Nvidia GeForce RTX 5070 Ti: ROP-Defekt kostet im 3DMark bis zu 11 Prozent Leistung

Fabian Vecellio del Monego
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Nvidia GeForce RTX 5070 Ti: ROP-Defekt kostet im 3DMark bis zu 11 Prozent Leistung

Nvidia hat bestätigt, dass defekte GeForce RTX 5090 (Test) und RTX 5070 Ti (Test) mit zu wenigen ROPs an Kunden ausgeliefert wurden. Weltweit sollen rund 0,5 Prozent der Grafikkarten betroffen sein und eine durchschnittlich 4 Prozent niedrigere 3D-Leistung liefern. Aus dem ComputerBase-Forum kommen erste Benchmarks.

Eine defekte GeForce RTX 5070 Ti in der Community

Im ComputerBase-Forum meldet sich Community-Mitglied Der Zeitgeist, der mit seiner neuen MSI GeForce RTX 5070 Ti Gaming Trio von der Problematik betroffen ist. In GPU-Z wird die Grafikkarte mit nur 88 aktiven Render Output Units angezeigt, eigentlich sollten es bei einer vollwertigen RTX 5070 Ti aber 96 ROPs sein. Eine ROP-Partition mit 8 fehlt also, was dem schon von bisherigen Fällen bekannten Fehlerbild mit der GeForce RTX 5090 (D) entspricht. Nvidia selbst hatte in einer Stellungnahme von „one fewer ROP than specified“ gesprochen – und damit augenscheinlich eine ganze Partition gemeint. Die TMUs sind auch hier nicht von dem Defekt betroffen.

Bei dieser GeForce RTX 5070 Ti sind nur 88 der eigentlich 96 ROPs aktiv
Bei dieser GeForce RTX 5070 Ti sind nur 88 der eigentlich 96 ROPs aktiv (Bild: Community-Mitglied Der Zeitgeist)

Bemerkenswert ist zudem, dass nach ersten Berichten über betroffene Grafikkarten von Zotac und Gigabyte jetzt auch ein Modell von MSI mit defekter ROP-Partition aufschlägt. Es ist insofern und im Einvernehmen mit Nvidias Stellungnahme davon auszugehen, dass grundsätzlich kein Boardpartner vor dem Defekt gefeit ist.

Wie äußert sich der Defekt in der Praxis?

Laut Nvidia geht mit dem ROP-Defekt eine durchschnittlich 4 Prozent niedrigere Grafikleistung einher, wohingegen Compute- und KI-Workloads nicht betroffen seien. Das ist schlüssig, werden ROPs hier doch nicht benötigt. Die zwischen den SMs und den Grafikspeicher geschalteten Einheiten sind dafür verantwortlich, die von den Shadern berechneten Fragmente zu verarbeiten und zu einem fertigen Frame abzufertigen, der dann in den Framebuffer abgelegt wird. Dementsprechend stellte sich die Frage, inwiefern ein Malus von lediglich 4 Prozent realistisch ist, wo im Falle einer defekten GeForce RTX 5070 Ti doch rund 8 Prozent der ROPs wegfallen.

3 bis 11 Prozent weniger Leistung im 3DMark

Dankenswerterweise hat sich Der Zeitgeist kurzerhand bereit erklärt, seine GeForce RTX 5070 Ti noch spätabends im 3DMark zu testen. Beim Spielen selbst sei ihm der Defekt ausgehend von seiner GeForce RTX 3070 nicht aufgefallen, die Benchmark-Ergebnisse liefern aber Aufschluss: Im 3DMark Time Spy und Speed Way liegen die Graphics Scores 11 Prozent respektive 8 Prozent unterhalb der von der Redaktion mit einer voll funktionstüchtigen GeForce RTX 5070 Ti gemessenen Ergebnisse. Bei einer Grafikkarte, die ihren direkten Vorgänger ohnehin nur um 7 bis 12 Prozent schlagen kann, wiegt das entsprechend schwer.

