AMD Ryzen 9 9950X3D im Test: Leistungsaufnahme und Temperaturen
4/6Die Messungen auf dem Windows-Desktop wurden als einzige Ausnahme im Test im Energieprofil „Ausbalanciert“ ausgeführt und stellen einen Mittelwert aus einer einminütigen „Ruhephase“ beim Betrachten des Windows-Desktop dar. Aktive Anwendungen oder Anwendungen in der Taskleiste (zum Beispiel Steam) gab es nicht. Die Messungen unter Volllast in Anwendungen und Spielen erfolgten wie alle anderen Benchmarks im Profil „Beste Leistung“ jeweils beim Benchmark (19 Spiele respektive Szenario „Encoding in Handbrake“).
Leistungsaufnahme auf dem Windows-Desktop
AMD hat mit dem Wechsel auf das Chiplet-Design mit I/O-Die im Desktop „Leerlauf-Leistungsaufnahmen“ von unter 20 Watt quasi den Rücken gekehrt. Der neue X3D-Prozessor kann sich von diesem Erbe nicht befreien, er liefert letztlich das gleiche Bild ab wie seine direkten Gegenspieler und der Vorgänger. Intels Core-(Ultra)CPUs liegen in dieser Disziplin klar vorne.
Leistungsaufnahme unter Volllast
Den Verbrauch unter Volllast ermittelt ComputerBase im Benchmark mit Handbrake, das heißt über die Dauer des Benchmarks wird mit HWiNFO sekündlich die Telemetrie ausgelesen. Im Anschluss werden der Maximal- und der Mittelwert ermittelt. Hinweis: Die beiden großen Ryzen 9000X werden von der PPT eingebremst, können so ihren maximal möglichen Takt gar nicht ausfahren. Der 9950X3D agiert in Handbrake im Mittel bei nur 4,8 GHz, der 9950X bei 4,7 GHz. Die mittlere Leistungsaufnahme in dem Test lag bei 193 respektive 192 Watt.
Dass der X3D-Prozessor hier den CCD mit X3D-Cache nur maximal auf 5,55 GHz taktet und CCD1 auf 5,75 GHz, spielt letztlich keine Rolle. Unter dem PPT-Deckel sind die CCDs letztlich nahezu identisch unterwegs. Ein 9950X könnte hier erst seine eigentlich etwas vorteilhafteren Karten von zwei CCDs mit maximal 5,75 GHz ausspielen, wenn die PPT geöffnet wird.
Leistungsaufnahme in Spielen
Beim Verbrauch in Spielen stößt der AMD Ryzen 9 9950X3D in andere Dimensionen vor als zuvor bekannt. Dieses X3D-Modell erweist sich zumindest aktuell nicht als besonders stromsparende Gaming-CPU, sondern als „vollwertiger“ 16-Kerner. Und genau so verhält der sich dann auch in Spielen, liegt am Ende auf dem Niveau des 9950X und 9900X.
Allem Anschein nach kämpft AMD aweiterhin mit Problemen beim Schlafenlegen des zweiten CCDs (Core Parking), wenn eigentlich nur der X3D-CCD übernehmen sollte. Beim Vorgänger 7950X3D auf gleichem Board, mit gleichem Windows und identischem Chipsatztreiber funktioniert dies besser. Ein Update des Chipsatztreibers zuzüglich Anpassungen in Windows könnten im Laufe der Zeit eventuell auch den 9950X3D und damit vermutlich ebenfalls den 9900X3D in Regionen zu bringen, in denen weniger Leistung in Spielen aufgenommen wird. Da aktuelle Windows hingegen scheint den zweiten CCD stets doch immer wieder aufzuwecken, wie es selbst AMD im Testguide als Möglichkeit beschreibt.
When the operating system detects that the user is playing a game, it "parks" the cores on the CCX that does not have 3D V-Cache. Parked cores are temporarily unavailable to the OS. This policy is designed to run the game primarily on the CCX with 3D V-Cache, improving the L3 cache hit rate and achieving the best possible game performance. Note that core ‘parking’ is not a permanent operation – under certain utilization and policy conditions, cores may be unparked and made available to the OS.
AMD
Temperaturen unter Volllast
Die Temperaturen sind aufgrund des auferlegten PPT-Limits unkritisch und mit jedem guten Luftkühler zu bewerkstelligen. Wie üblich kommen die größeren Ryzen-CPUs ohne einen Kühler in den Handel, dieser muss vom Kunden selbst angeschafft werden.