[2. Weltkrieg] Bombardierung von Coventry - Todesopfer

[F]L4SH

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Guten Abend!

Ich hoffe ich habe das Richtige Forum gewählt.

Richte mich hier an die (Hobby)Historiker - falls vorhanden.

Im heutigen Geschichtsunterricht ist mir ein extremes Missverhältnis zwischen den Todesopfern von Coventry im 2. Weltkrieg und der Anzahl der zerstörten Wohnungen aufgefallen.

Die Quelle gab an, es wurden über 70.000 Wohnungen zerstört aber "nur" 550 Menschen getötet sowie ~650 verletzt.
Das erscheint mir in Anbetracht der Tatsache, dass über 500t Sprengbomben abgeworfen wurden und dazu noch reichlich Brandbomben sehr wenig. Vor allem, wenn man das ganz mal mit Hamburg oder Dresden vergleicht (wobei Dresden ja quasi außer "Konkurrenz" läuft, da es mit Flüchtlingen, die sich auf extrem kleinem Raum drängten voll war), wo zehntausende umkamen.

Ich stellte dann die Frage nach dem Grund für dieses Missverhältnis. Mein Geschichtslehrer konnte mir das aber leider nicht beantworten, obwohl er wahrscheinlich schon mehr im Fach der Geschichte vergessen hat, als ich -wir alle- jemals lernen werden.
Er verwies dann noch auf die Tatsache, dass es oberstes Ziel der deutschen Luftwaffe war die Rüstungsindustrie zu zerstören und nicht die (englische!) Zivilbevölkerung zu vernichten (das war aber gebilligt).
Das erklärt immer noch nicht das mächtige Missverhältnis zwischen den 70' zerstörten Wohnungen und den Opferzahlen.

Es ist außerdem bekannt, dass der Angriff zehn Stunden dauerte.
Ich habe folgende Theorie: Die Bomber sind zeitlich extrem versetzt eingetroffen und anfangs haben nur wenige Staffeln Bomben abgeworfen, sodass sich viele Menschen noch relativ sicher in Keller und Bunker retten konnten und die Feuerwehr viel Zeit hatte sich vorzubereiten.

Kann mir dazu jemand was sagen?

Ich hoffe wirklich das wirkt hier nicht zu deplaziert. Aber ansonsten hab ich nur noch einen Account in nem Kleingärtnerforum - und da können mir die 300 Mitglieder sicher noch weniger helfen.

Danke schonmal.

PS:
Eine Diskussion würde mich auch SEHR freuen!
 
Primäres Ziel war evt. die Zerstörung der Infrastruktur und möglicherweise hatte der Angriff auch einen psychiologischen Einfluss auf die Zivilbevölkerung

http://de.wikipedia.org/wiki/The_Blitz Hier die Gnaze Operaton mit den Zahlen
Rund 43.000 Menschen fielen dem Blitz zum Opfer, über eine Million Häuser wurden zerstört oder beschädigt, doch die erhoffte Wirkung trat nicht ein.

Insofern redete euer Lehrer wohl über ein Einzelnes Jahr.
 
Fachliteratur habe ich gerade keine parat, aber die meisten Menschen sind im Feuersturm umgekommen.
Dies war aufgrund der fehlenden Bombenlastkapazitäten der Luftwaffe nicht möglich.

Und das Deutsche Reich hatte als primäres Ziel die Bombardierung der Zivilbevölkerung.
Alles andere ist Quatsch. Sieht man sehr deutlich an Coventry, London, Warschau, Amsterdam, Belgrad etc etc

//Natürlich war die Luftwaffe primär für die taktische Unterstützung der kämpfenden Verbände ausgelegt. Strategisches Potential war nicht wirklich vorhanden. Sieht man ja auch an den Mustern bzw Stückzahlen derer.

Allerdings war die Bombardierung der Zivilbevölkerung gängige Praxis. Vor allem bei der Luftschlacht um England kann man diese Verschiebung des operativen Ziel's klar und deutlich erkennen.
Weg von der direkten Bekämpfung der RAF hin zu der primären Bombardierung der Städte, um die RAF in den direkten Kampf zu zwingen. Hat zum Glück nicht funktioniert.
 
