News FCC beendet Netzneutralität durch Zwei-Klassen-Internet

akuji13 schrieb:
Ich verstehe schon jetzt den kommenden Aufschrei nicht.

Auch abseits des Internets ist es so, das Unternehmen für mehr Geld auch bessere Dienstleistungen bekommen.

Großen Firmen werden eigene Autobahn Ab- und Auffahrten errichtet, Speditionen liefern die Ware des besser zahlenden schneller aus usw.
Ich verstehe worauf du abzielst, doch das trieft nicht auf diesen Fall zu.
Du kannst ja auch eine Standleitung zu deinem Rechenzentrum lassen, dass ist auch vollkommen legitim und stoßt bei mir auch nicht auf. Doch wenn du mein Beispiel wie im Post #3 betrachtest, wird hier mit Geld eine Leistung erkauft, die eig als Neutral betrachtet wird und wo keiner sich ein Vorteil erkaufen kann.

Nur weil eine Firma ein riesen Fuhrpark hat, dürfen Sie nicht das Recht haben mit Geld sich ein Vorteil zu erkaufen wie das Tempolimit nicht mehr zu beachten müssen.

Da durch wird z.b der Mittelstand immer mehr ins Hintertreffen geraden bis schließlich nur noch groß Konzerne gibt.
 
akuji13 schrieb:
Ich verstehe schon jetzt den kommenden Aufschrei nicht.

Auch abseits des Internets ist es so, das Unternehmen für mehr Geld auch bessere Dienstleistungen bekommen.

Großen Firmen werden eigene Autobahn Ab- und Auffahrten errichtet, Speditionen liefern die Ware des besser zahlenden schneller aus usw.

Nur das auf der Autobahn keine Zensur über diesen Weg betrieben werden kann. Wo wir schon beim Auto sind... Das ist wie mit dem Öl. Nach dem jede Ecke, auf der blauen Kugel, versorgt war - sind sie wie Hyänen über einander hergefallen. Na, das gleiche passiert Grade in der IT-Branche. Fressen oder gefressen werden. Nur diesmal steht mehr auf dem Spiel als nur ein paar Leben( <- das war ironisch gemeint)!

Wann werden die es endlich verstehen dass das Raumschiff Erde rund ist! Das Ding hat keine Grenzen!
 
Traurig! Wenn sich anerica schon fast gegen justin bieber wehren kann, dann auch dagegen :)
Aber wenn die das durchsetzen seh ch das bald auch hierzulande kommen. Erster ppotentielle kandidat ist dann natürlich die telekom :D
 
Ich habe das gerede von der Netzneutralität noch nie verstanden. Warum in aller Welt sollte es nicht erlaubt sein, für eine bessere Leistung Geld zu bezahlen?

Für Live-Dienste, Streaming, Video-on-demand und dergleichen ist es doch sinnvoll, wenn solche Daten bevorzugt behandelt werden.

In allen Wirtschaftsbereichen ist es möglich, Leistungen und Güter anzubieten. Der eine hat eben nur eine 1 MB/s-Leitung, der andere schon eine 16 MB/s, der nächste schon 100 MB/s -- na und? Darüber regt sich keiner auf. Aber wenn man mir garantiert, dass über meine 16 MB/s-Leitung Streaming sicher ankommt, dann darf man dafür nicht kassieren? Warum für das eine und nicht für das andere?

Warum sollte es einem großen Konzern nicht erlaubt sein, sich eine eigene Leitung zu legen, um Videoüberwachung von anderen Standorten verfügbar zu haben? Und warum sollte der gleiche Konzern nicht stattdessen eine Leitung mieten können oder durch Gebühr sicherstellen können, dass seine Daten live ankommen?

Leute, das ist das normale Leben. Das ist wie Post und Courierdienst. Wie Bus oder Taxi. Netzneutralität ist quasi Kommunismus durch die Hintertür. Es gibt keinerlei Grund, dass alle genau das gleiche Produkt mit gleicher Qualität erhalten, ganz egal wieviel sie zahlen. Es gibt keinen Grund, dass man nicht Standleitungen mieten, buchen oder sich eine ähnliche Leitungsqualität garantieren lassen dürfte.
 
Es gibt ja immer noch die Hoffnung, dass die Leute auf die Straßen gehen sobald es keine kostenlose "Erwachsenenunterhaltung" ;) im Netz gibt.
 
