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48 TB – 4x Seagate IronWolf Pro, 12 TB, im Test
Hallo und Willkommen zu meinem Review über die Seagate IronWolf Pro 12TB NAS-Festplatte.
In meinem Review möchte ich euch das Spitzenmodell der neuen Seagate IronWolf Pro-Serie mit 12 TB vorstellen.
Von der 12 TB-Version hat mir Seagate gleich vier Festplatten zur Verfügung gestellt, die sich einzeln und im RAID beweisen müssen.
Seagate hat im Jahr 2017 sein Festplattenangebot mit der Guardian-Serie neu geordnet. Mit BarraCuda, IronWolf und SkyHawk gibt es nun drei Produktlinien für die verschiedenen Einsatzbereiche.
BarraCuda 2,5“, BarraCuda 3,5“ sowie BarraCuda Pro dienen als Laptop- oder Desktopspeicher. SkyHawk und SkyHawk AI-Festplatten richten sich an schreibintensive Überwachungssysteme.
Die IronWolf- und IronWolf Pro-Laufwerke sind für NAS-System entwickelt worden. Pro-Laufwerke verfügen außerdem über das Seagate „Rescue“ Feature, auf das ich später noch genauer eingehe.
Die normalen IronWolf-Laufwerke sind für NAS-Systeme mit 1 bis 8 Laufwerksschächten vorgesehen, die der Pro-Serie für 1 bis 16 Laufwerkschächte. Alle Festplatten ab 4 TB Kapazität und mehr besitzen das „Health Management“, das in Verbindung mit einem kompatiblen NAS weitere Indikatoren für den Zustand und die Lebenszeit der Festplatte zur Verfügung stellt.
IronWolf HDDs sind in den Größen 1 TB, 2 TB, 3 TB, 4 TB, 6 TB, 8 TB, 10 TB und 12 TB erhältlich, die Pro-Serie in 2 TB, 4 TB, 6 TB, 8 TB, 10 TB und 12 TB.
Die IronWolf Pro-Serie sowie die IronWolf-Serie ab der 4 TB Version, verfügen über „RV-Sensoren“ zum Ausgleich der durch mehrere Festplatten erzeugten Schwingungen.
Test-System
DELL PowerEdge T330 8-Bay Fileserver
Als Test-System kommt ein PowerEdge T330 Single-Sockel-Server von DELL zum Einsatz. Dieser bietet mit seinen acht Hot-Swap-Laufwerksschächten auf der Vorderseite
eine solide Grundlage für ein NAS, das „etwas mehr“ kann.
Die Bay (Das NAS) ist mit einem DELL PERC H330 über zwei SAS 12G-Kanäle wahlweise als HBA oder im RAID verbunden. Hier ist auch bei Vollbestückung mit Festplatten
ausgiebig Bandbreite vorhanden. Als Systemplatte dient eine Samsung-850-EVO-SSD und eine 1-TB-DELL-HDD für VMs.
Als Betriebssystem kommt ein Windows Storage Server 2012R2 zum Einsatz. Dieser bietet dem Windows-affinen Nutzer ausreichend Möglichkeiten, ein interessantes System zu konfigurieren.
Das weitere Testumfeld besteht aus einem Linksys SRW2024 und einem Linksys SRW2048.
Der PowerEdge T330 ist per LAG/LACP mit zwei NICs mit dem SRW 2024 verbunden. Somit können theoretisch zwei Nutzer mit voller Bandbreite auf den NAS-Server zugreifen.
Später wird auf 10 GBIT umgerüstet, da die Kombination aus SSD-PCs und diesem Fileserver mit einer schnellen Verbindung doch sehr verführerisch erscheint.
Controller Konfiguration
Glücklicherweise erkennt der PERC H330 die Festplatten problemlos. Ansonsten wäre ein Flash auf die LSI-Firmware notwendig gewesen.
Der Controller arbeitet im RAID-Modus mit 6-Gbit-Geschwindigkeit und ist nicht auf die LSI-Firmware umgeflasht. Als Stripesize sind 64 KByte gewählt.
Das Spindown-Intervall liegt als DELL Preset bei 30 Minuten. Laut Empfehlung von Seagate sind auch 30 Sekunden denkbar,
da neue Festplatten auch weniger Probleme mit Start-Stop-Zyklen haben.
Alle vier Festplatten wurden zu einem RAID 10 zusammengefasst.
