News Absatzrekord: 148 Exabyte Bandspeicher ausgeliefert

Daniel D. schrieb:
Darf ich mir das als eine Art Kassettenband vorstellen, was genauso empfindlich ist und nicht beliebig lange gelagert werden kann?
Ja genau. Etwa so wie bei CD/DVD und BD und im Gegensatz zu HDD und SDD die deutlich empfindlicher sind und/oder bei denen sich längere Lagerung prinzipbedingt schon fast von selbst verbietet.
 
Vor über 10 Jahren bekam ich durch Zufall einen HP DAT72, der in einem stillgelegten Pentium 4 PC mit SCSI-Karte steckte. Benutzt habe ich den nie, da ich für Datensicherung eine USB-Platte anschließe.
 
Pitt_G. schrieb:
Das bitte mal in Kubikmeter Holz für die Herstellung bzw Papier Lagerraum umgerechnet, samt Kosten


Das ist aber dann nur "auf dem Papier" (haha) vergleichbar. Ich hab die Dinger z.B. in Arztpraxen eingebaut, in dem Fall gabs fünf Bänder, eins pro Tag. In der nächsten Woche wurde dann wieder mit dem Montagsband angefangen. Man hatte also immer fünf Backups, bis zu einer Woche alt. Ich stell mir jetzt vor, wie eine mittelgroße Gemeinschaftspraxis in einer großen Stadt mit 3-4 Ärzten jeden Tag ein Backup komplett ausdruckt... :D
Und jeden Tag müsste man die Backups der letzten Woche ins Altpapier befördern. Dass dann maximal einmal die Woche kommt.
Herrliche Vorstellung. So ein bisschen wie die Szene am Anfang von Pappa ante Portas...
 
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Inkrementelle Backups gehen mit solchen Medien aber sicher nicht, oder?
 
Du kannst auch inkrementelle Backups an das Vollbackup anhängen. Alles eine Frage der Software, nicht des Mediums.
 
Ich finde die Technik klasse und durfte so etwas schon in den Händen halten. Hätte gern privat so ein Backup System. Die Bänder sind sehr günstig. Aber die Laufwerke pust
 
Sc0ut3r schrieb:
mir mal die geräte angeschaut, die angaben der leistung find ich witzig, 1TB/h

also brauch man bei 18TB Tapes um die voll zubekommen 18h...
Wenn Dein Storage die 292 MByte/s kontinuierlich liefert ohne dabei den produktiven Betrieb zu beeinträchtigen, dann sollte die Tape-Library entsprechend groß sein und genügend Tape-Laufwerke haben.

Bierliebhaber schrieb:
Ich stell mir jetzt vor, wie eine mittelgroße Gemeinschaftspraxis in einer großen Stadt mit 3-4 Ärzten jeden Tag ein Backup komplett ausdruckt... :D
Da käme wohl niemand auf die Idee, alles neu zu drucken/kopieren nur weil sich max. 10-20% der Ausgangsdaten geändert haben. Dem Papier würde man einfach vertrauen, dass es nicht nach 7 Tagen schon unlesbar ist und daher auch über Jahre nur inkrementelle "Backups" erstellen.

Nachdem Technik aber so höchst unsicher ist, muss man selbst bei einer Tape-Library anscheinend täglich/wöchtentlich alle Daten erneut sichern, auch wenn sich diese (z.B. alte Patientendaten) über Jahrzehnte nicht ändern.
 
Masamune2 schrieb:
Du kannst auch inkrementelle Backups an das Vollbackup anhängen. Alles eine Frage der Software, nicht des Mediums.
Anhängen kannst du auch mit auf einer CD mit Multisession, inkrementell würd ich das aber nicht nennen. Da kein merge geht bleibt einem nur das komplette Löschen des Mediums wenn es voll ist. Daher sichert auch zb Veeam auf HDD mit merge der alten Stände und schiebt dann alles auf Band.
Ergänzung ()

RAMSoße schrieb:
...Die Bänder sind sehr günstig. Aber die Laufwerke pust
Muss man ja auch nicht neu kaufen. Es gibt zb Reparaturfirmen wie Top10 die einem die Laufwerke aufbereitet verkaufen oder auch gegen Eintausch alter Generationen ein neueres günstig verkauft.
Ergänzung ()

Sc0ut3r schrieb:
mir mal die geräte angeschaut, die angaben der leistung find ich witzig, 1TB/h

also brauch man bei 18TB Tapes um die voll zubekommen 18h...
1TB sind 1000GB, also 1Mio MB. 1000000/3600 sind 277mb/s, Gut, weit weg von den theoretischen 400MB/s aber die kriegst wohl auch kaum in der Praxis hin.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für das Feedback der Experten hier. Ich habe wegen der Komprimierung noch diesen Satz ergänzt:

Die 45 TB sind aber eher ein theoretisches Maximum, denn viele Daten sind bereits teilweise komprimiert und lassen sich nicht viel weiter verkleinern, sodass die Komprimierungsrate in der Praxis meist deutlich geringer ausfällt.
 