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Vielen Dank TalBar.
Ja ich bin auch sehr froh, dass wir den Krieg verlohren haben. Unvorstellbar, wie sich manche in einer Art Wunschtraum manchmal zusammenfantasieren wie "toll" es wäre, wenn "wir" gewonnen hätten. Wohl vergessend, dass die meisten von uns dann Lohnsklaven der gleichgeschalteten Industrie wären, darüber hinaus die Männer nur Kanonenfutter für die Armee (man sollte bedenken, dass schon die Weltherrschaft angestrebt war und Hitler selbst auch den Kampf gegen die USA einkalkulierte) in immer neuen Konflikten und Aufständen. Dazu wären unsere Kinder (oder je nach Alter wir selbst) gezwungen zu marschieren und wahrscheinlich die halbe Woche bei den Jugendorganisationen zu verbringen. Ich sehe nicht, welche Vorteile ein gewaltiges Deutsches Reicht hätte bringen sollen. Und wie manche glauben können, das wäre erstrebenswert.
Dazu wäre die Industrie dauerhaft auf Krieg eingestellt gewesen und man hätte im Laden vermutlich nicht mal so etwas "einfaches" wie Kaffee oder Orangen bekommen, wenn nicht gerade mal letztere aus Italien gekommen wären. Für so etwas ist bei einer Kriegswirtschaft kein Platz in der Devisenbilanz.
Und das schlimmste dann die Volksgemeinschaft... wenn man mal irgendwie abweicht, hätte man mit härtesten Strafen rechnen müssen.
Wie kann man sich das wünschen?
Wir haben doch schon alles! Wir gehören zu den reichsten Nationen der Welt - ich sehe uns weit vor den USA und auch Frankreich, da hier jeder zu mindest abgesichert ist und das Durchschnittsgehalt in traumhaften Höhen liegt - auch wenn die Deutschen viel jammern.

Zum militärischen:
Das mit der Bombenkapazität ist sehr interessant. Habe mich dazu auch mal ein wenig belesen. Die Taktische Luftwaffe schien ja nicht gerade viel Bedeutung zu haben. Jagtflieger und -bomber machten ja dann den Löwenanteil aus.

Spätestens seit Dünkirchen konnte Operation Seelöwe nur scheitern. Immerhin sind dort über 300.000 Mann (verschiedener Nationen) entkommen - und was das wichtigste ist: im Gegensatz zu dem was noch eingezogen werden sollte, waren das Veteranen und disziplinierte Truppen der (in Ermangelung eines anderen Wortes) Fremdenlegion. Bei Verlust dieser wäre Großbritannien wohl kurzfristig komplett kampfunfähig und auch gelähmt gewesen. Und dann die über 100.000 der Franzosen. De Gaulle hätte einfach keine Truppen mehr gehabt um dann am D-Day noch irgendwas zu schicken.

Die ganze Operation war ein Witz. Wie sollte denn bitte eine Lufthoheit über einer Insel-Industrienation mit haufenweise Rohstoffen und Fabriken erlangt werden, die schon Radar hatte und die Deutschen Flugzeuge rechtzeitig "kommen sah"? Dazu die Tatsache, dass die deutschen Bomber "kaum" Bomben fassen konnten und die Jagtflieger ja gerade so bis London gekommen sind.

Generell... Göring hat als Chef der Luftwaffe ja viel versprochen und nichts gehalten - er verspracht die Vernichtung der Truppen bei Dünkirchen aus der Luft -> versagt
Die Lufthoheit über England -> versagt
Luftversorgung von Stalingrad -> versagt

Und das sind nur die Sachen, die mir so einfallen.

und RedBaron... danke für die Info - aber der zweite Teil des Posts ging ein bisschen an der Fragestellung vorbei :)
 
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Die deutschen hatten zuerst eine andere Bombadierungstaktik als die Engländer.
Die deutschen versuchten ihre Bombadierungen auf militärische Ziele zu konzentrieren, die Engländer hingegen verfolgten seit der Machtübernahme von Winston Churchil 1940 das deutsche Volk durch massive bombadements der Innenstädte systematisch zu dezimieren und zu demoralisieren.
Ein interessanter Link (leider unterschwellig etwas braun angehaucht) über Zerstörungen auf deutschem Boden:Link entfernt
Gerade unter dem Aspekt, dass Nazi-D schon Ende 1944 faktisch wehrlos war, waren die massiven gezielten Bombardements gegen die Zivilbevölkerung eines der größten Kriegsverbrechen die jemals stattgefunden haben.
 
