Neue E-Klasse: Zwei Displays mit Full HD und Touch am Lenkrad ausprobiert

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Nicolas La Rocco
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Zwei Displays und Touch-Bedienung

Mercedes-Benz vertraut wie in der S-Klasse auf zwei 12,3 Zoll große Bildschirme, die aber nicht mehr mit 1.440 × 540 Bildpunkten auflösen, sondern jetzt jeweils 1.920 × 720 Pixel bieten. Die Bildpunktdichte ist damit von 125 auf 167 ppi gestiegen. Zum Vergleich: Das Virtual Cockpit von Audi, zum Beispiel im Q7 angeboten, kommt bei ebenfalls 12,3 Zoll auf 1.440 × 540 Pixel, die 7er-Reihe von BMW bietet auf dem 10,2 Zoll großen Hauptbildschirm 1.280 × 480 Bildpunkte. Tesla wiederum verbaut im Model S hochkant ein 17-Zoll-Display mit 1.920 × 1.200 Pixeln und kapazitiver Touch-Bedienung.

Sichtbar höhere Auflösung
Sichtbar höhere Auflösung (Bild: Harry Ruckaberle für Mercedes-Benz)

Obwohl der Abstand zum Display im Fahrzeug größer ist als beim Smartphone, stellen die neuen Bildschirme ihre Inhalte sichtbar feiner aufgelöst dar. Allerdings hat Mercedes-Benz die Displays in der neuen E-Klasse etwas näher an den Fahrer gerückt als in der S-Klasse. Instrumente und Infotainment sind zwar weiterhin vom Armaturenbrett überdacht, die Bildschirme sind aber weniger vertieft darin angebracht. Neu ist zudem eine durchgehende Glasabdeckung über beiden Bildschirmen. Den Steg aus Kunststoff, wie er in der S-Klasse zwischen den Panels vorhanden ist, gibt es deshalb nicht mehr.

Drei Designs zur Auswahl und neue Menüstruktur

Unabhängig von der gewählten Ausstattungslinie des Fahrzeugs lässt sich das neue Command Online über drei Themes dem persönlichen Geschmack anpassen. Zur Auswahl stehen Classic, Sport und Progressive. Classic nutzt ebenso wie Sport zwei Rundinstrumente vor dem Fahrer, Farbgebung, Schriftart und Zeiger fallen beim Sport-Design aber deutlich aggressiver aus. Progressive wagt einen Blick in die Zukunft und verwendet einen zentral angeordneten Drehzahlmesser, der von zwei virtuellen Glaselementen flankiert wird, die weitere Informationen anzeigen können.

Das Infotainment-Display in der Mitte des Fahrzeugs lässt sich entweder in voller Breite nutzen oder in eine 1/3-2/3-Ansicht aufteilen, bei der zum Beispiel links die Navigation und rechts die Musik platziert wird. In puncto Menüstruktur verzichtet Mercedes-Benz fortan auf verschachtelte horizontale Ebenen und nutzt stattdessen ein Hauptmenü, das sich zunächst über die volle Breite im oberen Bereich des Displays öffnet und das im zweiten Schritt Submenüs in einem Kontextmenü am rechten Bildschirmrand preisgibt. Im Vergleich zur S-Klasse erscheint die neue Menüstruktur weniger überfrachtet.

Touch-Bedienung am Lenkrad als Brücke zu einem neuen Bedienkonzept

Teil des neuen Bedienkonzepts sind Touch-Bedienelemente links und rechts am Lenkrad, die den beiden Bildschirmen zugeordnet sind. Die Touch-Bedienelemente reagieren auf Wischgesten, um horizontal und vertikal durch Menüs zu navigieren. Im Mittelpunkt beider Bedienflächen ist eine Taste verbaut, die Eingaben durch Drücken bestätigt.

Wie empfindlich die Touch-Bedienelemente auf Wischgesten reagieren, kann über das Command-System konfiguriert werden. In einem der ausgestellten Fahrzeuge war das System langsam eingestellt und benötigte mehrere Wischgesten, um durch wenige Menüeinträge zu navigieren, während eine zweite E-Klasse deutlich schnellere Eingabe ermöglichte.

Der Dreh-Drück-Schalter in der Mittelkonsole hat durch das neue Lenkrad aber nicht ausgedient. Er ist nach wie vor verbaut, um Käufern nicht ein bekanntes und bewährtes Bedienelement wegzunehmen. Mercedes-Benz will mit dem Touch-Lenkrad eine Brücke zu einem neuen Bedienkonzept anbieten und keinen harten Schnitt vollziehen.

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