Thinkpad Akku Zellen tauschen

ettan

Lt. Commander
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Juli 2008
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Hallo zusammen,

vorab: mir ist bewusst das man das was ich machen will nicht tun soll und das es auch gefährlich ist, das Notebook Schaden nehmen kann, etc.

Ich habe hier ein altes Thinkpad X201 mit dem ich sehr zufrieden bin. Dazu besitze ich drei Akkus, zwei Originale 47+ mit ursprünglich 5,6 AH und einen Nachbau Akku. Der Nachbau Akku ist gerade mal zwei Jahre alt, hat 39 Ladezyklen und hat auch nur noch eine Kapazität von ca. 50%. Einer der beiden originalen Akkus ist tot, lässt sich auch nicht mehr zum Leben erwecken. Der andere hält ca. 1 Stunde. Rekalibrieren hat auch nicht mehr geholfen. Der Kauf eines neuen Original Akkus lohnt sich nicht und auf den Nachbau Schrott habe ich keine Lust mehr.

Man kann Akkus auch reaprieren lassen, da werden dann die Zellen getauscht. Warum also nicht selber machen? Einen Lötkolben habe ich und kann den auch bedienen. Das schwierigste scheint mir zu sein das Gehäuse des Akkus zerstörungsfrei zu öffnen.

Hat schon mal jemand einen Thinkpad Akku geöffnet und die Zellen erneuert? Gerade von den alten Thinkpads verrichten ja noch viele ihren Dienst, nur die Akkus schwächeln. Würde mich über Tipps und Erfahrungswerte freuen.
 
Hi,

wenn du keinerlei Erfahrung hast lass es!
Die Akkus werden in der Regel elektrisch verschweißt.
Beim löten musst du recht lange Hitze anbringen und läufst Gefahr die Zelle zu kochen.

Die Oberflächen bieten normalerweise keine Lötfahnen, bis darauf Lot hält musst du sehr
lange heiß machen, anschleifen hilft.

Du willst NICHT! das dir das Ding vor deinem Gesicht explodiert oder?

Wenn es unbedingt sein muss lass es jemanden mit Erfahrung machen und sei anwesend und guck zu.
So wahnsinnig teuer ist ein neuer Akku auch nicht.


Gruß X23
 
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Aber um Gottes Willen doch nicht als Laie.
Mit einer gewissen Löterfahrung ist es ja okay aber man startet doch nicht mit Akkus ;)


Gruß X23
 
Es ist leider sehr schwierig die Akkus zu öffnen ohne das Gehäuse zu beschädigen. Die Schwachstelle wo man ansetzen sollte ist natürlich die Verbindungsnaht zwischen der oberen und unteren Hälfte des Gehäuses. Und für gewöhnlich startet man auf der dem Notebook zugewandten Seite wo die Ladeelektronik sitzt. Mit einem Messer oder einem ähnlichen dünnen, aber stabilen Gegenstand kann man das Gehäuse des Akkus dann aufhebeln.
Das hab ich schon öfters gemacht um die Zellen aus dem Akku zu entfernen, aber nur um sie anderweitig zu verwendet, die Reste vom Akku hab ich dann immer entsorgt und daher auch nie auf die Unversehrheit des Gehäuses geachtet.
Aber ich würde sagen, dass man die beiden Hälften am Ende auch einfach wieder zusammenkleben kann, z.B. mit Komponentenkleber, falls man die ursprüngliche Verbindungsmöglichkeit beim öffnen zerstört. Die beiden Schalen kriegt man definitiv getrennt ohne sie zu stark zu beschädigen.

Irgendwie muss man ja mal starten. Man sollte sich der potenziellen Gefahren bewusst sein und dann ist das gut. SO gefährlich sind 18650er Zellen nun auch wieder nicht.
 
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Solche Threads gehören gleich gelöscht oder geschlossen noch bevor durch solche harakiri aktionen die eigene wohnung oder die ganze bude abfackelt und menschenleben leichtsinnig gefährdet werden..!
 
Werde mal den schwächsten Akku zerlegen, mal sehen wie gut die beiden Hälften sich trennen lassen. Youtube war auch meine erste Anlaufstelle ;-)
@X23: Danke für Deine Warnung, ich hab ja geschrieben das mir die Gefahren bekannt sind. Hab schon mal Akkus gelötet.
 
Hi,

ich trau mich da auch dran, ich wollte nur explizite Warnungen aussprechen, wenn man weiß was man tut geht das durchaus.

Wir hatten kürzlich den Fall in der Firma da wurde an einer Knopfzelle gelötet, das auch nur recht kurz aber die ist nach kürzester Zeit in die Luft gegangen. Der Mann der gelötet hat war eine Fachkraft ;)

Der Typ hat sich übrigens ein Akku betriebenes Skateboard selbst gebaut, der Fuß war schon gebrochen. Wohl zu schnell das Ding muha :)

Knopfzellen kochen natürlich viel schneller als ein Standardakku, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste :D hehe

Gutes Gelingen.