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http://hss.ulb.uni-bonn.de/2005/0581/0581.pdf

Wenn du interessiert bist, kannst du dir ja die Doktorarbeit mal durchlesen.

//Btw: Taktische Bomber sind Ein- und Zweimotorige Bombenflugzeuge. Strategische Bomber sind viermotorige Maschinen.


Die deutschen versuchten ihre Bombadierungen auf militärische Ziele zu konzentrieren, die Engländer hingegen verfolgten seit der Machtübernahme von Winston Churchil 1940 das deutsche Volk durch massive bombadements der Innenstädte systematisch zu dezimieren und zu demoralisieren.
Das stimmt so nicht. Die Luftwaffe hatte im Vergleich zur RAF nicht die Möglichkeit strategisch zu Operieren. Die Zivilbombardierung wurde schwerpunktmäßig trotzdem angewandt.
Die britische strategische Luftdoktrin, bedingt durch die Luftschiffangriffe der Deutschen auf London im 1.WK, war darauf ausgelegt. Schon 39 bombardierte die RAF deutsche Städte, mehr schlecht als recht. Deswegen auch der Umstieg auf Nachteinsätze.
Verurteilen kann man beides, aber die Engländer hatten den besseren moralischen Background.



// Und dein Link disqualifiziert sich alleine schon durch die Überschrift
Der Alliierte Bombenholocaust
komplett. "Unterschwellig braun angehaucht" das ich nicht lache. Das ist Revisionismus auf höchstem Niveau und am äußersten rechten Rand!
 
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TalBar schrieb:
Das stimmt so nicht. Die Luftwaffe hatte im Vergleich zur RAF nicht die Möglichkeit strategisch zu Operieren. Die Zivilbombardierung wurde schwerpunktmäßig trotzdem angewandt.

Hätten die deutschen wie du es nennst "strategische Operationen" von langer Hand geplant, hätten Sie schon in den 30er Jahren entsprechende 4-motorige schwere Bomber entwickelt.

TalBar schrieb:
Verurteilen kann man beides, aber die Engländer hatten den besseren moralischen Background.

Zweifelsohne haben die deutschen den Krieg begonnen und Gott sei Dank verloren. Ich tue mich aber trotzdem schwer der Flächenbombadierungen auf deutsche Zivilisten einen "besseren moralischen Background" zu bescheinigen.

Stelle dir ähnliche Situationen heute mal bspw in Afghanistan vor (Stichwort Kundus Affäre). Die hiesige Bevölkerung würde auf die Barrikaden gehen.

TalBar schrieb:
// Und dein Link disqualifiziert sich alleine schon durch die Überschrift

komplett. "Unterschwellig braun angehaucht" das ich nicht lache. Das ist Revisionismus auf höchstem Niveau und am äußersten rechten Rand!

Mag sein, trotzdem war diese Seite für mich, der sich nicht so tief mit der Materie Bombadierung deutscher Städte im WW2 befasst eine gute Quelle um schnell und unkompliziert zu erfahren, welche Kriegsfolgen vor allem meine Heimatstadt davongetragen hat.
Eine links orientierte Quelle hatte ich zu dem Thema seinerzeit leider nicht ausmachen können.
Man möge mir diesbezüglich verzeihen.
 
Athlonscout schrieb:
Hätten die deutschen wie du es nennst "strategische Operationen" von langer Hand geplant, hätten Sie schon in den 30er Jahren entsprechende 4-motorige schwere Bomber entwickelt.
Die Luftwaffe hat ihre zweimotorigen Bomber (He 111 & Do 17) auch nicht geplant, sondern bis auf die Ju88 aus Verkehrsflugzeugen abgeleitet.
Auch die viermotorige Fw200 war ursprünglich ein Verkehrsflugzeug.

Im Gegensatz dazu haben die Allierten ihre Bomber auch als Bomber geplant und gebaut.

Athlonscout schrieb:
Stelle dir ähnliche Situationen heute mal bspw in Afghanistan vor (Stichwort Kundus Affäre).

Tja, heute jammert man über die Kollateralschäden und wundert sich, wieso der Krieg in Afghanistan nicht gewonnen werden kann.

