[ACHTUNG!] Firefox 128 mit neuem Werbe-Tracking-Feature und Opt-Out!

Das Opt-Out ist das Problem, nicht das Feature. Ist doch nicht schwer zu verstehen, dachte ich.
 
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Wenn es wirklich anonymisiert ist (also browser ID34857486 und nicht Peter Pansky aus Haushausen) dann haben die grünes Licht von mir.
 
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Im technical explainer wird eine pro/kontra liste zu der Funktion geführt.

End-User Benefit​

Users largely benefit indirectly from the use of this API. That’s a hard fact, but an important one.


Any benefit people derive from this feature is indirect. The sites they visit are often supported by advertising. Making advertising better makes it possible for more sites to function using the support that advertising provides.


Our view is that the costs that people incur as a result of supporting attribution is small. Those costs are:


  • CPU, network, and battery costs for generating and submitting reports. Here, this cost is negligible, particularly relative to what sites are already able to use. This design could replace some of those costs, which might lead to improvements in some cases.
  • Privacy loss from use of their information. Attribution information will be aggregated and will include noise that protects the contribution that each person makes. This design is structured so that advertisers learn about what many people do as a group, not what any single person does.

In comparison, the indirect benefits are likely to be significant:


  • The value that an advertiser gains from attribution is enormous. Attribution can be the difference between an advertising-dependent business surviving or failing. Advertising-supported content and services can be more equitable than alternative funding models.
  • If advertisers do not need to track people for attribution purposes, it makes it easier for us to identify and stop tracking.

The first point here is hard to measure objectively, but we have at least one example to draw on. Meta famously reported USD10 billion of losses as a result of Apple’s Ad Tracking Transparency feature, which resulted in them being unable to perform attribution for a sizable portion of iPhone users.


Our assessment is that these benefits justify the costs.

Hat sich jemand mit technischem KnowHow die Funktion im Detail durchgelesen und kann etwas dazu sagen?
 
Also mal auf der Zunge zergehen lassen:

Die Technologie stammt von Anonym, einem Unternehmen, das von den ehemaligen Meta-Führungskräften Brad Smallwood und Graham Mudd gegründet und erst kürzlich von Mozilla übernommen wurde. Versprochen wird damit die Bereitstellung effektiver Werbelösungen bei gleichzeitiger Rücksichtnahme auf die Privatsphäre der Nutzer.

Laut Mozilla handelt es sich bei dem neuen Feature um eine derzeit noch "experimentelle" Funktion namens Privacy-Preserving Attribution (PPA). Ziel sei es, einen neuen Web-Standard zu entwickeln, der "Websites helfen soll, die Leistung ihrer Anzeigen zu verstehen, ohne Daten über einzelne Personen zu sammeln".

Daten über die Interaktionen der Nutzer mit Werbeanzeigen im Web liefert die Funktion aber durchaus, wenngleich Mozilla betont, dass diese den Werbetreibenden nur in anonymisierter Form zur Verfügung gestellt werden.

Dann das Ding mit; ist schwer zu vermitteln, daher Opt-Out.

Klar, ich bin BLÖD! Gestern aus dem Badezimmerspiegel in diese Realität gewechselt.

Wer hier nichts hört, ....
 
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|Moppel| schrieb:
Ich vermisse ein bisschen die kritische Auseinandersetzung mit der konkreten Option in diesem Thread.
Na was willste da auseinander setzen? Die wollen Nutzerdaten sammeln und das ist aus Privacy-Sicht eine grundsätzlich schlechte Idee.

Man könnte jetzt Pro höchstens so argumentieren:

Mit der neuen Funktion, gibt Mozilla den "Trackern" alternative und datensparsamere Möglichkeiten in die Hand. Ein Ziel könnte sein, das diese von ihren bisherigen Methoden ablassen und die Mozilla-Methode nehmen.

