AMD Ryzen 9 9950X3D im Test: Gaming-Benchmarks
2/6Alle nachfolgenden Benchmarks wurden im Februar/März 2025 auf Windows 11 24H2 neu erstellt, weil wesentliche Gründe die Benchmarks aus dem Ende des letzten Jahres schon wieder obsolet gemacht haben. Vor allem ist dies Windows 11 24H2 in stetig aktualisierter Form, das dafür sorgt, dass quasi jede CPU schneller geworden ist. Und natürlich der Umstieg auf die neue Nvidia GeForce RTX 5090 FE als Grundlage für die Spieletests.

- Nvidia GeForce RTX 5090 als neue Grafikkarte
- Windows 11 24H2 mit Februar-2025-Updates (Build 33xx)
- Letztes Microcode-Update für Core-CPUs der 13. und 14. Gen veröffentlicht. (Details) und Arrow-Lake-Prozessoren
- Unzählige Spiele haben Updates erhalten, neue Spiele wurden hinzugefügt.
Aus Zeitgründen konnten noch nicht alle CPUs, die zuletzt im Parcours waren, erneut getestet werden. Die wichtigsten Konkurrenten für den AMD Ryzen 9 9950X3D sind aber vertreten: der Vorgänger 7950X3D als auch 7800X3D sowie der 9800X3D. Für den Vergleich der Anwendungsleistung sind auch 9950X und 9900X mit dabei. Bei Intel treten das jeweilige Flaggschiff der 14. Core-Generation als auch Intel Arrow Lake alias Core Ultra 200S in zweifacher Ausführung an.
Die Liste der CPUs wird in den kommenden Wochen erweitert, weitere Tests mit dann auch entsprechend den passenden Vorgängern sind bereits in Planung.
ComputerBase verfolgt seit Jahren den Testansatz, neue Hardware entsprechend zu fordern und auch an ihre Grenzen zu bringen – und dies auch zu zeigen. Dabei wurden über Jahre Verfahren und Herangehensweisen entwickelt und entsprechend verfolgt, sowie Dinge so angegangen, wie sie letztlich eher der Realität entsprechen, wenngleich sie nicht 1:1 aus dem Handbuch der Hersteller oder der Spezifikation entstammen.
Zum Beispiel sind das die DRAM-Einstellungen: hier wird nicht nach strengster JEDEC-Spec mit zugrunde liegenden ziemlich schlechten Timings getestet, wohl aber nach offiziell abgesegnetem Maximaltakt. Ein Auge zugedrückt wird in dem Fall auch bei Grenzfällen, die letztlich aber primär der Kompatibilität dienen: Für Arrow Lake segnet Intel beispielsweise neuen CUDIMM nur auf Boards mit zwei DIMM-Slots für den höchstem Speichertakt ab. Nun könnte das Testsystem auf exakt eines dieser Boards mit nur zwei DIMM-Slots umgestellt werden, oder aber schlichtweg ein ganz normales Board genutzt werden und hier entsprechend das Auge zugedrückt werden – es läuft eben problemlos auch dort und kein Kunde wird seinen Speicher deshalb einbremsen, zumal der Hersteller auf der anderen Seite ja auch direkt mit Speicher-OC jenseits der 10000-MT/s-Marke wirbt. Um den Unterschied zwischen DDR5-5600 und CUDIMM-6400 zu zeigen wird beim Flaggschiff beides getestet.
Intel-Angaben zum Speichersupport von Arrow Lake-S
- DDR5-6400 gibts nur mit CUDIMMs und einem DIMM-Slot pro Kanal, also z.B. mit Boards, die nur zwei Slots generell haben
- Mit UDIMMs und CUDIMMs gibts bei zwei Slots pro Kanal bis zu DDR5-5600, egal ob Single- oder Dual-Rank
- Wenn vier Slots belegt sind, sinkt der offiziell Speichertakt auf DDR5-4800 bei Single-Rank, DDR5-4400 bei Dual-Rank
Das Thema der Spezifikationen betrifft auch oder vor allem die Powerlimits bei Prozessoren. Ohne Turbo-Modi und entsprechend hohe Leistungsaufnahme geht dort heute nichts mehr. Hier gab es im Jahr 2024 viel Aufmerksamkeit für Intel und neue Basis-Power-Profile, nachdem ursprünglich der Verdacht bestand, die hohe Leistungsaufnahme sei Schuld für das Sterben der CPUs der 13. und 14. Generation. Dies war aber nicht der Fall, der Blick in die Spezifikationen Anfang 2025 zeigt so weiterhin ganz klar, dass noch immer offiziell 253/253 Watt bei K-CPUs und bei KS-CPUs auch 320/320 Watt vollständig von Intel abgesegnet sind.