3DMark Suite (Graphics Score)
  • Time Spy:
    • RTX 5070 Ti @ 96 ROPs
      ComputerBase (Ventus 3X OC)
      27.727
    • RTX 5070 Ti @ 88 ROPs
      Der Zeitgeist
      24.755
  • Steel Nomad:
    • RTX 5070 Ti @ 96 ROPs
      ComputerBase (Ventus 3X OC)
      6.436
    • RTX 5070 Ti @ 88 ROPs
      Der Zeitgeist
      6.223
  • Speed Way:
    • RTX 5070 Ti @ 96 ROPs
      ComputerBase (Ventus 3X OC)
      7.665
    • RTX 5070 Ti @ 88 ROPs
      Der Zeitgeist
      7.046
Einheit: Punkte

Im neueren 3DMark Steel Nomad liegt die Leistung gemäß Graphics Score wiederum tatsächlich nur rund 3 Prozent unter einer RTX 5070 Ti mit vollen 96 ROPs. Es zeigt sich also auch hier, dass pauschale Angaben zum Leistungsverlust kaum möglich sind – je nach 3D-Last kann der Einfluss unterschiedlich groß ausfallen, was insbesondere auch abseits synthetischer Benchmarks und damit auf Spiele zutreffen wird.

Gleiches wird in ähnlicher Form auch für betroffene GeForce RTX 5090 (D) gelten, zumal Nvidia in der Stellungnahme nicht zwischen den grundverschiedenen GPUs differenziert hat. Grundsätzlich sollten 8 fehlende ROPs bei den insgesamt 176 aktiven ROPs einer vollwertigen RTX 5090 aber nicht ganz so stark ins Gewicht fallen. Im Durchschnitt lediglich 4 Prozent Leistungsverlust sind hier also durchaus realistisch.

Überblick über die Eckdaten der GeForce-RTX-50-Serie
Modell GeForce RTX 5090 GeForce RTX 5080 GeForce RTX 5070 Ti GeForce RTX 5070
Architektur Blackwell
GPU GB202 GB203 GB205
Fertigung TSMC 4N
Transistoren 92,2 Mrd. 45,6 Mrd. 31,1 Mrd.
Chipgröße 750 mm² 378 mm² 263 mm²
SMs aktiv (Chip*) 170 (192) 84 (84) 70 (84) 48 (50)
FP32-ALUs 21.760 10.752 8.960 6.144
Taktraten Boost/Basis 2.410/2.010 2.620/2.300 2.450/2.300 2.510/2.160
FP32-Leistung 104,8 TFLOPS 56,3 TFLOPS 43,9 TFLOPS 30,9 TFLOPS
AI TOPS 3.352 1.801 1.406 988
Textureinheiten 680 336 280 192
ROPs 176 112 96 80
L2-Cache 98.304 KB 65.536 KB 49.152 KB
Speicher 32 GB GDDR7 16 GB GDDR7 12 GB GDDR7
  -interface 512 Bit 256 Bit 192 Bit
  -durchsatz 28 Gbps 30 Gbps 28 Gbps 28 Gbps
  -bandbreite 1.792 GB/s 960 GB/s 896 GB/s 672 GB/s
Video-Engine 3× NVENC (9th Gen)
2× NVDEC (6th Gen)
2× NVENC (9th Gen)
2× NVDEC (6th Gen)
2× NVENC (9th Gen)
1× NVDEC (6th Gen)
1× NVENC (9th Gen)
1× NVDEC (6th Gen)
DLSS DLSS 4 mit Multi Frame Generation
PCI Express PCIe 5.0 ×16
TDP 575 W 360 W 300 W 250 W
Founders Edition Ja Nein Ja
2 Slot (304 mm) 2 Slot (242mm)
Stromanschluss (min.) 1× 12V-2×6 (600 Watt) 1× 12V-2×6 (min. 450 Watt) 1× 12V-2×6 (min. 300 Watt)
I/O (Referenz) 3× DisplayPort 2.1b, 1× HDMI 2.1
Markteinführung 30. Januar 2025 Februar 2025
UVP (ink. MwSt.) 2.329 Euro 1.169 Euro 879 Euro 649 Euro
* unbestätigt

Die Redaktion bedankt sich bei Community-Mitglied Der Zeitgeist für die Mühe und wünscht viel Erfolg beim hoffentlich zügigen RMA-Prozess.

Wo gibt es GeForce RTX 5090, 5080 oder 5070 Ti zu kaufen? Unser RTX-50-Verfügbarkeits-Check informiert über (absurd teure) Listungen.