Zwölf Sekunden zu spät ins neue Jahr - wieso gibt es kein Livefernsehen mehr?

darum:
messy schrieb:
zeitpuffer ist immer drin für evtl korrekturen, daher rund 12 sek delay bis das ding fertig rausgeht.
messy

alles andere gibt keinen Sinn.
im Internet kommt man in einer Sekunde um die ganze welt.
aber das TV Signal muss erst mal 12 Sekunden im Zickzack geschickt werden? glaubt ihr doch selbst nicht .
 
HisN schrieb:
[...] Dann titt es den Weg nach München zur Sendeanstalt an, und von dort aus in das Kabelnetz der Kabelgesellschaft. Dort wird es wahrscheinlich noch mal durch ein paar Computer gejagt, bis es auf die Reise zu Dir geht. Und das dauert auch wieder seine Zeit.

Ich bin mir relativ sicher, dass 99% der meist geschauten TV-Sender im Kabelnetz von einem Satelliten stammen. ARD sagt das auch selber: Klick

x-traxion schrieb:
Das kann man sehr schön beobachten.....

2 Fernseher......einer mit Analogem Kabeltuner und einer mit Digitalem.....das sind schon n paar sekunden die der Analoge "schneller" ist. Keine 12 Sekunden, aber bestimmt 3-5 sekunden.

Es gibt kein analoges Quellsignal mehr. Was die Kabelanbieter da veranstalten, ist pure Abzocke. Der Kabelanbieter bekommt das Fernsehsignal per Satellit (entweder Astra oder es gibt einen Anbieter namens "Kabelkiosk") und speist dieses fast 1:1 direkt in das Kabelnetz ein. Für das analoge Signal wird genau dieses digitale Signal einfach umgewandelt, was natürlich nochmal eine kurze Zeit dauert (<1 sek).

kisser schrieb:
[...]
Der Transport zum/vom Satellit macht kaum etwas aus.
Das sind etwa 0,25s pro einfache Übertragung (1x hoch zum satellit und 1x wieder runter)

Stimmt nicht wirklich. Der Sender muss das Signal auch zum Satelliten schicken bzw. das macht der Satellitenbetreiber.
Und wenn man dann alles zusammenrechnet, kommt man auf die eine Sekunde, die man damals beim analogen Fernsehen hat.
 
cartridge_case schrieb:
o.O Natürlich gab es 1995 Kabelfernsehen. :-/

@kisser: Beim Skypen muss das auch getan werden und es dauert keine 12 Sekunden. :D Wieso also beim Fernsehen plötzlich?

Beispiel HD-Sender: Die Inhalte werden LIVE komprimiert und müssen laufend auf die Transponderkapazitäten des Satelliten angepasst werden. Das kostet viel Rechenleistung und daher auch etwas Zeit (bzw. "Verzögerung").
 
Wenn es bei uns mittlerweile eine Verzögerung für "Korrekturen" gibt, dann wird diese sehr kurz sein.
In den USA beträgt die Verzögerung locker 5 Sekunden, da die bei machen Sendungen jedes zweite Wort zensieren müssen. Eigentlich sollten die aus der Prohibition gelernt haben, dass sowas nichts bringt, aber... ;)

Edit: Google einfach mal ein bisschen, wenn du Zeit hast. Ich beschäftige mich hobbymäßig etwas in dem Bereich und kenne mich ein bisschen aus (korrigiert mich, wenn ich falsch liege).
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ein Transponder ist, kannst du hier nachlesen.

Ein Transponder hat eine bestimme maximale Bandbreite. Nehmen wir jetzt einfach mal 40 mbit/s an. Diese müssen immer voll ausgelastet sein. Das kann dadurch gewährleistet sein, dass 4 Sender mit jeweils 10 mbit/s senden. Da die Bitrate der Sender variabel ist (unter anderem durch die Kompression, die live durchgeführt wird), müssen sich die Sender immer untereinander abstimmen, damit die Bandbreite nicht überschritten wird.
Damit das nicht passiert, gibt es "Blind-Daten", die grundsätzlich mitgesendet und unter Umständen verworfen werden können.
Wenn du z.B. eine BluRay guckst, dann hat der Film zwar eine variable Bitrate, diese ist aber schon komplett berechnet. D.h. Man weiß genau, dass beim Frame 1000 eine Datenrate von 15 mbit/s vorliegt. Im Fernsehen kann man aber nichts vorher berechnen, da der gleiche Film zu jeder Zeit genau an die vorhandene Transponderkapazität angepasst werden muss. Ausnahmen sind z.B. die öffentlich-rechtlichen Sender, die in einer festen Bitrate senden. Da könnte man natürlich das Sendematerial komplett vorberechnen.

Im Endeffekt ist es immer ein Kompromiss aus Qualität und Leistung. Sportübertragungen wie Fußball haben z.B. meistens eine sehr hohe Bitrate (zumindest für das Fernsehen) von um die 20 mbit/s. Da auf dem gleichen Transponder auch noch andere Sender laufen, werden diese in der Bitrate und somit in der Qualität beschnitten.

Wie das ganze technisch gelöst wird, weiß ich nicht. Wenn du was dazu findest, kannst du mich ja anschreiben. Würde mich jedenfalls mal interessieren.
 
core2e6300 schrieb:
Stimmt nicht wirklich. Der Sender muss das Signal auch zum Satelliten schicken bzw. das macht der Satellitenbetreiber.
Und wenn man dann alles zusammenrechnet, kommt man auf die eine Sekunde, die man damals beim analogen Fernsehen hat.

Ich habe doch nichts anderes geschrieben. Pro Transfer über Satellit etwa 0,25 s.

