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Samsung Galaxy S25 Ultra im Test: Kameras und Fazit

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Nicolas La Rocco
74 Kommentare

Vier Kameras, das Ultraweitwinkel ist neu

Das Galaxy S25 Ultra ist erneut mit vier Kameras ausgestattet, von denen drei aber bereits aus dem Vorjahr bekannt sind. Ausgetauscht hat Samsung ausschließlich die Ultraweitwinkelkamera, die einen Sprung von 12 MP auf 50 MP vollzieht. Samsung spricht von Fotos mit höherem Detailgrad und besserer Qualität unter schlechten Lichtbedingungen. Wie alle Kameras führt auch dieser Sensor standardmäßig ein Pixel-Binning auf 12 MP aus, sodass für die vollen 50 MP zunächst die Einstellungen in der Kamera-App angepasst werden müssen.

Vier Kameras, davon aber nur eine neue
Vier Kameras, davon aber nur eine neue

Kameras aus Zeiten des Galaxy S21 Ultra

Das neue Modell bietet demnach wieder Kameras für

  • Weitwinkel (200 MP, f/1.7),
  • Ultraweitwinkel (50 MP, f/1.9),
  • 3-fach Tele (10 MP, f/2.4) und
  • 5-fach Tele (50 MP, f/3.4)

Der 200-MP-Sensor wird seit dem Galaxy S23 Ultra verbaut, das 3-fach Tele seit dem Galaxy S21 Ultra und das 5-fach Tele seit dem letzten Jahr. Samsung stagniert bei der Kamera-Hardware, auch unter Berücksichtigung der einen neuen Linse für das aktuelle Modell.

Galaxy S25 Ultra vs. Pixel 9 Pro XL vs. iPhone 16 Pro Max

Die Redaktion war mit dem Galaxy S25 Ultra, Pixel 9 Pro XL und iPhone 16 Pro Max für eine Reihe von Fotos bei verschiedenen Lichtbedingungen in Berlin unterwegs. Gleich vorweg: Ein Leihgerät des Galaxy S24 Ultra lag ComputerBase für Beispielfotos nicht mehr vor.

Samsung Galaxy S25 Ultra im Test – Kamera

Analyse der Aufnahmequalität

Das Galaxy S25 Ultra überzeugt mit knackiger Schärfe, einem meisten treffsicheren Weißabgleich, satten Farben und hoher Lebendigkeit, was in der Kombination aller Merkmale für „schöne Fotos“ sorgt – je nach persönlicher Präferenz wohlgemerkt. Da Samsung auch Ultra HDR für Fotos in Android unterstützt, wirken die Aufnahmen auf dem OLED-Bildschirm des Smartphones in der Fotos-App von Samsung betrachtet aufgrund der HDR-Highlights noch einmal deutlich imposanter als auf einem SDR-PC-Monitor. Das gleiche Verhalten lässt sich auch in den Fotos-Apps von Google und Apple beobachten.

Es gibt keinen eindeutigen Sieger

Keines der drei Smartphones liefert durch die Bank perfekte Aufnahmen, den ein oder anderen Ausreißer leistet sich jeder der drei Hersteller. Den besten HDR-Algorithmus hat zum Beispiel weiterhin Google, kein anderes Smartphone liefert eine derart gute Balance unterschiedlicher Helligkeitsbereiche, auch bei Kunstlicht in Innenräumen. Manchmal misslingen Google aber auch einfach Fotos, etwa die Aufnahme der Donuts aus der Lebensmittelabteilung im KaDeWe. Samsung hingegen schießt äußerst appetitliche Aufnahmen von Lebensmitteln, wenn es mal wieder heißt: „Camera eats first“.

Bei Samsung wirken Aufnahmen hin und wieder ein wenig zu stark aufgehellt oder gar blass, zu erkennen etwa am Foto im U-Bahnhof Wittenbergplatz. Eindeutige Stärke des Galaxy S25 Ultra sind Aufnahmen des Mondes. Mit dem Pixel 9 Pro XL (Test) oder iPhone 16 Pro Max kann man Aufnahmen dieser Art schlichtweg vergessen. Gute Makrofotos unter Einbeziehung der neuen Ultraweitwinkelkamera schießt das Galaxy S25 Ultra ebenfalls, das gilt ebenso für die zwei anderen Kontrahenten.

