Chromecast mit Google TV: Google eröffnet wieder den Kampf um die Fernbedienung

Frank Hüber
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Chromecast mit Google TV: Google eröffnet wieder den Kampf um die Fernbedienung
Bild: Google

Im Jahr 2013 hatte Google den ersten Chromecast veröffentlicht, heute folgt mit dem „Chromecast mit Google TV“ eine an den Wandel des Konsumverhaltens angepasste Version, die die Inhalte in den Vordergrund stellt, die Suche nach neuen Inhalten vereinfachen soll und nun auch mit einer Fernbedienung ausgeliefert wird.

Google trägt dies mit „Google TV“ ähnlich wie mit Android TV direkt in den Namen des Produkts, wobei Android TV keineswegs aufgegeben wurde. Android TV ist weiterhin das zugrundeliegende Betriebssystem des Chromecast mit Google TV, Google TV ist nur die darüber gelegte Benutzeroberfläche zur Interaktion. Der Nutzer startet dabei im „Für Dich“-Tab, wo er für ihn empfohlene oder zuletzt betrachtete Inhalte direkt aufrufen kann, was die Entscheidung, was man sich ansehen möchte, erleichtern soll.

Nächstes Jahr soll Google TV auch für Android-TV-Partner verfügbar sein. Heute startet es zunächst nur für den neuen Chromecast mit Google TV.

HDMI-Dongle mit 4K, HDR und Dolby Atmos

Der neue Chromecast mit Google TV setzt auf das bekannte Design als HDMI-Dongle mit zusätzlicher Stromzufuhr über USB-C. Er unterstützt nicht nur die 4K-Auflösung mit bis zu 60 FPS, sondern auch HDR und Dolby Vision. Beim Ton wird neben 5.1 auch Dolby Atmos unterstützt. Das Dongle misst 162 × 61 × 12,5 mm bei einem Gewicht von 55 g. Neben WLAN 802.11ac mit 2,4 GHz und 5 GHz wird Bluetooth 4.1 unterstützt.

Neue Fernbedienung setzt auf zahlreiche Tasten

Bei der neuen Fernbedienung setzt Google auf viele Tasten. Neben einem D-Pad im oberen Bereich zum Navigieren und Spulen durch die Inhalte bietet die Fernbedienung zehn weitere Tasten. Besonders auffällig sind dabei die beiden Tasten für YouTube und Netflix, mit denen diese Anwendung direkt über die Fernbedienung aufgerufen werden können. Die beiden Tasten lassen sich nicht mit anderen Funktionen oder Apps wie beispielsweise Disney+ belegen, sondern sind den beiden Diensten dauerhaft fest zugeordnet.

Darüber hinaus sind Tasten zur Steuerung der Lautstärke an der rechten Seite der Fernbedienung platziert. Über eine Taste für den Google Assistant können Anfragen an diesen gestellt und Befehle erteilt werden – ein Mikrofon ist direkt in die Fernbedienung integriert.

Zwei Tasten dienen zur Steuerung des Fernsehers, an dem der Chromecast mit Google TV angeschlossen ist. Eine schaltet den Fernseher an und aus, die andere dient zur Auswahl der Signalquelle.

Für die Kommunikation zwischen Chromecast und Fernbedienung kommt Bluetooth zum Einsatz, so dass es auch dann keine Probleme gibt, wenn dieser hinter dem Fernseher nicht direkt sichtbar platziert ist. Die Fernbedienung verfügt darüber hinaus aber auch über Infrarot und einen Beschleunigungssensor. Für die Stromversorgung werden zwei AAA-Batterien genutzt.

Nur ein Google-Profil je Chromecast

Der neue Chromecast mit Google TV muss bei der Einrichtung mit einem Google-Konto verknüpft werden. Eine automatische Erkennung, wer den Chromecast nutzt, und ein automatischer Wechsel des Profils wird allerdings nicht geboten. Google sei sich jedoch bewusst, dass eine Profilauswahl im Alltag durchaus hilfreich und sinnvoll sei, weshalb man an einer solchen Funktion arbeite. In Apps wie Netflix oder Disney+ können aber wie gewohnt verschiedene Profile genutzt und zwischen diesen gewechselt werden. Apple TV+ wird zum Start auf dem Chromecast mit Google TV nicht unterstützt.

Günstiger als der Chromecast Ultra

Der Chromecast mit Google TV ist günstiger als der Chromecast Ultra, der zuletzt für 77 Euro von Google angeboten wurde. Er kostet in Deutschland 69,99 Euro und kann ab sofort vorbestellt werden. In den Handel kommt die neue Version ab dem 15. Oktober, dann werden auch die Vorbestellungen von Google an Kunden ausgeliefert. Der Chromecast mit Google TV ist in den Farben Weiß, Blau und Rosa verfügbar. Die Farbvarianten Blau und Rosa sind nur über Google direkt erhältlich.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Google unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.