News CDU und Artikel 13: Schein-Kompromiss bei Upload-Filtern

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Aha.... spannend....

Angenommen, ich sehe was im Fernsehen - zeichne es auf und lade es mit Kommentar als Zitat irgendwo hoch... Soweit alles urheberrechtlich vom Zitatrecht gedeckt.

Was mache ich nun? Schreibe ich - zB. an das ZDF eine Mail, um die um einen "digitalen Fingerabdruck" zu bitten, den ich dann irgendwie in das Video.. ähm... reinbastele? :schaf:
 
@Klassikfan Damit das Zitatrecht gewahrt bleibt, dürfte das ZDF gar nicht eingebunden sein. Ansonsten könnte man sich nicht zeitnah mit deren Inhalten auseinander setzen.
Einzige Bedingung die du nach bisheriger Rechtslage zu erfüllen hast, ist das Zitat als solches zu kennzeichnen und dass dein Kommentar eine ausreichende Schöpfungshöhe aufweist. Wobei letzteres stark auslegungsabhängig ist.
Jedenfalls empfand ich die bisherige Regelung soweit zufriedenstellend.
 
evil_44 schrieb:
Was mich an der ganzen Diskussion aufregt ist, dass immer nur über Youtube geredet wird. Jede nichtkommerzielle Plattform die auch nur irgendeine Interaktion mit Usern zulässt fällt in dem Moment unter den Filterzwang, sobald auch nur ein Werbebanner zu sehen ist. Ergo gibt es (außer den explizit aufgeführten) keine Ausnahmen. Maximale Rechtsunsicherheit für das gesamt EU Netz.

Das eine schließt das andere nun mal aus... Das ist aber auch nix neues. Wenn du Geld verdienst musst du darauf auch (normalerweise - Freibeträge und so Kram mal außen vor) steuern zahlen. Zu sagen, aber das ist doch nur ein Werbebanner funktioniert halt nicht...

Klassikfan schrieb:
Was mache ich nun? Schreibe ich - zB. an das ZDF eine Mail, um die um einen "digitalen Fingerabdruck" zu bitten, den ich dann irgendwie in das Video.. ähm... reinbastele? :schaf:

Ich könnte mich irren, aber ich behaupte, dass der Part mit dem digitalen Fingerprint schlicht falsch verstanden wird...

Es geht dort meiner Auffassung nach nicht darum, dass der Uploader den Fingerprint "besorgen" soll - also so, wie es der Herr Solmecke da in seinem Video bspw. "vorgeplappert" hat - sondern dass der Rechteinhaber den Fingerprint, einen Hash oder irgendetwas, was das Werk eben "erkennbar" macht, den Plattformen beistellt um entsprechende nicht gerechtfertigte Weiterverbreitung als solche erkennbar zu machen. Das wäre dann - wie der Text es ja quasi ausschließt - auch kein Upload Filter mehr.

Das System/die Plattform wäre mit der Bereitstellung des Fingerprints in der Lage, "gleiches" Material zu erkennen. Bin mir nur nicht so sicher ob die das wirklich bis zu Ende gedacht haben. Denn gerade bei Videomaterial lässt sich ohne groß erkennbaren Unterschied die originale Quelle so verändern, dass da kein Fingerprint oder sonstwas mehr passen würde.
Möglicherweise haben die aber sogar auch schon einen Schritt weiter gedacht und mengen in diesem Thema ebenso das Argument "KI" mit ein - was ja vielfach in den Diskussionen seitens der Politik gefallen ist. Könnte also auch sein, dass man eine Art Analysesoftware zum errechnen der Fingerprints/Hashes möchte, welche dann gegen eine Datenbank der seitens der Urheber selbst eingereichten Fingerprints/Hashes läuft.
Das ganze geht dann ganz sicher auch nicht auf das komplette Werk - sondern auf Teile davon. Wahrscheinlich auch nur kurze Abschnitte/einzelne Bilder/Bildteile - gepaart mit einem Counter pro "Werk" -> bei zu viel gleichheit zu einem Fingerprint eines Urhebers = Alarm und freigabe zur händischen Prüfung.

