AMD Ryzen 7 9800X3D im Test: Leistungsaufnahme und Temperaturen
4/7Die Messungen auf dem Windows-Desktop wurden als einzige Ausnahme im Test im Energieprofil „Ausbalanciert“ ausgeführt und stellen einen Mittelwert aus einer einminütigen „Ruhephase“ beim Betrachten des Windows-Desktop dar. Aktive Anwendungen oder Anwendungen in der Taskleiste (zum Beispiel Steam) gab es nicht. Die Messungen unter Volllast in Anwendungen und Spielen erfolgten wie alle anderen Benchmarks im Profil „Beste Leistung“ jeweils beim Benchmark (15 Spiele respektive Szenario „Encoding in Handbrake“).
Leistungsaufnahme auf dem Windows-Desktop
AMD hat mit dem Wechsel auf das Chiplet-Design mit I/O-Die im Desktop „Leerlauf-Leistungsaufnahmen“ von unter 20 Watt quasi den Rücken gekehrt. Der neue X3D-Prozessor kann sich von diesem Erbe nicht befreien, er liefert letztlich das gleiche Bild ab wie seine direkten Gegenspieler und der Vorgänger. Der prozentuale Unterschied zu Intel ist zwar riesig, am Ende sind es aber nur rund zehn Watt.
Leistungsaufnahme unter Volllast
Den Verbrauch unter Volllast ermittelt ComputerBase im Benchmark mit Handbrake, das heißt über die Dauer des Benchmarks wird mit HWiNFO sekündlich die Telemetrie ausgelesen. Im Anschluss werden der Maximal- und der Mittelwert ermittelt. Hinweis: Die beiden großen Ryzen 9000X werden von der Temperatur eingebremst, sie verbrauchen daher weniger als in so manch anderer Anwendung, die sie ihr Budget von bis zu 200 Watt ausnutzen lassen.
Mit seiner 120-Watt-TDP-162-Watt-PPT-Einstufung darf der neue AMD Ryzen 7 9800X3D in Handbrake knapp an der 150-Watt-Marke kratzen, im Durchschnitt sind es zufälligerweise 142 Watt (entspricht dem PPT-Limit der 105-Watt-Klasse). Die 162 Watt spielt die CPU damit nicht voll aus, obwohl der Takt dauerhaft auf dem erlaubten Maximum von 5,2 GHz liegt. Die TDP-Klasse wurde also sehr passend zum Taktlimit gewählt.
Der Vorgänger Ryzen 7 7800X3D kam auch mit 120/162 Watt daher, rief im selben Benchmark in Folge gedeckelter Taktraten aber nur die Hälfte davon ab.
Leistungsaufnahme in Spielen
Beim Verbrauch in Spielen stößt der AMD Ryzen 7 9800X3D nicht ganz in dieselben Regionen vor, die der 7800X3D bevölkerte. Mit zusätzlichen bis zu 500 MHz Takt kann der Neuling dieses Niveau auch mit Zen 5 statt Zen 4 nicht erreichen.
Summa summarum ist der Verbrauch in Spielen gestiegen, aber der Zuwachs hält sich in Grenzen. Für im Durchschnitt knapp 83 Watt bietet er bekanntlich die allerhöchste Spieleleistung. Das sind auf dem Papier zwar 35 Prozent mehr als bei einem 7800X3D, diese 35 Prozent stehen letztlich aber auch nur für 21 Watt, was angesichts der 450-Watt-Grafikkarte im Rechner im echten Spiel dann im Hintergrundrauschen verschwimmt.
Temperaturen unter Volllast
5,2 GHz maximaler Takt beim AMD Ryzen 7 9800X3D stellen kein Problem für aktuelle Kühllösungen dar. Die Temperaturen entsprechen so ziemlich exakt den der anderen Ryzen 9000, die mit ähnlichem Takt in ähnlicher TDP unterwegs sind. Bestes Beispiel ist der AMD Ryzen 7 9700X aus gleichem Hause, wenn er in der 105-Watt-Konfiguration betrieben wird. Hier gibt es nahezu keine Unterschiede und letztlich auch keine Probleme.
Freigegeben sind die Lösungen einmal mehr bis 95 Grad Celsius, der typische Betrieb soll zwischen 70 und 90 Grad erfolgen, erklärt AMD zum Start.