Da auch die Einstellungen auf Mainboards in dem Defaults-Laden-Profil exakt so aussehen, wird die Redaktion hier keine grundlegend andere Einstellung vornehmen und die CPUs künstlich einbremsen – es entspricht schlichtweg wieder nicht der Realität. Auch Intels Konkurrent AMD testet die Intel-CPUs entsprechend im „Performance/Extreme“-Profil, in dem PL1=PL2 ist.

Bei AMD-CPUs ist die Herangehensweise bei den Powerprofilen eine andere. Auch hier gibt es eine TDP und eine Obergrenze, die PPT. Die TDP existiert aber auch hier wie Intels PL1-Wert gern nur auf dem Papier, im Alltag ist die PPT die begrenzende Größe – und liegt so im Test auch als Maximum auch an. Hier wird stets dieser PPT-Wert als maximales Limit ausgewählt und von den CPUs in der Regel auch gefordert.
Getestet wurde auf einem aktuellen Windows 11 24H2 inklusive der im Februar verfügbaren Updates (Build 26100.33xx). Alle Plattformen liefen mit den letzten BIOS-Updates, Intel also inklusive letztem „Anti-Aging“ Microcode 0x12B und AMD inklusive 1.2.0.3a Patch A.
- LGA 1851: Asus ROG Maximus Z890 Hero, BIOS 1501
- LGA 1700: Asus ROG Maximus Z790 Dark Hero, BIOS 1801
- AM5: Asus ROG Crosshair X870E Hero BIOS 1202
- AM4: Asus ROG Strix B550-E Gaming, BIOS 3610
Für die verwendete GeForce RTX 5090 kam der Treiber GeForce 572.42, bei AMD Chipsatztreiber 7.01.08.129 zum Einsatz. PCIe Resizable BAR (rBAR/SAM) war aktiv.
Um Probleme mit dem Chipsatztreiber zu vermeiden, wurden bei AMD verschiedene Systeme aufgesetzt: für 9950X3D, für 9800X3D, für 7800X3D + 7600X3D, 5800X3D und 9950X + 9900X. Laut offiziellem AMD-Tenor hat der Hersteller aber bestimmte Probleme im Zusammenspiel mit einem Wechsel von einem auf zwei CCDs und zurück behoben, Windows sollte nun immer wie bei einer Neuinstallation reagieren. Darauf verlassen wollte sich die Redaktion zum Test aber nicht, deshalb der bekannte Weg.
Die Windows-Sicherheits-Features Core Isolation (Kernintegrität) und Memory Integrity (Speicherintegrität, Hypervisor-Protected Code Integrity (HVCI)) waren auch dieses Mal aktiv – auf den genutzten Plattformen sind sie es mit geladenen BIOS-Defaults ab Werk ohnehin. Insbesondere HVCI kostet im CPU-Limit in Spielen teilweise zweistellig an Leistung. Darauf zu achten, ist essenziell. Nach jedem CPU-Wechsel wurde penibel darauf geachtet, dass alle Voraussetzungen für die Nutzung der Features weiterhin vorlagen.
Das Energieprofil unter Windows lautete für alle Prozessoren „Beste Leistung“. Getestet wurde in 720p um den Fokus auf die CPU zu legen.
Die alten Intel-CPUs wurden mit den „Intel Default Settings“ und dem Performance-Power-Profile getestet, das heißt die maximale Leistungsaufnahme durfte die offiziell festgelegte Obergrenze (zum Beispiel 285K: 250 Watt, 14900K: 253 Watt) nicht überschreiten und auch alle anderen Intel-Vorgaben bezüglich Temperaturen oder Stromstärken waren aktiv.

