7 Top-Blow-Kühler im Test: Alles Gute kühlt von oben
9/14Serienlüftervergleich
Subjektive Beurteilung
Während nackte Leistungskriterien für Kühlungsprodukte bei den meisten Anwendern nur noch nebengeordnete Bedeutung besitzen, steht die Lärmentwicklung des Computers stärker denn je im Fokus. Insbesondere wenn wohnzimmertaugliche Multimedia-Systeme realisiert werden sollen, ist jedes emittierte Lüftergeräusch grundsätzlich unwillkommen. Entsprechend kritisch wollen wir die Qualität und Lautstärke der vorgestellten Kühlkombinationen subjektiv sowie messtechnisch bewerten.
Mit sieben Kühlern in sehr unterschiedlichen Formaten orientiert sich unser Vergleich facettenreich über die aktuell markttypischen Lüfterdimensionen. Die Wahl des Lüfterformats nimmt einen unmittelbaren Einfluss auf das mögliche Geräuschverhalten einer Kühlkombination und sollte somit vor dem Kauf bedacht werden. Allgemein verhalten sich Lüftergröße und Lärm-Emission bei gleicher Drehzahl direkt proportional zueinander. Allerdings ist die Klangfrequenz und damit die subjektiv empfundene Lautheit von Ventilatoren kleinerer Bauart meist erheblich höher, während die drehzahlbezogene Förderleistung niedrig bleibt. Aus diesem Grund ging der Trend in der Vergangenheit schließlich eindeutig und begründet in Richtung größerer Lüfterdimensionen.
Im Feld der Vergleichskandidaten können in erster Linie die Serienlüfter von Noctua ob ihres erstklassigen Güteeindrucks punkten. Die drei untersuchten Pendants mit der Eule besitzen sehr wenig Spiel in der Aufhängung des Rotors und überzeugen im Betrieb durch niedrige Neben- sowie Verwirbelungsgeräusche. Bei stärkerer Leistungsdrosselung setzen kaum nennenswerte Schleifgeräusche ein und auch der Klangcharakter der SSO-gelagerten, aerodynamisch spezifisch angepassten Ventilatoren NF-F12, NF-B9 und NF-A9x14 ist vornehm zurückhaltend, sodass wir insgesamt keine Beanstandungen anbringen können.
Mit Abstrichen ähnlich ordentlich präsentieren sich die Wing-Boost-Modelle von Alpenföhn in den 120- respektive 140-mm-Ausführungen. Hier überzeugen in erster Linie die ausgezeichneten Rahmenentkopplungen, die in der Praxis wirkungsvoll für einen niedrigeren Geräuschpegel sorgen. Abseits davon haben die Alpenföhn-Lüfter mit leichtem, aber vertretbarem Antriebsrattern bei höheren Drehzahlen zu kämpfen. Insgesamt ist das vermittelte Qualitätsbild im Rahmen einer Serienbelüftung überdurchschnittlich gut.
Weit von einer derart positiven Einschätzung entfernt sind die Aktivposten des Phanteks PH-TC14CS. Während der reine Kühlkörper auf höchstem Niveau keine Wünsche offen lässt, bieten die Ventilatoren bestenfalls Mittelklassiges. Der schon rein haptisch wenig offenbarende Eindruck wird im Hörtest von einem ausgeprägten Nebengeräuschcharakter untermalt. Das über den gesamten Drehzahlbereich präsente, laute sowie ungleichmäßige Lagerrasseln und Schleifen beider Modelle ist angesichts des hohen Verkaufspreises kaum zu vertreten.
Thermalright reiht sich mit den Modellen TY-141 und TY-100 im Vorderfeld unserer Bewertung ein. Der größere TY-141 wartet zwar grundlegend mit einem angenehm tiefen Klangbild des Antriebs auf und muss sich bei Drehzahlsenkung nur für moderate Rattergeräusche verantworten, die intensitätsbedingt maximal in leisen Umgebungen oder aus kurzer Distanz wirklich ins Gewicht fallen. Aufgrund der kompakten Bauart wartet der TX-100 zwar mit einer helleren Grundakustik auf, besitzt jedoch über das gesamte Drehzahlspektrum kaum markante Nebengeräusche.
Auf relativ ordentlichem Niveau weiß sich auch der Serienlüfter des Scythe Shuriken zu präsentieren. Die geringe Größe resultiert auch hier in einer höheren Grundfrequenz, die im oberen Drehzahlbereich von hintergründigem Rattern des Antriebs untermalt wird. Bei Drosselung der Geschwindigkeit setzen keine signifikanten Schleifgeräusche ein.