Der Kabelbinder schrieb:
An alten Stereo-Amps könnte man sich z.B. mal in Richtung Rotel umschauen. Da gibt es High-End-Verstärker, die ehemals über 1000 DM gekostet haben und heute teils für läppische 150 € gehandelt werden.
Nicht alles, was den Schriftzug Rotel trägt, ist empfehlenswert... nicht nur, weil die Ingenieure dort ständig gewechselt haben, sondern weil auch die techn. Daten mitunter sehr zu wünschen übrig lassen. Und das sage ich als Rotel Nutzer.
Bei älteren Kandidaten kommt noch erschwerend hinzu, dass die selten unverbastelt feilgeboten werden... mag die Beschreibung des VK's noch so blumig ausfallen. Wer will schon viel Geld in die Reparatur stecken, wenn diese am Ende den Kaufpreis überwiegt.
Und bei den neueren fiel die Auftrennbarkeit gleich gänzlich dem Rotstift zum Opfer, siehe RA 1570 => 1572. Das Klacken beim Wechseln des Programms (optisch verbunden), muss man/n auch mögen.
Deine Kritik bezüglich Yamaha stehe ich skeptisch gegenüber... ja, auch Yamaha patzt gelegentlich, selbiges gilt aber auch für Rotel... das gilt für die günstigen wie teuren Geräte gleichermaßen. Die Kleinen bsp. neigen dazu, öfters mal heiß zulaufen, die Großen, Rotel Michi bspw. haben vernehmlich gerauscht. Hinzu kommt, dass sich der Vertrieb auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, wenn's um die Regulierung geht.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Yamaha RX-797 (Kostenpunkt dazumal um die 300 Mücken) von einem NAD C372 absolut nicht zu unterscheiden war. Und vernehmbar gerauscht hat da rein gar nichts, auch wenn jeder Verstärker von Haus aus rauscht.
Von der Ausstattung dürfte der Yamaha schon so dem Rotel weit überlegen sein. Auftrennbar, Tape-Schleife und, und, und...
Zudem gilt zu berücksichtigen, dass Yamahas Loudness fast alternativlos ist, zumindest ist mir kein Rotel bekannt, der eine adaptive Loudness sein Eigen nennt.
Der packt fast 200 Watt an 4 Ohm! Technisch ebenfalls sehr ordentlich, kann sich problemlos mit moderneren Systemen messen.
Nur wer benötigt das tatsächlich? Eine Erhöhung der Lautstärke um 3dB zieht eine Verdopplung der Leistung nach sich. Somit relativieren sich solche Zahlen. Zumal die wenigsten Hifi Tröten solchen Kraftwerken auf Dauer kaum gewachsen sind, auch wenn die Hersteller das auf ihrer Website noch so glaubhaft bescheinigen mögen. Schau dir doch nur mal die Schwingspule so mancher Hifi Tröte an...
Tontechnik-Rechner
Einzig die Preisgestaltung ist im generellen zu bemängeln, schlug doch vor Corona so ein kleiner Yamaha in Form des AS 501 mit 278,- Mücken zu Buche. Ein Denon AVR-X1600 kostetet bestenfalls aber auch nur knapp 300,-.
Wobei auch bei Rotel sich die Preise im Abverkauf etwas zivilisierter geben. Schlug doch eine RC 1570 bei MD Sound dazumal mit 444,- Euro zu Buche. Den RA 1570 gab's bereits auch schon für knapp 1000, wobei der selbst bei dem Preis nicht völlig alternativlos ist.
Angesichtes der Preisgestaltung und vor allem auch die Innereien betreffend, sprich für so ein RA 14 und was es da sonst noch so unterhalb gibt, so rein gar nichts... Selbiges gilt aber auch für NAD.
Früher wurden im HF auch ganz gerne die Marantz NR Modelle empfohlen, wenn aktive Nahfeldmonitore zur Diskussion standen. Leider haben auch die im Preis erheblich zugelegt.
Könntest dir auch mal die miniDSP anschauen. Da bin ich vor einiger Zeit im Hifi-Forum über recht gute Erfahrungsberichte gestolpert.
Ein miniDSP dürfte zu dem Preis an und für sich alternativlos sein.
Fosi ,Loxje, Sabaj oder SMSL wären auch ne günstige Alternative, wenn's auf ein simples 2.0 hinauslaufen sollte. Sofern Wirkungsgrad und Impedanz praxistauglich ausgelegt wurde, sollte so ein Zwerg völlig genügen.
Hier bspw. liese sich aus dem Vollen schöpfen...
audiophonics
Lektüre hierzu sollte sich auch auf
Audio Science Review (ASR) finden lassen.
Apropos Verbrauch, insbesondere die Leistungsaufnahme im Leerlauf betreffend:
HiFi-Test Vollverstärker
Angestoßen durch diese Diskussion im HF:
Vollverstärker mit geringem Stromverbrauch
mit frdl. Gruß