AMD Ryzen 9 9950X3D im Test: Fazit
6/6Der mit Blick auf die kombinierte Leistung in Spielen und Anwendungen beste Prozessor für den heimischen Desktop-PC heißt ab sofort AMD Ryzen 9 9950X3D.

Der AMD Ryzen 9 9950X3D vereint das Beste aus zwei Welten: Die höchste Anwendungsleistung noch oberhalb des Ryzen 9 9950X und damit oberhalb der Intel Core Ultra 200S (Test) sowie die nur vom Ryzen 7 9800X3D (Test) noch knapp übertroffene, sehr hohe Spieleleistung der Zen-5-X3D-CPUs, die die Konkurrenz von Intel weiterhin das Fürchten lehrt. Der kompromisslos schnelle AMD Ryzen 9 9950X3D geht deshalb verdient mit der ComputerBase-Empfehlung aus dem Test, auch wenn mit Blick auf den Preis klar ist: Für viele Anwender gibt es mit Sicherheit einen günstigeren Kompromiss.
- Überragende Anwendungsleistung
- Extrem hohe Spieleleistung
- Game Bar weiterhin erforderlich
- Hoher Stromverbrauch

Dass der AMD Ryzen 9 9950X3D bei Multi-Core-Anwendungen deutlich zulegen wird, weil er mit dem untergeschobenen 3D V-Cache höhere TDP und damit Taktraten fahren kann, war nach dem Test des Ryzen 7 9800X3D erwartet worden. Dass die X3D-CPU das X-Modelle Ryzen 9 9950X aber sogar knapp schlägt, nicht unbedingt. Dabei taktet das 2. CCD mit dem X3D-Cache weiterhin etwas niedriger also auf dem X-Modell. Wie kann das sein?
Das Stichwort lautet „PPT“ (Package Power Tracking). PTT gibt vor, wie viel elektrische Leistung eine CPU von AMD im Sockel konsumieren darf, solange die Temperaturen im Prozessor nicht dagegen sprechen. Bei den 170-Watt-TDP-Modellen sind das 200 Watt. Diese Grenze ist bei Ryzen 9 9950X3D und Ryzen 9 9950X also gleich.
Diese ohne OC unumwindbare Grenze sorgt dafür, dass die 16-Kerner bei voller Last oft kaum die 4,8 GHz Takt erreichen, also beide CCD unter dem maximal erlaubten Takt laufen. Und die mutmaßlich noch eine Ecke hochwertigeren Chiplets des X3D-Modells (Binning) erreichen im direkten Vergleich dabei noch einen etwas höheren Takt als das Muster des Ryzen 9 9950X aus dem Sommer 2024.
Damit reichen dem AMD Ryzen 9 9950X3D diese maximal 200 Watt, um sich an die Spitze zu setzen, Intel hinter sich zu lassen und in fordernden Anwendungen im Mittel auch 15 Prozent Mehrleistung gegenüber dem Vorgängermodell 7950X3D zu bieten (der wiederum mit 162 Watt PPT noch nicht so hoch takten durfte wie der 7950X).
In Spielen liefert sich der AMD Ryzen 9 9950X3D wiederum ein Katz- und Mausspiel mit dem 9800X3D, dem bisher besten Gaming-Prozessor. Unterm Strich bleibt der Ryzen 7 mit acht Kernen auf einem Chiplet am Ende auch einen Hauch vorn, wobei es, wie zuletzt üblich, extrem auf die Spieleauswahl ankommt. Denn auch der 9950X3D geht ab und an als erster durchs Ziel.
Gegenüber dem 7950X3D bietet der 9950X3D rund 12 Prozent mehr Leistung, das ist ein gutes Plus gegenüber den von AMD versprochenen 8 Prozent und liegt letztlich auf gleichem Niveau wie der Leistungszuwachs vom 7800X3D zum 9800X3D.

Woran AMD hoffentlich noch arbeiten wird, ist der Stromverbrauch in Spielen. Hier scheint es dem Ryzen 9 9950X3D aktuell noch nicht möglich zu sein das zweite Chiplet ohne 3D V-Cache verlässlich Schlafen zu legen, so dass die CPU viel mehr Leistung aufnimmt als der Ryzen 7 9800X3D und auf dem Niveau der normalen X-Modelle mit zwei CCDs liegt. Beim Ryzen 7 7950X3D ist das inzwischen nicht mehr der Fall. Chipsatz- und Windows-Updates könnten das auch beim Neuling noch bewerkstelligen.
Am Ende hat der Kunde auf Suche nach Höchstleistung im Sockel AM5 die Wahl: Liegt der Fokus wirklich nur auf Gaming, dann bleibt der 9800X3D das Maß der Dinge. Wird auf dem System aber auch die hohe Anwendungsleistung der 16 Zen-5-Kerne benötigt, dann ist der 9950X3D eine extrem gute Wahl – er liefert schließlich 55 Prozent mehr Multi-Core-Leistung in Anwendungen als ein 9800X3D und liegt in Spielen auf gleichem Niveau. Dafür gilt es allerdings zwingend ein Auge auf der Xbox Game Bar zu belassen, sonst wird aus gleicher Leistung schnell ein großer Rückstand.
55 Prozent mehr Leistung in Anwendungen lässt sich AMD allerdings auch bezahlen: 769 Euro für den Ryzen 9 9950X3D statt aktuell ab 554 Euro für den Ryzen 7 9800X3D sind 40 Prozent mehr – vergleichbarer Gaming-Leistung. Was der Handel daraus am Ende macht, steht wie üblich aber auf einem anderen Papier.
ComputerBase wird zum Marktstart am 12. März um voraussichtlich 14 Uhr (die USA haben schon Sommerzeit) per Ryzen-9000X3D-Verfügbarkeits-Bot über die Preise erster Lagerware informieren.
ComputerBase hat den Ryzen 9 9950X3D samt Testkit mit Mainboard, RAM sowie SSD mit Windows-Installation von AMD leihweise unter NDA zum Testen erhalten, letztendlich aber nur die CPU in einem eigenen Testsystem genutzt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt.
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