News Absatzrekord: 148 Exabyte Bandspeicher ausgeliefert

PHuV schrieb:
Die Zeit für den Ausfall, wo man auf die zu wiederherstellenden Daten wartet.
Genau deswegen macht man heutzutage in der Regel Backup2Disk2Tape.

Was ja auch der 3-2-1 Regel entspricht ;)
Das primaere Backup wird ueber Snapshots oder aehnliches, je nachdem welches Storage laeuft und welche Software eingesetzt wird.
Woechentlich wird dann einer der Snapshots als Synthetic Full aufs Tape gezogen. Die Library steht am anderen Ende des Firmengelaendes. Einmal im Monat wird das letzte Tapebackup dann nochmal geklont und mit einem Kurier in einen anderen Standort gebracht.

Frueher hatten wir nur Tape Backup. Und ja, das war im Fall einer Wiederherstellung echt nicht angenehm. Vorallem wenns ums Exchange Emails ging, denn die damalige Software konnte zwar einzelne Mails wiederherstellen, aber hat dafuer im Hintergrund jedesmal die ganze Exchange Datenbank vom Tape holen muessen. Das hat dann schonmal ein paar Stunden gedauert.

Uebrigends haben Tapes auch Anwendungen abseits von Backup.
Wir haben seit ein paar Monaten eine tiered Storage Loesung. Wir haben festgestellt das ein grosser Teil unserer Daten "kalt" sind, und auf dem Storage ohne irgendeinen Zugriff herumlagen.
Auf 80% war seit mehr als einem Jahr nicht zugegriffen worden.
Das tiered Storage zieht jetzt automatisch nach einem halben Jahr die Daten vom Diskstorage redundant auf Tapes. Hat die Library grade nichts zu tun, dann kuemmert sie sich vollautomatisch um die Datenintegrietaet. Tapes werden regelmaessig automatisch ueberprueft und gegebenenfalls werden die Daten geklont.
Alles vollautomatisch, man muss nur regelmaessig neue Baender einlegen und die vom System aussortierten herausnhemen.
 
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Für Privatanwender ist das System wohl außerhalb jeglicher Vernunft.
Nehmen wir das Beispiel aus dem Artikel: Eine 18TB-HDD kostet 100 Euro mehr als ein 18TB-LTO-9-Band. Ok. Dafür kostet ein LTO-9-Gerät aktuell mindestens 5.000 Euro. Man kann also für die Kosten eines Lesegerätes erst mal 50 Festplatten kaufen, und wäre dann kostentechnisch gerade mal 1:1.... :jumpin:
 
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Die Preise der Geräte sind halt heftig - aber denke im gewerblichen Einsatz ist das nicht so wichtig - da ist Tape halt eine zusätzliche Sicherung, die immer ihr Geld wert ist.

Privat isses halt dann sinnvoll wenn man eh schon alles hat... oder halt einer der Vorgängerversionen gebraucht. LTO 5 ist ja auch nicht so schlecht.
 
Daniel D. schrieb:
Darf ich mir das als eine Art Kassettenband vorstellen, was genauso empfindlich ist und nicht beliebig lange gelagert werden kann?
Ja, kannst Du. Und ja, Bänder sind wesentlich haltbarer als Du glauben magst.
Meine 40 Jahre alten Kassetten sind noch ohne weiteres abspielbar, was ich von 10 Jahre alten CD-R/RW nicht behaupten kann. Die Kassetten haben viel mitgemacht: Hitze/Kälte im Auto, verschiedenste Laufwerke, ewiges Spulen, weil ich einen Song immer und immer wieder hören wollte.
 
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PHuV schrieb:
Die Zeit für den Ausfall, wo man auf die zu wiederherstellenden Daten wartet.

Beispiel: Du hast eine VM mit ca. 50 GB gesichert. Mit Tape wartest Du mal ein paar Stunden, mit HDD ist sowas in einer halben Stunden wieder zurückgesichert.
Wieso geht das mit der HDD so viel schneller?
 
NOTAUS schrieb:
Bewährte und sichere Technik halt... Allen Unkenrufen zum Trotz.
Unsicher, Langsam und unzuverlässig. Band ist so ziemlich das Letzte auf dem ich sichern würde...
 
