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News 300 Foxconn-Mitarbeiter drohten mit Massenselbstmord

matty:

Die Zwickmühle ist: Entscheidet man sich, teure Produkte zu kaufen, dann werden diese zumeist nicht in sog. 'Billiglohnländern' gefertigt, ergo schwächt es die dortige Wirtschaft, was dann weiter darin resultiert, dass die Arbeiter, die dort bisher mit wenig Lohn abgefertigt wurden, plötzlich gar keinen mehr erhalten, weil sie entlassen werden.

Und dass die chinesische Wirtschaft keine sozialistische ist, hat für das Volk Vorteile, denn der Aufschwung kommt im Volk an, was durch eine schnell wachsende chinesische Mittelschicht (man betrachte nur mal die Verkaufszahlen von Autos in China!) belegt wird. Freilich gibt es noch viel Armut, aber die ist tendenziell zurückgehend. Langfristig würde ich mir was China betrifft eher wegen des politischen Systems, weniger wegen der materiellen Armut Sorgen machen. Anders als in Nordkorea, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll mit Sorgen machen.
 
Raykus schrieb:
Tja Microsoft will jetzt die Arbeitsbedingungen wenigstens überprüfen. Das wussten wir aber auch schon lange vorher. Aber Apple? Ich hasse diesen Konzern immer mehr. Die solten ihren angebissenen Apfel durch eine menschliche Leiche ersetzen. Dieser menschenverachtende Abzockverein.

Das musste ja kommen... lest ihr eigentlich die bereits geschriebenen Kommentare?
 
Ach ja, den :kotz: Steve hat es ja auch nicht gestört... ob es nun 3, 14 oder 300 sind... :freak: Irgendwer wird ja schon noch produzieren...

http://youtu.be/616sf5Zi_Ew

Geld Geld Geld... geht mir tierisch auf den Sack! Würde Apple, Dell, HP, Microsoft und wie Sie alle heißen einfach mit einem Auftragsstop drohen, würde es diese Probleme bei Foxxcon nicht geben! Arbeitsbedienungen prüfen durch MS? Hahaha, Promo in den Medien, mehr nicht!
 
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Nichts gegen dich - ich sehe das Anders:
Billigpreise - wo sind die denn?! Ich verdiene verhältnismässig genau wie mein Vater (Bergmann) und kann sagen, dass ich nicht so viel in der Tasche habe wie man Vater damals. Ich muss auch für jede Sache sparen (wenn du meine Signatur ansprichst - Danke nebenjob :( ). Für jeden Sch..s muss du in deine eigene Kasse greifen (Krankenkasse, Benzinpreise :kotz:, Technik ist auch nicht günstiger).


Die Gewinner dieser Masche sind die Topmanager. Die kassieren die Kohle und du und ich was bekommen wir vom kuchen. Uiiiii Spar weiter für dein Urlaub oder für dein Hobby. Alle 2 und 3 Jahre kannst du dir Großes mit einem Kredit anschaffen.

Microsoft jaja in den Verträgen steht blabla... und im Kleingedruckten steht bei der nächsten Vertragsverlängerung muss es wieder billiger sein! Is Klar. Typisches Verhalten der großen Firmen - Hauptsache das Image bleibt sauber....

Jeder Mensch hat ein Recht auf das Leben und so sein Leben opfern zu wollen. Das ist sehr traurig. Wer ist der grösste Feind des Menschen, der MENSCH selbst!!!

sommerwiewinter schrieb:
Tja, wie heuchlerisch ist unser westliche Welt... da wollen wir alle zu billigen Preisen kaufen und dann erschüttert uns solch eine Nachricht ;) Ach spenden wir doch Weihnachten wieder 5€ für unser Gewissen, Hauptsache die Preise bleichen niedrig...

Bei der xBox kann man noch verzichten, aber bei Klamotten bleiben einigen gar keine andere Möglichkeit, als sie billig zu kaufen.
 
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Anstatt das XBox360 Logo hätte man das Pressebild nehmen sollen:

topelement.jpg


http://www.20min.ch/digital/webpage/story/Angestellte-drohen-mit-Massen-Suizid-19207863
 
GameOC schrieb:
Geld Geld Geld... geht mir tierisch auf den Sack! Würde Apple, Dell, HP, Microsoft und wie Sie alle heißen einfach mit einem Auftragsstop drohen, würde es diese Probleme bei Foxxcon nicht geben!

Diese Probleme nicht, aber vielleicht 1.000 Selbstmorde weil 1,2 Millionen Leute den Job verlieren würden. Achja und nebenbei würd's dann einen neuen größten Auftragsfertiger in China geben, bei dem 'wie sie alle heißen' dann produzieren lassen.
Die Begriffe Kurzsichtigkeit und Tellerrand drängen sich mir auf.
 