Wären die Allierten im 2. Weltkrieg genauso unfähig gewesen, würde heute in Berlin immer noch die Hakenkreuzflagge wehen. :rolleyes:
 
Hätten die deutschen wie du es nennst "strategische Operationen" von langer Hand geplant, hätten Sie schon in den 30er Jahren entsprechende 4-motorige schwere Bomber entwickelt.

Nein. Laut Versailler Vertrag durfte die Weimarer Republik und somit auch das Deutsche Reich keine Luftwaffe besitzen. Erst bei der offiziellen Gründung der Luftwaffe 1935 wurde dies extrem vorangetrieben. Kannst dir ja gerne mal die Doktorarbeit die ich gepostet habe zu Gemüte ziehen. Sehr interessant.

Mag sein, trotzdem war diese Seite für mich, der sich nicht so tief mit der Materie Bombadierung deutscher Städte im WW2 befasst eine gute Quelle um schnell und unkompliziert zu erfahren, welche Kriegsfolgen vor allem meine Heimatstadt davongetragen hat.

Schnell und unkompliziert braune Gedanken und Revisionismus aufnehmen würde ich das nennen.
Das hat nichts mit Wissenschaftlichkeit zu tun. Dann würde ich lieber auf Wikipedia lesen anstatt den braunen Mist!
 
CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Tja, heute jammert man über die Kollateralschäden und wundert sich, wieso der Krieg in Afghanistan nicht gewonnen werden kann.

Wären die Allierten im 2. Weltkrieg genauso unfähig gewesen, würde heute in Berlin immer noch die Hakenkreuzflagge wehen. :rolleyes:

Klar, lass uns am besten die gesamte Afghanische Zivilbevölkerung ausrotten.:volllol:

Du kannst die beiden Kriegsszenarien WW2 - Afghanistan überhaupt nicht vergleichen. Im WW2 kämpften (zumindest am Boden) Soldaten gegen Soldaten, in Afghanistan kämpfen Soldaten gegen Guerillas.

Übrigens hatte sich die deutsche Niederlage schon spätestens 1943 abgezeichnet. Warum hat man dann selbst im Februar 1945 - als kaum noch militärischer Widerstand seitens D geleistet wurde ganze Großstädte komplett zerbombt und so unnötig 100.000e Zivilisten getötet? Das hatte nichts mehr mit Krieg gewinnen oder verlieren zu tun. Da wollten die Aliierten nur noch mal die "Hunnen" dezimieren.
Ergänzung ()

TalBar schrieb:
Schnell und unkompliziert braune Gedanken und Revisionismus aufnehmen würde ich das nennen.
Das hat nichts mit Wissenschaftlichkeit zu tun. Dann würde ich lieber auf Wikipedia lesen anstatt den braunen Mist!

Blödsinn, ich habe lediglich Fakten über (zumeist) gescheiterte Bombadierungen meiner Heimatstadt herausgelesen, sowie die fast komplette Zerstörung einer Nachbarstadt. Wikipedia gibt diesbezüglich einfach weniger her.
Glaube mir ich bin alt und reif genug das braune Gedankengut zu überlesen und die für mich interessanten Informationen herauszufiltern.

PS. sonst wurde mir hier im Forum eher eine linke Einstellung nachgesagt, befremdlich das du mir vorwirfst braunes Gedankengut und Revisionismus aufzunehmen.:freak:
 
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Blödsinn, ich habe lediglich Fakten über (zumeist) gescheiterte Bombadierungen meiner Heimatstadt herausgelesen, sowie die fast komplette Zerstörung einer Nachbarstadt. Wikipedia gibt diesbezüglich einfach weniger her.
Es geht ja genau um die "Fakten" die eben keine sind.
Ohne Quellenangaben etc etc etc
Wenn man sich ein paar gut in Szene gesetzte Bilder anschauen will, gerne, aber bitte keine Informationen daraus gewinnen.

Glaube mir ich bin alt und reif genug das braune Gedankengut zu überlesen und die für mich interessanten Informationen herauszufiltern.
PS. sonst wurde mir hier im Forum eher eine linke Einstellung nachgesagt, befremdlich das du mir vorwirfst braunes Gedankengut und Revisionismus aufzunehmen.
Das ist(!) braunes Gedankengut par excellence!
Und nein, ich will dir nichts unterstellen. Würdest du genau lesen merkst du, dass ich lediglich Quellenkritik betreibe. Vor allem beim Bombenkrieg im 2. WK ist die Grenze ist dies unvermeidlich.
Und die von dir angeführte Quelle ist einfach keine Quelle ;)
 
TalBar schrieb:
Es geht ja genau um die "Fakten" die eben keine sind.
Ohne Quellenangaben etc etc etc
Wenn man sich ein paar gut in Szene gesetzte Bilder anschauen will, gerne, aber bitte keine Informationen daraus gewinnen.

