Nixdorf schrieb:
Es ist noch unklar, ob das Single-Core-Boost-Taktdefizit von Bergamo gegenüber Genoa nur strategisch existiert, oder technisch durch das dichtere Design von Zen 4c bedingt wird.
Punkt 1: Single-Core-Boost ist bei einem Server mit 128 Kernen irrelevant. Deshalb ist es Unsinn einen Single Core Boost zu implementieren.
Punkt 2: Ich erwarte folgende Charakteristik:
Rot Zen 4c und grün Zen 4
Bei kleinen Frequenzen ist Zen 4 c effizienter als Zen 4.
Die Kurve von Zen 4c knickt früher und schärfer ab und liegt schließlich unter der von Zen 4.
Ab einer bestimmten Frequenz wird Zen 4c ineffizienter als Zen 4.
Auch die maximal erreichbare Frequenz von Zen 4c ist kleiner als die von Zen 4.
Punkt 3: Wenn sich eine Flächeneinsparung um 36% sich nicht deutlich auf die Frequenz auswirken würde, hätte AMD bei Zen 4 einiges falsch gemacht.
Punkt 4: Bei den Clients gibt es keinen Hinweis auf eine CPU, die nur aus Zen4c Kernen besteht. Das ist für mich ein klares Indiz dafür, dass die Zen 4c Kerne bei der Frequenz deutlich begrenzt sind.
Nixdorf schrieb:
Sollten auch bei Phoenix 2 die 4 E-Kerne mit maximal 3,1 GHz laufen, wohingegen die P-Kerne bis 5 GHz und mehr boosten, dann wäre dieser Abschlag von um die 40% der wichtigste Unterschied, nicht die reduzierte Cachemenge.
Für die Anwendungsfälle von Zen 4c erwartet AMD keinen hohen Bedarf an L3 Cache.
Zen 4c wurde für Anwendungsfälle entworfen, bei denen hohe Frequenzen nicht wichtig sind. Das sind Server mit vielen Kernen, Server mit sehr begrenztem Power-Budget und die kleinen Kerne von Mobil-CPUs.
PS828 schrieb:
Richtig, dennoch sind die Features innerhalb der kerne gleich. Und das ist für den reinen Programmaufwand und Anwendungen die bestimmte Sachen einfach brauchen Entscheidend ^^ daher ist der weg gleicher Featuresets meiner Meinung nach der richtige
Ich verstehe worauf Du raust willst, aber auch bei dem Konzept von AMD muss der jeweilige Thread auf den passenden Kern geschoben werden. Dadurch dass die Kerne von der Logik identisch sind, entfällt einiges an Komplexität. Aber sie verschwindet nicht vollkommen.
Dass AMD bei Zen 4 so vorgehen musste ist klar. Wir werden sehen ob AMD bei Zen 5 ebenso vorgeht.
IMO ist es wichtig, dass dieselbe ISA unterstützt wird. Es ist IMO aber nicht erforderlich dass diese ISA bei beiden Kernen identisch implementiert wird.
AMD wird die issue wide bei Zen 5 erhöhen. Wir werden sehen ob AMD dies auch bei Zen 5c macht.
Nixdorf schrieb:
Das heißt aber eben nicht automatisch, dass die 4c-Kerne fast auf gleichem Niveau mit spielen. Phoenix 2 wird bei niedrigem 4c-Takt nicht "fast ein vollwertiger Sechskerner", sondern schon von der Maximal-Performance dann nur "etwas besser als ein Vierkerner".
Wer Maximal-Performance will, legt sich keine Hybrid-CPU mit 6 Kernen zu.
Phoenix 2 ist eine Mobil-CPU, die mit einem beschränkten Power-Budget arbeiten muss. In diesem Power-Budget kann auch ein 4-Kerner nicht ewig volle Pulle gehen. In diesem Anwendungsgebiet sehe ich es als großes Plus 4 Kerne zu haben die Basislast mit sehr hoher Effizienz wegschaffen können.
Falls Phoenix 2 auf den Desktop kommt, sehe ich diese APU auch eher in Anwendungsfällen in denen man möglichst wenig Power abrufen will.
Nixdorf schrieb:
Außerdem wird es dann genau wie bei Intel sehr wichtig, die Threads optimal auf die Kerne zu verteilen. Bei groben Schnitzern geben sonst je nach Anwendung die 4c-Kerne die Gesamt-Performance vor.
Hier stimme ich Dir zu. Hybridkonzepte erhöhen grundsätzlich die Komplexität.