Durchführung – Teil 1
Lieferumfang und technische Daten
Die Festplatten kamen gut verpackt in antistatischen Folien an.
Hier folgen die technischen Daten im Überblick, verglichen mit der IronWolf-Serie und WD Red Pro:
Im Vergleich zu den normalen IronWolf -HDDs, haben die Pro-Versionen eine erhöhte MTBF, zwei Jahre mehr Garantie und einen erheblich höheren jährlichen Workload von 300 TB statt 180 TB.
Auch den Vergleich zum Western Digital Top-Modell, der RED Pro 10 TB, müssen sie nicht scheuen. In fast allen Punkten, abgesehen vom Stromverbrauch,
ist die IronWolf Pro der RED Pro – auf dem Papier – überlegen oder gleichwertig.
Detaillierte Bilder
Das Etikett der Pro-Serie mit entsprechender Aufschrift und dem Rescue-Service-Hinweis
Gut erkennbar, wie bei allen Heliumlaufwerken, ist der Wegfall jeglicher Leerräume. Die acht Platter nutzen die volle Bauhöhe des Laufwerks.
Zwei der beiden unteren Befestigungspunkte sind aus Platzgründen weiter vorgerückt.
Die üblichen mittleren Montagelöcher wurden eingespart.
Zumindest bei Festplattentrays von DELL der neueren Generation sind genügend Montagelöcher für einen sicheren Einbau der Festplatte gegeben.
Detaillierte Features
Health Management
Das neue Seagate Health Management ersetzt die von Hersteller zu Hersteller unterschiedlichen SMART Werte.
Im Gegensatz zu den üblichen 20 Werten erfasst das Health Management hunderte von Parametern. Die IronWolf –Festplatte wird im Zusammenspiel
mit den NAS überwacht und nicht nur reine Controllerdaten wie beim nicht standardisierten SMART angezeigt.
Aktuell sind die Seagate Health Management Services für ausgewählte NAS der Hersteller ASUSTOR und Synology verfügbar. Weitere Hersteller sollen laut Seagate folgen.
Da ich in diesem Review Hardware von DELL sowie Software von Microsoft benutze, kann ich leider keinen tieferen Einblick in das Health Management bieten.
Auf Nachfrage bei Seagate, ob in Zukunft auch eine Unterstützung von Windows-Server-basierenden NAS durch das Heath Management erfolgt, erhielt ich die Antwort,
dass man sich aktuell vorerst auf den „konventionellen“ NAS-Markt konzentrieren wolle, um weitere Hersteller mit ins Boot zu holen.
RV Sensoren
Um auch mit höherer Laufwerkszahl volle Schreib- und Leseleistung aufrecht zu erhalten, verfügen die IronWolf-Modelle über sogenannte „Rotational Vibration“Sensoren.
Ursprünglich kommen die Sensoren aus dem Enterprise-Segment, in dem meist dutzende Festplatten in Racks untergebracht sind.
Durch deren unvermeidliche Vibrationen in Drehrichtung und durch feine Unwuchten an den Spindelmotoren kommt es zu Störungen, die erkannt werden müssen.
Besonders Festplatten, die in Gummipuffern schwingend gelagert werden, sind von unregelmäßigen Vibrationen geplagt.
Die RV-Sensoren liefern dem Controller
der Schreib=/Leseköpfe die nötigen Informationen,
um gleichmäßig über der zu beschreibenden Spur zu bleiben.
AgileArray
Zusätzlich zu den zwei RV-Sensoren sind die IronWolf-Festplatten auf zwei Ebenen gewuchtet und sorgen so für möglichst wenig Störungen, selbst bei mehreren Laufwerksschächten.
Pro-Features
RESCUE
Bei den IronWolf Pro-Festplatten ist bereits eine 2-jährige Subscription für den Seagate RESCUE Service enthalten. Diese bietet „zusätzliche Sicherheit bei mechanischen Fehlern,
versehentlichen Beschädigungen oder Naturkatastrophen“ (Seagate IronWolf Pro-Datenblatt). Hierzu kann die Festplatte an ein Rescue-Labor geschickt werden
und die Daten werden mit 90% Erfolgsquote wiederhergestellt.
Durchführung – Teil 2
Benchmarks
Es folgt der direkte Vergleich zwischen einer Festplatte und den vier Festplatten im RAID 10.
Bereits eine Festplatte ist für ein Datengrab bzw. Fileserver im Heim- und kleinen Unternehmensbereich schnell genug.