Damit dieser Thread dann auch irgendwann sein Gutes Ende findet, melde dich doch nochmal wenn du es geschafft hast oder auch nicht. Ist doch interessant für alle Beteiligten.


Gruß X23
 
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Auf akkuteile.de gibt es (wie bei anderen spezialisierten Händlern auch) Akkus mit Lötfahnen. Da kann man recht problemlos an den Lötfahnen herumlöten. Direkt an den Zellen würde ich auch nicht löten wollen. Die Akkugehäuses zerstörungsfrei zu öffnen ist dann wirklich der schwerste Teil, da sollte aber wirklich Youtube helfen.

Ansonsten die bitte, wenn du nicht weißt wie mit Lion Zellen umzugehen ist, tu es bitte nicht. Wenn du halbwegs weißt wie Balancer funktionieren wirst du das Prinzip im Akkupack wiedererkennen.


@x23^Piracy
Wenn eure Fachkraft zu deppert war Zellen mit Lötfahnen zu erwerben bzw. gleich bedrahtete Zellen, sollte das "Fach-" aus der Bezeichnung gestrichen werden.
 
Hi,

da gebe ich dir absolut recht aber das sollte nur aufzeigen, hey das ist eigentlich ne Fachkraft und der ist Scheisse passiert. Im Grunde auch nur eine versteckte Warnung Dinge zu lassen mit denen man sich nicht auskennt ;)

So jetzt soll er umbauen und ne Rückmeldung geben... irgendwann :)
 
Mal langsam, ich lese mich gerade ein, dann erstmal Zellen besorgen, etc. Bin krank zurzeit, da kommt man auf solche Ideen :freak:
 
Die meisten 18650er Zellen muss man auf etwa 150°C durcherhitzen um sie instabil werden zu lassen. Die explodieren dann normalerweise auch nicht direkt, zunächst mal geht das Sicherheitsventil auf. Schön ist das nicht, riecht auch nicht angenehm und ggf. spuckt sie auch ein paar Innereien durch die Gegend. Und dann fängt die Zelle ggf. Feuer und fliegt auch schonmal durch die Gegend. Wenn die Flugbahn frei ist können das auch schonmal so 20 Meter sein.

So einfach schafft man das also schonmal nicht. Ein Kurzschluss reicht dafür normalerweise nicht, da braucht man eine externe Hitzequelle. Ja, Lötkolben reicht vielleicht, aber die paar Sekunden Kontakt reichen nicht. Zur Sicherheit kann man immer ein feuerfestes Behältnis (Metall oder Keramik bietet sich an) mit verschließbarem Deckel parat haben, wenn man Bedenken hat. Falls was schiefgeht wirft man die Zelle da rein und macht den Deckel drauf, der idealerweise nicht ganz luftdicht verschließt, damit sich kein Druck aufbaut, auch wenn das Potenzial durch eine einzelne 18650er Zelle da nicht sonderlich hoch ist.

Mein Tipp dafür: Munitionskiste bei der ein Stück aus der Gummidichtung am Deckel rausgeschnitten wurde. Kostengünstig und eignet sich perfekt.
 
6 Zellen mit Elektronik liegen vor mir. Das Gehäuse ließ sich mit etwas Geduld ganz gut öffnen. Tipp: den defekten Akku vorher auf die Heizung legen, dann ist der Kunsstoff etwas biegsamer.

Gibt's solche 6er Zellen-Packs nicht fertig zu kaufen, so dass nur noch die Elektronik gelötet werden muss?

IMG_20170414_120043.jpg
 
Nein, der Aufbau ist ja immer anders. Es gibt Firmen die fertigen Akkus nach Kundenvorgabe, aber das lohnt sich wohl eher nicht. Es gibt natürlich 3S2P Akkus fertig zu kaufen, aber die passen dann halt nicht. Auf Anhieb hab ich nichts gefunden was da bei dir passen würde.

Was du da vor dir hast ist ein ganz normales Setup für einen Notebookakku, 6 Zellen in 3S2P Konfiguration. Der linke Anschluss am PCB ist +, danach kommt der Temperatursensor, der da mittig zwischen die ersten beiden Zellen geklebt ist, dann kommt der Balancerabgriff für Zelle 1, dann für Zelle 2 und am Ende ist -. Sicherheitshalber kannst du das mit einem Multimeter nachmessen.
 
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Danke für die Erklärung. Nachmessen wüsste ich jetzt nicht wie und was. Wenn ich die Zellen 1:1 tausche, sollte ja alles passen. Welche Zellen (Hersteller) mit welcher Kapazität sollte ich denn nehmen?

