News Glasfaserausbau: Regierung will Graben-Schnorrer stoppen

Wenn ich den Beitrag richtig gelesen (und verstanden habe), geht es hier nur darum, das Unternehmen Minimum sich sagt "Telekom wollte hier nicht? Ok, dann wir". Sich durch den immensen Bürokratismus Genehmigung Fördergeld ackert, es bekommt und anfängt zu graben. Und dann kommt der Magenta Riese sieht "Oh klasse, offener Graben -> nix wie rein mit unserem Kabel, der andere zahlt den Tiefbau".

Dier TB ist an dem ganzen Ausbau mithin immer noch das allerteuerste, und sich den schön sparen zu können macht logischerweise sehr glücklich. Vor allem da die Firmen momentan absolut ausgelastet sind und so das beste Angebot das denen gestellt wird (vermutlich wohl das, was am meisten einbringt :p) den Zuschlag bekommt.
 
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Da hier nach dem Staat gerufen wird, wem gehört das Internetinfrastruktur in den Musterländern? Korea z.B.?
 
D0m1n4t0r schrieb:
Und genau wegen sowas gehören die Netze in die Hand des Staates der sich um die Instandhaltung kümmert und das Netz dann zu gleichen Konditionen an die Provider vermietet ohne einen zu bevorzugen oder zu benachteiligen.
Das ganze Netz kann man dann zu Selbstkosten betreiben, so dass es im Endeffekt sogar für alle billiger wird. Und der Netzbetreiber könnte sich auch endlich mal um einen Ausbau des Netzes in ländlichen Gegenden kümmern statt in die Städte 100.000er Leitungen zu legen während manche Dörfer noch immer kein DSL haben.
Weil das bei anderer Infrastruktur (Verkehrswege) ja so toll funktioniert.

Find ich gut dass den Telekomikern Grenzen aufgezeigt werden. Kindern lässt man sowas schließlich auch nicht durchgehen.
- "Nein, ich will den Ball nicht"
~ "Dann spielt jetzt deine Schwester damit"
- "Ich will doch den Ball!!!"
 
Genau jeder soll die Straße selber aufreizen. Am besten soll Vodafone, Telekom O2 etc alle die Straße aufreizen und nur seine eigenen Glasfaser legen damit an 365 Tagen vor meiner Haustür eine Baustelle ist
 
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Ich frag mich ja sowieso warum es für Internet Strom und co. Private Firmen gibt, würd ich an den Staat auslagern, gut dann passiert wahrscheinlich garnichts ^^
 
Die ganze TK-Infrastruktur zurück zum Staat zu verlagern wird meiner Ansicht nach nicht gehen, da es mittlerweile auch sehr viele kleine regionale Netze gibt.

@OpenMedia Wie reizt man eine Straße auf? Das würde mich doch interessieren.
 
OpenMedia schrieb:
Genau jeder soll die Straße selber aufreizen. Am besten soll Vodafone, Telekom O2 etc alle die Straße aufreizen und nur seine eigenen Glasfaser legen damit an 365 Tagen vor meiner Haustür eine Baustelle ist

Wenn, dann sollte es so von statten gehen:

- Netzbetreiber XY stellt einen Antrag auf Ausbau einer Straße (und der Förderung etc.)
- Die Bundesnetzagentur macht dies öffentlich
- Alle Unternehmen die an diesem Projekt mitwirken wollen (also Kabel verlegen) haben 6-12 Monate Zeit (oder länger oder kürzer, einen Festen Zeitraum eben) dies kund zu tun und ebenfalls Fördermittel zu beantragen.
- Alle Mitwirkenden teilen sich die Kosten (Kann man ja nen Schlüssel anwenden je nach Menge / Volumen der verlegten Infrastruktur)
- Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

Da bei Vater Staat aber leider niemand von 12 bis Mittag denkt, wird der Bestraft, der vorangehen will.
 
h00bi schrieb:
Die Telekom hat kein Gebietsmonopol. Sie muss zu regulierten Preisen Zugang gewähren. Die Konkurrenz muss das nicht, die versuchen die Telekom abzublocken mit hohen Preisen, da die Regulierung für sie nicht gilt.
Daher wundert es mich auch gar nicht dass die Telekom Fremdnetze einfach überbaut. Ich würde mir auch nicht ans Bein pinkeln lassen.

