News Google und Oracle müssen bezahlte Journalisten nennen

Fetter Fettsack

Fleet Admiral
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Im Verfahren zwischen Google und Oracle bezüglich der Verletzung von Schutzrechten durch Android ist es nun zu einer interessant anmutenden Entscheidung gekommen. Richter William Alsup hat den beiden Firmen aufgetragen, ihre finanziellen Verbindungen zu Internetkommentatoren und sonstigen Autoren mit Prozesskonnex offenzulegen.

Zur News: Google und Oracle müssen bezahlte Journalisten nennen
 
Sollte ein Gericht sich nicht Presseunabhängig eine Urteil fällen?
 
Soweit ich es verstanden habe geht es hier nicht um das Urteil sondern um die Möglichkeit einer Berufung.
Anscheinend ist der Antrag auf eine Berufung erfolgreicher wenn man ausreichende Fremdmeinungen vorzeigt um die Relevanz des Verfahrens hervorzuheben.

@topic
Na das wird interessant werden.
 
Ein solches Urteil würde ich sehr interessant finden,bei den ganzen Klagen/Gerichtsverfahren zwischen Apple und Samsung.
 
finde ich gut - kann interessant werden.

Bei Florian Müller (Blogger) wars ja schon bekannt dass er von Oracle bezahlt wurde.
http://www.fosspatents.com/

Er wird immer wieder in den Medien/Presse zitiert und das als Patentexperte. Manchmal auch als "unabhängiger" Patentexperte.
Die "Journalisten" haben bei ihren 1:1 Zitaten teilweise vergessen, dass er in manchen Fällen ein bezahlter Blogger ist.

Würde mich interessieren wieviel man für solche Dienste bekommt und ob Google, falls sie es gemacht haben, mehr bezahlt. :evillol:
 
Das für die Verbreitung einer Meinung im Netz bezahlt wird ist ja schon länger bekannt, das dies nun einmal dementsprechend beachtet wird empfinde ich als positive Entwicklung.
 
Wir ersaufen hier schon im Bestechungsgeld. Kommt täglich körbeweise mit der Post. ^^
 
Fetter Fettsack schrieb:
Und dann verschleudert ihr das Geld und wenn einer eurer "Spender" nachfragt, wisst ihr von nichts. Da gab's doch erst vor kurzem wieder eine Ladung NVidia Grafikkarten für die Redaktion. Jaja ;)
 
Wer um Himmels Willen würde, sogar für Geld, Partei für Oracle ergreifen? Das ist in etwa das gleiche, wie nach einer Ölpest mit der Kamera rumzulaufen und versuchen der Welt zu erklären, dass die Tiere, die mit dem Öl beschmiert sind, das genießen würden... Hat der Mensch ja gar kein Gewissen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat nicht BP nach der Deepwater Horizon Explosion vermeldet, dass kaum Tiere betroffen seien und dann wurden noch leere Stränge gezeigt? :D
 
/Ironie
Tja, blöd für die CB Redaktion, aber bald isses raus xD
/Ironie aus
 
user4base schrieb:
Bei Florian Müller (Blogger) wars ja schon bekannt dass er von Oracle bezahlt wurde.
http://www.fosspatents.com/

Er wird immer wieder in den Medien/Presse zitiert und das als Patentexperte. Manchmal auch als "unabhängiger" Patentexperte.

Seine Aussage:
That said, as a believer in transparency I would like to inform you that Oracle has very recently become a consulting client of mine.
(Hervorhebung von der "Redaktion" ^^)

Die Aussage stammt von Mitte April.

Das klingt für mich eher so, als würde Oracle seine Einstellung und seine Berichterstattung über die Klage, die da ja immerhin schon anderthalb Jahre alt war, gut finden und sich deshalb von ihm beraten lassen, nicht so, dass er die Einstellung erst verbreitet seit Oracle ihm dafür Geld zahlt.
 
PunGNU schrieb:
Sollte ein Gericht sich nicht Presseunabhängig eine Urteil fällen?
Schon.

Aber in Rechtsstaaten besteht das "Problem" das bspw. Beweise nur legal gefunden werden dürfen. Werden Beweise etwa durch illegales Abhören gewonnen, dürfen sie vor Gericht nicht verwendet werden.
Also könnten interessierte Dritte diese Beweise etwa an die Presse geben und so - vor allem in Ländern mit Geschworenen-Gerichtsbarkeit - den Prozeß beeinflussen. Das hebelt aber langfristig die Rechtsstaatlichkeit aus.

In Zivilprozessen wie hier ist es also durchaus spannend zu wissen, wie die "Öffentlichkeitsarbeit" der Beteiligten so abläuft, allein schon, um abschätzen zu können, wie "manipuliert" welche Bereiche der Öffentlichkeit schon sind - und das dann bei der Auswahl der Geschworenen (und es geht ja um den potentiell nächsten Prozeß) berücksichtigen.

Allerdings glaube ich, daß offene Zahlungen für PR nur der geringste Teil sind: Auch Journalisten und Experten sind nicht gegen "Fanboy-ism" gefeit und machen solche PR-Arbeit darum häufig genug kostenlos.

Naja... mal schauen, was rauskommt. Interessant ist es allemal!

Was mich aber umtreibt: Haben die Journalisten, die bezahlt wurden, nicht irgendwie ein Recht auf Geheimhaltung? Immerhin betrifft das schon unmittelbar ihre Privatsphäre?! Da es nicht illegal ist, sich für PR-Arbeit bezahlen zu lassen, sie also nichts juristisch Falsches getan haben, wieso sollte jetzt die ganze Weltöffentlichkeit erfahren dürfen, bei wem sie wieviel Geld verdienen?
 
Zuletzt bearbeitet:
funhuji schrieb:
Schon.

Aber in Rechtsstaaten besteht das "Problem" das bspw. Beweise nur legal gefunden werden dürfen. Werden Beweise etwa durch illegales Abhören gewonnen, dürfen sie vor Gericht nicht verwendet werden.

Stimmt so nicht ganz. In Deutschland gibt es zum Beispiel kein Verwertungsverbot von illegal erworbenen Beweisen, im Gegensatz zu den USA. Hier kann die Staatsanwaltschaft auf Verwertung verzichten, aber sie ist nicht dazu verpflichtet.
 
In Österreich ebenso, sowohl im Straf- als auch im Zivilprozessrecht.
 
Hm, wieder was gelernt.

Aber hat dann nicht die Staatsanwaltschaft ein Interesse daran, Beweise auch illegal zusammenzubekommen? Irgendwelche Kontroll- bzw. Schutzmechanismen müßte es doch auch in Deutschland (edit: und Österreich :p) geben?
 
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