Diablo 4: Vessel of Hatred im Test: Benchmarks mit 22 Grafikkarten von Nvidia, AMD und Intel
Diablo 4 hat über ein Jahr nach dem Start mit Vessel of Hatred den ersten großen DLC erhalten. Wie läuft die aktuelle Version auf dem Gaming-PC? Neue, umfassende GPU-Benchmarks liefern im Test die Antwort: Ohne Raytracing gibt es hohe FPS, mit bleibt die Lage ein schlechter Witz.
Diablo 4: Vessel of Hatred: Die Technik der PC-Version
Diablo 4 (Test) aus dem Frühsommer 2023 hat mit Vessel of Hatred einen ersten DLC mit neuem Content und neuem Spielgebiet bekommen. Technisch hat sich bei dem Spiel seit dem Start offiziell bis auf die Integration von Raytracing im Frühling 2024 nichts geändert. Da sich die Redaktion Diablo IV zuletzt jedoch beim Launch des Titels und seitdem nur noch kurz bei Freigabe des Raytracing-Patch für Diablo IV angesehen hat, ist das neue DLC ein guter Grund, um im Benchmark-Test einen Blick auf den aktuellen technischen Stand des Spieles zu werfen.
Grafisch hat sich mit Diablo 4: Vessel of Hatred nichts geändert. Es gibt neue Zwischensequenzen und es gibt ein neues Spielgebiet, das optisch mit einem Dschungelszenario etwas anders aussieht als das Hauptprogramm. Wie das Ganze umgesetzt, ist qualitativ aber absolut identisch zum restlichen Spiel.
Diablo 4: Vessel of Hatred | Eigenschaften |
---|---|
Entwickler | Blizzard |
Publisher | Blizzard |
Engine | Eigenentwicklung |
API | DirectX 12 |
Nvidia Reflex | ✓ |
AMD Anti-Lag 2 | Nein |
HDR | ✓ |
Kantenglättung | TAA |
Temporales Upsampling | |
Nvidia DLSS Super Resolution | ✓ |
Nvidia DLSS Frame Generation | ✓ |
Nvidia DLSS Ray Reconstruction | Nein |
MD FSR Super Resolution | ✓ |
AMD FSR Frame Generation | Nein |
Intel XeSS Super Resolution | Nein |
Native Auflösung + Upsampling | ✓ (DLAA, XeSS) |
Direkt zur Upsampling-Analyse | |
Raytracing | |
Globale Beleuchtung | Nein |
Reflexionen | ✓ |
Schatten | ✓ |
Umgebungsverdeckung | ✓ |
Full Raytracing | Nein |
Direkt zur Raytracing-Analyse | |
60 FPS im Benchmark ab (ab UHD mit DLSS/FSR Quality) | |
FHD | RTX 3060 / RTX 4060 / RX 6600 / RX 7600 / Arc A750 |
WQHD | RTX 3060 Ti / RTX 4060 / RX 6700 XT / RX 7700 XT |
UHD | RTX 3060 Ti / RTX 4060 Ti / RX 6700 XT / RX 7700 XT |
Direkt zu den Benchmarks | |
Release-Datum | 08. Oktober 2024 |
Preis zum Release | 40 Euro 60 Euro (Deluxe Edition) 90 Euro (Ultimate Edition) |
Und das funktioniert optisch nach wie vor gut. Diablo 4: Vessel of Hatred ist immer noch ein hübsches Hack'n'Slay, das die Wucht der Kämpfe effektvoll auf den Monitor zaubert. Darin ist das Spiel besser als alle anderen Genre-Kollegen. Auch die Zwischensequenzen machen einen ordentlichen Eindruck. Natürlich ist die Grafikqualität diesbezüglich nicht vergleichbar mit anderen modernen Spielen, aber für die Art des Spieles macht Diablo 4: Vessel of Hatred dort vieles richtig.
Raytracing in der Analyse
Diablo 4 hatte neun Monate nach dem Launch ein Update mit Hardware-Raytracing erhalten. Sowohl die Reflexionen als auch die Schatten konnten seitdem mit Hilfe der Echtzeit-Strahlen verbessert werden, verschiedene Qualitätsstufen stehen für die Optionen zur Verfügung. Die Performancekosten fielen im Frühjahr absurd aus.
