Deutsche Telekom mit Gewinneinbruch für 2007

Sasan Abdi
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Die heute vorgelegten Jahreszahlen der Deutschen Telekom für 2007 offenbaren Zweierlei: Zum einen hat der Konzern die an ihn gerichteten Erwartungen erfüllt. Zum anderen aber ist ein deutlicher Gewinnverlust zu verzeichnen.

Das bereinigte EBITDA des Konzerns stabilisierte sich mit 19,3 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau von 19,4 Milliarden Euro. Die Zielsetzung von rund 19 Milliarden Euro konnte also leicht übertroffen werden. Ein wesentlicher Grund dafür waren laut Angaben des Konzerns die Kosteneinsparungen von 2,3 Milliarden Euro, die über den geplanten 2 Milliarden Euro lagen und maßgeblich auf den Stellenabbau vom Sommer letzten Jahres zurück zu führen sind. Der Free Cash-Flow vor Ausschüttung des Konzerns übertraf mit 6,6 Milliarden Euro sowohl den Vorjahreswert von 6,3 Milliarden Euro (vor Investition für den Erwerb zusätzlichen Mobilfunk-Spektrums in den USA von rund 3,3 Milliarden Euro) als auch die im November bereits angehobene Erwartung von rund 6,5 Milliarden Euro.

Der Auslandsumsatz stieg um 10,2 Prozent auf 31,8 Milliarden Euro und machte damit 50,9 Prozent des Konzernumsatzes aus, der um 1,9 Prozent auf 62,5 Milliarden Euro stieg. Getragen wurde dieses Wachstum durch das Mobilfunkgeschäft, wo der Umsatz um 8,4 Prozent auf 34,7 Milliarden Euro zulegte.

An dieser Stelle offenbart sich das Problem der Telekom: Das Geschäft im Inland ist längst nicht mehr so stark, wie zu Beginn des Jahrtausends und das obwohl der Ex-Monopolist im vergangenen Jahr wieder aufholen konnte. So konnte der Neukunden-Marktanteil (Retail) im deutschen Breitbandgeschäft auf 44 Prozent gegenüber 18 Prozent im Vorjahr deutlich verbessert und im inländischen Mobilfunkgeschäft das Vertragskundengeschäft mit 962.000 Neukunden gegenüber 797.000 im Jahr zuvor weiter ausgebaut werden. Dennoch ist es wohl dem Inlandsgeschäft geschuldet, dass der Gewinn um 22 Prozent auf drei Milliarden Euro gefallen ist, was man bei der Telekom aber auch Steuereffekten wie einer höheren Ertragssteuer zuschreibt.

Für 2008 erwarten die Verantwortlichen in etwa gleichbleibende Ergebnisse. Darüber hinaus soll der Marktanteil von T-Home bei den Neukunden im deutschen Breitbandmarkt bei mindestens 45 Prozent liegen. T-Mobile USA soll im laufenden Jahr die Zahl der Kunden organisch um netto drei Millionen erhöhen. Das hohe Wachstum im Geschäft mit Datenverbindungen – ohne SMS und MMS – soll mit einer Steigerung um rund 40 Prozent aufrechterhalten werden.