Großen Firmen werden eigene Autobahn Ab- und Auffahrten errichtet, Speditionen liefern die Ware des besser zahlenden schneller aus usw.

Ein äußerst unpassender Vergleich. Es geht bei der Netzneutralität nicht um Ab- und Auffahrten, sondern darum das sich einige Teilnehmer des Verkehrsnetzes vorrangig in ihm bewegen können. Passender wäre es damit verglichen, dass eine große Spedition (z.B. DHL) im Netz mit Martinshorn an einem anderen Wettbewerber (z.B. Hermes) vorbeirasen kann, während dieser warten muss. Es geht um die Verkehrsregeln im Internet (Vorfahrt), und die sind im Straßenverkehr gleich für alle.
 
Es gibt ja tatsächlich ein paar Menschen, die die Probleme nicht erkennen wollen. Stellt euch mal folgende fiktiven Beispiele vor:
Es gäbe noch nichts wie Steam und Video on Demand. Für beides ist jede menge Traffic nötig, gerade bei letzterem sogar schnell. Ihr müßtet also als Startup - ein Moment in dem ihr gar nicht wißt ob es am Markt ankommt - dennoch Extraausgaben für derartige Regelungen löhnen. Das dürfte der Todesstoß sein.
Beispiel 2: Gleiche Zielgruppe, Steam und Video on Demand, diesmal nur zu Jetztzeit. Ihr habt eine bessere Idee, wie es umgesetzt werden könnt. Nur aufgrund eurer Ladegeschwindigkeit verglichen mit den existenten könnte ihr nicht genügend Kunden ergattern. Folge: Konkurrenz entfällt, nur die derzeitigen Globalplayer haben etwas davon.

Ich denke eh, Google und Co wird es nicht zu sehr stören. Zwar haben sie mehr Ausgaben, gleichzeitig wird es aber für neu erwachende Konkurrenz auch schwerer sich am Markt zu etablieren. Denn fiktive 1 Mio Ausgaben für Traffic sind für Mrd-Unternehmen ein Klacks, nicht aber für Start-Ups.

Plastikman schrieb:
Ich habe ja erstmal kein Problem damit, dass man sich schnellere Zugänge bezahlen lässt. Nur habe ich das Gefühl, dass dadurch die anderen gebremst werden.
Das fände ich nicht ok, wenn ich dadurch keine Streams mehr so anschauen könnte.

Nimms nicht persönlich, wenn ich Deine Aussage heranziehe, aber sie spiegelt wunderbar wieder, was mir Sorgen bereitet: Erst wenn man persönliche Einschränkungen hat, hat man was dagegen. Diese Einstellung bewirkt Narrenfreiheit für die Entscheider, weil nie genügend Masse auf einen Schlag betroffen ist. Aber nach und nach alle.
 
akuji13 schrieb:
Ich verstehe schon jetzt den kommenden Aufschrei nicht.

Auch abseits des Internets ist es so, das Unternehmen für mehr Geld auch bessere Dienstleistungen bekommen.

Großen Firmen werden eigene Autobahn Ab- und Auffahrten errichtet, Speditionen liefern die Ware des besser zahlenden schneller aus usw.

Der Vergleich mit den Zufahrten und Speditionen hinkt insofern, daß im Moment jede Firma nichts an Carrier oder Provider dafür zahlt, daß die Pakete ihres Dienstes ihre Kunden erreichen. Carrier und Provider leiten aktuell Pakete noch unentgeltlich durch ihre Netze, egal wohin und von wem. Das ist Netzneutralität.
Möglich sind aber Verträge von kleinen mit großen Carriern, die ihre Stellung am Markt ausnutzen und sagen: „Wenn ihr wollt, daß direkt durch unsere Netze geroutet wird, in denen viele potentielle Empfänger sitzen, müßt ihr uns im Monat pro TB Traffic x € zahlen.“

Es geht um Chancengleicheit. Die ist Herrschenden grundsätzlich ein Dorn im Auge. Sie möchten ihren Status erhalten oder weiter ausbauen, während Neue kleingehalten werden sollen.

Ein frisch gegründeter Videostreamingdienst würde es z. B. wesentlich schwerer als jetzt schon haben, sich gegen die etablierten Konkurrenten zu behaupten. Das Schlimme ist, daß damit nicht mehr unbedingt die Qualität eines Dienstes ausschlaggebend für seine Kundenzahlen ist, sondern lediglich, wieviel Vermögen er schon besitzt und in die Überholspur investiert.

