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Retro Games - The Spectrum im Test: Ersteinrichtung und integrierte Spiele

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Michael Schäfer
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Einrichtung des The Spectrums

Wer bereits einen der Retro-Computer aus dem Hause Retro Games besitzt, dem wird auch die Ersteinrichtung des The Spectrum vertraut erscheinen. Diese nimmt erneut nicht viel Zeit in Anspruch, da es im Grunde auch beim The Spectrum nur wenige Dinge einzustellen gibt. Nach der Auswahl der bevorzugten Sprache muss lediglich die gewünschte Bildwiederholrate eingestellt werden. Retro Games empfiehlt hierbei eine Bildrate von 50 Hz als optimale Einstellung, während 60 Hz lediglich dann gewählt werden sollte, wenn das Ausgabegerät keine Unterstützung für 50 Hz bietet.

Anschließend bietet das Einstellungsmenü weitere Konfigurationsmöglichkeiten. Anders als bei anderen Retro-Computern des Herstellers ist das Seitenverhältnis beim The Spectrum fest auf das klassische 4:3-Format eingestellt, die dadurch entstandenen seitlichen Balken können dabei wahlweise mit einem Hintergrundbild versehen oder in Schwarz belassen werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dem Bild zur besseren Abgrenzung einen Rahmen hinzuzufügen, dessen Dicke individuell angepasst werden kann.

Zum Spielen sind nur wenige Einstellungen nötig
Zum Spielen sind nur wenige Einstellungen nötig (Bild: Retro Games)

Ein weiteres Feature der Bildeinstellungen ist der Scanline-Modus, der die typische Zeilenwiedergabe älterer Röhrenmonitore nachahmt. Diese Darstellung mag zunächst ungewohnt wirken, kann jedoch das Erscheinungsbild entscheidend verbessern: Früher nutzten Entwickler einen Trick, um die limitierte Anzahl der möglichen Farben zumindest ein wenig umgehen zu können. Bei diesem wurden über mehrere Bildzeilen hinweg zwei Farben alternierend angezeigt, was das menschliche Auge dazu veranlasste beide Farben zu mischen und wodurch der Eindruck einer neuen Farbe entstand. Dieser Effekt ist bei heutigen Monitoren aufgrund der anderen Technik nicht reproduzierbar und wird daher per Software simuliert.

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Durch den Menüpunkt „ULAPlus“ lässt sich zudem die Farbunterstützung erweitern, wodurch sich die Anzahl der darstellbaren Farben erhöht. Diese Funktion steht bei den alten klassischen Titeln jedoch ausschließlich den 48 vorinstallierten Titeln zur Verfügung, die für die neue Darstellung von Retro Games optimiert wurden. Ebenso kann die neue Technik aber bei neu entwickelten Spielen zum Einsatz kommen, zumindest wenn die Designer die Erweiterung berücksichtigt haben.

Zusätzlich kann in den Einstellungen der jeweils verwendete Startbildschirm gewählt werden. Hier steht das von anderen Veröffentlichungen bekannte „Karussell“, das die integrierten Spiele und Einstellungen präsentiert, oder der „Classic Mode“ zur Verfügung, der den Nutzer mit dem klassischen Bildschirm begrüßt.

Für die Einstellungen des Systems empfiehlt es sich, einen Joystick zu verwenden, da die Navigation mittels Tastatur nicht immer intuitiv ist. Dabei bewegen sich Nutzer mit der Taste „P“ nach links und mit „O“ nach rechts, für eine Bewegung nach oben wird „Q“ gedrückt, während „A“ das Navigieren nach unten ermöglicht. Die Auswahl eines Menüpunkts erfolgt mit „M“, wohingegen die Taste „B“ das jeweilige Menü schließt.

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Interessante Spiele inklusive

Retro Games bleibt beim The Spectrum seinem bewährten Konzept treu und liefert auch den neuen Retro-Computer mit einer breiten Auswahl an Spielen aus, die direkt nach dem Anschließen genutzt werden können. Die Zahl von 48 Titeln scheint dabei nicht zufällig gewählt zu sein.

Die Sammlung umfasst dabei einige bekannte Klassiker, die seinerzeit für dem ZX Spectrum erschienen sind, darunter auch Titel wie „The Hobbit“, „Head over Heels“ und „The Lords of Midnight“. Gleichzeitig fehlen jedoch bekannte Veröffentlichungen wie „Jetpac“, „R-Type“ oder „Chaos“. Ergänzt wird die Kollektion durch Klone damaliger populärer Arcade-Spiele, darunter das 1983 erschienene „Pheenix“, dessen Name bereits genügend Hinweise auf das Original liefert.

Klassiker wie „The Hobbit“ dürfen nicht fehlen
Klassiker wie „The Hobbit“ dürfen nicht fehlen (Bild: Retro Games)

Die Abwesenheit mancher Titel könnte auf die Ursprünge vieler Spiele zurückzuführen sein. Wie bereits beschrieben lebte die Spectrum-Szene anfänglich vor allem von den vielen Heimprogrammierern, die ihre Werke entweder eigenständig vermarkteten oder diese einfach an die gerade entstehenden Publisher verkauften. Dass sich bei bekannten Titeln die Lizenzfrage nicht mehr eindeutig klären lässt, könnte mit ein Grund dafür sein, warum einige bekannte Spiele nicht mit in die Sammlung aufgenommen wurden.

Vollständige Liste der enthaltenen Spiele