Das Problem ist doch, dass zu solchen Kontrollgängen extra alles vorbereitet wird und alles "schön" ist.
Ich finde in erster Linie ist hier Foxconn schuld und nicht Auftraggeber an sich. Ich kann ja als Unternehmen nicht jeden Kleinbetrieb prüfen der in die Produktion irgendwie eingebunden wird.

Ich kann mir außerdem durchaus vorstellen, dass es mehr als nur 14 Selbstmorde pro Jahr sind. 14 ist ja die Zahl, wo es an die Öffentlichkeit/Presse durchdrang.

Ansonsten fertigt sogut wie jedes größere IT Unternehmen bei Foxconn, selbst wenn es Kleinteile sind.
 
Ach ja, um auch noch einen andere Betrachtungsweise ins Spiel zu bringen: Ich sprach vorher von den sog. 'Menschenrechten asiatischer Prägung', die von der chinesischen Regierung begründet wird mit einer asiatischen Mentalität, die das Kollektiv über das Individuum stelle. Wenn das tatsächlich der Fall ist, dann nimmt eine Häufung von Suizidfällen in einem Unternehmen nicht wunder, denn der Einzelne opfert sich, um dem Kollektiv bessere Bedingungen zu ermöglichen. Eine ganz groteske Art der Demonstration, quasi.

Allerdings mag ich daran nicht so recht glauben. Korrekt ist aber, dass nach einem begangenen Selbstmord im nahen Umfeld häufig weitere folgen, die Hemmschwelle sinkt.
 
@ gerryka: Schalte mal dein Hirn ein und lese es nochmals. Als ob Foxconn seine Auftraggeber verärgern möchte und weshalb sollte wo anderst gefertigt werden? Ich meinte, dass die Auftragsgeber sich mal direkt an die Leitung wenden sollte und etwas Druck erzeugen! Ruckzuck würde Foxconn die Arbeitsbedienungen verbessern und eventuell ein paar Yen in die Wohnanlagen investieren! Mit "Probleme" meinte ich die Selbstmorde... und du schreibst:
Diese Probleme nicht, aber vielleicht 1.000 Selbstmorde
lol

@ Kraligor: Die Prägung ist wirklich vorhanden. Allerdings altertümlich, die Mordernen denke eher westlich.
 
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sascha87 schrieb:
Ich hätte meinen versproche Gehaltserhöhung von 7% schon letzten Sommer bekommen sollen. Dann gabs 2 Monate kaum Arbeit und das wars dann und aus meinen 7% wurden nichts. Dafür hab ich dieses Jahr unangekündigt schriftlich gleich 8,5% seit 01.01.2012.

das wird denen aber bestimmt nicht passieren:rolleyes:
 
@GameOC: Hab's sicher etwas extrem interpretiert. Dachte einfach nur dran, dass man sicher nicht einfach aus solchen Aufträgen aussteigen wird können und daher Foxconn bei solchen Drohungen am längeren Ast sitzt.
Sie können dann ja immer behaupten: "Wenn ihr gerne mehr zahlen wollt, können wir den Leuten auch mehr Lohn zahlen".
 
Kraligor schrieb:

kann ich mich nicht beschweren xD wenn ich nur für mich sorgen müsste mit meinen 1100€ Netto...

Teils hat der Typ recht, teils aber nicht. Man darf auch eigenen Kopf nicht immer im Sand verstecken, wenn etwas unpassend/erschreckend ist.

Man muss auch bedenken, dass bei der Euro einführung die Gehälter um die Hälfte gekürzt worden sind, sowie die Preise. Danach aber die Gehälter auf dem gleichen Niveau blieben und die Preise sind mittlerweile doppelt-dreifach so hoch, wie ursprünglich es gewesen ist.

Das System funktioniert nur solange, wenn man jemanden ausnutzen kann -> sobald es keine billig Produktion möglich ist -> schnellen die Preise nach oben (weil man unbedingt anstelle von 10-20K Einkommen um die 1-2M haben will, auch eine Yacht und eine Villa) -> schnellen die Preise nach oben, fehlt die Kaufkraft -> fehlt die Kaufkraft -> die Unternehmen zerfallen -> Arbeitslosigkeit usw

Da stimmt doch was nicht, oder merkt man das gar nicht?
 
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Frag dich einfach selbst: Würdest du auf 50% deines Gehalts verzichten, um in der Produktivitätskette weiter "unten" stehenden mehr zu kommen lassen zu können?

Die andere Frage: Wer organisiert den Handel, wenn er davon keine Gewinne einfährt? (Bestes Bsp das Commonwealth System, nachdem England die Grenzen ein bisschen dichter gemacht hat)

Da läuft jetzt aber einiges durcheinander, ich glaube die leichte Selbstironie meines Beitrags ist die entgangen. Was hat mein Gehalt mit der Entlohnung in China zu tun, natürlich soll der Handel Gewinn machen, aber eben weniger, es muss einfach unten mehr ankommen. Und diese Konsumverzichtsgeschichte ist nichts weiter als ein frommer Wunsch, der die Industrienationen in Bauernhöfe verwandeln würde.
 
