Genau deswegen ist ja heute das Backup2Disk2Tape das was bevorzugt gemacht wird. Direkt auf Band sichern duerfte heutzutage eine Ausnahme sein.
Das Band brauchst du dann fuer die Wiederherstellung nur, wenn die Daten schon laenger weg sind.
Ja, das passiert - User die vorm dreiwoechigen Urlaub nochmal "kurz aufraeumen" kommen erschreckend oft vor.
Oder halt beim echten Disasterrecovery, wenn es das Storage, wie auch immer, zerlegt hat.
Wir haben dann auch entsprechende (lockere) SLAs: Daten die noch auf den zwei Wochen vorgehaltenen Snapshots liegen stellen wir in der Regel innerhalb kurzer Zeit wieder her. Ist es aelter, und liegt auf Tapes innerhalb der Library, haben wir schon mindestens einen Werktag Zeit dafuer. Sind die Tapes ausgelagert (Verlust laenger her als einen Monat), dann setzen wir zwei Tage an.
Ist es aelter als 6 Monate, laeuft es in einen anderen Prozess, dann zaehlt es offiziell als Wiederherstellung aus dem Archiv. Da haben wir individuelle Wiederherstellungszeiten. Teilweise auch, weil wir fuer die ganz alten Daten noch alte Software brauchen, und ggf. sogar noch alte Hardware in Betrieb nehmen muessen.
Tapes bringen da naemlich ein gewisses Problem mit: In den Augen der Entscheider wird, dadurch das die Tapes so haltbar sind, es schnell als Alternative gesehen, die Tapes einfach lange im Schrank liegen zu lassen, und das Backup so als Archiv zu missbrauchen. Das faellt einem aber nach ein paar Jahren auf die Fuesse: Spaetestens wenn 2 Generationen LTO Technologie uebersprungen wurden, kommt man an das "Archiv" nicht mehr dran. Und die alte Hardware nimmt im Lager so viel Platz weg, das man alles entsorgen muss.
Oder man wechselt die Backupsoftware, weil der Hersteller sich plotzlich nach Datenvolumen bezahlen lassen will. Oder man wechselt das Storagesystem, und alle NDMP Backups sind ploetzlich wertlos...
Ja, alle diese Szenarien habe ich mitgemacht, als ich noch Backup Verantwortlicher war, der aber keine finanziellen Entscheidungen treffen durfte.