Asus ROG RTX 5080 Astral: Unten rum leiser und nicht wärmer ohne den 4. Lüfter

Jan-Frederik Timm
43 Kommentare
Asus ROG RTX 5080 Astral: Unten rum leiser und nicht wärmer ohne den 4. Lüfter

Schon die Asus ROG GeForce RTX 5090 Astral (Test) fiel mit ihrem vierten Lüfter auf der Rückseite negativ auf, denn er ist lauter als die anderen drei auf der Vorderseite. Die kleinere GeForce RTX 5080 Astral (Test) machte das Problem im Performance-BIOS noch offensichtlicher, denn hier lässt sich der Lüfter abschalten.

Auf der 80er kann man den Lüfter abschalten

Auf der ROG GeForce RTX 5090 Astral war das nicht möglich, da die drei anderen Lüfter sofort auf 100 Prozent Drehzahl wechselten. Auf der 5080 Astral ist dieser „Notlauf“ aber nicht implementiert. Der vierte Lüfter auf der Rückseite lässt sich also entweder ganz abklemmen oder blockieren. ComputerBase hat das gemacht und nachgemessen, was im Performance- und Quiet-BIOS die Unterschiede sind.

Performance-BIOS (P)
ab Werk aktiv
Quiet-BIOS (Q)
TDP 400 Watt 360 Watt
Boost-Takt 2.760 MHz
Speicher-Takt 30 Gbps

Testergebnisse ohne vierten Lüfter

Lautstärke

Im Quiet-BIOS sinkt die Lautstärke ohne vierten Lüfter, im Performance-BIOS steigt sie dagegen noch einmal an, weil die drei verbleibenden Lüfter über 300 U/min schneller als im Werkszustand drehen.

Lautstärke – Gaming-Last (Metro Exodus Enhanced, UHD)
    • RTX 5080 Astral (Q) – 4. Lüfter aus
      Quiet-BIOS, 4th Fan off
      34,0
    • RTX 5080 Astral (Q)
      Quiet-BIOS
      36,0
    • Nvidia GeForce RTX 5080 FE
      Default
      41,0
    • RTX 5080 Astral (P)
      Performance-BIOS
      48,0
    • RTX 5080 Astral (P) – 4. Lüfter aus
      Performance-BIOS, 4th Fan off
      50,0
Einheit: dB(A)
Metro Exodus Enhanced, UHD
Lüfterdrehzahl % (Metro Exodus Enhanced, UHD)
020406080Umdrehungen pro Minute (UPM) 11002003004005006007008009001.0001.1001.2001.3001.4001.5001.6001.7001.800Sekunden

Temperaturen

Die GPU-Temperatur im Quiet-BIOS bleibt dabei gleich, im Performance-BIOS steigt sie wiederum an. Das überrascht, hat sich in einem zweiten Vergleichsdurchlauf aber bestätigt. Der vierte Lüfter bringt also etwas, wenngleich auch nur bei höherer Drehzahl und einhergehend damit einem hohen Geräuschniveau.

Metro Exodus Enhanced, UHD
GPU-Temperatur – Gaming-Last (Metro Exodus Enhanced, UHD)
    • RTX 5080 Astral (P)
      Performance-BIOS
      66
    • RTX 5080 Astral (P) – 4. Lüfter aus
      Performance-BIOS, 4th Fan off
      71
    • Nvidia GeForce RTX 5080 FE
      Default
      71
    • RTX 5080 Astral (Q)
      Quiet-BIOS
      72
    • RTX 5080 Astral (Q) – 4. Lüfter aus
      Quiet-BIOS, 4th Fan off
      72
Einheit: °C
Temperatur
Temperatur – GPU (Metro Exodus Enhanced, UHD)
25,70036,41747,13357,85068,56779,28390,000°C 11002003004005006007008009001.0001.1001.2001.3001.4001.5001.6001.7001.800Sekunden

Leistung

Auf die Leistung hat das Abschalten des vierten Lüfters keine Auswirkung, denn die anliegenden Taktraten sind in beiden Fällen identisch.

GPU-Taktrate (Metro Exodus Enhanced, UHD)
06001.2001.8002.4003.000MHz 11002003004005006007008009001.0001.1001.2001.3001.4001.5001.6001.7001.800Sekunden

Auswertung und Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen: Im Quiet-BIOS wird die Asus ROG GeForce RTX 5080 Astral ohne den hinteren, vierten Lüfter noch einmal um 2 dB leiser und wäre damit das leiseste Custom-Design der RTX 5080 im Test gewesen. Zwar steigt die Lüfterdrehzahl der drei verbleibenden Lüfter leicht an, der Wegfall des verhältnismäßig lauten vierten Lüfters schlägt in der gemessenen Lautstärke aber durch. Die Temperaturen liegen dabei weiterhin klar höher als mit dem Kühlsystem der MSI Suprim SOC, dessen Kühler sich als der bessere präsentiert.

