Mit einem Wort: "Uff!"
Im Detail:
Wen wundert's? Der Großteil der Nutzer moderner, vernetzter Geräte - um nicht nur "Computer" zu sagen - kauft sich ein Gerät und nutzt dieses durchschnittlich sehr lange - länger, als das früher je der Fall war. Ein Tablet ist heute nicht mehr so langsam, dass es nach einem Jahr praktisch obsolet ist und ein halbwegs vernünftiger PC von 2012 reicht noch in 5 Jahren zum normalen Surfen und Videostreamen.
Eine Ausnahme mögen vielleicht Vertragshandies sein, die werden aber eher wegen der Vertragsbedingungen nach meist einem, maximal aber zwei Jahren getauscht - gewiss aber nicht, weil sie plötzlich zu langsam geworden sind, um damit Candy Crush zu spielen oder die neuesten Farbnuancen des eigenen Stuhlgangs auf Facebook und co. mitzuteilen.
Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch, dass die RAM-Hersteller immer weniger Speicherchips absetzen, da weniger Altgeräte aufgerüstet oder gar komplett ausgetauscht werden.
Die 16 GB DDR3-Speicher in meiner 2600k Sandy-Plattform habe ich über 5 Jahre benutzt. Vor etwas über einem Jahr habe ich mir eine DDR4-Plattform mit 16 GB gebaut und vor Kurzem wegen der enorm niedrigen Preise nochmal (natürlich mehr oder weniger sinnloserweise) auf 32 GB aufgerüstet. 32 GB DDR4 3200 16/18/18/38 - welchen Grund hätte ich, diesen Ausbau innerhalb der nächsten 4 oder 5 Jahre zu verändern?
Ich kann mich noch sehr gut an die frühen 90er bis hin in die späten 2000er erinnern. 4 MB FP-RAM waren genauso schnell hinfällig, wie 16 MB EDO oder die darauf folgenden 32 MB SDR mit 66Mhz - auch die 100 und 133 Mhz-Varianten letztgenannten Speichers wurden in weniger als einem Jahr ausgetauscht, weil der Wandel im Prozessormarkt praktisch rasend schnell voranging und damals auch tatsächlich noch großen Leistungszuwachs mit sich brachte - nicht so wie heute, wo neben minimaler (und notwendiger) Verbesserung der Effizienz allenfalls niedrige, einstellige Prozentsprünge nach oben erreicht werden - bei glücklicherweise gleichbleibenden RAM-Basisplattformen.
Auch das ist so ein Punkt. Bis man als normaler Anwender, Zocker und gelegentlich professioneller Arbeiter (Rendern?! Datenbanken?) spürbare und gar drastische Leistungseinbußen verspüren würde zwischen einer DDR3- und DDR4-Plattform, was den reinen Speicherdurchsatz angeht, werden wahrscheinlich ebenfalls noch Jahre in's Land ziehen.
Einerseits ist es für uns als Endkunde natürlich wünschenswert, denn wir profitieren durch längere Lebenszyklen der diversen Plattformen finanziell enorm davon. Gleichermaßen schadet es natürlich der Wirtschaft, die sich ausschließlich auf dieses eine Bauteil spezialisiert hat. Von daher ist es für SK Hynix nur sinnvoll, die Produktionsanlagen passend umzubauen. Es heißt ja nicht, dass man niemals wieder RAM benötigt, aber 500% in einen Markt zu pfeffern, der nur 30% benötigt, ist - nicht nur für SK Hynix - denkbar unwirtschaftlich.