Ich finde da Quellenangabe zuhauf, auch wenn der Link keiner akademischen Arbeit entspricht.

TalBar schrieb:
Das ist(!) braunes Gedankengut par excellence!

Habe ich nie bestritten und den Link auch vorab entsprechend angekündigt.

PS habe den Link oben entfernt um Mißverständnissen vorzubeugen.

Bin dann mal raus aus dem Thema.
 
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Die Stadt Coventry hatte wohl unzählige Luftschutzbunker und man konnte die Menschen vor dem Bombenangriff rechtzeitig warnen.

Guck dir mal die Bombenangriffe auf Koblenz an.
Die Stadt wurde zu 87% dem Erdboden gleichgemacht, dort lebten ca. 100.000 Menschen, auf die Stadt wurden über 10.000 Tonnen (10.000.000 Kilo) Bomben abgeworfen insgesamt starben dort im Krieg durch die Luftangriffe, Zitat von Wikipedia:
"Der Luftkrieg auf Koblenz forderte insgesamt 1.016 Tote und 2.925 Verwundete."

Beim schwersten Angriff auf die Stadt am 28.12.1944 gab es "nur" 33 Tote und 60 Verletzte.

"Schwerster Angriff auf die zerstörte Stadt durch die USAAF:
1.170,7 Tonnen Spreng- und 93,2 Tonnen Brandbomben werden auf Koblenz geworfen, schwerste Schäden im gesamten Stadtgebiet."

"Obwohl die Stadt Koblenz durch die Luftangriffe zum Kriegsende zu 87 % zerstört war, lag die Zahl der zivilen und militärischen Bombenopfer mit rund 1.100 Toten für eine Stadt dieser Größe relativ niedrig. Hauptgrund hierfür waren die Luftschutzmaßnahmen"
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke allen, die hier etwas geschrieben haben.

Und ich bin den Göttern (Admins) dankbar, dass sie den Thread nicht gleich wieder im Keim abgewürgt haben!

Die Informationen, die ich hier bekommen habe, halten zwar nicht "Gutenplag"-Seiten stand aber sie erklären mir gut, was ich wissen wollte.

Also könnte man zusammenfassend sagen die "geringe" Opferzahl kam durch folgendes zustande:

-Hohe Kapazität an Luftschutzbunkern
-Geringe Bombenkapazität der deutschen Bomber
-zu wenige Deutsche Bomber
-lange Angriffszeit von 10h (gab den Feuerwehren Zeit zum löschen) und nach dem ersten Angriff konnten sich die Leute noch gut in Sicherheit bringen
-Britische Radarstationen die die Menschen vorgewarnt haben? (Nur eine Vermutung)

Danke.
Kann eigentlich zu gemacht werden.
 
die britten hatten damals ein sehr gutes radar, was es ermöglichte bevölkerung und raf rechtzeitig zu informieren und zu handeln. zudem war, wie TalBar schon ausgeführt hat, die luftwaffe nicht auf derartige angriffe ausgelegt. zu beginn des krieges hatte hitler noch die illusion, er könne england mehr oder minder raushalten, bzw einen frieden mit england schließen. daher waren ursprünglich tatsächlich rüstungsindustrie und militärische ziele ziel der luftwaffe. chrchil hatte aber schon aus persönlichen gründen einen hass auf deutschland, insbesondere hitler.
mit ruhm haben sich beide seiten diesbezüglich nicht bekleckert, aber hätte hitler gekonnt, hätte er sicher mehr zivile opfer gefordert. menschenfreunde waren beide gewiss nicht.
 
Genaues zu Coventry dürfte in Dresden zu erfahren sein. (Enthalte mich hier einer Wertung!).
 
mit ruhm haben sich beide seiten diesbezüglich nicht bekleckert, aber hätte hitler gekonnt, hätte er sicher mehr zivile opfer gefordert.

