Lego: Horizon Adventures im Test: Aloy als Minifigur ist super schön, sehr charmant und fordernd

Wolfgang Andermahr
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Lego: Horizon Adventures im Test: Aloy als Minifigur ist super schön, sehr charmant und fordernd

In Lego: Horizon Adventures begeht einer der aktuell bekanntesten Spiele-Serien neue Wege. Im Gegensatz zum Original ist hier nicht nur alles aus Lego, auch die Technik unterscheidet sich deutlich von der Vorlage. ComputerBase hat sich die Performance mit Nvidia-, AMD- und Intel-Grafikkarten im Benchmark-Test angesehen.

Lego: Horizon Adventures: Die Technik der PC-Version

Nach den beiden Spielen Horizon Zero Dawn (Test) und Horizon Forbidden West (Test) macht sich die Hauptfigur Aloy in Lego: Horizon Adventures dazu auf, ihre Geschichte in bester Lego-Form noch einmal kindgerecht nachzuerzählen. Das Spiel unterscheidet sich damit sehr von den beiden großen Open-World-Titel und genauso ist auch die Technik eine völlig andere. Das heißt allerdings nicht, dass schnelle Hardware im Benchmark Däumchen drehen kann.

Unreal Engine 5 für den Lego-Look

Anstatt auf die Decima-Engine setzt das Spiel auf die Unreal Engine 5, was dem Lego-Look sehr entgegenkommt. Das Ergebnis ist absolut beeindruckend, Lego: Horizon Adventures ist ein sehr schönes Spiel, das den Klemmbaustein-Look absolut charmant rüber bringt. Die Spielwelt besteht dabei komplett aus Lego-Bausteinen und die Figuren sind die klassischen Lego-Minifiguren – eine sehr realistisch aussehende Oberfläche, die auch Gebrauchsspuren aufweist, inklusive.

Die volle Pracht fährt Lego: Horizon Adventures durch den Einsatz von Lumen-Raytracing der Unreal Engine 5 auf, denn das Spiel setzt intensiv auf die Raytracing-Beleuchtung sowie -Reflexionen, was einen richtig schicken Eindruck hinterlässt und in die Lego-Welt perfekt passt. Auch die Animationen machen richtig viel Spaß, auch beziehungsweise weil sie natürlich nichts mit Realismus zu tun haben, sondern „Lego-Like“ gehalten sind.

Die technischen Merkmale
Lego: Horizon Adventures Eigenschaften
Entwickler Studio Gobo
Publisher Sony
Engine Unreal Engine 5.3
API DirectX 12
Nvidia Reflex ✓ (mit DLSS FG)
AMD Anti-Lag 2 Nein
HDR
Widescreen (21:9) Nein
Kantenglättung Nicht vorhanden
Temporales Upsampling
Nvidia DLSS Super Resolution
Nvidia DLSS Frame Generation
Nvidia DLSS Ray Reconstruction Nein
AMD FSR Super Resolution Nein
AMD FSR Frame Generation Nein
Intel XeSS Super Resolution Nein
Epic UE TSR
Native Auflösung + Upsampling ✓ (DLAA, TSR Native)
Direkt zur Upsampling-Analyse
Raytracing
Software-Lumen (UE5) ✓ (Beleuchtung, Reflexionen)
Hardware-Lumen (UE5) Nein
Globale Beleuchtung Nein
Reflexionen Nein
Schatten Nein
Umgebungsverdeckung Nein
Full Raytracing Nein
Direkt zur Raytracing-Analyse
Direkt zu den Benchmarks + Tuning-Tipps
Release-Datum 14. November 2024
Preis zum Release 70 Euro
80 Euro (Digital Deluxe Edition)

HDR auf OLED ist ein Match-Winner

Noch einmal deutlich besser zu gefallen weiß Lego: Horizon Adventures mit HDR, weil es richtig gut umgesetzt ist und auch intensiv davon Gebrauch gemacht wird. Das Spiel sieht auf einem IPS-Monitor mit SDR wirklich völlig anders aus als auf einem OLED mit HDR – der Unterschied ist größer als bei den meisten anderen Titeln.

Auch wenn das SDR-Bild der meisten Monitore – ganz gleich mit welcher Hardware – nicht an die Grafikqualität eines guten HDR-Displays heran reicht, auch mit der „Standard Dynamik“ macht Lego: Horizon Adventures viel her.

Was dagegen leider fehlt, ist die Unterstützung von Ultra-Widescreen-Auflösungen. Ja, richtig gelesen, Lego: Horizon Adventures unterstützt kein 21:9.

Upsampling (Nvidia DLSS / AMD FSR) in der Analyse

Die PC-Version von Lego: Horizon Adventures bietet als Upsampling DLSS in der Version 3.7.10.0 mit Super Resolution sowie Frame Generation, darüber hinaus gibt es das Unreal-Engine-eigene TSR. AMD FSR und Intel XeSS gibt es nicht. Die Upsampling-Algorithmen lassen sich nicht abschalten, eine klassische TAA-Kantenglättung gibt es nicht.

Bei TSR gibt es eine Merkwürdigkeit: So verzichten die Entwickler auf die klassischen Modi wie „Quality“ oder „Performance“, stattdessen lässt sich die Renderauflösung auf 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90 oder 100 Prozent der eingestellten Auflösung setzen. Damit ist nur TSR 100 Prozent (zu DLAA) und TSR 50 Prozent (zu DLSS Performance) bezüglich der Renderauflösung vergleichbar.

