The Talos Principle 2: Rätselspaß auch auf Steam Deck und Linux-Desktop

Marek Lindlein
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The Talos Principle 2: Rätselspaß auch auf Steam Deck und Linux-Desktop
Bild: Ewing, Budig, LeSage (TUX) | CC0 1.0

Nach dem großen Test von The Talos Principle 2 unter Windows hat sich ComputerBase das Spiel inzwischen auch unter Linux und dem darauf setzenden Steam Deck angesehen. Wie sich die Windows-Version des Rätselspiels im Vergleich auf Linux schlägt und wie es auf dem Steam Deck performt, zeigt dieser Test.

Die Testsysteme mit Linux im Überblick

Als Benchmark-Szene fand in jedem der nachfolgenden Tests die gleiche wie im ursprünglichen Windows-Test Verwendung. Auf dem Desktop waren auch die Grafik-Einstellungen identisch, für das Steam Deck wurden die vorgeschlagenen genutz (siehe unten).

Das verwendete Steam Deck war ein unmodifiziertes Modell mit Betafassung des SteamOS in Version 3.4.11.

Abweichend vom üblicherweise bei Linux-Tests eingesetzten Ryzen R9 7900 hat die Redaktion The Talos Principle 2 auf dem Linux-Desktop mit einem AMD Ryzen 5800X getestet, der mitsamt 32 GB DDR4-3600-RAM Platz auf einem Asus ROG Strix B550-A Gaming fand. Genutzt wurden sowohl eine Intel Arc A380 als auch die bekannte AMD Radeon RX 6700 XT.

In Sachen Software kam das Linux-Vergleichssystem ein auf aktuellen Stand gepatchtes Windows 11 mit aktuellen Treibern und AMD Adrenalin 23.11.1. Als Linux-System kommt Arch Linux mit Linux-Zen-Kernel 6.5.9 zum Einsatz. KDE liegt in Version 5.27.9 vor, Mesa und RADV in 23.2.1. Wayland dient als Displayserver.

Benchmark-Ergebnisse

Steam Deck: gut spielbar

The Talos Principle 2 wird mit „Spielbar“ auf dem Steam Deck geführt. Entsprechend startet der Titel ohne manuelle Eingriffe direkt ab Download. Aus Performance-Gründen fanden angepasste Grafikeinstellungen Verwendung und lassen sich daher nicht mit den Ergebnissen auf dem Desktop vergleichen. Als Auflösung wurde 1.280 × 800 verwendet und damit die native Auflösung des Decks. FSR war immer aktiv.

Steam-Deck-Grafikoptionen
Qualitätsvoreinstellung FSR
Niedrig Quality
Mittel Quality

The Talos Principle 2 läuft problemfrei auf dem Steam Deck, weder technische Gründe noch die Leistung mindern das Spielerlebnis. Auf niedrigen Einstellungen sind dauerhaft über 30 FPS möglich und damit die für das Deck typische Bildwiederholrate. Auch ein Spielen auf mittleren Einstellungen stellt kein Problem dar, wenn auch mit merklichen Rucklern zwischendurch. In beiden Qualitätseinstellungen fallen die 1 %-Lows niedrig aus, zumindest in niedrigen Einstellungen sind sie aber subjektiv nicht wahrnehmbar. Alles in allem kann die Redaktion an der Stelle grünes Licht für das Steam Deck geben.

Steam Deck (800p)
  • AVG-FPS:
    • Preset Niedrig + FSR Quality
      37,3
    • Preset Mittel + FSR Quality
      33,0
  • 1%-Low:
    • Preset Niedrig + FSR Quality
      20,6
    • Preset Mittel + FSR Quality
      15,3
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Linux-Desktop mit Intel Arc: Arbeitsverweigerung

Die Intel-Arc-Grafikkarte ließ sich partout nicht zum Ausführen von The Talos Principle 2 überreden. Weder manuell gesetzte Umgebungsvariablen, die ein entsprechendes DirectX-Feature-Level vorgaukeln, noch gesetzte Vendor-IDs, die dem Titel einen anderen Grafikkarten-Hersteller vorspielen, halfen. Vorerst muss wohl auf das Spiel bei Verwendung einer Intel-Grafikkarte unter Linux verzichtet werden.

Linux-Desktop mit AMD Radeon: auf Windows-Niveau

Mit der AMD Radeon RX 6700 XT gab es hingegen keine Probleme. Doch zuerst wurde sie noch einmal unter Windows getestet.

Im Vergleich mit den Windows-Ergebnissen vom 2. November zeigt sich, dass der in diesem Test verwendete AMD R7 5800X keine Auswirkungen auf das Resultat hat. Beide Systemwelten liegen im Rahmen der Messungenauigkeit unter Windows gleichauf. Eine pefekte Ausgangslage also, um die Ergebnisse mit Linux zu vergleichen.

Windows vs. Linux
  • AVG:
    • RX 6700XT, 5800X, Arch Linux
      Patch-Stand 7.11.
      59,4
    • RX 6700XT, 5800X, Win 11
      Patch-Stand 7.11.
      54,9
    • RX 6700XT, 7950X3D, Win 11
      Patch-Stand 2.11.
      53,9
  • 1%-Low:
    • RX 6700XT, 5800X, Win 11
      Patch-Stand 7.11.
      42,8
    • RX 6700XT, 7950X3D, Win 11
      Patch-Stand 2.11.
      42,8
    • RX 6700XT, 5800X, Arch Linux
      Patch-Stand 7.11.
      0,0
      MangoHud-Fehler
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Dort zeigt sich ein 8-prozentiger Vorsprung für das freie Betriebssystem, was gerade wegen der verwendeten Proton-Übersetzungsschicht positiv auffällt. Leider war es nicht möglich, mit dem für die FPS-Messung verwendeten MangoHud die 1 %-Low-FPS zu ermitteln – möglicherweise ein Bug im aktuellen Release. Subjektiv und aus Betrachtung des Frameverlauf-Graphen war im Wesentlichen ein flüssiges Spielen möglich. Insgesamt fühlte sich der Titel unter Windows aber einen Tick flüssiger an als unter Linux.

Eine Nvidia-Grafikkarte wurde mangels Verfügbarkeit nicht getestet, Berichten zufolge läuft das Game aber nach Anpassung der Startoptionen:

VKD3D_FEATURE_LEVEL=12_1 VKD3D_SHADER_MODEL=6_6 %command%

Fazit

The Talos Principle 2 ist für die Linux-Welt erneut ein vorbildlicher Release auf Windows: Steam-Deck-Kompatibilität ab Tag 1 und eine vergleichbare Performance auf dem Desktop wie unter Windows lassen Inhaber entsprechender Plattformen aufhorchen. Auch sind während des Tests keine technischen Schwierigkeiten in Form von Abstürzen oder sonstigen plattformspezifischen Fehlern aufgetreten.

Nicht auf dieser Party eingeladen sind Inhaber einer Intel-Arc-Grafikkarte: Mit aktuellen Treibern für Linux verweigerte das System den Start. Wer allerdings mit AMD (oder Nvidia) spielt, kann das Rätselspiel auch unter Linux ausknobeln.

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