Single
Hardware RAID10
Solche sequentiellen Lese- und Schreibleistungen sind überragend für mechanische Festplatten. Auch die Random-Transferraten sind für Festplatten mit 7200 U/min sehr gut.
ATTO Disk Bench 3.05
Die Ergebnisse sprechen für sich. Es gibt keinen Zweifel, dass die IronWolf Pro 12 TB innerhalb ihres Nutzungsbereichs als RAID 10 keinen Workload fürchten muss.
Gerade im Heimbereich wäre sogar die Überlegung zulässig, nur ein klassisches RAID 1 zu verwenden, da auch dort schon mindestens 2-Gbit-Ethernet benötigt wird,
um die Festplatten auszulasten.
Microsoft Storage Spaces
Ein Test mit dem PERC H330 als HBA und der Microsoft Software Raid-Lösung „Storage Spaces“ und der klassischen dynamischen Datenträger des Windows Storage Servers scheiterte insofern,
da sich damit kein RAID 10 zum Vergleich aufbauen lässt. Möglich sind Storage Pools mit jeweils zwei Festplatten als „Mirror“ (ähnlich RAID 1) sowie „Simple“ (ähnlich RAID 0),
aber nicht gemischt. Bei einem Test entsprach die Geschwindigkeit erwartungsgemäß bei Mirror einer Festplatte und bei Simple der eines RAID 0 (Vergleichbar mit den Angaben zu RAID10).
Als „Parity“ bietet Microsoft auch die Möglichkeit der Nutzung als RAID 5/6 mit bis zu zwei Paritätsinformationen. Nach über 48 h Dauerlast auf den Festplatten ohne Fertigstellung des „Parity“ Storage Pools,
habe ich diesen Test abgebrochen. Hier ist die Microsoft-Lösung wohl noch nicht genug ausgearbeitet, um mit so großen Festplatten fertig zu werden.
Fazit
Die Seagate IronWolf Pro 12 TB hat auf ganzer Linie überzeugt. Nach vier Wochen Nutzung, nicht nur bei Benchmarks, sondern auch im Alltag als neuer NAS-Server,
haben die Festplatten kaum eine Schwäche gezeigt. Seagate gibt die sequenzielle Schreib-/Lesegeschwindigkeit mit 245 MB/s an. Im Test habe ich mit einer Platte sogar 255 MB/s erreicht.
Die Werte im RAID 10 sind mit fast 500 MB/s so schnell, dass ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, mein Netzwerk auf 10 Gbit aufzurüsten.
Zudem bleiben die Festplatten überraschend leise und kühl. Beim Zugriff ist zwar ein markantes Geräusch wahrnehmbar, aber da es sich hier um NAS-Festplatten handelt, welche sich typischerweise im Keller oder Abstellraum befinden, sehe ich das nicht als Problem. Selbst wenn das NAS doch im Büro steht, ist das Geräusch ab ca. 2 m Entfernung kaum wahrnehmbar.
Dank der gebotenen Features, wie dem Seagate Health Management, den Rescue Services und der überragenden Schreib- und Leseperformance,
bekommt die Seagate IronWolf Pro 12 TB HDD von mir eine uneingeschränkte Empfehlung. Auch wenn man mit aktuell ca. 480 € pro Laufwerk tief in die Tasche greifen muss, stimmt das Gesamtpaket.
Vielen Dank an Seagate für die Unterstützung und die Festplatten.
Hallo und Willkommen zu meinem Review über die Seagate IronWolf Pro 12TB NAS-Festplatte.
In meinem Review möchte ich euch das Spitzenmodell der neuen Seagate IronWolf Pro-Serie mit 12 TB vorstellen.
Von der 12 TB-Version hat mir Seagate gleich vier Festplatten zur Verfügung gestellt, die sich einzeln und im RAID beweisen müssen.
Seagate hat im Jahr 2017 sein Festplattenangebot mit der Guardian-Serie neu geordnet. Mit BarraCuda, IronWolf und SkyHawk gibt es nun drei Produktlinien für die verschiedenen Einsatzbereiche.
BarraCuda 2,5“, BarraCuda 3,5“ sowie BarraCuda Pro dienen als Laptop- oder Desktopspeicher. SkyHawk und SkyHawk AI-Festplatten richten sich an schreibintensive Überwachungssysteme.
Die IronWolf- und IronWolf Pro-Laufwerke sind für NAS-System entwickelt worden. Pro-Laufwerke verfügen außerdem über das Seagate „Rescue“ Feature, auf das ich später noch genauer eingehe.