So oder so ähnlich halte ich es für technisch möglich das Vorhaben umzusetzen. Es räumt quasi fast auch alle Punkte aus, welche vorher als Unmöglichkeit tituliert wurden.
Vergleichbar wäre so ein System bspw. ganz klassisch mit Anti Viren Pattern - da funktioniert das im Endeffekt exakt genau so. Hashes von Code/Codeteilen und/oder Heuristiken aus einer Datenbank werden mit dem System abgeglichen -> bei Match = Alarm.
 
Eigentlich ist die Erkennungssoftware von Google schon ziemlich gut.
Die erfasst recht zuverlässig alles, was ihr bekannt ist ... auch in leicht veränderter Form.
Entsprechende Videos werden dann umgehend gesperrt oder die Einnahmen gehen an den jeweiligen Rechteinhaber (sofern der dieses Vorgehen bevorzugt).

Was wäre also die Lösung für das angebliche Problem, daß trotzdem noch zu viele Werke nicht erkannt werden?
Eine Bekanntmachungs-Pflicht für Urheber!
Ein Urheber müsste die Pflicht haben, jeder Plattform, auf der er sein Werk nicht sehen möchte, dieses Werk vorab zugänglich zu machen, damit es erkannt werden kann. So wird ein Schuh draus und nicht anders herum.



Da das natürlich für Urheber etwas mühselig wäre, könnte der Staat (oder im Prinzip auch eine Institution mehrerer Staaten der EU) eine solche zentrale Datenbank mit entsprechenden Filter-Plugins bereitstellen.
Jede Sharing-Seite, die in der EU erreichbar sein möchte, müsste diese Filter dann auf der eigenen Plattform einbinden.

Aber machen wir uns nichts vor ... unsere Regierungen sind völlig unfähig, sowas auf die Reihe zu bekommen.
Daher wäre es realistischer, wenn sich große Firmen wie Google, Microsoft, Facebook, etc. zusammen schlössen, um selbst so eine zentrale Urheberrechtsdatenbank zu hosten.

Das wäre eine faire Lösung, die sehr gut funktionieren könnte.
Pauschalabgaben hingegen sind unfaire Scheiße. Gehört verboten sowas.
 
Diesen Komprimiss findet auch wirklich nur "Nadine Schön schön."

Was ein Luftballon....
Klar lag es an den Protesten, niemals nie nicht am Medienecho welches CDU Vossi derzeit erntet.
Ein Glück gibt es die Schön.
Was ein Kindergarten....

Sich bei jedem Scheissdreck den jeder Realschüler logisch Schlussfolgern kann für Abertausende bis Millionen Euronen beraten lassen müssen, aber da wo es mal Not täte "einfach mal machen und gucken was passiert".
Steigste nicht mehr durch....
 
Keine sorge die wurden mit Sicherheit ausführlich beraten von alleine kommt da doch keiner auf solche albernen Richtlinien.
Ich bin mir auch sicher das die meisten beteiligten genau wissen was und für wen die da beschießen man sucht nur einen Weg wie man das jetzt am besten verkaufen kann.
 
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Das schlimmste daran ist aber doch, dass sie wie immer einen finden werden.

Wenn es denn schon so viel Beraterhonorar verschlungen hat darf man doch nicht zugeben, dass es umsonst war und man nun merkt man hat sich kompletten Blödsinn ausgedacht. Da muss dann ein - und wenn noch so dummes - Ergebnis bei rauskommen. Beispiel gefällig? Stuttgart21.

Artikel 13 kriegt man eh' nicht mehr verkauft - jetzt geht es eher darum jemanden zu finden der sich über das "Geschenk" nicht beschwert.

Irgendwie tun mir mittlerweile sogar ein paar aufstrebende Politiker jüngeren Alters leid. Nicht ihre Ideen als aber solche verkaufen müssend und sich damit letztendlich sogar wissentlich die Karriere zu zerbomben hat irgendwie was von den Kamikazepiloten aus dem 2ten Weltkrieg.
Ich kenne diese "Schön" nicht, sollte das aber wirklich ihr Standpunkt sein und sie überzeugt an dem, dann ist das was wir heute hier diskutieren noch unser kleinstes Problem.
 
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Wer immer noch von einer Demokratie redet, der schläft noch.
Ich kann mich an keine bedeutende Gesetzes gebung erinnern, wo das Volk auch nur grob befragt wurde.

Wir bewegen uns in eine kapitalistisch dikatorische Zeit zu.

Alles was was an Gesetzen entsteht hilft am ende nur den Konsum Giganten.
Deren die ihre Taschen weiter mit Geld voll schaufeln können.
 