Gut, das genug Leute es anders sehen. Egal ob in der Industriw oder in der Forschung. HPPS das ich oben verlinkt habe gibt es nicht ohne Grund bei vielen großen Anwendern.

Wenn du Dutzende bis hunderte von PB an Cold data sichern musst, ist Band einfach das Mittel der Wahl. Damit spart man dort wo es nicht weh tut ne Menge Geld im Vergleich zu ner reinen HDD Lösung und kann das z.b. in ne größere hot storage Lösung investieren. Vielleicht reicht es dann sogar für ne Flash only Lösung.

Das bringt einem unterm Strich viel viel mehr.
 
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mgutt schrieb:
[...] holt bei mir lesend (keine Schreibrechte) über rsync inkrementell ab. [...]

Wie will man nun gegen den Backup Server eine Ransomware Attacke fahren? [...]
Die wichtigste Frage an dieser Einrichtung ist: Wie viele ältere Versionen einer Datei hebst du auf? Typische Backupeinstellung dazu wäre die letzten zehn Dateiversionen. Das heißt, der Verschlüsselungstrojaner muss auf der Quelle nur zehn mal die Datei ändern, und schon löscht dein Backup-Server die letzte lesbare Dateiversion automatisch - keine Infiltration des Backup-Servers nötig.
 
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mfJade schrieb:
Unsicher, Langsam und unzuverlässig. Band ist so ziemlich das Letzte auf dem ich sichern würde...
Wie kommst du darauf? Bitfehlerraten von ~10^-18 sprechen eine andere Sprache. Wir reden hier von einem gekippten Bit in Exabytes von Daten. Festplatten und SSDs liegen AFAIK 3-4 Größenordnung darunter. Ich würde nie auf Festplatten sichern wenn mir die Daten wirklich wichtig sind... ~1000x schlechter als Tape. Wortwörtlich :o
 
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Miuwa schrieb:
Wieso geht das mit der HDD so viel schneller?
Echt jetzt? Die technischen Limituerungen von Magnetbändern sollte bekannt sein. Praktische Tests haben das uns gezeigt mit diversen Laufwerken für den mittelständischen Bereich. Und Bänder müssen immer spulen, wenn gesucht wird. Das muß eine Festplatte oder gar SSD nicht.
 
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SiO2 schrieb:
Wie kommst du darauf? Bitfehlerraten von ~10^-18 sprechen eine andere Sprache. Wir reden hier von einem gekippten Bit in Exabytes von Daten. Festplatten und SSDs liegen AFAIK 3-4 Größenordnung darunter. Ich würde nie auf Festplatten sichern wenn mir die Daten wirklich wichtig sind... ~1000x schlechter als Tape. Wortwörtlich :o
Wir hatten damals, vor langer Zeit beim Kunden die Bandlaufwerke genutzt, die Sicherungen waren ständig fehlerhaft.
 
mfJade schrieb:
Wir hatten damals, vor langer Zeit beim Kunden die Bandlaufwerke genutzt, die Sicherungen waren ständig fehlerhaft.
Und das waren halbwegs moderne LTO Laufwerk (um die es ja hier geht)?
 
mfJade schrieb:
Unsicher, Langsam und unzuverlässig. Band ist so ziemlich das Letzte auf dem ich sichern würde...
Ja, so auch meine Erfahrungen mit diesen Dingern seit ca. 35 Jahren. Wir haben dann sogar Bänder halbjährlich gewechselt, so daß sie noch relativ sicher waren.
Ergänzung ()

Nore Ply schrieb:
Wenn diese Zeit ein Problem darstellt dann musst Du eine Ebene vor dem Backup ansetzen. Bei RAID und co.
Nö, dank Festplatte eben nicht. 🤗
 
PHuV schrieb:
Echt jetzt? Die technischen Limituerungen von Magnetbändern sollte bekannt sein.
Nein, sind sie nicht. sorry. Hatte sowas halt noch nie in der Hand.
Hätte angenommen, dass bei der Wiederherstellung nix gesucht werden muss, sondern einfach nur linear das Image zurückgespielt wird und sequentielle Datenrate scheint ja nicht schlecht zu sein.
 