Auch für Core Ultra 200S wurden die Intel Default Settings sowie das Power Delivery Profil „Performance“ genutzt. Die Default-Einstellung des Mainboards (F5 laden) sorgt bei für den großen K-CPUs dann für PL1=PL2 mit 250 Watt.
Gegenüber dem Sommer und Herbst wurden einigen Anpassungen an den Spielen als auch Einstellungen vorgenommen. Deshalb auch an der Stelle direkt der Hinweis, dass die Ergebnisse mit früheren Werten nicht pauschal vergleichbar sind, weil es inzwischen dutzende Patches und neue Treiber, BIOS-Versionen und Windows-Updates gegeben hat.
Spiel | Grafikeinstellungen |
---|---|
Ubisoft | |
Anno 1800 | DX12, Preset Ultrahoch, Vsync aus |
Avatar | DLSS Ultra-Leistung, Grafik-Preset Ultra |
Star Wars Outlaws | DLSS Performance, Grafikqualität Ultra |
Steam | |
Avowed | Vsync aus, Preset Episch, DLSS Leistung |
Baldurs Gate 3 | DX 11, Vsync aus, Preset Ultra |
Cities: Skylines 2 | Vsync aus, Grafikqualität Hoch, DLSS maximale Leistung |
Cyberpunk | Reflex aus, Vsync aus, RT Niedrig |
Dragons Dogma 2 | Preset hoch |
Frostpunk 2 | Vsync aus, unlimited FPS, DLSS Ultra Performance, Preset Ultra High |
F1 2024 | DX 11, Vsync aus, Preset Ultrahoch, Reflex aus, Nur TAA |
Ghost of Tsushima | Preset sehr hoch, Zusatzoptionen aus |
Homeworld 3 | Grafik-Preset Hoch, DLSS |
Horizon Forbidden West | Grafik Sehr hoch, Checkbox-Features aus |
Marvel's Spider-Man 2 | Grafik Sehr hoch, DLSS Leistung, Checkbox-Features aus |
Microsoft Flight Simulator 2024 | DLSS Leistung, Vsync aus, Qualität Ultra |
Outcast | DX 11, DLSS Performance, FPS max aus, Qualität Ultra |
Senuas Hellblade 2 | DLSS Ultra Leistung, DLSS, Preset: Hoch |
Starfield | Grafik Ultra, Vsync aus, Upscaling aus, Reflex aus, VRS aus |
Warhammer Space Marines 2 | DLSS Ultra Leistung, Preset Max, Vsync aus |
Von 19 einmal ausgewählten Spielen haben es am Ende 16 in das Finale und damit auch das Rating geschafft. Avatar und Sensua's Hellblade 2 aber auch Warhammer sind wegen zu starken GPU-Limit (sprich alle CPUs sind gleich schnell), welches mit der RTX 5090 in gewissen Einstellungen nicht zum ersten Mal aufgetreten ist, am Ende aus dem finalen Rating genommen worden.
Leistungsrating FPS und Frametimes
Der AMD Ryzen 9 9950X3D klettert auf den zweiten Rang in der Gaming-Rangliste, knapp hinter den AMD Ryzen 7 9800X3D. Dabei ist es ein Katz- und Mausspiel: Mal liegt in einem Spiel der große Ryzen vorn, dann im nächsten wieder der kleine. AMD hatte in eigenen Tests letztlich einen Unterschied von nur einem Prozent ermittelt, im ComputerBase-Test sind es derer nun drei.
Im Vorfeld hatte AMD auch beim AMD Ryzen 9 9950X3D von einem Leistungszuwachs von „ca. 8 Prozent gegenüber dem 7950X3D“ als direkten Vorgänger gesprochen. Auch hier wurde wieder tief gestapelt, unterm Strich sind es heute zwölf Prozent, also fast genau so viel wie beim 7800X3D zum 9800X3D, die im selben Parcours 13 Prozent trennen.

Dabei ist erneut darauf hinzuweisen, dass es extrem auf die Auswahl der Spiele ankommt. Auch im Parcours der Redaktion gibt es Titel, in den nahezu kein Wachstum von 7950X3D auf 9950X3D erkennbar ist, dann aber wiederum auch mehrere Titel, in denen es über 20 Prozent sind. Und so verhalten sich auch die Unterschiede zum 9800X3D. Mal sind sie groß zu Gunsten des neuen Modells, mal sprechen die Zahlen dagegen. Exakt dies hatte auch AMD zuvor vermittelt.