Naja, die Ursache für Luftangriffe gegen die Zivilbevölkerung unterscheidet sich bei beiden schon deutlich, findest du nicht? Hitler hat beispielsweise die ein oder andere niederländische Stadt bombardieren lassen, obwohl sie sich schon ergeben hatte. Weil es aber nicht schnell genug ging, musste ein Exempel statuiert werden.

Die Angriffe auf die deutschen Städte seitens der RAF oder USAF hatten auch den Zweck die Moral der deeutschen Bevölkerung zu brechen und die "Regierung" zu diskreditieren. Oder wie wollte Göring genannt werden, wenn auch nur eine Bombe deutschen Boden berührt?

Diesen kleinen aber feinen Unterschied sollte man schon nicht einfach so übergehen, wenn man mich fragt. Zivilisten waren also in beiden Fällen das Ziel der Angriffe, aber Ursache, Motivation und Hintergründe waren ganz andere.
 
Hitler hat beispielsweise die ein oder andere niederländische Stadt bombardieren lassen, obwohl sie sich schon ergeben hatte. Weil es aber nicht schnell genug ging, musste ein Exempel statuiert werden.

was denkst du war der grund für churchil, flüchtlingsströme und städte voller zivilisten ohne militärische bedeutung zu bombadieren? denkst du nicht es ging ihm ebenfalls nur darum excempel zu statuieren? oder gar sich zu rächen? die ermordung von wehrlosen zivilisten ist in meinen augen immer ein verbrechen. zumal sie nichteinmal einfluss auf den kriegsverlauf hat, bzw laut zeitzeugenaussagen das deutsche, eigentlich schon kriegsmüde volk zusammengeschweißt hat.

Oder wie wollte Göring genannt werden, wenn auch nur eine Bombe deutschen Boden berührt?
das war längst mit der bombadierung militärischer und strategischer ziele ins lächerliche gezogen (der mann war ohnehin lächerlich) und ist wohl kaum eine entschuldigung für die ermordung unschuldiger.

Zivilisten waren also in beiden Fällen das Ziel der Angriffe, aber Ursache, Motivation und Hintergründe waren ganz andere.
das sehe ich als schwarz/weiß-denken. die motivation für die ermordung unschuldiger ist in meinen augen immer ein verbrechen. natürlich hat der sieger am ende eines krieges immer recht, sonst hätten sich auch die verantwortlichen für massenmorde auf alliierter seite verantworten müssen.
auch wenn hitler der größte verbrecher aller zeiten ist und bleibt, eine entschuldigung für andere kriegsverbrecher ist es in meinen augen nicht.
das ist wie die ausrede "ich habe nur befehle ausgeführt". "gute absichten" gibts in meinen augen bei mord nicht. auch wenn der feind hitler heißt ist das imho kein freibrief für unmenschlichkeit.

ich habe mich sehr lange und sehr ausführlich mit dem thema befasst und wenn man hinter die kulissen sieht, sieht man dass vieles hinter der propaganda der sieger (die stärker von den verlierern beeinflusst ist, als man meinen möchte) mehr als nur beschönigt ist.
 
[F]L4SH schrieb:
Ich muss hier nicht groß auf "Literatur" und Quellen verweisen, kann dir aber als Historiker schon mal so viel sagen:

Zu der Zeit hatten die Engländer bereits mit Bombenangriffen gerechnet, da Warschau auch massiv aus der Luft angegriffen wurde. Die Engländer haben bereits daraus gelernt und sehr wohl Luftschutzbunker ausgehoben. Auch wurden in diesen Städten die Kinder aufs Land geschickt.

Damit sind Zivile Opfer zumindest deutlich reduziert worden. Zudem darfst du nicht vergessen, dass die gesamte Anzahl an Zerstörung nicht unbedingt mit den Opfern gerechnet wird. Wenn ich die Berichte im Archiv aufrufe, komme ich für alle "Bomben"-Angriffe auf ca. 1 000 - 1 400 Todesopfer und nur 5000 - 7000 zerstörte Wohnungen und 60 000 - 80 000 beschädigte Gebäude.

Kurz um, die Diskrepanz der Zahlen von Zerstörung und Todesopfer lässt sich auf ein paar Dinge ableiten:

1. Die Engländer rechneten mit diesen Angriffen, wodurch Luftschutzbunker genutzt wurden.
2. Kinder wurden aufs Land evakuiert.
 
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