Die normalen IronWolf-Laufwerke sind für NAS-Systeme mit 1 bis 8 Laufwerksschächten vorgesehen, die der Pro-Serie für 1 bis 16 Laufwerkschächte. Alle Festplatten ab 4 TB Kapazität und mehr besitzen das „Health Management“, das in Verbindung mit einem kompatiblen NAS weitere Indikatoren für den Zustand und die Lebenszeit der Festplatte zur Verfügung stellt.
IronWolf HDDs sind in den Größen 1 TB, 2 TB, 3 TB, 4 TB, 6 TB, 8 TB, 10 TB und 12 TB erhältlich, die Pro-Serie in 2 TB, 4 TB, 6 TB, 8 TB, 10 TB und 12 TB.
Die IronWolf Pro-Serie sowie die IronWolf-Serie ab der 4 TB Version, verfügen über „RV-Sensoren“ zum Ausgleich der durch mehrere Festplatten erzeugten Schwingungen.
Test-System
DELL PowerEdge T330 8-Bay Fileserver
Als Test-System kommt ein PowerEdge T330 Single-Sockel-Server von DELL zum Einsatz. Dieser bietet mit seinen acht Hot-Swap-Laufwerksschächten auf der Vorderseite
eine solide Grundlage für ein NAS, das „etwas mehr“ kann.
Die Bay (Das NAS) ist mit einem DELL PERC H330 über zwei SAS 12G-Kanäle wahlweise als HBA oder im RAID verbunden. Hier ist auch bei Vollbestückung mit Festplatten
ausgiebig Bandbreite vorhanden. Als Systemplatte dient eine Samsung-850-EVO-SSD und eine 1-TB-DELL-HDD für VMs.
Als Betriebssystem kommt ein Windows Storage Server 2012R2 zum Einsatz. Dieser bietet dem Windows-affinen Nutzer ausreichend Möglichkeiten, ein interessantes System zu konfigurieren.
Hersteller | DELL |
Modell | Poweredge T330 |
Prozessor | Intel Xeon E3-1270 v6 Kaby Lake-S WS 4x 3,8GHz (4,2GHz) |
Arbeitsspeicher | 32GB DDR4-2400 ECC |
Chipsatz | Intel C236 |
Controller | DELL PERC H330 SAS 12G HBA/RAID |
Netzwerkkarte | 2xBroadcom 5720, 1x Intel PT1000 |
System Festplatte | Samsung 850EVO 250GB |
Betriebssystem | Windows Storage Server 2012R2 |
Das weitere Testumfeld besteht aus einem Linksys SRW2024 und einem Linksys SRW2048.
Der PowerEdge T330 ist per LAG/LACP mit zwei NICs mit dem SRW 2024 verbunden. Somit können theoretisch zwei Nutzer mit voller Bandbreite auf den NAS-Server zugreifen.
Später wird auf 10 GBIT umgerüstet, da die Kombination aus SSD-PCs und diesem Fileserver mit einer schnellen Verbindung doch sehr verführerisch erscheint.
Controller Konfiguration
Glücklicherweise erkennt der PERC H330 die Festplatten problemlos. Ansonsten wäre ein Flash auf die LSI-Firmware notwendig gewesen.
Der Controller arbeitet im RAID-Modus mit 6-Gbit-Geschwindigkeit und ist nicht auf die LSI-Firmware umgeflasht. Als Stripesize sind 64 KByte gewählt.
Das Spindown-Intervall liegt als DELL Preset bei 30 Minuten. Laut Empfehlung von Seagate sind auch 30 Sekunden denkbar,
da neue Festplatten auch weniger Probleme mit Start-Stop-Zyklen haben.
Alle vier Festplatten wurden zu einem RAID 10 zusammengefasst.
Durchführung – Teil 1
Lieferumfang und technische Daten
Die Festplatten kamen gut verpackt in antistatischen Folien an.