Der fertige Akku hat eine Spannung von 11,1 Volt, = 3 x 3,7 Volt. 3 Zellen in Reihe und davon zwei Reihen parallel. Wie verhält es sich aber mit der Kapazität? Auch mAh einer Zelle mal drei? Dann wäre selbst bei 2600er Zellen die Gesamtkapazität mit 7800 mAh schon deutlich höher als bei dem originalen Akku, kann das sein?

Scheinbar gibt es ne Menge Leute die sich ihre Akkupacks aus 18650er Zellen selbst bauen, bzw. bauen lassen, u. a. die E-Bike Leute, Modellbauer, Dampfer, etc. Jedenfalls findet man eine Menge zum Thema. Vielleicht finde ich auch noch jemanden der mir das zusammen brät ;-) Jedenfalls zahle ich lieber für eine solche Arbeit, mit ordentlichen Zellen, als für irgendwelche China-Billig-Akkus die nicht halten.
 
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Grundsätzlich hat man immer ein Multimeter parat um nachzumessen, nicht nur wie die Ausgangslage ist, sondern auch um das Endergebnis zu kontrollieren. Ja, Zellen 1:1 ersetzen wird funktionieren, aber trotzdem: Multimeter!
Wenn du keins hast und/oder nicht weißt wie du was damit messen solltest, dann fehlen dir die grundsätzliche Kenntnisse für so einen Selbstbau und du solltest dir diese Kenntnisse vorher aneignen.

Welche Zellen solltest du nehmen?
Auf jeden Fall Markenzellen: Sanyo/Panasonic, Samsung, Sony oder LG. Es gibt verschiedene Modelle für verschiedene Anwendungszwecke: Niedrige Kapazität und hohe Stromfestigkeit, hohe Kapazität und niedrige Stromfestigkeit und Hybridvarianten dazwischen.
Notebooks haben meistens nicht den enormen Energiebedarf, d.h. es müssen nicht die stromfestesten Zellen sein und man kann welche mit etwas höherer Kapazität nehmen. Ein guter Hinweis sind immer die Zellen die ab Werk verbaut sind. In deinem Fall LGABC11865. Das sind 2800 mAh Zellen von LG mit 1C Laderate und 2C Entladerate was zeimlich typisch ist für Notebookakkus, Powerbanks und ähnliche Geräte.

Entsprechende Zellen gibt es im Fachhandel, aber auch auf Amazon, von seriösen Verkäufern auf eBay und so weiter. Die Kapazität am Ende richtet sich ja nach der Parallelschaltung, nicht nach der Serienschaltung. 3S2P Akku mit den originalen 2800 mAh Zellen gibt also 5600 mAh. Siehst du auch auf dem Gehäuse des Akkus, da steht ja die Kapazität drauf: 5.6 Ah.
An deiner Stelle würde ich Zellen mit 3000 mAh oder mehr nehmen, dann lohnt sich das auch richtig. Die größten Zellen haben zwischen 3000 und 3500 mAh Kapazität, am Ende hast du also einen Akku zwischen 6000 und 7000 mAh Kapazität.

Die Zellen werden so zwischen 4 und 8 Euro pro Stück kosten, je nach Modell und Quelle.
 
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Ja, die wären gut geeignet. Eine wichtige Sache noch, auf dem PCB werden bei Notebookakkus auch oft die Ladezyklen mitgezählt. Wenn der Zähler hoch genug ist, dann musst du entweder die Platine austauschen, sofern man irgendwo einen Ersatz findest, weil das Ding den Akku sonst trotz frischer Zellen einfach abschaltet. Wenn es keinen Ersatz gibt, dann muss man die Schaltung ab dann umgehen und es wird etwas komplizierter, weil du den Akku dann auch nicht mehr im Notebook aufladen kannst, sondern ihn extern mit einem extra Ladegerät laden musst. Und du musst hoffen, dass sich das Notebook daran nicht stört.
 
Danke für die Tipps. Ich habe ja noch einen schwächelnden Nachbau Akku, da dürfte auch das Gehäuse leichter zu öffnen sein. Die Platine hat gerade mal 39 Zyklen drauf. Ich glaube bei dem X201 ist das alles noch kein Problem, bei den neueren Thinkpads sollen noch nicht mal OEM Akkus funktionieren. Da wird selbst bauen dann wahrscheinlich auch nicht so ohne weitere klappen.
 
Das Limitierende bei den ausgesuchten Panasoniczellen ist der maximale Ladestrom von 1,7A bzw. in 3S2P Konfiguration 3,4A (als sichere Abschätzung eher 1,7*2^0,5 = 2,4A). Geräte mit Schnelladefunktionalität können diesen Strom im Bereich von 20-80% Ladezustand mitunter deutlich überschreiten. Zwar werden die Akkus deswegen nicht hochgehe, die Lebensdauer der Zellen kann das aber deutlich reduzieren.

Das wäre wieder mal so ein Ding, wo es sich anbietet erst zu messen mit welcher Leistung dein Notebook die Akkus vollpunpt.
 
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