Deshalb ist ein Modell, das nicht Ideen sondern Bestandskapital den Vorzug gibt, strikt abzulehnen.
 
Greffetikill schrieb:
Nur weil eine Firma ein riesen Fuhrpark hat, dürfen Sie nicht das Recht haben mit Geld sich ein Vorteil zu erkaufen wie das Tempolimit nicht mehr zu beachten müssen.
Natürlich nicht. Aber sie könnten einen Courier-Dienst beauftragen statt die Schneckenpost. Oder einen eigenen Fahrer haben.

Da durch wird z.b der Mittelstand immer mehr ins Hintertreffen geraden bis schließlich nur noch groß Konzerne gibt.
Ist ja auf dem Gebiet der Post auch nicht passiert. Und warum ist es besser, sich eigene Leitungen zu bauen und zu verlegen als bestehende gegen Aufpreis mieten zu können oder eben für bevorzugte Durchleitung zu bezahlen? Wo sind da die Unterschiede für dich?
 
In den USA ist das mit dem Inernet ja sowieso noch weitaus schlimmer als hierzulande (ja, das geht...), und es wird mit dieser Regelung noch schlimmer werden.
In den nächsten Jahren wird es in den USA wohl nur noch einen Major Player geben, die kaufen sich ja alle gegenseitig auf. Horrorvorstellung.
 
Es ist eben so, dass es in allen Bereichen des Transportwesens Premium-Dienste gibt, die bevorzugt, also schneller sind, als der Standard. Und warum: Weil sie extra kosten.
Oder man setzt es mit einer Automahn-Maut gleich, auf der Bundesstraße darfst du zu den üblichen Preisen fahren, auf der Autobahn bist du schneller, kostet dafür aber auch extra.

Was ich mit den Beispielen sagen will, Extra-Gebühren sind völlig ok und keinesfalls weit hergeholt!

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Nur ich denke gerade die Freiheit in DE&US die Autobahnen/Highways frei für jedermann zu machen, ist ein Grund, weshalb wir mit den USA zu den wirtschaftlich führenden Ländern gehören. Aber wir haben nun auch die LKW Maut eingeführt, das ich sehr verabscheue. Das drückt die Wirtschaft und ist niemals gut. Bei dem Internet ist es das selbe.
 
meint ihr wirklich Zensur ist bei einem solchen Thema glaubwürdig?
 
Artikel schrieb:
...in Zukunft erlauben soll, Inhalte gegen Bezahlung bevorzugt zu behandeln...
Wohl eher alle anderen Inhalt langsamer zu machen. Ich glaube eher die werden nicht priorisierte Datenpakete abschießen, als neue bzw. schnelle Routen für Premiumdatenpakete zu nutzen.

estros schrieb:
Oder man setzt es mit einer Automahn-Maut gleich, auf der Bundesstraße darfst du zu den üblichen Preisen fahren, auf der Autobahn bist du schneller, kostet dafür aber auch extra.

Was ich mit den Beispielen sagen will, Extra-Gebühren sind völlig ok und keinesfalls weit hergeholt!
Mhh, ich zahl für schnelles Internet doch sowieso schon mehr Geld - ein 10 Mbit Anschluss kostet mehr als ein 20 Mbit Anschluss.
 
mrsaiman schrieb:
Und du denkst wirklich das wäre nicht schon längst so?

Das ist definitiv nicht so, arbeite ja selber im Krankenhaus. Wenn ein Schmerzpatient von uns nicht schnellstmöglich behandelt wird können wir richtig Ärger bekommen. Das ist Pflicht Schmerzpatienten bevorzugt zu behandeln. da muss dann der besser zahlende privat Patient trotzdem warten wenn sein Leiden nicht genauso schlimm ist. und selbst dann kommt immer der dran bei dem die Behandlung am dringensten ist.
Wenn wir das mal nicht so machen würden können wir unsere Zulassung verlieren und ganz üble Strafen bekommen. Also wenn du meinst hier herrschen solche Verhältnisse, dann warst du wohl noch nie als Schmerzpatient im Krankenhaus.
 