Wir haben also das Problem, das es nicht jetzt sofort seine Wirkung entfaltet, sondern erst in der Zukunft. Und das aber auch nur, wenn die Tracker das Angebot annehmen.
Aber warum sollten sie? Sie müssten ja dann extra auf Firefox Rücksicht nehmen und haben erst mal mehr Arbeit, um am Ende mit weniger Daten da zu stehen.
Und das für einen Browser der eh einen bescheidenen Marktanteil hat.

Die Funktion macht also jetzt keinen Sinn. Ob sie in Zukunft irgendwann was bringt ist mehr als zweifelhaft.
Es führt im ungünstigen Fall dazu, das sogar noch mehr Daten anfallen als ohne diese Funktion.

Ist Dir diese Auseinandersetzung kritisch genug? ;-)
 
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Wenn es sonst immer möglich ist ein pop up zu machen wenn firefox (oder gar add ons) aktualisiert wurden, dann hätten sie bestimmt auch hier ein pop up mit der Option machen können, von mir aus da dann erstmal mit default aktiviert, aber nicht so.
 
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Wie lautet denn der dazugehörige Eintrag in der about:config? Weiß das jemand? Hinter der Mozilla-Verlinkung und auch bei Golem steht dazu leider nichts.
 
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Ich hoffe, das wird per Shitstorm™ zur Rücknahme gezwungen!
 
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andy_m4 schrieb:
Die wollen Nutzerdaten sammeln und das ist aus Privacy-Sicht eine grundsätzlich schlechte Idee.

Privacy findet aber nicht im Vakuum statt.

Eine kritische Auseinandersetzung bedeutet für mich sich mit dem Thema zu beschäftigen und die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
Am besten das ganze noch mit Informationen untermauern, die nicht ausschließlich von demjenigen stammen der die Funktion erfunden hat.

andy_m4 schrieb:
Wir haben also das Problem, das es nicht jetzt sofort seine Wirkung entfaltet, sondern erst in der Zukunft. Und das aber auch nur, wenn die Tracker das Angebot annehmen.

Naja eine neue Funktion muss ja auch irgendwie im Feld getestet werden. Nicht unrealistisch wäre ja auch ein EU-Gesetz, was diese Art von Tracking als die einzig erlaubte definiert.
Bei Cookies hat es ja auch funktioniert, warum nicht hier?

Ich möchte auch nochmals auf die angepriesenen Vorteile hinweisen.

Ob das so stimmt? Keine Ahnung. Aber jemand mit technischem Verstand könnte sich den Code anschauen und etwas fundiertes dazu sagen.

Ich bin kein Freund von Werbung, aber viele Seiten mit gutem Inhalt finanzieren sich nun mal leider damit.


Da sich 99% der Leute einen Dreck um Privacy scheren, könnte ein Opt-Out insgesamt zu mehr Privacy führen.
 
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noobhacker schrieb:
Langsam werden sie echt frech. Ich hoffe, dass Ladybird eine nutzbare Alternative wird. Chrome ist keine Option und Firefox langsam auch nicht mehr. Schade.
Librewolf
 
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|Moppel| schrieb:
Ich bin kein Freund von Werbung, aber viele Seiten mit gutem Inhalt finanzieren sich nun mal leider damit.
Ist aber immer die persönliche Entscheidung, das entscheidet nicht Mozilla für mich. Gerade bei Datenschutz ist OpT-Out ein absolutes No-Go. Nur eine deaktivierte Schnittstelle hält Zero Trust stand ;).

|Moppel| schrieb:
Da sich 99% der Leute einen Dreck um Privacy scheren, könnte ein Opt-Out insgesamt zu mehr Privacy führen.
Eine API die 'experimentell' und angeblich 'anonym' und sicher ist.