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Ich vermute mal, das viele Menschen nicht wissen was der Artikel 13 bedeutet. Deshalb gibt es nur wenig Reaktion hier drauf.
 
Taxxor schrieb:
Sowie JEDE Plattform, die älter ist als 3 Jahre

Folgende Kriterien müssen erfüllt sein

  • älter als 3 Jahre
  • Umsatz höher als 10 Mio. Euro per anno
  • mehr als 5 Mio. Besucher im Monat

und nicht zu vergessen, der hauptsächliche Unternehmenszweck muss die Bereitstellung urheberrechtlich geschütztes Material beinhalten, also eine Art Tauschbörse oder Plattform zum Konsumieren darstellen. Foren werden da in Zukunft wahrscheinlich zu 100% ausgeschlossen sein, da der Unternehmenszweck ja ein ganz anderer ist. Memes sind auch nach wie vor erlaubt. Einbettung von Videos haben einige Webseiten schon vor Jahren deaktiviert.

Youtube wird wahrscheinlich nie betroffen sein, da die die Geldmittel haben um ein Verfahren zu verschleppen.
Facebook, Google, Twitter etc. ebenso. Treffen wird es die kleineren Anbieter, wo eine Ausschlussklausel getroffen werden muss. Bisher müssen wohl alle oben genannten Ziele erfüllt sein, das wird mit Sicherheit noch gelockert, so dass nur eins der Ziele erfüllt sein muss.

Ich finde die ganze Debatte ein wenig zu hoch gekocht, weil auch jeder auf diesen Zug aufspringt und aufgeschreckt durch die Gegend läuft.
 
@SethDiabolos : falsch, es reicht schon wenn eines der drei Kriterien erfüllt wird, also jede Plattform die älter als drei Jahre ist wird betroffen sein. Und wie ist das jetzt mit einem Kunst-Forum zum Austausch zwischen Künstlern, dessen Zweck dient doch dem veröffentlichen von Material, oder?

Mal unabhängig davon das auch Text urheberrechtlich geschützt sein kann und das CB Forum zum veröffentlichen von usergenerierten Texten dient...
 
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Und darum: Am 23. auf die Straßen und laut sein!

Jahrelang haben die meisten Bürger den systematischen Abbau Ihrer Rechte (übrigens geschichtlich hart erstritten) einfach schulterzuckend hingenommen. Klar, das Leben ist kompliziert und die Zeit (gewollt) so knapp, dass man sich mit Politik nicht mehr auseinandersetzen mag.

Aber der einzige Weg ist, ein Stachel im Ar... dieser Demokratiefeinde zu sein. Hinterher zu jammern hilft keinem!
 
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deydi schrieb:
Ich kann mich an keine bedeutende Gesetzes gebung erinnern, wo das Volk auch nur grob befragt wurde.
Das Volk ist nicht Willens sich mit komplexen Themen zu beschäftigen und es wird dort angekreuzt wo der Vordenker der Wahl sagt das man es machen sollte. Da kann ich auch alle vier Jahre für einen stimmen der das für mich übernimmt.
 
Syrato schrieb:
Geht das rechtlich überhaupt, etwas in der EU fordern, aber es im eigenen Land zu ignorieren? Können das alle Länder so halten?

Naja, EU Richtlinien werden in nationale Gesetze umgesetzt, ein wenig Spiel ist da. Das hilft aber niemandem was die Cdu da vorschlägt, entweder absichtliche Nebelkerze oder sie haben das eigentliche Problem gar nicht verstanden, nämlich diesen digitalen Fingerabdruck von dem die schwafeln, es ist absolut realitätsfremd dass das jemand umsetzen kann.
Woher kommt denn der Fingerabdruck? Wie soll der erstellt, wie abgeglichen werden? Stellt mir die Contentindustrie da nen dicken Server hin, ich schick nen Hash per Api und die mir den Besitzer zurück? Das wage ich zu bezweifeln. Woher bekomme ich als Normalounternehmen dann die Infos? Darf ich die irgendwo runterladen und mir dann einen eigenen Server mit ner riesen Db hinzimmern? Wer bezahlt mir diesen Aufwand? Zumal es ja auch um Teile von Werken geht, ergo müsste man auch Teile hashen(wenn ich die Liveversion von Stairway to heaven mit 10 Minuten Laufzeit habe und jemand lädt 8 Minuten davon hoch soll ich das ja bitte auch abfangen). Kein Plan wie das funktionieren soll was die da vorschlagen, aber Machbarkeit und Verhältnismäßigkeit sind natürlich nicht Problem des Gesetzgebers....
 