Im Performance-BIOS mit 40 Watt höherer TDP und niedrigerer GPU-Zieltemperatur sieht das Ergebnis der Lüfterabschaltung anders aus: Hier macht der vierte Lüfter wirklich einen positiven Unterschied, denn ohne ihn drehen die drei verbleibenden Lüfter über 300 U/min höher und die GPU-Temperatur steigt nichtsdestoweniger an. Die Grafikkarte ist damit am Ende sogar lauter, wenngleich sich die Charakteristik des Geräuschpegels zum Positiven gewendet hat. Aber das Performance-BIOS war in Anbetracht der sehr hohen Lautstärke schon zuvor nicht empfehlenswert.

Fazit: Für die Zielsetzung, ein möglichst leises Custom-Design mit ordentlicher Kühlleistung auf die Beine zu stellen, hat es den vierten Lüfter auf dem Astral-Design nicht gebraucht. Im Quiet-BIOS bleibt die Astral als 5080er im Testsystem zwar bereits ab Werk sehr leise, weil die Lüfter nur mit 1.300 U/min rotieren. Aber schaltet man den vierten Lüfter ab, wird es noch leiser und die Temperaturen bleiben gleich. Zum gleichen Fazit ist auch Roman „der8auer“ Hartung gekommen.

Die nachfolgenden Tonaufnahmen zeigen noch einmal das Quiet- und Performance-BIOS mit (1. Aufnahme) und einmal ohne (2. Aufnahme) laufenden vierten Lüfter im Vergleich. Gemessen wurde in 30 Zentimetern Abstand zur Grafikkartenseite bei offener Gehäusetür.

Audiomitschnitt MIT viertem Lüfter Quiet/Performance

Asus ROG GeForce RTX 5080 Astral– Lautstärke unter Last (Quiet -> Performance)

Audiomitschnitt OHNE viertem Lüfter Quiet/Performance

Asus ROG GeForce RTX 5080 Astral– Lautstärke unter Last OHNE 4. Lüfter (Quiet -> Performance)

ComputerBase wird versuchen, in naher Zukunft auch die TUF-Serie von Asus mit drei Lüftern zu testen.

Die ROG Astral leiser bekommen

Auch ohne den Lüfter abzuklemmen, was auf der größeren Astral gar nicht geht, können Nutzer die ROG Astral leiser bekommen.

  1. Es sollte zwingend der Quiet-Modus genutzt werden, was ab Werk aber nicht der Fall ist. Nach dem Umschalten per Dip-Switch muss neugestartet werden. Auch Asus DACH rät – verständlicherweise – zu diesem Schritt.

  2. Über Asus' eigenes Tool GPU Tweak III (oder den universell nutzbaren MSI Afterburner) können darüber hinaus eigene Lüfterkurven definiert werden. Die Asus ROG Astral steuert dabei den zentralen Lüfter auf der Vorderseite sowie den vierten Lüfter auf der Rückseite über den 2. Kanal an, die beiden äußeren auf der Vorderseite hingegen auf Kanal 1. Im Zweifel gilt es Kanal 1 etwas aggressiver zu fahren als Kanal 2 um den rückwärtigen Lüfter niedriger drehen zu lassen. Alternativ kann generell dafür gesorgt werden, dass die GPU lieber etwas wärmer wird, die Drehzahlen aber niedriger liegen.

  3. Wer bereit ist, auf etwas Leistung zu verzichten, kann manuell das Power-Limit der Grafikkarte reduzieren. ComputerBase hat Benchmarks erstellt, wie die GeForce RTX 5090 mit auf 450 und 400 Watt gesenktem Power Limit im UHD-Leistungsrating abschneidet. Die Leistung fällt dabei im Schnitt um 4 Prozent respektive 6 Prozent. Dieser Schritt hilft allerdings nur dann dabei die Lautstärke zu senken, wenn die Grafikkarte im jeweiligen Spiel überhaupt mehr als 400 Watt Leistung bezogen hat. Im GPU-Testparcours war das aber in UHD bei fast allen Spielen der Fall.

  4. Eine weniger triviale Möglichkeit stellt Undervolting dar. Wer manuell die Spannung reduziert, beispielsweise über GPU Tweak III oder den Afterburner, senkt damit bei gegebenem Takt auch die Leistungsaufnahme. Hier gilt es aber darauf zu achten, dass die GPU auch mit reduzierter Spannung noch stabil läuft.

  5. Ein offensichtlicher Hinweis zum Schluss: Die Begrenzung der Bildwiederholrate auf beispielsweise 120 FPS kann auch dabei helfen, den Verbrauch der Grafikkarte zu senken. Beim extrem großen Chip der RTX 5090 ist das Potenzial hier aber begrenzt.

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