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Schön wärs. Beim Band wird alles nacheinander sequentiell von einem Lesekopf durchgelesen und permanent rumgespult. Festplatte ist dagegen direkter Zugriff, und hier kann gleichzeitig mit mehreren Köpfen von den Platten gelesen werden. Der Vorteil ist einzig, daß das Band leichter zu transportieren und zu lagern ist. Aber es ist auch mechanisch deutlich anfälliger für Fehler. Einfachere günstige Bandlaufwerke lesen mit ein paar MByte/s, moderne Laufwerke schaffen unkomprimiert zwar schon auch über 100 MByte/sek, aber wie gesagt, es muß sehr wohl vorwärts gespult werden, wenn die Daten verteilt im Band sind. Zwar sind die Bandkosten günstig, aber die Geräte selbst liegen im 4-stelligen Bereichen. Davon kann man locker mehrere große Festplatten kaufen.
 
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Es gibt keine einfachen günstigen Bandlaufwerke mehr. Die sind alle aus guten Gründen ausgestorben und durch USB Festplatten und beschreibbare optische Medien (die aber auch schon lange tot sind) ersetzt worden. LTO ist seit vielen Jahren das einzige System auf dem Markt (abgesehen von dem IBM Highend Stuff).

Umspulen muss man, ja. LTO-8 Bänder fahren über 200 end-to-end passes mit je 32 parallelen geschriebenen/gelesenen Spuren, bis alle ~6000 Spuren voll sind. Der wahlfreie Zugriff dauert dank der vielen parallelen Spuren und des beweglichen Kopfs im worst case ca. 2 Minuten und dann geht die Post ab. Aber richtig, für wahlfreien Zugriff sind sie nicht gemacht. Scheint aber nicht zu stören wenn man sich die Verkaufszahlen ansieht.

Und nochmal: Cold storage, desaster recovery. Im besten Fall muss man nie mehr an die Daten ran. Und wenn, dann ist warten besser als aus Kostengründen alles überschrieben oder gar nicht erst gesichert zu haben, oder? ;)
 
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Nicht nur das. Du hast ja teils auch gesetzliche Vorgaben es zu speichern. Und ist doch net, wenn man dann auch WORM haben kann. Kann man auch mit HDD von NatAPP haben, aber da legst du dann richtig Geld auf den Tisch. Und ich werfe lieber mal nen Band weg bzw kauf ein paar Bänder nach, falls ein User einen Fehler gemacht hat und einen größeren Datenbestand mit WORM Mode geschrieben hat, als bei ner FAS nach zu kaufen....

PHuV schrieb:
Nö, dank Festplatte eben nicht. 🤗
Tjo und andere nutzen halt ihren Flash online Teil der Storagelösung und freuen sich darüber die mechanischen HDDs mit ihren elendig langsamen random IO nicht mehr nutzen zu müssen, weil Sie mit Tape halt ihre kalten Daten kosteneffizient sichern 🤗

PHuV schrieb:
Zwar sind die Bandkosten günstig, aber die Geräte selbst liegen im 4-stelligen Bereichen. Davon kann man locker mehrere große Festplatten kaufen
Lass mich raten, ihr hantiert nur mit kleinen Datenbeständen im TB Bereich.

Dafür kann man Tape auch nutzen, aber die aktuellen Lösungen sollten schon im Bereich von nem PB+ arbeiten damit sich das auch alles ausgeht.

Aber klar, du stellst dir 2x 100 PB für kalte Daten einfach als Diskstorage hin. Da zahlst du ja nicht nur initial für sie disks viel mehr, sondern brauchst auch noch ne große Menge an Servern und danach darfst du im Betrieb dann noch feststellen, das dich jede deiner über 10.000 Platten ein paar Watt genehmigt fürs quasi nichts tun. Aber hey, sind ja nur ein paar Dutzend kW. Also so 70.000€+ nur für die disks, ganz ohne Server und Lüfter. Ach und ne größere Kühlung brauchst du natürlich auch bzw musst mindestens mehr für sie Kühlung zahlen....

hmmm was wohl der Speicher als Tape da zieht? Ich habe jetzt keine Lust danach zu schauen, aber du sparst dir Zehntausende von Euro im Jahr rein an Stromkosten. Allein damit kannst du dir über die Jahre nen netten Flash Speicher hinstellen. Denn nur mal als Tipp. Storageboyen machen nach 5 Jahren immer weniger Spaß. Tape libs nutzt du länger. Da kommen vielleicht mal neue Laufwerke rein, aber geh mal von eher 10+ Jahren Nutzungszeit aus statt 5-7 für HDD Lösungen.

