Dell XPS 13 Plus (9320) im Test: Fazit

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Nicolas La Rocco
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Das XPS 13 Plus ist ohne Zweifel ein Hingucker sondergleichen, an dessen extreme Bauweise kaum ein anderes Notebook herankommt. Hinsichtlich Design, Materialwahl und Verarbeitung spielt Dell in der ersten Liga und muss keine Vergleiche mit anderen namhaften Herstellern scheuen. Dem Hersteller ist es gelungen, ein kompaktes und zugleich verwindungssteifes Chassis zu konstruieren, das durchweg gefällt.

Das „Plus“ im Namen bezieht sich primär auf das Plus an Leistung, das Alder Lake-P liefert, und die zusätzlichen Schritte, die Dell beim Design gegangen ist. Das XPS 13 Plus ist eine extreme Variante des normalen XPS 13, die in manchen Punkten aufgeht, aber auch mit Problemen zu kämpfen hat.

Dass Alder Lake-P in diesem Chassis in der Standardkonfiguration nur mit 20 Watt unter Multi-Core-Dauerlast zu Werke geht, kommt wenig überraschend. Maximal 29 Watt lässt das Notebook unter Dauerlast zu, 64 Watt sind nur für vereinzelte Spitzen erlaubt. Alder Lake-P landet im Korsett des XPS 13 Plus dennoch vor Tiger Lake-U und manchem Notebook mit vorherigem Tiger-Lake-H-Prozessor. Am Ryzen 9 5980HS mit 35 Watt im Asus ROG Flow X13 beißt sich das XPS 13 Plus allerdings die Zähne aus.

Dell XPS 13 Plus (9320) im Test
Dell XPS 13 Plus (9320) im Test

Von der teils extremen Herangehensweise überzeugen vor allem die Eingabegeräte – mit Ausnahme der Touch-Tasten. Das große Touchpad, das sich ohne erkennbare Übergänge in der Handballenauflage versteckt, gehört ebenso wie die Tastatur zu den besten am Markt. Eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigt die fast spaltfreie Tastatur allerdings schon. Die Touch-Tasten anstelle physischer Funktionstasten gehen in der Praxis jedoch nicht auf, weil sich daraus schlichtweg kein Vorteil für den Nutzer ergibt. Ganz im Gegenteil: Die ständig leuchtenden Tasten trüben den Filmgenuss im Dunkeln.

Fehl am Platz ist das „Plus“ mit Blick auf die Anschlüsse, die mit zweimal Thunderbolt 4 äußerst minimalistisch ausfallen, nachdem es zuvor noch eine Kopfhörerbuchse und einen microSD-Slot gab. Muss das Notebook geladen werden, bleibt effektiv nur noch ein Anschluss für Zubehör übrig. Immerhin hat Dell darauf geachtet, die Ports auf beide Seiten zu verteilen.

Minimalismus beschreibt auch die Akkulaufzeiten gut – zumindest beim Testgerät. Das 4K-LC-Display ist ein wahrer Hingucker, saugt den Energiespeicher aber in Kürze leer. Mit rund 7 bis 8 Stunden produktiver Nutzung kommt man gerade so über den Tag, allerdings gibt es keine Reserven für die Nutzung unter Volllast. Als reines Office-Notebook ist die Laufzeit noch ausreichend. Ganz und gar nicht ins Office-Umfeld passt jedoch die Webcam aus der Steinzeit.

Insgesamt betrachtet hat das Dell XPS 13 Plus trotz optischer Vorzüge einen eher schweren Stand auf dem Markt. Im direkten Umfeld tummeln sich Geräte wie das neue Apple MacBook Air mit M2-Prozessor, das Lenovo ThinkPad X1 Carbon G10 oder das Asus Zenbook S 13 OLED. Wenn die Wahl auf das XPS 13 Plus fallen sollte, dann am ehesten noch mit dem Full-HD-Display, um für bessere Akkulaufzeiten zu sorgen.

Dell XPS 13 Plus (9320) (i7-1260P, 32 GB, 1 TB, 4K-LCD)
Produktgruppe Notebooks, 26.07.2022
  • Display
    +
  • Leistung Produktiv
    +
  • Leistung Unterhaltung
    O
  • Laufzeit
  • Verarbeitung
    ++
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Verwindungssteifes Chassis
  • Kompakt und leicht
  • Hohe produktive Leistung
  • Scharfe Darstellung dank 4K
  • Sehr gute Tastatur
  • Großes, verstecktes Touchpad
  • Schnelle SSD ist nicht verlötet
  • Enttäuschende Webcam
  • Touch-Tasten leuchten ständig
  • 4K zieht Laufzeiten nach unten
  • Sehr wenige Anschlüsse
  • Display verpasst Herstellerangabe

ComputerBase wurde das XPS 13 Plus (9320) leihweise von Dell zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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