Daran hat sich seit der Integration nichts geändert, Raytracing einzusetzen bleibt damit auch in Diablo 4: Vessel of Hatred ein großes Problem.
Erstens macht es optisch einfach kaum einen Unterschied, ob Raytracing an- oder abgeschaltet ist. Ja, die Schatten sehen mit Raytracing etwas schöner aus, und ja, die Reflexionen in Pfützen machen sichtbar mehr her, doch ist ersteres eben kaum zu sehen und letztere gibt es nur selten.
Der Leistungseinbruch ist ein Witz
Das alleine wäre noch kein Beinbruch, doch ist der Leistungseinbruch immer noch monumental hoch. In der von ComputerBase genutzten Testsequenz reduziert Raytracing die Framerate der GeForce RTX 4080 Super in Ultra HD inklusive DLSS Quality um unglaubliche 60 Prozent oder anders ausgedrückt: Ohne Raytracing läuft das Spiel zweieinhalb Mal so schnell. Anstatt 134 FPS lassen sich noch ruckelnde 55 FPS messen und dabei gibt es auch Szenen, wo die Framerate noch weiter reduziert wird.
Die Radeon RX 7900 XTX hat in dem Szenario nochmal etwas mehr zu kämpfen. Hier beträgt der Leistungsverlust höhere 70 Prozent, ohne Raytracing läuft das Spiel also 3,3 Mal schneller. Anstatt mit 145 Bilder pro Sekunde zeigt der Benchmark dann noch 44 FPS, was nur als schlechter Witz bezeichnet werden kann.
Entsprechend lautet die Empfehlung der Redaktion, Raytracing in Diablo 4: Vessel of Hatred einfach nicht zu benutzen. Zu keiner Zeit, egal welche Hardware im Rechner steckt. Das Verhältnis Optikgewinn zu Leistungseinbußen ist schlicht so schlecht wie in keinem anderen Spiel. Zumal eine hohe Framerate in dem Titel viel fürs Spielgefühl ausmacht, unter 60 FPS sollte die Framerate keinesfalls fallen. Aus diesem Grund wird die Redaktion Raytracing in Diablo 4: Vessel of Hatred auch nicht weiter testen.
Upsampling (Nvidia DLSS / AMD FSR) in der Analyse
Bezüglich der Upsampling-Algorithmen gibt es mit Diablo 4: Vessel of Hatred leider keine Änderungen gegenüber dem Original, entsprechend kommen oft noch ältere Versionen zum Einsatz. So wird zum Beispiel noch AMD FSR 2 eingesetzt, Frame Generation fehlt entsprechend, genauso wie das Berechnen mit FSR in der nativen Auflösung. Letzteres inklusive FG gibt es dann immerhin bei Nvidia DLSS, während die native Auflösung auch bei Intel XeSS mit dabei ist.
Qualitativ ist Diablo IV: Vessel of Hatred ein einfaches Gefilde für Upsampling-Algorithmen. Aufgrund der Kameraperspektive fest von oben, die sich zudem nicht ändert, haben es DLSS sowie FSR und Co. verhältnismäßig einfach und entsprechend gut sehen auch alle Modi aus. Sei es DLSS, FSR oder XeSS, alle 3 Upsampling-Methoden erzeugen ein gutes Bild, was auch in Full HD der nativen Auflösung mit dem spieleigenen TAA leicht überlegen ist. So ist die Bildstabilität mit DLSS und FSR trotz der geringeren Renderauflösung besser und wirklich sichtbare Nachteile gibt es zugleich nicht.
Wie gewohnt hat dabei DLSS die Nase vor den Konkurrenzlösungen, auch wenn die Unterschiede in dem Spiel geringer als in den meisten anderen Spielen ist. Gerade in kleinen Auflösungen bekommt Nvidias-Algorithmus alles ein klein wenig besser hin als die der anderen Hersteller, jedoch ist es auch mit FSR oder XeSS kein Problem, Upsampling zum Beispiel in Full HD zu nutzen.
