lucdec schrieb:
Hm, ich verstehe nicht ganz warum Intel seine 10nm-Fertigung nicht einfach in 7nm umbenennt
Der Sprung von 14nm auf 7nm wird bei Intel erst gemacht, wenn die Größen, die zwar alle nicht mehr den nm Angaben entsprechen, dann auch wirklich etwa halbiert wurden und ein 7nm Chip viermal so viele Transistoren halten wird. Viermal, weil es ja im Quadrat ist, 14nm*14nm sind 196nm² und bekommt man wie es GF mit den 7nm Prozess anstreibt nur doppelt so viele Transistoren auf der Fläche unter, so entsprecht dies nicht 7nm (7nm*7nm sind 49nm², also ein Viertel der Fläche wie bei 14nm), sondern nach Intels Nomenklatura eben 10nm, da 10nm*10nm = 100nm² sind und damit etwa die Hälfte der 196nm² Fläche bei 14nm.
Wieso Intel keine 10nm und wohl auch keine 10nm++ für Desktop CPUs bringt, sondern die 10nm erstmal nur bei den kleinsten Mobilprozessoren, sollte aus dieser Graphik klar werden:
Auf der linken Seite ist die Performance, da ist man mit 14nm++ schon über dem was 10nm und selbst 10nm+ erreichen dürften, erst 10nm++ wird dann Performancevorteile bringen, also mehr Takt. Rechts ist die Leistungsaufnahmen und bei der ist 10nm besser als selbst 14nm++. Bei mobilen CPUs, gerade denen der untersten TDP Klasse deren Takt sowieso von der Leistungsaufnahme eingebremst wird, gewinnt man also selbst mit dem 10nm Prozess immer noch Performance, denn auch wenn der maximale Takt eben nicht so hoch ausfällt, so wird doch real ein höherer Takt möglich, weil die Leistungsaufnahme eben geringer ist, die CPUs also nicht deswegen so früh eingebremst werden müssen wie bei denen auf weniger effizienten Prozessen.
Im Desktop spielt dies weniger eine Rolle, obwohl man ja nun gerade anhand von Artikel wie
Coffee Lake: Wie schnell der Core i7-8700 ist, kommt ganz drauf an sieht, dass auch dort die Leistung durch die Vorgaben des UEFIs eingeschränkt werden kann, wenn dies ein striktes Power Limit erzwingt oder die Kühlung eben zu knapp ist. Ersteres wird abseits von OEM Boards sicher kaum als Desfaulteinstellung aktiviert sein, TR4 Boards scheinen es zu allerdings schon haben. Mit den Boards und Kühlern die sich ein Selbstzusammenbauer üblicherweise kauft, wird die Leistungsaufnahme also kaum das Limit für die Leistung setzen, ein Desktop Cannon Lake wäre zwar sparsamer, würde aber auch nicht so hoch taktbar sein und wäre damit ein Flop wie die Broadwell-S Desktop CPUs, die die Taktraten der Vorgänger Haswell Refresh bei weitem nicht erreicht haben. Nur wegen des EDRAMs waren sie überhaupt interessant.