Hier folgen die technischen Daten im Überblick, verglichen mit der IronWolf-Serie und WD Red Pro:
Hersteller | Seagate | Seagate | Western Digital |
Serie | Guardian | Guardian | RED-Series |
Typ | IronWolf | IronWolf Pro | RED PRO |
Kapazität | 12 TB | 12 TB | 10 TB |
Anzahl Schächte | 1 bis 8 Laufwerksschächte | 1 bis 16 Laufwerksschächte | 1 bis 16 Laufwerksschächte |
NAS-Optimierung | AgileArray | AgileArray | NASware3.0 |
Rotationsschwingsensoren (RV-Sensoren) | Ab 4TB | Standard | Ja |
Rescue-Dienste | Nein | Ja | Nein |
Maximaler jährlicher Workload | 180 TB | 300 TB | 300 TB |
Cache | 256 MB | 256 MB | 256 MB |
U/min | 7200 U/min | 7200 U/min | 7200 U/min |
Übertragungsgeschwindigkeit | 210 MB/s | 250 MB/s | 240 MB/s |
Übertragungsstandard | SATA III 6G | SATA III 6G | SATA III 6G |
Energieverbrauch Last/Leerlauf/Standby | 7,8 W / 5,0 W / 0,8 W | 7,8 W / 5,0 W / 0,8 W | 5,7 W / 2,8 W / 0,5 W |
Geräusch (dbA) Leerlauf /Last | k.Angabe | k.Angabe | 31db / 34db |
MTBF | 1.000.000 h | 1.200.000 h | 1.000.000 h |
Garantie | 3 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre |
Modell | ST12000VN0007 | ST12000NE0007 | WD101KFBX |
Im Vergleich zu den normalen IronWolf -HDDs, haben die Pro-Versionen eine erhöhte MTBF, zwei Jahre mehr Garantie und einen erheblich höheren jährlichen Workload von 300 TB statt 180 TB.
Auch den Vergleich zum Western Digital Top-Modell, der RED Pro 10 TB, müssen sie nicht scheuen. In fast allen Punkten, abgesehen vom Stromverbrauch,
ist die IronWolf Pro der RED Pro – auf dem Papier – überlegen oder gleichwertig.
Detaillierte Bilder
Das Etikett der Pro-Serie mit entsprechender Aufschrift und dem Rescue-Service-Hinweis
Gut erkennbar, wie bei allen Heliumlaufwerken, ist der Wegfall jeglicher Leerräume. Die acht Platter nutzen die volle Bauhöhe des Laufwerks.
Zwei der beiden unteren Befestigungspunkte sind aus Platzgründen weiter vorgerückt.
Die üblichen mittleren Montagelöcher wurden eingespart.
Zumindest bei Festplattentrays von DELL der neueren Generation sind genügend Montagelöcher für einen sicheren Einbau der Festplatte gegeben.
Detaillierte Features
Health Management
Das neue Seagate Health Management ersetzt die von Hersteller zu Hersteller unterschiedlichen SMART Werte.
Im Gegensatz zu den üblichen 20 Werten erfasst das Health Management hunderte von Parametern. Die IronWolf –Festplatte wird im Zusammenspiel
mit den NAS überwacht und nicht nur reine Controllerdaten wie beim nicht standardisierten SMART angezeigt.
Aktuell sind die Seagate Health Management Services für ausgewählte NAS der Hersteller ASUSTOR und Synology verfügbar. Weitere Hersteller sollen laut Seagate folgen.
Da ich in diesem Review Hardware von DELL sowie Software von Microsoft benutze, kann ich leider keinen tieferen Einblick in das Health Management bieten.
Auf Nachfrage bei Seagate, ob in Zukunft auch eine Unterstützung von Windows-Server-basierenden NAS durch das Heath Management erfolgt, erhielt ich die Antwort,
dass man sich aktuell vorerst auf den „konventionellen“ NAS-Markt konzentrieren wolle, um weitere Hersteller mit ins Boot zu holen.
RV Sensoren
Um auch mit höherer Laufwerkszahl volle Schreib- und Leseleistung aufrecht zu erhalten, verfügen die IronWolf-Modelle über sogenannte „Rotational Vibration“Sensoren.
Ursprünglich kommen die Sensoren aus dem Enterprise-Segment, in dem meist dutzende Festplatten in Racks untergebracht sind.
Durch deren unvermeidliche Vibrationen in Drehrichtung und durch feine Unwuchten an den Spindelmotoren kommt es zu Störungen, die erkannt werden müssen.
Besonders Festplatten, die in Gummipuffern schwingend gelagert werden, sind von unregelmäßigen Vibrationen geplagt.
Die RV-Sensoren liefern dem Controller
der Schreib=/Leseköpfe die nötigen Informationen,
um gleichmäßig über der zu beschreibenden Spur zu bleiben.