Ausschließlich auf Fotos bezogen liefert Samsung erneut ein gutes Gesamtpaket mit hoher Flexibilität aufgrund der vier Kameras ab. Erfreulich ist zudem, dass Samsung für die vielen Linsen die nativen Zoomstufen und auch die Zwischenstufen bei Nutzung des In-Sensor-Zooms als On-Screen-Buttons umgesetzt hat, während man sich bei Google und Apple für die Zwischenstufen durch nervös reagierende virtuelle Drehrädchen kämpfen muss.

Mit dem Galaxy S25 Ultra schießt man in neun von zehn Fällen ein gutes Fotos. Dennoch hätte man sich bei der Kamera-Hardware mehr Fortschritt gewünscht, denn genau genommen gibt es nur eine neue Linse, den Rest regelt Samsung über den Bildprozessor im Snapdragon 8 Elite und Software-Anpassungen. Dass Samsung Kameras aus fünf Jahren alten Smartphones noch immer im aktuellen Modell verbaut, passt nicht zur Preisklasse. Und dennoch gehören die Ergebnisse weiterhin zur Oberklasse.

Fazit

Das Samsung Galaxy S25 Ultra hinterlässt im „Hardware-Test“ einen ähnlich guten Eindruck wie zum Hands-on nach der Vorstellung.

Das neue Galaxy-S-Smartphone sammelt viele Pluspunkte für Verarbeitung, Haptik, Bildschirm, Leistung, Akkulaufzeiten, Kamera und Software-Support. Und trotzdem ist es diesmal so, dass der Wow-Faktor ausbleibt.

Samsung Galaxy S25 Ultra im Test
Samsung Galaxy S25 Ultra im Test

Denn den Großteil der positiven Eigenschaften erbt das Galaxy S25 Ultra schlichtweg vom Galaxy S24 Ultra (Test), wirklich neu sind nur Prozessor und eine Kamera. Das etwas rundere Design ist noch eine Erwähnung wert.

Den großen Schwung neuer Software- und damit in erster Linie KI-Features erhalten deutsche Anwender erst zum offiziellem Verkaufsstart am 7. Februar. Besitzer früherer Generationen werden diese Funktionen mit One UI 7 vermutlich ebenfalls erhalten, zumal viel aus diesem Bereich ohnehin von Google und nicht von Samsung selbst stammt.

S Pen diesmal ohne Bluetooth-Unterstützung
S Pen diesmal ohne Bluetooth-Unterstützung
Vier Kameras, davon aber nur eine neue
Vier Kameras, davon aber nur eine neue
S Pen, Lautsprecher, USB-C, Nano-SIM
S Pen, Lautsprecher, USB-C, Nano-SIM

Angesichts der aufgerufenen 1.449 Euro (ab 1.240 Euro im Preisvergleich) fallen die eingebrachten Hardware-Veränderungen aus Sicht der Redaktion zu gering aus, insbesondere um ein Upgrade vom Galaxy S24 Ultra oder S23 Ultra zu rechtfertigen. Ab dem Galaxy S22 Ultra, eher noch ab dem S21 Ultra ist ein Wechsel empfehlenswert.

Das wiederum soll aber nicht heißen, dass das Galaxy S25 Ultra kein gutes Smartphone ist, ganz im Gegenteil. Aber wenn man sich den Werdegang der Serie über die letzten Jahre anschaut, merkt man doch, dass die Luft ein wenig raus ist. Dass tonnenweise neue Software-Features geliefert werden, ist natürlich begrüßenswert, aber moderne Hardware bildet nun mal immer auch die Basis für mehr Innovationen aufseiten der Software.

Sollte der Kauf eines neuen Android-Premium-Smartphones anstehen, ist das Galaxy S25 Ultra definitiv in die engere Auswahl zu nehmen. Auch wenn sich nicht so viel verändert hat, wie man es sich im Vorfeld gewünscht hatte, bleibt das Gesamtpaket attraktiv.

Samsung Galaxy S25 Ultra
05.02.2025
  • Hochwertiges OLED-Panel
  • Reflexionen reduzierendes Glas
  • Deutlich höhere CPU- und GPU-Leistung
  • Gute Quad-Kamera mit viel Flexibilität
  • Sehr lange Akkulaufzeiten
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Verbesserte Ergonomie (Gewicht, Ecken)
  • Aktuelle Konnektivität (Wi-Fi 7, UWB)
  • Sieben Jahre Software-Support
  • Gute Stereo-Lautsprecher
  • IP68-Schutz gegen Staub und Wasser
  • Nur eine einzige neue Kamera
  • Vollbild-Helligkeit könnte höher sein
  • Stylus jetzt ohne Bluetooth-Support
  • Laden mit konservativer Auslegung

ComputerBase wurde das Galaxy S25 Ultra leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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