem Gleichgewicht sind.
Kann natürlich sein. Das ist jetzt aber eine sehr pauschale These. Da lässt sich nicht wirklich gut mit arbeiten. :-)
Also erst mal ist es ja normal, das jeder versucht seine Interessen durchzusetzen. Und jeder wird natürlich versuchen das Maximum für sich rauszuholen. Das kennt man ja auch in anderen Bereichen. Ein Arbeitgeber wird natürlich auch versuchen (heißt ja nicht, das es in jedem Fall so ist, aber die Tendenz ist halt da; der Soziopath wird in unserem System belohnt), möglichst viel Profit zu kriegen durch möglichst hohe Preise und möglichst niedrige Bezahlung seiner Angestellten.
Es braucht immer ein Gegengewicht, um so was einzugrenzen. So wie wir ja zum Beispiel auch in der Vergangenheit Arbeitskämpfe hatten, um Arbeitnehmerrechte zu stärken.
Und genauso in ist es letztlich in der Werbung auch. Da wird auch immer versucht die Schraube so weit wie möglich zu drehen.
Theoretisch könnte sich die Masse der "Werbeopfer" dagegen wehren. Allerdings gibts eine Asymmetrie in der Macht. Weil die die dagegen sind, sind zwar viele. Aber die Koordination über viele Menschen ist halt schwierig. Viele haben auch keine Lust mit dem Thema zu beschäftigen (was irgendwo ja auch verständlich ist) bzw. macht das nur, wenn es ihn so nervt oder gar existenziell wird.
Die andere Seite hat das Koordinierungsproblem nicht. Die brauchen niemanden suchen und überzeugen, für ihre Sache zu kämpfen. Die können Leute dafür bezahlen, das die ihre Interessen vertreten.
Und so kann man halt auch Zustände über längere Zeit aufrecht erhalten, obwohl sie von der Mehrheit der Menschen eigentlich nicht gewollt sind.