7.1 Soundsysteme sinnvoll?

Cyclone schrieb:
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@7.1
Ich hab vor ner Weile irgendwo gelesen (war afaik die Homepage eines namhaften Herstellers), dass bei 7.1 per Definition beide Rear-Lautsprecher ein identisches Signal wiedergeben und es sich somit bei Filmen immer nur um 6.1 handelt (Musik ist was anderes) - ist das richtig? Ich habe zumindest selbst noch keine DVD mit 7.1-Emblem gesehen... Und im Grunde ist es doch eh schwachsinnig, man kann von Natur aus im rückwärtigen Bereich Geräusche nur sehr vage lokalisieren - der Unterschied zwischen Back Left und Back Right wäre doch eh nur hörbar, wenn alle anderen Lautsprecher still wären.

Das bisherige Fazit dieses Threats überrascht mich ein wenig.

Bei DolbyProLogicIIx (7.1) werden alle 4 Sourround Lautsprecher (Sourround + Sourround Back; Frontlautsprecher und Center sind hier erst einmal aussen vor) für die Abbildung eines Vierkanal-Soundfelds genutzt. Eine Matrix-Schaltung sorgt dafür, d. jeder der 4 Sourround-Lautsprecher sowohl eine führende, als auch eine untergeordnete Rolle spielen kann. Hieraus ergibt sich, d. keiner der Sourrounds bevorzugt oder benachteiligt behandelt wird. Je nach Dekoder können die Sourround alle einzeln zum Einsatz kommen. Mal nur einer, mal zwei, dann drei.....

In der Praxis ergibt sich natürlich die Frage, wie sinnvoll es ist, 2 bzw. 5.1-Kanal-Quellen auf 6.1 bzw. 7.1 hochzurechnen. Ist es möglich besagte Quellen so hochzurechnen, d. ein gutes Ergebnis erzielt werden kann?

Ja, ich finde, es ist möglich. Einen guten Decoder vorausgesetzt ermöglicht DPLIIx eine nahezu perfekte, räumliche Musikreproduktion. Die vier einzelnen, gleichwertigen Sourround-Kanäle ermöglichen eine sehr gute, gezielte Soundabbildung. Insbesondere bei Stereo-Material erzeugt DPLIIx ein hervorragendes Raumgefühl. Insbesondere das Sourround-Soundfeld profitiert an einem Plus an Dynamik und Wiedergabefülle.

Eine 7.1-Lösung ist einer 6.1-Lösung auf jeden Fall vorzuziehen. Ansonsten würden 2 DPLIIx-Kanäle auf einen gerechnet, was sich ungünstig auf die Soundreproduktion auswirkt.

Ansonsten ist noch zu erwähnen, d. eine gut installierte 5.1-Lösung einer schlecht installierbaren 7.1-Lösung vorzuziehen ist. Auch sollten alle Lautsprecher identisch sein.
 
Klingt wie ein Werbetext. ;)

Meiner Meinung nach beißen sich die Begriffe "Stereo-Musik" und "Surround" ziemlich scharf. Nach welchen Kriterien werden Teile der Musik auf bestimmte Lautsprecher geleitet? Leidet darunter nicht die Qualität (Feinauflösung) des Klangbilds? Ist es bei Musik, die so aufgenommen wurde, dass sie bei der Wiedergabe auf einer imaginären Bühne vor dem Hörer erklingen soll, nicht fragwürdig, den rückwärtigen Bereich zum ebenbürtigen oder gar dominanten Teil des Schallfeldes zu erklären?

Raumklangverfahren gehen meiner Erfahrung nach immer mit hörbaren Einbußen bei der Naturgetreue der Musik einher. 7.1 für Musik macht imho nur dann Sinn, wenn in 7.1 produziert wurde (was ja tatsächlich nur höchst selten passiert). Schon beim Film fragt man sich, warum 7.1 jetzt das Maß aller Dinge sein soll, wenn 5.1 noch nicht mal in vielen Produktionen wirklich sinnvoll eingesetzt wird (lassen wir den Vorteil der zwei Zusatzlautsprecher in sehr großen Räumen mal außen vor). Aber bei Musik scheint mir das doch eher eine sehr pseudo-sinnige Spielerei zu sein.
 
:p Ne, ich arbeite nicht für Dolby oder einem anderen Hersteller.

Ich habe mich anfänglich auch gefragt, was es bringen soll, 2 bzw. 5.1-Quellen hochzurechnen. Theoretisch sollte die "beste Wiedergabe" auch so erfolgen wie die Aufnahme. Also Stereo-Material in Stereo und 5.1 als 5.1.

In der Praxis siehts bei DPLIIx jedoch ein wenig anders aus. Die Decoder scheinen mittlerweile derart "intelligent", d. die Umrechnung erstaunlich gut funktioniert.

Die Aufwertung des Sourround-Soundfelds wirkt sich zudem nicht störend aus. Ich vermute, d. dies insbesondere auf die neue Aufstellung der Sourround-Lautsprecher (bei 7.1 auf Höhe der Hörposition anstatt hinter dem Hörer, dort befinden sich nun die Back-Sourrounds) zu tun hat.

Das Stereo- und Mehrkanalaufnahmen zweierlei ist, ist mir auch klar. Dolby hat mit DPLIIx nun endlich mal einen Decoder geschaffen, der beide Formate gut beherrscht.

Werbetext hin, Werbetext her.... einfach mal probehören und ein eigenes Bild verschaffen würde ich sagen. Es lohnt sich, soviel mag ich jetzt noch empfehlen.

DPLIIx ist insbesondere für alle interessant, die Musik über ihre Heimkinoanlage geniessen wollen. Insbesondere bei den Einstiegssystemen (z. B. die gesamte Concept-Reihe von Teufel) ist die Musikwiedergabe über DolbyProLogic schon heute der Stereo-Wiedergabe vorzuziehen. Ich will damit sagen, d. diese Systeme eindeutig für die Effekt-Wiedergabe optimiert sind und sich somit weniger für die Stereo-Wiedergabe eignen (dies trifft z. B. bei dem recht aktuellen Teufel Concept S oder dem recht beliebten Teufel Concept EM zu). Entsprechende Systeme hören sich unter DolbyProLogic besser an als unter Stereo. Die Nutzer entsprechender Systeme sind faktisch gezwungen, einen DSP zu nutzen. Und genau hier greift Dein Argument, d. Stereo und Mehrkanal einfach zwei unterschiedliche Dinge sind. DPLIIx merzt jedoch viele der Unstimmigkeiten im Vergleich der Klangbilder Stereo vs. 5.1 aus.

Wie bereits gesagt, am besten einfach mal wenn möglich probehören.
 
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