Die größeren Sendeanstalten mit mehreren Kanälen (z.b. ARD, ZDF) machen das Kanal-Multiplexing und die Übertragung über den/die Satelliten selbst, kleinere Anstalten senden das Signal (evtl. auch über Satellit) zum Satellitenbetreiber, dort wird es mit anderen Kanälen gemultiplext und über den Satellit geschickt.
 
Diese Verzögerung habe ich auch mal festgestellt, als wir zuhause noch einen Analog reciever hatten und dazu noch einen digitalen von technisat. So alt wie der ist, wohl noch DVB-S.
Wenn man mal wikrlich kurzfristig das gleiche geschaut hat, dann hat man es immer gut gemerkt, das der Ton vom analogen Zimmer immer "deutlich" früher bei mir war, als der von meinem eigenen Fernseher.
War schon amüsant, scheint aber wirklich an der verwendeten Technik zu liegen.

Dazu noch ein paar grobere Links, die ich auf die schnelle gefunden hab:
http://forum.digitalfernsehen.de/fo...vb-s2-rechengeschwindigkeit-der-receiver.html
http://satellitenempfang.info/einfuehrung2.html
http://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Fernsehen/Warum-EM-Bilder-verzoegert-ankommen
 
Habe mir gerade einen deiner Links (http://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Fernsehen/Warum-EM-Bilder-verzoegert-ankommen) durchgelesen.
Interessant, dass die Zeitung verpasst hat, dass bereits vor der EM die analogen Signale abgeschaltet wurden und nun "künstlich" erzeugt werden, was nebenbei noch länger dauert als der normale digitale Satellitenempfang. Der Artikel ist sowas von falsch, das gibt es schon gar nicht mehr. Hätten die das zur WM 2010 geschrieben, nur dann wäre es richtig gewesen.


kisser schrieb:
Ich habe doch nichts anderes geschrieben. Pro Transfer über Satellit etwa 0,25 s.

Die größeren Sendeanstalten mit mehreren Kanälen (z.b. ARD, ZDF) machen das Kanal-Multiplexing und die Übertragung über den/die Satelliten selbst, kleinere Anstalten senden das Signal (evtl. auch über Satellit) zum Satellitenbetreiber, dort wird es mit anderen Kanälen gemultiplext und über den Satellit geschickt.

Du hast Recht, mein Fehler.
 
core2e6300 schrieb:
Habe mir gerade einen deiner Links (http://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Fernsehen/Warum-EM-Bilder-verzoegert-ankommen) durchgelesen.
Interessant, dass die Zeitung verpasst hat, dass bereits vor der EM die analogen Signale abgeschaltet wurden und nun "künstlich" erzeugt werden, was nebenbei noch länger dauert als der normale digitale Satellitenempfang. Der Artikel ist sowas von falsch, das gibt es schon gar nicht mehr. Hätten die das zur WM 2010 geschrieben, nur dann wäre es richtig gewesen.

Stimmt, sofern man den Artikel nur überfliegt scheint er grundsätzlich nützlich zu sein, details zeigen doch eher von nem Artikel, der teilweise auf Daten aus der Halde basiert.
Aber wenigstens das mit dem Dekodieren passt ja.
 
Wenn ich über IPTV (Entertain) schaue, habe ich auch einen Zeitversatz von etwa 7-8 Sekunden gegenüber DVB-C. Wenn ich also Fussball gucke, dann meistens über DVB-C. Sonst höre ich den Torschrei vom Nachbarn schon, bevor das Tor gefallen ist. :D
 
Einem Tonchef im Wdr-Regionalstudio durfte ich mal über die Schulter schauen - der hat zur Synchronisierung einen Millisekundengenauen Timer.

"Satellitenverzögerung" ist auch eine unwahrscheinliche Ursache für die Verzögerung, analoger Empfang war ja über mehr als 20 Jahre "recht flott".

12! Sekunden können aber auch kaum ein gewollter Versatz sein, zu Zensurzwecken wären 3 Sekunden ausreichend und deutlich unauffälliger.

Kann En-/Decodieren wirklich solange dauern?
 
Lässt sich wohl kaum verhindern, gibt aber Schlimmeres. Ich hab drei Funkuhren, eine als Armbanduhr, von syncron sind die weit entfernt. Die variieren immer so zwischen 10 und 20 Sekunden, obwohl die täglich das Zeitsignal bekommen. Die Tagesschau und heute Uhren hängen meist noch etwas mehr hinterher. Tja, welche Uhr zeigt mir denn jetzt tasächlich die Zeit der PTB in Braunschweig? Muss ja nicht auf die tausendstel Sekunde sein, aber Differenzen von bis zu 30 Sekunden zwischen meinen Funkuhren und der TV Nachrichtenuhr sind schon ne Menge.
 
Also meine Funkarmbanduhr läuft schon ziemlich genau. Mein Vergleich: https://www.uhrzeit.org/atomuhr.php

Und auch alle anderen Funkuhren im Haushalt haben keine so krassen Abweichungen wie bei dir.

reditalian schrieb:
Die Tagesschau und heute Uhren hängen meist noch etwas mehr hinterher. [...]
aber Differenzen von bis zu 30 Sekunden zwischen meinen Funkuhren und der TV Nachrichtenuhr sind schon ne Menge.

Na genau darum geht es doch aber. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Delay ist technisch bedingt. 0 Sekunden sind nunmal nicht möglich. Er kann aber auf nahe 0 gebracht werden.

Kleiner Test per Sat TV Karte im PC. Wecker geschnappt, DVB-Viewer gestartet :)
Das Erste SD/HD: 5 Sekunden (Es geht also mit minimalem Delay)
ZDF SD/HD: 17 Sekunden (!)
Sat1 SD: 10 Sekunden

Edit: Zeiten stammen aus dem Teletext. Der kann natürlich auch falsch gehen.
 
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