Das Resultat wird sein, dass große Streamingdienste oder andere Internetkonzerne es sich leisten können den ISPs die zusätzlichen Gebühren zu bezahlen während kleinere Dienste dies eben nicht können. Youtube/Google hat genug Geld, ebenso Apple und Amazon.

Am Ende werden kleine Unternehmen verdrängt bzw. teils unbrauchbar gemacht. Wer nutzt denn einen Dienst der ständig buffern muss? Studien haben bewiesen, dass Internetnutzer oft Seiten meiden die zu lange zum laden brauchen.

In den USA ist man leider zu dem Schluss gekommen, dass deregulierte Konzerne am Ende doch das richtige tun werden und alle davon profitieren. Am Ende tun sie aber nur folgendes: Sie stopfen sich die Taschen voll, bauen ihre Machtstellung aus (fusionieren oder schlucken die Konkurrenz) und sind nur an ihren Aktienkursen interessiert. Amerikanische ISPs haben vom Staat Milliarden bekommen und davon kaum etwas in den Ausbau der Infrastruktur investiert.

Man kann nur hoffen, dass diese Praxis nicht nach Europa überschwappt.
 
Es wird so kommen: YouTube oder streaming Dienst X werden so weit künstlich gedrosselt, das man mit einer 50mbit Leitung keinen 720p Stream mehr schauen kann, bis irgendwer extra Geld hin blättert (zb yt selbst oder gar der Kunde für pseudo Premium Paket)

man will hier dreifach und vierfach für Daten abzocken, mehr nicht.
 
Leider habe ich diese Entwicklung befürchtet. Es gab schon seit einiger Zeit Anzeichen, dass sich das Ganze so entwickeln würde. Auch hier bei uns! Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass sich die Telekom Provider in Deutschland durch die Mahnungen der Verbraucherzentralen aufhalten lassen. Ich denke, es wird bei uns zwar noch einige Zeit dauern bis die Netzneutralität aufgeweicht (bzw. abgeschafft) wird, aber es wird wahrscheinlich durch irgendeine Hintertür (mit der Begründung der Ausbaukosten des Netzes) geschehen. Insgesamt eine sehr bedenkliche Entwicklung...
 
USA, war ja klar^^
Solange sich der Rest der Welt daran nicht beteiligt bleibt das "Feature" US Exklusiv. Hoffentlich!
 
Zero2Cool schrieb:
Wenn die Datenpakete von Anbieter A und B unterschiedlich schnell übertragen werden, dann interessiert mich das auch erst dann, wenn sich ein Dienst der Anbieter schlecher nutzen lässt.

Nimms nicht persönlich, aber genau diese "Mir doch egal solange mein Facebooks noch läuft lol :freak:" Einstellung macht auch vieles kaputt!
Wenn schon die Firmen und Regulierer nur auf den kurzfristigen Profit schauen sollten wenigstens die Nutzer mal über den Tellerrand schauen und über langfristige Folgen nachdenken.

Der Vergleich Autobahn <-> Landstraße hinkt auch gewaltig!
Im Internet gibt es keine Autobahnen und Landstraßen die man gezielt befahren kann, das passiert alles transparent durch die Router.
Kein ISP wird eine Premium-Glasfaser-Autobahn für die zahlenden Content-Anbieter verlegen!
Eher wird man die Router anpassen und "Premium-" bzw. "Standard-Routen" konfigurieren. Die Infrastruktur wird also wieder nicht weiter ausgebaut, stattdessen blockiert man den Zugang zu schnellen Verbindungen mit einer Bezahlschranke.

Am Ende wird das Internet für alle Nutzer langsamer weil die schnelle Infrastruktur für wenige Premium-Anbieter reserviert wird.
Eine mögliche Lösung wäre ein verpflichtender Ausbau: Für die nächsten 5 Jahre dürfen die Anbieter Premium-Routen anbieten, müssen allerdings nachweislich mindestens x Prozent der Mehreinnahmen in den Ausbau investieren.
Ohne solche Verpflichtungen reiben sich die Anbieter doch nur die Hände und kassieren mit ihrer uralten Infrastruktur dreifach ab.

Die sinnvollste Lösung bleibt trotzdem der Ausbau von neutralen und schnellen Zugängen. Alles andere behebt nur kurzfristig die Probleme, öffnet aber die Türen für den Ausbau der Monopole und ggf. Zensur.
 
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