Mit dem ziemlich statischen Content sowie der simplen Lego-Grafik ist Lego: Horizon Adventures ein gutmütiger Content für Upsampling. In Ultra HD macht es qualitativ kaum einen Unterschied, ob die Auflösung auf 100 oder nur auf 50 Prozent steht. Auch in geringeren Auflösungen kann Upsampling ziemlich aggressiv genutzt werden, ohne dass sich das gravierend negativ bemerkbar macht.

Sowohl DLSS als auch TSR machen in allen Auflösungen einen guten Job, schlussendlich gibt es nur zwei Bereiche, wo es größere Unterschiede gibt. So hat DLSS manchmal Probleme damit, die Verbindungen zwischen den Legosteinen zu beruhigen, was dann in einem leichten Flackern resultiert. TSR hat das besser im Griff.

Dafür hat TSR mehr Schwierigkeiten damit, bei schnellen Bewegungen der Spielfigur diese korrekt zu rekonstruieren, was, wenn es nicht gelingt, in Pixel-Matsch resultieren kann. Interessanterweise ist dieser Effekt in SDR nur geringfügig, in HDR dagegen gut sichtbar ausgeprägt. Hier hilft eine höhere Renderauflösung deutlich, je weniger Pixel es gibt, desto mehr macht dass Problem TSR zu schaffen – DLSS hat dagegen auch mit HDR bei wenigen Renderpixeln kein Problem damit.

Raytracing in der Analyse

Lego: Horizon Adventures bietet kein Hardware-Raytracing, nutzt aber intensiv das Lumen-Feature der Unreal Engine 5. Sowohl in Sachen Beleuchtung als auch Reflexionen hat das Software-Raytracing einen großen Einfluss auf die Optik. Wer Lumen abschaltet (ab der Detailstufe Mittel ist das automatisch der Fall), verliert einen Großteil der Grafikpracht von Lego: Horizon Adventures. Damit ist es ratsam, beide Features mindestens auf der Stufe hoch zu belassen.

Widescreen im Kurz-Test

Die meisten Spiele unterstützen heute die beliebten Widescreen-Formate, alle Titel dann aber immer mal wieder doch nicht – oder auch nicht korrekt. ComputerBase hat folgende 2 Screenshots in der Auflösung 3.440 × 1.440 (UWQHD) sowie 2.560 × 1.440 (WQHD) aufgenommen, was dem 21:9- und dem klassischen 16:9-Format entspricht. Daran lässt sich erkennen, wie das Spiel mit Widescreen-Auflösungen um geht.

Lego: Horizon Adventures unterstützt keine Widescreen-Formate.

Die offiziellen Systemanforderungen

Minimal Empfohlen
Betriebssystem Windows 10/11 (64 Bit)
Prozessor AMD Ryzen 5 2600X
Intel Core i5-8400
AMD Ryzen 5 3600X
Intel Core i5-10600K
Arbeitsspeicher 16 GB RAM
Grafikkarte AMD Radeon RX 580
Nvidia GeForce GTX 1650
AMD Radeon RX 6800
Nvidia GeForce RTX 3070
Speicherplatz 30 GB SSD

Das Grafikmenü im Detail

Eigenschaften
Grafik-Presets ✓ (Episch, Hoch, Mittel, Niedrig)
Einzelne Grafikoptionen
FPS-Limiter
Dynamische Auflösung Nein
Spieleigenes Up-/Downscaling Nein / Nein
Spatiales Upscaling von AMD/Nvidia Nein / Nein
Nachschärfen Nein
FPS-Counter Nein
Sonstige Overlays Nein
VRAM-Auslastungsanzeige Nein
Live-Vorschau Nein
Vergleichs-Screenshots Nein
Detaillierte Beschreibungen Nein
Integrierter Benchmark Nein
Das Grafikmenü der PC-Version

Die Ladezeiten

Manche Spiele laden unglaublich schnell, andere wiederum benötigen eine schiere Ewigkeit. Mit einer Stoppuhr ausgestattet, misst die Redaktion die Ladezeiten ins Hauptmenü und dann von dort in die Testsequenz. Da Ladezeiten variieren können, wird dies insgesamt dreimal durchgeführt und dann ein Durchschnitt gebildet. Zwischen jedem Versuch wird der Rechner neu hochgefahren, sodass keine Dateien mehr im Cache vorliegen. Falls es abbrechbare Intros oder Videosequenzen gibt, werden sie weggeklickt, denn nur die reine Ladezeit ist wichtig. Sofern das Spiel bemerkbar einmalig Shader vorab kompiliert, wird dieser Lauf nicht in die Rechnung einbezogen. Die Zeit der Shader-Erstellung wird separat angegeben.

Dabei ist zu bedenken, dass ComputerBase einen High-End-PC besitzt, der unter anderem mit einem Ryzen 7 9800X3D und einer Seagate FireCuda 530 als PCIe-4.0-fähige NVMe-SSD ausgestattet ist. Entsprechend werden die Ladezeiten auf den meisten Systemen länger ausfallen. Die Werte hier sind nur zur Orientierung gedacht.

So schnell lädt das Spiel
In das Hauptmenü Vom Menü zur Testsequenz Shader-Kompilierung
31 Sekunden 9 Sekunden Nein

Offizielle Steam-Deck-Kompatibilität

Wenn Spiele auf der Plattform Steam erscheinen, laufen sie auch oft auf dem Steam Deck. Zwar hat die Redaktion bei Technik-Tests nicht immer die Möglichkeit, die Performance auf der tragbaren Konsole zu überprüfen, doch gibt Steam bei den Titeln auch stets eine generelle Einordnung der Kompatibilität an. Wie sie ausfällt, findet sich hier im Artikel.

Aktuell hat Valve aber noch keine Einordnung zur Steam-Deck-Kompatibilität für Lego: Horizon Adventures bekanntgegeben.