SethDiabolos schrieb:
. Foren werden da in Zukunft wahrscheinlich zu 100% ausgeschlossen sein, da der Unternehmenszweck ja ein ganz anderer ist. Memes sind auch nach wie vor erlaubt. Einbettung von Videos haben einige Webseiten schon vor Jahren deaktiviert.

Nehmen wir CB als Beispiel.
Die Bilder die mal hochläft hostet CB selber. Das gleiche gilt für Avatare. Beide können Urheberrechtlich geschützt sein. Gut kann man beides abschalten.

Was ist mit Kommentaren? Was ist wenn du aus Versehen was zitierst? Muss nichtmal Absicht sein, dann hat CB ein Problem und du genauso.

Das foren nicht drunter fallen ist quatsch. Es ist nicht klar definiert was und was nicht. Einzige Ausnahmen sind Sachen wie Ebay Amazon oder Wikipedia. Das kommentieren in einem forum kann als gesehen werden als hauptzweck der Verbreitung.

Ja memes sind weiterhin erlaubt, nur muss der Filter dieses auch als solches erkennen. Wie gut das funktioniert sehen wir jeden Tag auf Youtube. Dort bekommt sogar der Künstler selber tlw striktes obwohl er sein eigenes Werk hochlädt.
 
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deydi schrieb:
Wer immer noch von einer Demokratie redet, der schläft noch.
Ich kann mich an keine bedeutende Gesetzes gebung erinnern, wo das Volk auch nur grob befragt wurde.

Wir haben halt eine repräsentative Demokratie, keine direkte.

Solche "Randthemen" wie z.B. Artikel 13 oder allgemein das Internet, gehen in einer repräsentativen Demokratie in der Regel unter. Praktisch keiner Wählt einen bestimmten Abgeordneten oder eine Partei nur wegen so etwas. Die Bürger wählen politische Komplettpakete, bei denen ihnen meist ganz andere Themen (Arbeits-, Renten-, Steuer-, Sicherheits- Umweltpolitik usw.) wesentlich wichtiger sind.
Also bleibt die politische Entscheidungsfindung bei spezielleren "Randthemen" Lobbyisten und Hinterzimmerpolitik überlassen, und halt ein paar wackeren Bürgern, die deshalb auf die Straße gehen.

Das ist ganz klar eine systembedingte Schwäche des repräsentativen System. Aber man muss auch klar sehen, dass (einfache) direkte Demokratie ebenfalls solche Schwächen hat. In diesem Fall sogar eine ganz ähnliche.

Komplexe Themen, für die sich nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung interessiert, werden in beiden Systemen zu keinen sauberen, demokratischen Entscheidungen führen. Bei einer allgemeinen Volksabstimmung über Artikel 13 würden nur ein paar Prozent der Bürger überhaupt teilnehmen. Die große Mehrheit hat einfach mangels Interesse/Kenntnis keine Meinung dazu und bleibt zuhause. Am Ende bestimmen dann auch wieder nur kleine Minderheiten mit speziellen Interessen was gemacht wird.

Außerdem sind die allermeisten Bürger über politische, wirtschaftliche oder technische Hintergründe aller möglichen Themengebiete eher noch weniger informiert, als Abgeordnete oder Minister usw., die sich auf das jeweilige Themengebiet spezialisiert haben. Dadurch sind die normalen Bürger bei Volksabstimmungen, wenn sie denn nicht mangels Interesse einfach zuhause bleiben, mindestens so anfällig für populistische Lügen und reißerische Presseartikel, wie Berufspolitiker anfällig für Korruption und Lobbyisten sind.

Keine Form der Demokratie ist perfekt, aber eine bessere Staatsform gibt es halt nicht.

Wobei mehr Transparenz und mehr Möglichkeiten der direkten Mitwirkung würden unserer Demokratie sicher gut tun. In jedem Fall wäre es wichtig, dass sich mehr Bürger interessieren und informieren, sonst nutzt auch alle Transparenz und Mitbestimmung nichts.
 