Also sparst du dir also nochmals ne ganze Stange Geld beim Unterhalt, weil du weniger Hardware nachkaufen musst. Die kosten für die Laufwerke sind nicht niedrig, aber du kaufst nur so viele Laufwerke wie du brauchst um die Bandbreitenanforderungen zu erfüllen. Und lass es halt 10 oder 30 sein. Das sind Peanuts bei so nem Speicher....
 
PHuV schrieb:
Schön wärs. Beim Band wird alles nacheinander sequentiell von einem Lesekopf durchgelesen und permanent rumgespult.
Mir ist schon klar, wie es prinzipiell funktioniert und dass der Wahlfreie Zugriff damit extrem langsam ist. Was mir nicht klar ist, ist warum ich für die Wiederherstellung wahlfreien Zugriff brauche.

PHuV schrieb:
Zwar sind die Bandkosten günstig, aber die Geräte selbst liegen im 4-stelligen Bereichen. Davon kann man locker mehrere große Festplatten kaufen.
Dass sich das erst lohnt, wenn man wirklich große Datenmengen sichern muss ist ja klar bzw. wurde hier im Thread schon ausgeführt. Privatanwender oder durchschnittliche Kleinbetriebe sind ja auch ganz offensichtlich nicht der Zielmarkt.
 
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Skysnake schrieb:
Lass mich raten, ihr hantiert nur mit kleinen Datenbeständen im TB Bereich.
Ja. Bei größeren Betrieben sieht es natürlich anders aus.
Skysnake schrieb:
Tape libs nutzt du länger. Da kommen vielleicht mal neue Laufwerke rein, aber geh mal von eher 10+ Jahren Nutzungszeit aus statt 5-7 für HDD Lösungen.
Hier ist aber das Problem, daß die Speichermengen in den letzten 20 Jahren wirklich dramatisch angestiegen sind. Die gängigen Tape-Lösungen sind bei den wachsenden Kapazitäten eigentlich schon nach 4-5 Jahren überfordert. Beispielsweise waren wir schon 2009 bei einer Behörde bei täglichen Sicherungen bei 2-3 Petabyte pro Tag, und jetzt erst gibts Bänder, die 45 TB schaffen.
Skysnake schrieb:
Also sparst du dir also nochmals ne ganze Stange Geld beim Unterhalt, weil du weniger Hardware nachkaufen musst. Die kosten für die Laufwerke sind nicht niedrig, aber du kaufst nur so viele Laufwerke wie du brauchst um die Bandbreitenanforderungen zu erfüllen. Und lass es halt 10 oder 30 sein. Das sind Peanuts bei so nem Speicher....
Wo Du aber auch erst mal den Platz und die Ressourcen brauchst. Da kannst Du auch nicht mal so einfach skalieren, wie Du das hinstellst. Die Taperobotersysteme ist recht aufwendig (da läßt man schon seit Jahrzehnten keine Menschen mehr ran). Bei vieler Mechanik brauchst Du immer entsprechende Kapazitäten für Wartung und Co.
 
@PHuV
Das ist auch nicht unbedingt die Technologie für Kleinunternehmen (mal von Spezialfällen abgesehen).

Generell ist es nicht unüblich die Bänder offsite in einem Lagerhaus außerhalb der Stadt zu haben.
Es ist auch nicht selten, dass solche Systeme mit hunderten Laufwerken ausgestattet sind, um da eine erhöhte Parallelität reinzubekommen. Da kommen bei ~300MB/s pro Laufwerk schon einiges zusammen.

Die Bänder sind extrem robust. Bänder fliegen wir ab und zu mit Charter Maschinen zu anderen Standorten und zu Kunden. Bei HDDs wird das schwer.
 
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