Gebietsmonopol ≠ Regulierung. Wenn du im Infrastrukturatlas mal die DTAG-Leerrohrbestände gesehen hast, kannst du dir ausmalen, was Gebietsmonopol bedeutet. Scharf reguliert ist außerdem nur die Miete der Kupfer-TAL. Bei der Leerrohranmietung ist die Verpflichtung zur Vermietung ein Papiertiger. Die Bedingungen und Ausnahmen, die die Telekom geltend machen kann, machen die Verpflichtung fast nutzlos. Endpunkt darf z. B. nur ein HVt oder KVz sein – Überlandstrecken mit frei gewähltem Anfangs- und Endpunkt (Muffe) gibt es nicht. Eine Anfrage muß zudem in einem zweistufigen Verfahren kostenpflichtig beauftragt werden, ohne eine Garantie für eine spätere Nutzung zu haben. In 95 % der Fälle gibt man einen vierstelligen Betrag für nichts aus.

mic_ schrieb:
An ihrer Stelle hätte ich es auch so gemacht. Ist zwar bei geförderten Trassen dreist, aber wenn der Gesetzgeber das so vorschreibt - wayne kümmerts?

Spätestens wenn’s deine eigende Gemeinde ist, deren Ausbau dadurch in Gefahr gerät, kümmert’s dich.
 
Ein exklusiver Netzausbau durch kommunale Unternehmen birgt ein Risiko hinsichtlich Produktqualität - ohne Option für die Endverbraucher den Anbieter zu wechseln. Lokale Zugangsanbieter mit grob 10.000 Kunden und somit einem Jahresumsatz von kleiner 5 Mio. € können quasi kein ganzheitliches Produkt an den Mann bringen (Stichwort: Peering, CDN, Redundanz, Telko-Prozesse, VoIP, etc.). Sollte also ein Exklusivrecht aus dem initialem Ausbau folgen, so darf dies nur den L2-Zugang umfassen - sprich andere Anbieter erhalten (ähnlich dem Ersatzprodukt für die KVz-TAL) ein reguliertes L2-Angebot mit klaren SLAs.
 
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DonS schrieb:
. Wenn die Stadt (idR. das Bauamt) nicht eine Sperrfrist auf neu wiederhergestellte Straßen hat, kann auch nicht viel dagegen getan werden.

"Sperrfristen" also eine Aufgrabesperre gibt es rechtlich nur in den feuchten Träumen des jeweiligen Wegewartes.
Überall dort, wo Leitungsträger ihre Medien liegen haben gibt es defacto keine Sperrfristen.
Die Städte und Gemeinden versuchen zwar immer wieder das durchzusetzen, können weder der Telekom noch anderen Leitungsträgern den Zugang zu ihren Leitungen verbieten.

Kenshin_01 schrieb:
Dier TB ist an dem ganzen Ausbau mithin immer noch das allerteuerste, und sich den schön sparen zu können macht logischerweise sehr glücklich.

Es ist ja nicht so, dass der entsprechende Drittanbieter den Graben umsonst bekommt.
Natürlich werden dort nach bestimmten Schlüsseln die kosten geteilt.
Mit mehr Rohren verbreitert sich der Graben z.B. Diese Kosten trägt nicht der ursprüngliche Auftraggeber.

Dieses Verfahren ist Gang und gebe, was meinst du wie Straßenbaumaßnahmen durchgeführt werden ;)
 
rooney723 schrieb:
Mit mehr Rohren verbreitert sich der Graben z.B. Diese Kosten trägt nicht der ursprüngliche Auftraggeber.