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Sehr schöner Artikel. Ich bin der Festen Überzeugung dass Tape (Langzeitsicherung) und auch HDDs (lower tier massenspeicher) niemals ganz verchwidnen werrden, solange es keine komplett anders funktionierende revolutionäre speichertechnik geben wird.

Hat alles seine Anwendungen und für einen Langzeitbackup wäre das sicherlich auch für mich eine überlegung wert. denke schon länger über die möglichkeit eines LTO nach
 
Eine sehr solide und zuverlässige Speichertechnik.

Im Serverraum meiner Firma steht für Langzeitarchivierung und -backups ein IBM System Storage, das automatisiert mithilfe eines Roboters die passenden Bänder einlegt bzw. auswirft. Ungefähr so wie in diesem Video, nur in einem etwas kleineren Maßstab.

 
Erst die Tage eine neue LTO9 Library bestellt :). Tapes sind gerade in Zeiten von Ransomware eine feine Sache und durch die günstigen Medien, eine externe Lagerung schnell und sicher möglich. Immerhin gehen bei LTO9 schon 400MB/s ohne Kompression durch und das ist recht ordentlich. Ab LTO10 wird`s aber wieder richtig interessant, gerade im Hinblick auf die Transferraten.
 
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Ich nutze im Dienst LTO 6 Laufwerke, inzwischen nicht mehr mit Acronis, sondern mit LTFS.
Leider sind die Daten, die unsere forensichen Programme generieren, schon komprimiert, so dass nur die Netto Menge an Daten auf die Bänder passt.
Also ist bei 2,5 TB pro Band Schluss.
Und ja, wir müssen diesen alten Standard benutzen, da wir zahlreiche LTO3,4 und 5 in unseren Datentresoren lagern.
Habe auch noch ein LTO 5 und ein LTO 3 Laufwerk, falls die Staatsanwaltschaft mal wieder mit einem UrAlt Verfahren auf uns zu kommt...

Falls jemand nicht weiß, was LTFS bedeutet:
https://www.storage-insider.de/was-ist-ein-linear-tape-file-system-ltfs-a-704959/
 
Umkopieren ist für euch keine Option oder? Mit so alten Dingern wird es so langsam ja durchaus spannend.

Ne FAS Netapp mit WORM Erweiterungspaket wäre sicherlich auch was für euch ode?
 
Zuletzt bearbeitet:
konkretor schrieb:
Das Thema Brand darf auch nicht vergessen werden
Das ist richtig.
In meiner früheren Jugend, als Bettnässer und Legastheniker, habe ich bei einem Marktforschungsunternehmen täglich die Bänder vom Rechenzentrum zu Fuß in ein unscheinbares Gebäude am anderen Ende des Stadtteils verbracht. Immer in Begleitung von zwei Sicherheitskräften in Zivil die 20m vor und hinter mir liefen.
Der Tresor war als Raum für Brandbekämpfungsmittel verschleiert und hatte 45cm dicke Stahlwände.
Backups rein -> alte Backups raus (5. Generation) -> wieder ab ins Rechenzentrum und Bänder wieder in die Maschine.

Da hat man sich gefühlt wie ein Datenpromi 😅.
Alles nur um die Daten vor Verlust zu schützen.

Abgesehen davon waren aber die 3 Sicherheits-Schleusen zum Rechenzentrum, die Stickstofflöschanlage und die herrschenden Regeln (wen ein Feuer ausbricht, mach dich schnell raus aus dem Rechenzentrum, ansonsten bleibst du dann eben liegen … so für immer) schon beeindruckend genug.

Was da alles noch mit Bändern gemacht wurde (und bis heute noch) lässt mich über die Absatzzahlen echt nicht wundern.

Gruß,
=dantE=
 
Tape ist fast wirklich ein Muss sobald die wichtigen Datenmengen im zig TByte Bereich vorliegen.

Nur für privat ist aktuelles LTO halt leider zu teuer.... und meist hat man ja eh nicht ganz so viele wirklich wichtige Daten.
 
Hätte auch gerne ein Bandlaufwerk als Backup, aber bei den Preisen für die Laufwerke muss ich wohl weiterhin mit einer Mischung zwischen externen Festplatten und Blurays leben.
 
Privat reicht meist ein LTO-1. Damit kann man 100 GB nativ speichern. LTO-1 Laufwerke und Tapes gibt es für kleines Geld in der Bucht.
Nach LTO-1 muss ein LTO-3 Laufwerk her. Das kann noch die alten LTO-1-Bänder lesen.
Finger weg von LTO-7(M8). Diese Bänder sind zu nichts kompatibel!
 
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aleqx schrieb:
Ich hätte sowas ja gern mal für Zuhause. Datensicherung auf externen Festplatten finde ich nicht so gut.
Welche Vorteile siehst du denn bei den Bändern gegenüber einer externen HDD, die man nur bei Bedarf per USB anstöpselt?
 
Lass beide aus Tischhöhe auf den Boden fallen und wiederhole dann die Frage :-)
Und auch bei der Lagerung für mehr als ein paar Monate sehe ich Vorteile.
 
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