Das eigentliche Problem ist, dass vom Gewinn (Umsatz ./. aller Kosten) nichts an die Mitarbeiter weiter gegeben wird, obwohl Grundlage des erwirtschaftetet Gewinns deren Arbeitskraft ist. Warum kein anständiges Festgehalt mit angemessener Gewinnbeteiligung aller Mitarbeiter (ja, kann sich dann drüber streiten, was angemessen ist etc. - aber immer noch besser als jetzt). Manager, Top-Manager und Aktionäre streichen den überwiegenden Teil ein und ein kleiner Teil geht in die Entwicklung neuer Produkte. Wiso kann das obere Prozent nicht weniger bekommen? Also ob, dann alle Manager aufhören würden zu arbeiten und die Aktionäre nicht mehr genug bekommen würden. Sie würden immer noch ein Leben im Luxus führen können. Bei weniger Gewinn, wegen steigender Gehälter müssten also nicht zwangsweise die Preise für die Produkte steigen; es ist einfach weniger Gewinn dar. Aber zu einem solchen Verhalten scheint der Mensch nicht in der Lage.
 
N43 schrieb:
Man darf auch eigenen Kopf nicht immer im Sand verstecken, wenn etwas unpassend/erschreckend ist.

Das ist völlig richtig. Und der Deutsche hat die Angewohnheit, sich oft und gern zu empören - nur leider über die unpassendsten Sachen.

Man muss auch bedenken, dass bei der Euro einführung die Gehälter um die Hälfte gekürzt worden sind, sowie die Preise. Danach aber die Gehälter auf dem gleichen Niveau blieben und die Preise sind mittlerweile doppelt-dreifach so hoch, wie ursprünglich es gewesen ist.

Das stimmt nun aber wirklich ganz und gar nicht: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/9/9b/Lohnminute2.png

Das System funktioniert nur solange, wenn man jemanden ausnutzen kann

Das hört man so oder so ähnlich allenthalben (meistens ist dann von 'Ausbeutung' die Rede). Marx sagte ja die Verelendung der Arbeiter voraus, da sie ausgebeutet würden. Das traf nicht ein, sondern genau das Gegenteil: Die Arbeiterschaft der Industrienationen kann sich heute vor Luxus gar nicht mehr retten.
Die politische Linke schwenkte dann um und legte fest, dass Marx eben globaler zu interpretieren sei und plötzlich waren es die verelenden armen Länder. Betrachten wir aber Länder wie China, die am globalen Kapitalismus teilhaben, so sehen wir mitnichten eine Verelendung, sondern wiederum eine deutliche Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung (bspw. http://de.wikipedia.org/wiki/Volksrepublik_China#Entwicklung_der_extremen_Armut). Die politische Linke kann aber keinen Fehler eingestehen, und so wird weiterhin in die Welt posaunt, der böse Kapitalismus fördere die weltweite Armut.
Um den üblichen Argumenten vorzubeugen:
Ich bestreite NICHT, dass sehr viel Kritikwürdiges auf der Welt geschieht, auch in kapitalistischen Ländern.
Ich bestreite NICHT, dass es extreme Armut auf der Welt gibt. Die gibt es immer noch mehr als zu viel, beispielsweise in den ewigen Bürgerkriegländern Afrikas oder in Nordkorea.
Und: Ich bestreite NICHT, dass die frühen Kommunisten und Sozialisten durchaus Positives geleistet haben.

-> sobald es keine billig Produktion möglich ist -> schnellen die Preise nach oben

Durch Weiterentwicklung und Automatisierung werden aber immer billigere Preise möglich. Und da große, weit entwickelte Konzerne aus dem Ausland in China investieren, gilt das auch und gerade dort. Dadurch verlagert sich übrigens auch der Großteil der Arbeitskräfte in den (deutlich angenehmeren) Dienstleistungssektor.

-> schnellen die Preise nach oben, fehlt die Kaufkraft -> fehlt die Kaufkraft
Wo fehlt denn die Kaufkraft? Ich dachte, Billigproduktion sei nicht mehr möglich, also müssen die ehemals 'Billiglohangestellten' ja nun gut bezahlt werden.
 
Es heißt nicht umsonst Freitod... es steht jemanden frei sich selbst das Leben zu nehmen. Ich würde diese Leute entlassen, das nennt man Erpressung und es gibt genügend Leute, die gern diesen Job hätten. So lang sie nicht gegen das Gesetz verstoßen, kann er Hersteller machen was er will und die Arbeiter den Rechtsweg bestreiten und nicht so ein Kindergarten abziehen.
In Deutschland stehen auch viele Arbeiter unter Druck, greifen zu Drogen oder nehmen sich das Leben. Die sollen sich da nicht so anstellen, können sich ja nen anderen Job suchen oder streiken wenn sie dürfen. Ansonsten müssen sie eben andere Seiten aufziehen, es geht auch ohne Kindergartenmethoden.
 
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