Dem ist leider nicht immer so. Wenn noch genug Platz ist, dann werfen die auch ihre Rohre/Kabel eiskalt auf vorhandenes drauf. Bin begleitender Techniker eines TB-Trupps. Und mehr als 1x die Woche finden wir unsere Kabel (im Mittel aus ca. Ende der 80er) weit unter irgendwelchen recht neuen Rohren.

Da wird dann aus der 1m x 1,2m großen Grube schnell das doppelte...was die zuständigen Leute der Gemeinde immer irre "erheitert".
 
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Da hast du absolut Recht, finden wir hier in Hamburg auch täglich. Leitungsträger die uns kreuzen oder auf der Längstrasse überbauen. Das passiert dann aber im nachhinein.
Beim gemeinsamen Tiefbau wirst du sowas nicht finden :D Zumindest wenn der TB Trupp nicht gerade zur Fraktion tief stechen weit werfen angehört.

Ich muss allerdings zugeben, dass wir mit unseren Tiefbaufirmen öfter mal Probleme solcher art haben, gute TB Firmen sind leider weitestgehend ausgestorben oder bei den Stadtnetzen unter Vertrag.
 
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Wattwanderer schrieb:
Erst vor einigen Tagen wurde eine ganze Straße aufgerissen wegen Stromkabel. Das wäre die perfekte Gelegenheit gewesen, die weissen Flecken auf der Verfügbarkeitskarte der Telekom zu entfernen. Haben sie natürlich nicht genutzt und irgendwann werden sie das für viel Geld und Störung beim Verkehr nachholen.
Genau da liegt der Hund begraben. Wenn dann "unrentable" Gebiete gar nicht mit Breitband erschlossen bleiben ist es doch auch nicht recht. Meiner Meinung nach sollte so eine Förderung aus öffentlicher Hand damit einhergehen, dass derjenige sogar andere (ortsübliche) Medienanbieter direkt informieren MUSS um das gefördert zu bekommen. Förderung heißt ja nichts anderes als "der Bürger zahlt". Ansonsten passiert nämlich genau das, was ich jetzt schon 2x gesehen habe- nagelneue Straße/Fußweg...3x aufgerissen wegen verschiedener Medien, sah hinterher aus wie hingek**** und hingeschi**** und im Endeffekt haben wir dann doppelt und dreifach bezahlt um ne 2 von 3 Medienanschlüssen und ne pottenhässliche Zufahrt zu haben. GehZett!

Was ich allerdings total "hohl" finde ist das Monopolgebashe. Irgendwie vollkommen realitätsfern wenn es um das Ergebnis geht....
 
rooney723 schrieb:
Ich muss allerdings zugeben, dass wir mit unseren Tiefbaufirmen öfter mal Probleme solcher art haben, gute TB Firmen sind leider weitestgehend ausgestorben oder bei den Stadtnetzen unter Vertrag.

Eher traurig ist, das die ausländische Firma sauberer arbeitet (Bauteile einsanden, Trassenwarnband, verdichten ect.) also etliche deutsche Firmen. DAS ist echt zum schämen.

xdave78 schrieb:
Was ich allerdings total "hohl" finde ist das Monopolgebashe. Irgendwie vollkommen realitätsfern wenn es um das Ergebnis geht....

Da kann ich dir nur zustimmen ;)
 
Beitrag schrieb:
@Palmdale
Wieso wird eine einmalige Kostenbeteiligung dem nicht gerecht? Meinst du die Telekom kann die Preise so weit drücken, dass der Regionale Anbieter sich nicht mal mehr den bloßen Betrieb leisen kann?

Die Antwort ergibt sich meiner Meinung nach schon aus der Konstellation. Würden die Kosten von Baubeteiligung und technisch nicht notwendiger Doppelverlegung höher sein als die fortwährende Mietzahlung an den Erstverleger, würde es die Telekom nicht machen.