Bei den Frametimes muss der 9950X3D den 9800X3D mit nur einem Chiplet etwas weiter ziehen lassen, der Abstand wird etwas größer. Doch es reicht noch immer für den zweiten Rang. Ohne „Störfeuer“ vom zweiten Chiplet ohne 3D V-Cache, den Spiele eigentlich gar nicht nutzen sollten, geht aber auch der Ryzen 9 9950X3D nicht vom Platz. Es klappt zwar schon besser als beim 7950X3D zum Auftakt vor über zwei Jahren, bietet aber weiterhin auch heute noch Optimierungspotenzial. Gleiches gilt natürlich für die Windows Game Bar, deren Einfluss bereits auf der ersten Seite angesprochen wurde.
Und die Konkurrenz? Die Intel-CPUs haben sich vor allem durch aktuelles Windows etwas näher herangerobbt. Weiterhin bleiben sie im Schatten der X3D-CPUs, der ist im Mittel allerdings nicht mehr ganz so groß. Die Betonung liegt dabei aber auf „im Mittel“, denn es gibt immer noch mehr als nur einen der Extremfälle, in denen ein 9950X3D über 50 Prozent schneller ist als ein Intel Core Ultra 9 285K mit flottem CUDIMM.
Arrow Lake hat sich in der Performance letztlich nicht mehr gegenüber dem, was im Dezember bei ComputerBase als Nachtest ermittelt wurde, verändert. Bei Nutzung von DDR5-5600, so wie es nunmal von Intel auf Boards mit vier Speicherslots nur spezifiziert ist, liegt ein Core i9-14900K/KS mit exakt denselben Speichermodulen weiterhin vorn. Arrow Lake ist und bleibt extrem auf schnellen Speicher angewiesen.
Mit dem Turbo Game Mode am 9800X3D vorbei
Zum Start im Handel wurden am heutigen Tag auch noch zusätzliche Benchmarks mit dem Turbo Game Mode ermittelt. Dieses Feature hatte AMD bereits zum 9800X3D vorgestellt, dieses Mal aber nicht mit einem einzigen Wort erwähnt. Dabei ist eigentlich der 9950X3D dafür viel geeigneter.

Der Turbo Game Mode deaktiviert beim AMD Ryzen 9 9950X3D nämlich den CCD1 (ohne X3D-Cache) und dazu auch noch die SMT-Funktionalität. Heraus kommt nun ein Acht-Kern-Prozessor mit X3D-Cache bei 5,55 GHz, der aber auch nur acht Threads aufbietet. Beim 9800X3D brachte dies hier und da Vorteile, aber nicht überall, denn manchmal sind acht Threads bereits zu wenig.
Beim 9950X3D werden aber gleiche viele Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Keine Gamebar mehr, höhere Leistung und geringerer Verbrauch. Steht also ein Spiele-Wochenende an, kann die einfache Änderung der Option im BIOS direkt auf der ersten Seite durchaus eine Option sein, die es sich zu ziehen lohnt. Alle Spielebenchmarks wurden entsprechend erweitert, die Zusammenfassung gibt es hier:
Die Mehrzahl der Spiele steht im ComputerBase-Parcours dem Turbo Game Mode positiv gegenüber. Aber nicht alle, einige Titel werden auch langsamer, MSFS 2024 mag nur acht Threads beispielsweise überhaupt nicht. Auch der Turbo Game Mode ist letztlich eine Einzelfallentscheidung.
Anno 1800
Die Ratings und parallel dazu ermittelte Leistungsaufnahme gibt es transparent auch noch einmal im Detail für jedes Spiel, startend mit Anno 1800.
Avowed
Baldur's Gate 3
Cities: Skylines II
Cyberpunk 2077
Dragon's Dogma 2
F1 24
Frostpunk 2
Ghost of Tsushima
Homeworld 3
Horizon Forbidden West
Marvel's Spider-Man 2
Microsoft Flight Simulator 2024
Outcast – A New Beginning
Star Wars Outlaws
Starfield
Warhammer 40.000 Space Marines 2 (nicht im Rating)
Beim Spiel Warhammer 40.000 Space Marines 2 als auch den beiden folgenden sind wir einmal mehr auf das kuriose Problem gestoßen, dass die RTX 5090 in gewissen Einstellungen mit DLSS in Richtung Performance schlichtweg viel zu früh limitiert. Bereits vor einem Monat war Space Marines 2 dafür der Vorzeige-Kandidat, auch die Kollegen von HardwareUnboxed zeigen dies in aktuellen Tests erneut. Durch die Mischung aus Treiberproblem/Bug werden die drei Spiele deshalb aus dem Rating genommen (es würde dieses schlichtweg „glätten“), was dort herauskommt, aber dennoch dargelegt.
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Sensua's Saga: Hellblade 2 (nicht im Rating)
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