Wenn man die Sache mal Objektiv betrachtet ist ein Gesetzt zum Urheberrecht längst überfällig.
Künstler etc. müssen auch gerecht behandelt / bezahlt werden, was durch das Internet nun mal sehr schwer ist.

Aber was die EU hier abliefert und die (Bundes-)Politik uns als "gut" verkauft ist ein schlechter Witz.
Das wird nur die ganzen Populisten weiter befeuern.

Als prinzipieller Befürworter der EU als ganzes, sehe ich das echt mit zunehmender Sorge...
 
DonS schrieb:
Wenn man die Sache mal Objektiv betrachtet ist ein Gesetzt zum Urheberrecht längst überfällig.

Das hört sich ja an, als ob es das nicht geben würde. Jetzt mal ehrlich, das ist doch offenbar ziemlicher Unsinn.

Wenn jemand dein geistiges Eigentum ohne Erlaubnis benutzt, kannst du ihn jederzeit gerichtlich zur Unterlassung zwingen, mit sogar drakonischen Strafzahlungen im Wiederholungsfall und es ist auch möglich sogar auch beim ersten Mal jemanden auf Schadenersatz zu verklagen.

Wo ist dann bitte ein Gesetz zum Urheberrecht längst überfällig?

Erläutere das doch mal genauer. Oder ist das einfach nur eine unüberlegte und unbedacht geschriebene Meinung deinerseits gewesen?
 
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DonS schrieb:
Wenn man die Sache mal Objektiv betrachtet ist ein Gesetzt zum Urheberrecht längst überfällig.
Künstler etc. müssen auch gerecht behandelt / bezahlt werden, was durch das Internet nun mal sehr schwer ist.

Auf jeden Fall. Altes Urheberrecht aus Zeiten von Rundfunk und Schallplatten richtet unter den heutigen, völlig veränderten Umständen mehr Schaden an als Nutzen.

Wobei man bei einer wirklich dringend notwendigen Urheberrechtsreform natürlich nicht nur allein die Interessen von Urhebern und Rechteverwertungsindustrie berücksichtigen darf.

Durch das Internet wurden nicht nur alte Vermarktungsmethoden obsolet, auch das alte Verhältnis von aktivem Urheber und Verleger auf der einen und rein passiven Konsumenten auf der anderen Seite, hat sich in eine viel komplexere Grauzone verwandelt.
Das ist eine sehr gute Sache! Das Internet, an dem jeder aktiv teilhaben kann, muss so bleiben und darf nicht in ein BTX 2.0 verkrüppelt werden, in dem nur noch passiver Konsum erlaubt ist und alles auf kommerzielle Verwertung reduziert wird.

Es sollte deshalb im neuen Urheberrecht klar definierte Fälle von legaler Nutzung und Verbreitung auch ohne ausdrückliche Genehmigung des Rechteinhabers geben (eine Art "Fair Use"), z.B. für Zitate, Reviews, Satire, neue Werke mit wesentlichem, neuen schöpferischen Beitrag (Fanart, Remixe usw. ... und ja, auch Memes 😉 ), für Nutzung in Bildung und vor allem sollte es auch wieder eine den neuen Bedingungen angepasste Form der legalen, nicht-kommerziellen Privatkopie geben.

Eine andere, große Baustelle wäre auch die Dauer von Urheberrechten. Es muss doch wirklich nicht sein, dass 70 oder 100 Jahre nach dem Tot des Urhebers noch von irgendwelchen fernen Nachkommen und Verlagen abkassiert und die freie Verbreitung und Nutzung unterbunden wird.
Besonders kritisch ist das z.B. auch bei Abandonware. An 30 Jahre alter Software (und Hardware) hat in aller Regel keiner mehr ein berechtigtes, kommerzielles Interesse. Also sollten Sammler, Retro-Enthusiasten usw. nicht verfolgt werden, wenn die sowas ohne kommerzielle Absichten austauschen und z.B. in Form von Emulatoren oder an moderne Hardware angepasste Patches/Versionen am Leben halten.
 
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deydi schrieb:
Wer immer noch von einer Demokratie redet, der schläft noch.

...

Wir bewegen uns in eine kapitalistisch dikatorische Zeit zu.

Grundsätzlich bin ich bei dir. Aber wenn wir nicht aufpassen, wird die Zukunft sozialistisch sein. Eher sowas wie in China. Die haben auch gefiltertes Internet.
 
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