7 Top-Blow-Kühler im Test: Alles Gute kühlt von oben
11/14Testsystem, -messungen & -modi
Grundlage unserer Testplattform für CPU-Kühler stellt der beliebte Mainstream-Prozessor Intel Core i5-2500K dar, welcher auf Basis seines 32-nm-Sandy-Bridge-Vierfachkerns aus thermischer Sicht eigentlich nicht sonderlich anspruchsvoll ist (TDP: 95 Watt). Der frei wählbare Multiplikator und die allgemein gute Übertaktbarkeit des Prozessors liefern jedoch ihren Beitrag dazu, unsere Testkandidaten nahe der 5-GHz-Marke intensiv zu fordern. Für bestmögliche Spannungsstabilität auch in höheren Temperaturbereichen sorgt dabei das Asus Maximus IV Extreme in der Revision 3. Die vollständige Konfiguration ist der folgenden Auflistung zu entnehmen.
- CPU: Intel Core i5-2500K „Sandy-Bridge“ (4 x 3,3 GHz)
- Mainboard: Asus Maximus IV Extreme Rev. 3.0, P67 (B3), Sockel 1155
- Speicher: 3 × 2 GByte OCZ DDR3
- Grafikkarte: Geforce GTS 450
- Netzteil : Lian Li Silent Force 650 (mit 140-mm-Belüftung)
- HDD: Samsung SpinPoint F1 HD322HJ HDD
- Gehäuse: Silverstone TemJin-SST-TJ09S
- Gehäuselüfter: 3 × Scythe S-Flex, 800 U/min (2 × Top, 1 × Front)
- Wärmeleitpaste: Arctic-Cooling MX-2
- Raumtemperatur: 23 °C
Die Gehäusebelüftung wird nunmehr von drei 120-mm-Ventilatoren der Scythe-S-Flex-Klasse übernommen. Ein Modell arbeitet frontal einblasend, während zwei weitere am Gehäusedeckel warme Luft nach außen befördern. Diese Konfiguration soll, im Gegensatz zur alten Positionierung mit rückseitig ausblasendem Gehäuselüfter, keine Kühlerbauart (Tower, Doppeltower oder Top-Flow) grundlegend bevorzugen und damit den fairen Vergleich fördern.
Trotz aller Maßnahmen zur Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit gilt weiterhin die Einschränkung der gezeigten Messergebnisse. Diese sind an unsere Testplattform gebunden und können in anderen Systemen beliebig abweichen. Daher sind unsere Messungen lediglich als Tendenz zu sehen und liefern in keinem Fall absolut gültige Einschätzungen über die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Kühler.
Testmessungen und -modi
Nicht nur das Testsystem haben wir verändert, sondern auch unser Vorgehen zur Ermittlung der Vergleichstemperaturwerte. Die grundlegende Auslastung des Prozessors erfolgt nach wie vor mit Hilfe der Prime95-Applikation (Small-FFTs-Test in vier Instanzen, Download), wobei dem System im Anschluss an einen Kühlerumbau zunächst eine Stunde Aufheizzeit gewährt wird. Im weiteren Verlauf erfolgen die Diagnose und Aufzeichnung der Temperaturentwicklung der vier Prozessorkerne auf Grundlage des AIDA-64-Systemtools (Download), wobei erst ab detektierter Temperaturkonstanz (keine Änderung der Maximalkerntemperatur über zehn Minuten) die eigentliche Testmessung beginnt.
Innerhalb von 15 Minuten ab erreichter Konstanz werden die Kerntemperaturen im 5-Sekunden-Takt ausgelesen und gespeichert. In diesem Intervall schwanken die Messwerte naturgemäß etwa im Bereich von zwei bis vier Kelvin. Um den Einfluss solcher Schwankungen möglichst gering zu halten, wird zur eigentlichen Bewertung nicht mehr der Mittelwert der Einzelkernmaxima herangezogen, sondern jener der Durchschnittskerntemperaturen im Messintervall.
Da der Core-i5-Testprozessor relativ energieeffizient arbeitet und in der Standardkonfiguration (3,3 GHz, 1,2 Volt, 95 Watt TDP) für unser Top-Blow-Testfeld keine echte Hürde darstellt, haben wir uns entsprechende Übertaktungsmodi erdacht. Die leichte Übertaktung im „Sparsam“-Modus bei 3,5 GHz fordert nur wenig mehr Kühlleistung als die Standardkonfiguration, während die Modi „moderat“ sowie insbesondere „Performance“ mit 4,2 respektive 4,8 GHz schwächere Kühler bereits an ihre Leistungsgrenzen bringen können.
Im obigen Diagramm sind für die einzelnen Modi die Gesamtleistungsaufnahmen des Testsystems dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass der Mehrverbrauch bei Auslastung nahezu ausschließlich auf die CPU abfällt und daher die Differenz aus Leerlauf und Last eine gute Orientierung für die tatsächliche Leistungsaufnahme der CPU liefert, die durch den Kühler abgeführt werden muss.