Amazon Kindle und Kindle Paperwhite 2024 im Test: Fazit

Der Kindle Paperwhite bleibt auch in der neuen Generation einer der besten E-Book-Reader am Markt und überzeugt sowohl durch seine hochwertige Verarbeitung wie auch durch die ausgezeichnete Darstellungsqualität. Gleichzeitig ergänzt Amazon das System um einige sinnvolle Funktionen. Doch nach der Einstellung des Kindle Oasis hat es immer mehr den Anschein, dass Amazon den Paperwhite neu ausrichtet und stärker in die Richtung des ehemaligen Premium-Readers positionieren möchte, was sich auch im neuen, höheren Preis widerspiegeln würde.

Der leichte Geschwindigkeitszuwachs, die Verdopplung des Speichers des Grundmodells auf 16 GB und das leicht vergrößerte Display reichen jedoch nicht aus, um den Preisanstieg um 30 Euro und damit einen Einstiegspreis von nunmehr 170 Euro zu rechtfertigen. Zu viele Kritikpunkte der Vergangenheit bleiben nach wie vor unangetastet, darunter die native Unterstützung für das EPUB-Format sowie zusätzliche Audioformate wie MP3.

Die Konkurrenz kann von dieser Situation allerdings nicht profitieren, da vergleichbare Lesegeräte anderer Hersteller ebenfalls über dem von Amazon festgesetzten Preisniveau liegen. So bietet PocketBook beispielsweise den Era (Test) an, der in Bezug auf die Bildschirmgröße vergleichbar ist, aber eher als Konkurrenz zum Kindle Oasis gesehen werden muss. Mit einem Preis von 219 Euro bewegt sich dieser zudem ebenfalls in einer höheren Preisklasse als der Kindle Paperhwite. In puncto Ausstattung überlegen ist bereits der Verse Pro (Test), doch obwohl dieser Reader zu einem ähnlichen Preis erhältlich ist, besitzt dieser nur ein 6-Zoll-Display. Auch bei Tolino sieht die Situation nicht anders aus.

Für Nutzer, die bereits die letzte oder auch vorletzte Generation des Kindle Paperwhite besitzen, dürfte sich ein Umstieg aus den genannten Gründen kaum lohnen. Wer jedoch seinen ersten E-Book-Reader erwerben oder von einem früheren Kindle wechseln möchte und dabei den Paperwhite ins Auge gefasst hat, sollte abwarten, bis Amazon diesen wieder im Rahmen einer seiner Aktionen im Preis reduziert – möglicherweise schon zum kommenden Black Friday. Dann können Käufer bedenkenlos zugreifen.

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Beim reinen Kindle scheint es immer mehr, als wolle Amazon diesen aus dem Einsteiger-Segment herausführen. Ursprünglich als Ultrasparversion eines Kindles gestartet, hat dieser im Laufe der Zeit immer mehr Funktionen von seinem größeren Bruder übernommen, was jedoch auch für dessen Einschränkungen gilt. Ebenso nähert sich dieser preislich immer mehr an dessen ursprünglicher Position an. Doch auch hier kann die Konkurrenz nichts Gleichwertiges entgegensetzen: PocketBook bietet in dieser Displaygröße zwar den etwa 20 Euro teureren Verse an, doch dieser verfügt nur über eine geringere Auflösung. Zwar besitzt dieser einen Blaulichtfilter, der dem Kindle fehlt, dafür fehlt ihm die Bluetooth-Funktion, die wiederum der kleine Kindle bietet.

Paroli kann dem Kindle höchstens die aktuelle Generation des Tolino Shine bieten, der ebenfalls mit einer hohen Auflösung und zudem mit einem Blaulichtfilter sowie zusätzlich mit einem Wasserschutz nach IPX8 aufwarten kann. Mit einem UVP von 119 Euro liegt der Shine dabei nur knapp über dem Kindle.

Wer jedoch einen kompakten E-Book-Reader für unterwegs sucht und dabei auf Wasserschutz sowie Blaulichtfilter verzichten kann, findet im kleinen Kindle sicherlich einen zuverlässigen Begleiter.

ComputerBase hat den Kindle und den Kindle Paperwhite leihweise von Amazon zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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