Indiana Jones und der Große Kreis im Test: Fazit
4/4Indiana Jones und der Große Kreis hat es wie vielleicht kein anderer Titel geschafft, die Optik eines Filmes in einem Spiel so wahrheitsgetreu unterzubringen – das ist absolut eindrucksvoll! Optisch könnte es sich tatsächlich um einen weiteren Film handeln – zwar im Spiele-Look, aber die optische Gestaltung ist schlicht und ergreifend dieselbe.
Auch die Grafik an sich weiß sehr zu gefallen. Die Beleuchtung mit dem durchweg aktiven Hardware-Raytracing macht einen guten Eindruck, die Charaktere zeigen sehr viele Details, generell ist die Spielwelt durchweg detailliert gestaltet und abwechslungsreich.
Perfekt ist die Grafik aber nicht, es gibt auch einige Schwächen. So arbeitet das LOD zum Beispiel sehr sichtbar und teils schon störend. Die Gesichtsanimationen sind zwar gut, andere Spiele bekommen das aber besser hin – was in so einem Story-getriebenen Spiel mit zahlreichen Zwischensequenzen schade ist. Und auch die Reflexionen fallen eher negativ auf, hier würden Raytracing-Reflexionen einen deutlich besseren Eindruck machen. Das alles ist schlussendlich aber Meckern auf hohem Niveau, Indiana Jones und der Große Kreis ist aktuell eines der schönsten Spiele überhaupt.
Wer die Grafik durch das angekündigte Full Raytracing noch weiter aufhübschen wollte, muss sich noch bis zum eigentlichen Spiel-Launch am 9. Dezember gedulden. Die Reviewer-Version unterstützt das quasi GeForce-RTX-4000-exklusive Feature noch nicht, dasselbe gilt für die teure Premium-Edition mit Vorabzugang ab dem 6. Dezember. Ray Reconstruction wird dann nochmal länger dauern, dies wird zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Full Raytracing folgen.
Ein Wort zum Bilderpool: Die Bilder wurden im HDR-Modus erstellt, sind daher allesamt mittels Tone Mappings auf den SDR-Standard heruntergerechnet, was einen kleinen sichtbaren Einfluss auf die Farbdarstellung haben kann. Auch die Helligkeit der Screenshots entspricht nicht dem eigentlichen Spiel, dieses ist eigentlich etwas heller.
In Sachen Framerate liefert Indiana Jones und der Große Kreis zwar deutlich weniger FPS als zum Beispiel Doom Eternal (Test) mit derselben Engine, das Spiel zeigt aber dennoch eine gute Performance. Auch mit der nativen Auflösung und der spieleigenen Kantenglättung ist die Geschwindigkeit gut, eine High-End-Grafikkarte benötigt es nur für Ultra HD. Und spätestens mit Upsampling in Form von DLSS, ist die Framerate dann durchweg sehr hoch. DLSS macht optisch einen guten, wenn auch keinen perfekten Eindruck – und in HDR ist DLSS aktuell aufgrund von Grafikfehlern unbrauchbar.
Wer eine Radeon- oder Arc-Grafikkarte besitzt, muss auf Upsampling durchweg verzichten, denn das Spiel unterstützt weder FSR, noch XeSS oder einen eigenen Algorithmus. Und das ist etwas, dass es im Jahr 2024 einfach nicht mehr geben darf. Warum MachineGames das Spiel so veröffentlicht ist unklar, aber absolut kritikwürdig. Irgendein Upsampling-Algorithmus sollte auf jeder halbwegs aktuellen Grafikkarte verfügbar sein, in Indiana Jones und der Große Kreis ist das aber nicht der Fall.
Und das ist unglaublich schade, denn die PC-Version ist eigentlich richtig gut geworden. Das Spiel läuft mit einer hohen Framerate, die Ladezeiten sind richtig gut (nur das nicht abbrechbare Intro stört), es gibt ein umfangreiches Performance-Overlay und Bugs sind während des Testens eigentlich keine aufgetreten. Damit spricht vieles für den Kauf der PC-Version. Das fehlende Upsampling ist aber ein dicker Negativpunkt, den die Entwickler hoffentlich schnell beheben – schlussendlich ist das wichtiger als Full Raytracing.
Indiana Jones und der Große Kreis | Eigenschaften |
---|---|
Entwickler | MachineGames |
Publisher | Bethesda |
Engine | id Tech |
API | Vulkan |
Nvidia Reflex | ✓ |
AMD Anti-Lag 2 | Nein |
HDR | ✓ |
Widescreen (21:9) | ✓ (Screenshot-Vergleich) |
Kantenglättung | TAA |
Temporales Upsampling | |
Nvidia DLSS Super Resolution | ✓ |
Nvidia DLSS Frame Generation | ✓ |
Nvidia DLSS Ray Reconstruction | Nein |
AMD FSR Super Resolution | Nein |
AMD FSR Frame Generation | Nein |
Intel XeSS Super Resolution | Nein |
Native Auflösung + Upsampling | ✓ (DLAA) |
Direkt zur Upsampling-Analyse | |
Raytracing | |
Globale Beleuchtung | ✓ |
Reflexionen | Nein |
Schatten | ✓ |
Umgebungsverdeckung | ✓ |
Full Raytracing | Nein (folgt per Update) |
60 FPS im Benchmark ab (mit TAA Native) | |
WQHD | RTX 3080 Ti / RTX 4070 / RX 6800 / RX 7700 XT |
UWQHD | RTX 3080 Ti / RTX 4070 / RX 6800 XT / RX 7800 XT |
UHD | RTX 4070 Ti / RX 7900 XT |
Direkt zu den Benchmarks + Tuning-Tipps | |
Release-Datum | 9. Dezember 2024 6. Dezember für Premium Edition |
Preis zum Release | 70 Euro 90 Euro (Premium Edition) |
ComputerBase hat Indiana Jones und der Große Kreis von Publisher Bethesda zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühstmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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