AgileArray
Zusätzlich zu den zwei RV-Sensoren sind die IronWolf-Festplatten auf zwei Ebenen gewuchtet und sorgen so für möglichst wenig Störungen, selbst bei mehreren Laufwerksschächten.
Pro-Features
RESCUE
Bei den IronWolf Pro-Festplatten ist bereits eine 2-jährige Subscription für den Seagate RESCUE Service enthalten. Diese bietet „zusätzliche Sicherheit bei mechanischen Fehlern,
versehentlichen Beschädigungen oder Naturkatastrophen“ (Seagate IronWolf Pro-Datenblatt). Hierzu kann die Festplatte an ein Rescue-Labor geschickt werden
und die Daten werden mit 90% Erfolgsquote wiederhergestellt.
Durchführung – Teil 2
Benchmarks
Es folgt der direkte Vergleich zwischen einer Festplatte und den vier Festplatten im RAID 10.
Bereits eine Festplatte ist für ein Datengrab bzw. Fileserver im Heim- und kleinen Unternehmensbereich schnell genug.
Single
Hardware RAID10
Solche sequentiellen Lese- und Schreibleistungen sind überragend für mechanische Festplatten. Auch die Random-Transferraten sind für Festplatten mit 7200 U/min sehr gut.
ATTO Disk Bench 3.05
Die Ergebnisse sprechen für sich. Es gibt keinen Zweifel, dass die IronWolf Pro 12 TB innerhalb ihres Nutzungsbereichs als RAID 10 keinen Workload fürchten muss.
Gerade im Heimbereich wäre sogar die Überlegung zulässig, nur ein klassisches RAID 1 zu verwenden, da auch dort schon mindestens 2-Gbit-Ethernet benötigt wird,
um die Festplatten auszulasten.
Microsoft Storage Spaces
Ein Test mit dem PERC H330 als HBA und der Microsoft Software Raid-Lösung „Storage Spaces“ und der klassischen dynamischen Datenträger des Windows Storage Servers scheiterte insofern,
da sich damit kein RAID 10 zum Vergleich aufbauen lässt. Möglich sind Storage Pools mit jeweils zwei Festplatten als „Mirror“ (ähnlich RAID 1) sowie „Simple“ (ähnlich RAID 0),
aber nicht gemischt. Bei einem Test entsprach die Geschwindigkeit erwartungsgemäß bei Mirror einer Festplatte und bei Simple der eines RAID 0 (Vergleichbar mit den Angaben zu RAID10).
Als „Parity“ bietet Microsoft auch die Möglichkeit der Nutzung als RAID 5/6 mit bis zu zwei Paritätsinformationen. Nach über 48 h Dauerlast auf den Festplatten ohne Fertigstellung des „Parity“ Storage Pools,
habe ich diesen Test abgebrochen. Hier ist die Microsoft-Lösung wohl noch nicht genug ausgearbeitet, um mit so großen Festplatten fertig zu werden.
Fazit
Die Seagate IronWolf Pro 12 TB hat auf ganzer Linie überzeugt. Nach vier Wochen Nutzung, nicht nur bei Benchmarks, sondern auch im Alltag als neuer NAS-Server,
haben die Festplatten kaum eine Schwäche gezeigt. Seagate gibt die sequenzielle Schreib-/Lesegeschwindigkeit mit 245 MB/s an. Im Test habe ich mit einer Platte sogar 255 MB/s erreicht.
Die Werte im RAID 10 sind mit fast 500 MB/s so schnell, dass ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, mein Netzwerk auf 10 Gbit aufzurüsten.
Zudem bleiben die Festplatten überraschend leise und kühl. Beim Zugriff ist zwar ein markantes Geräusch wahrnehmbar, aber da es sich hier um NAS-Festplatten handelt, welche sich typischerweise im Keller oder Abstellraum befinden, sehe ich das nicht als Problem. Selbst wenn das NAS doch im Büro steht, ist das Geräusch ab ca. 2 m Entfernung kaum wahrnehmbar.
Dank der gebotenen Features, wie dem Seagate Health Management, den Rescue Services und der überragenden Schreib- und Leseperformance,
bekommt die Seagate IronWolf Pro 12 TB HDD von mir eine uneingeschränkte Empfehlung. Auch wenn man mit aktuell ca. 480 € pro Laufwerk tief in die Tasche greifen muss, stimmt das Gesamtpaket.
Vielen Dank an Seagate für die Unterstützung und die Festplatten.
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