Kühler für den Pentium 4 im Test: Einem Dutzend mächtig eingeheizt

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Hans Peter Lorenz
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Preise

Neben Kühlleistung und Geräuschpegel ist sicher der Preis der relevanteste Entscheidungsgrund zum Kauf eines CPU-Kühlers.

Preise
    • Heatlane Zen
      75
    • Thermalright SP 94
      64
    • Thermalright SLK 947 U
      51
    • Noiseblocker BadBoy
      50
    • OCZ Eliminator 2
      50
    • Coolermaster Aero P4
      36
    • Global Win CAK 5-88 TL
      36
    • Aerocool Extreme
      35
    • Zalman CNPS 7000 Al-Cu
      30
    • Coolermaster Aero 4 lite
      28
    • AVC Z7
      20
    • Cooljag JVC 661
      17
Einheit: Euro

Die beiden Thermalright werden zwar ab Werk ohne Lüfter geliefert, aber praktisch alle Händler legen einen Lüfter bei. So ist bei diesen Preisen von Caseking bereits ein 80 mm YS-Tech enthalten. Erwartungsgemäß liegen die Heatpipes preislich deutlich vorn.

Fazit

Nun wollen wir abschließend ein paar Worte darüber verlieren, wie sich die Kühler in unserem Praxistest in unseren Augen geschlagen haben. Eine kleine Prise Subjektivität gehört halt zu jedem Review. Zugegeben, Temperaturen jenseits der 100°C werden in der Praxis mit echten CPUs nicht erreichbar sein, da alle zur Zeit verfügbaren Modelle bei diesen Temperaturen längst defekt wären. Aber die von uns gewählte Verlustleistung trennt die Spreu vom Weizen wesentlich deutlicher, als dies mit einer echten CPU eben möglich gewesen wäre. Zum Vergleich haben wir einen Coolermaster Aero 4 lite und einen SLK 947 U mit Papst 8412 N/2GL auf einem P4 2,4B @ 2,79 unter Volllast mit Seti@home getestet: 46°C mit dem Coolermaster und 44°C mit dem SLK/Papst sind vernachlässigbar kühl, bei 130 W hatten wir noch 85 bzw. 80°C ermittelt.

Die Stärke des Aerocool Extreme liegt vor allem in der optischen Wirkung des blau illuminierten Lüfters. Die Verarbeitung kann nicht vollends überzeugen, dagegen gelingt dies seiner Leistung. Die gemessen an der Konkurrenz verhaltene Lautstärke bringt ihm zusätzliche Sympathie entgegen, aber leider kann er mit leisem Lüfter keine nennenswert niedrigen Temperaturen sicherstellen. Er ist wahrlich kein Fehlkauf, aber eine besondere Empfehlung verfehlt er schon aufgrund seiner schlechten Handhabung, wozu auch die unbefriedigende Befestigung im Retentionmodul ihren Teil beiträgt.

AVC Z7 nennt sich ein ordentlich verarbeiteter Kühler, dessen erster optischer Eindruck seine unterdurchschnittlichen, technischen Qualitäten geschickt zu verbergen vermag. Sehr laut und kühlt schlecht ist hier leider eine treffende Zusammenfassung. Sein mit 20 EUR sehr niedriger Preis und die ausschließliche Verwendung von Kupfer für den Kühlblock können ihn nicht retten.

Der Coolermaster Aero 4 Lite ist ein einfacher, für seine Bauart durchaus brauchbarer Kühler. Der Lüfter ist regelbar, Befestigungselemente für das Poti im Lieferumfang enthalten. Der unübliche Radiallüfter lässt sich damit stufenlos zwischen "schön leise" und "extra laut" regeln. Der Preis liegt mit 28 EUR in angemessener Höhe.

Der Coolermaster Aero P4, wie er laut Lieferschein heißt, besitzt einen etwas anderen Kühlkörper, als der 4 Lite. Zudem ist sein Lüfter nicht regelbar, dafür aber deutlich leiser als sein Bruder. Sauber verarbeitet, insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht hervorstechend und mit 36 EUR nicht eben geschenkt.

Der Cooljag JVC 661 ist mit einem Preis von 17 EUR neben den Intel boxed der preisgünstigste Kühler im Feld. Seine Verarbeitung ist eher durchschnittlich, die Leistung gering und die Lautstärke hoch. Von einer Empfehlung ist er sehr weit entfernt.

Der Global Win CAK 5-88 TL erreichte uns buchstäblich in letzter Minute. Die Saubere Verarbeitung überzeugt auf Anhieb, der bunt beleuchtete Lüfter sieht ganz niedlich aus. Gar nicht niedlich dagegen ist seine Geräuschentwicklung und auch die Kühlleistung kann im Vergleich zur Konkurrenz in keiner Weise zufrieden stellen. Er ist zwar sehr laut, aber dafür kühlt er halt schlechter - dieses Fazit kam uns sofort in den Sinn und kann auch so stehen bleiben, zumal 36 EUR kein Sonderangebot sind.

Der Heatlane Zen ist der einzige Passivkühler im Testfeld und kann keine hohen Leistungen abführen. Aber das Angebot an CPU-Kühlern seiner Art ist denkbar dürftig und somit steht er in gewisser Weise konkurrenzlos da - zumindest in unserem Test. Für Systeme, von denen keine große Leistung gefordert wird, ist er eine durchaus denkbare Alternative. So ist z.B. neben dem Fernseher jeder Lüfter definitiv einer zuviel. Er muss verschraubt werden, sitzt dann aber bombenfest. Der Preis ist mit etwa 75 EUR recht deftig gestaltet. Die Angabe, dass der Kühler einen Pentium 4 bis 2,8 GHz im Zaum halten kann, können wir wenn überhaupt nur unter dem Einsatz von Gehäuselüftern mit ordentlich "Durchzug" nachvollziehen. In unserem "unbewegten" Testaufbau, in dem der Kühler bei 'nur' 35 Watt an die 77°C erreichte, wäre eine Belastung mit über 70 Watt nicht glimpflich verlaufen.