Und nur mit genau diesen Mieten aus dem dann vorhandenen Glasfaser Anschluss rentiert es sich. Kuckuck halt, wobei ich wie gesagt nichts anderes von der Telekom erwartet habe
 
@Palmdale
Palmdale schrieb:
Und nur mit genau diesen Mieten aus dem dann vorhandenen Glasfaser Anschluss rentiert es sich. Kuckuck halt, wobei ich wie gesagt nichts anderes von der Telekom erwartet habe

Du erwartest also, dass die Telekom brav ihre Leitungen und Rohre verlegt, anderen Anbietern den Zugang zur Cu-TAL und den Leerrohren gewährt, sich dann aber nicht in einen Graben einkaufen darf?

Vielleicht bin ich da vorbelastet und voreingenommen als Mitarbeiter der Telekom, aber lächerlich finde ich diese Einstellung schon.
 
So langsam sollte man wirklich darüber nachdenken, dass Netz und die Anbieter zu entkoppeln, wurde ja hier schon mehrfach vorgeschlagen und das Beispiel Strom und Gas zeigen, dass es funktioniert. Klar ist es ärgerlich, dass die Kommunen einen finanziellen Nachteil dadurch haben, im Endeffekt profitiert der Kunde davon. Was soll denn die Telekom oder etwaige Drittanbieter machen? Warten bis die Straße dicht ist und wieder aufmachen? Natürlich nicht, sie sollen teure Nutzungsgebühren an die Kommunen zahlen. Wirklich eine Farce, dass das Bundeskartellamt noch nicht aufmerksam geworden ist. Im Endeffekt sollte man vlt mal eine europäische Instanz einschalten. Google wurde letztendlich auch zu einer Milliarden Strafe verurteilt, weil europäische Nutzer benachteiligt wurden. Hier wird letztendlich auch alles auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen.
 
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rooney723 schrieb:
@Palmdale


Du erwartest also, dass die Telekom brav ihre Leitungen und Rohre verlegt, anderen Anbietern den Zugang zur Cu-TAL und den Leerrohren gewährt, sich dann aber nicht in einen Graben einkaufen darf?

Vielleicht bin ich da vorbelastet und voreingenommen als Mitarbeiter der Telekom, aber lächerlich finde ich diese Einstellung schon.

In der geschilderten Situation wie im Artikel mit geförderten Mitteln weil es für die Telekom an sich unrentabel war, klares Ja. Findet das tatsächlich mit gleicher Technik statt wie du beschreibst oder legt man zB Kabelanschlüsse mit zur Glasfaser?

Generell würde ich allerdings die Gelegenheit nutzen und bei Novellierung des Gesetzes allen Beteiligten einen technisch unnötigen Überbau zu verbieten
 
Das gehörte schon lange verboten, es kann nicht sein, das durch sowas in einigen Bereichen doppelt oder dreifach versorgt wird, und anderswo gar nicht und dann jammert man das man kein Geld hat um ganz Deutschland zu erschließen. Der wo den Antrag gestellt hat soll Fördergelder bekommen, wer erst durch Nutzung des Bodens, Nutznießer ist, der soll nix mehr bekommen und ggf. das Netz abgeben müssen.

Es ist niemand vermittelbar, das in Städten, 2 VDSL Anbieter Bundeln und verlegen, daneben noch ein Gut ausgebautes Kabelnetz besteht und in anderen Orten knabbern die Leute mit DSL Light herum und haben dazu nicht mal die Alternative durch Mobilfunk.
 
Palmdale schrieb:
Findet das tatsächlich mit gleicher Technik statt wie du beschreibst oder legt man zB Kabelanschlüsse mit zur Glasfaser?

Was halt gerade Sinn macht.
Wenn die Fernwärme quer durchs Dorf gräbt kooperieren wir auch mit denen.
 
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