Die Upsampling-Empfehlung
Diablo 4: Vessel of Hatred bietet jedoch gerade in geringeren Auflösungen als Ultra HD eine hohe Framerate, sodass es in dem Fall oft sinnvoller ist, anstatt Upsampling die native Auflösung mit einem Upsampling-Algorithmus zu kombinieren, um die Bildqualität sichtbar zu erhöhen. Entsprechend sollte auf einer GeForce-RTX-Grafikkarte in Full HD und auch WQHD DLAA genutzt werden, auf allen anderen Beschleunigern dagegen XeSS „natürlich“. Da in Ultra HD die GPU-Anforderungen deutlich ansteigen, sollte in dem Fall generell DLSS oder FSR (bei einer Intel-Arc-GPU XeSS) auf der Quality-Stufe genutzt werden.
Technik-Tests von Spielen sind in Sachen Komplexität und Arbeitsaufwand in den letzten Jahren massiv größer geworden. Um dennoch zeitnah eine detaillierte Berichterstattung liefern zu können, hat ComputerBase das Format angepasst. Tabellen spielen in manchen Abschnitten nun eine größere Rolle.
Darüber hinaus werden Technik-Tests immer mal wieder gestaffelt erscheinen, sodass der gesamte Artikel nicht auf einen Schlag zur Verfügung gestellt, sondern mit Updates gearbeitet wird. Um dem Leser dennoch mitzuteilen, an welchen Inhalten die Redaktion genau arbeitet und welche Abschnitte noch zu erwarten sind, werden selbige direkt beim Erscheinen inhaltslos enthalten sein. Innerhalb der nächsten Tage wird der fehlende Teil dann nachgeliefert. Jedoch gibt es keine Garantie, dass der entsprechende Abschnitt definitiv erscheinen wird.
Die offiziellen Systemanforderungen
Minimum Spec | Medium Spec | High Spec | Ultra 4K Spec | |
---|---|---|---|---|
Zielauflösung/FPS | 720p/30 FPS | 1080p/60 FPS | 2160p/60 FPS | |
Grafikdetails | Niedrig | Medium | Hoch | Ultra |
CPU | Intel Core i5-2500K oder AMD FX-8350 | Intel Core i5-4670K oder AMD Ryzen 1300X | Intel Core i7-8700K oder AMD Ryzen 2700X | |
RAM | 8 GB | 16 GB | 32 GB | |
GPU | GeForce GTX 660 oder Radeon R9 280 | GeForce GTX 970 oder Radeon RX 470 | GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 5700 XT | GeForce RTX 3080, GeForce RTX 40 Series (für DLSS 3) oder Radeon RX 6800 XT |
DirectX | 12 | |||
SSD | 90 GB | |||
Internet | Breitbandanbindung |
Das Grafikmenü im Detail
Eigenschaften | |
---|---|
Grafik-Presets | ✓ (Ultra, Hoch, Mittel, Niedrig, RT Ultra, RT Hoch, RT Mittel, RT Niedrig) |
Einzelne Grafikoptionen | ✓ |
FPS-Limiter | ✓ |
Dynamische Auflösung | Nein |
Spieleigenes Up-/Downscaling | ✓ / ✓ |
Spatiales Upscaling von AMD/Nvidia | ✓ / Nein |
Nachschärfen | ✓ |
FPS-Counter | ✓ |
Sonstige Overlays | Nein |
VRAM-Auslastungsanzeige | Nein |
Live-Vorschau | Nein |
Vergleichs-Screenshots | Nein |
Detaillierte Beschreibungen | Nein |
Integrierter Benchmark | Nein |
Offizielle Steam-Deck-Kompatibilität
Wenn Spiele auf der Plattform Steam erscheinen, laufen sie auch oft auf dem Steam Deck. Zwar hat die Redaktion bei Technik-Tests nicht immer die Möglichkeit, die Performance auf der tragbaren Konsole zu überprüfen, doch gibt Steam bei den Titeln auch stets eine generelle Einordnung der Kompatibilität an. Wie sie ausfällt, findet sich hier im Artikel.