Das sind alles Oxymorone!
 
|Moppel| schrieb:
Eine kritische Auseinandersetzung bedeutet für mich sich mit dem Thema zu beschäftigen und die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
Das habe ich doch. Was fehlt Dir?

|Moppel| schrieb:
Naja eine neue Funktion muss ja auch irgendwie im Feld getestet werden.
Mag ja alles sein. Aber das dem Nutzer "unterzujubeln" ist ... schwierig. Insbesondere, wenn man sich immer als Organisation präsentiert, die auf der Seite der User steht. Denn würde man zumindest erwarten, das eine solche Funktionalität offen diskutiert wird und mindestens als Opt-In angeboten wird.

|Moppel| schrieb:
Nicht unrealistisch wäre ja auch ein EU-Gesetz, was diese Art von Tracking als die einzig erlaubte definiert.
Möglicherweise. Aber die Chance hätte sie ja jetzt schon. Das von der EU da noch mehr kommt, halte ich für eher zweifelhaft. Unglücklicherweise gehen ja Konzerninteressen immer noch ganz oft vor Bürgerinteressen.
Sieht man ja schön an der DSGVO. Ansich ja ne prima Sache und hat ganz sicher auch paar wirklich schlimme Dinge verhindert. Aber im Großen und Ganzen läuft "der Laden" wie vorher.

|Moppel| schrieb:
Ich möchte auch nochmals auf die angepriesenen Vorteile hinweisen.
Theoretisch hat es Privacy-Vorteile
Nur müssten dann alle die Funktion nutzen und gleichzeitig ihre sonstigen Tracking-Methoden einstellen.

|Moppel| schrieb:
Ich bin kein Freund von Werbung, aber viele Seiten mit gutem Inhalt finanzieren sich nun mal leider damit.
Man könnte übrigens auch jetzt schon datenschutzfreundlicher sein. Die Webseitenbetreiber hindert ja keiner daran. Den fehlt es ja nicht primär an Funktionen, sondern an dem Willen.
Die Älteren werden sich daran erinnern, das wir auch schon früher Werbefinanzierung im Internet hatten. Nur ohne das exzessive Usertracking von heute.
Dem wird man also nicht Herr, in dem man an die Vernunft appelliert.

|Moppel| schrieb:
Da sich 99% der Leute einen Dreck um Privacy scheren
Das sind auch die Leute, die Chrome und deren Derivate nutzen und vom Firefox oder gar der Firefox-Funktion gar nichts haben.
 
andy_m4 schrieb:
Das sind auch die Leute,
die am lautesten erstaunt aufschreien, wenn dann mit diesen Daten Schindluder getrieben wird.

Weil Eigenverantwortung?! Kann man das bei Amazon bestellen, da hab' ich Premium.
 
mae1cum77 schrieb:
Das sind alles Oxymorone!

Du hast das Paper nicht gelesen.

For advertisers, the trial version will be considerably less capable and flexible than a full solution. We will not similarly compromise on privacy: privacy protection for the trial should be as strong or stronger than the complete solution.

Ich verstehe deinen Ärger zum Opt-Out volkommen und stimme dir zu.

Aber ich finde du trägst unsachliche Nebenargumente so laut vor, dass du insgesamt weniger glaubwürdig wirkst.

andy_m4 schrieb:
Das habe ich doch. Was fehlt Dir?

Hab nie gesagt, dass es es bei dir vermisst habe. Dachte du fragst es mich im wahrsten Sinne. :)

andy_m4 schrieb:
Aber das dem Nutzer "unterzujubeln" ist ... schwierig. Insbesondere, wenn man sich immer als Organisation präsentiert, die auf der Seite der User steht. Denn würde man zumindest erwarten, das eine solche Funktionalität offen diskutiert wird und mindestens als Opt-In angeboten wird.

Ja absolut da stimme ich dir zu. Sie haben es zwar begründet, aber dennoch hätte ich Opt-In besser gefunden.

andy_m4 schrieb:
Nur müssten dann alle die Funktion nutzen und gleichzeitig ihre sonstigen Tracking-Methoden einstellen.

Ja das war ja auch die Begründung dazu. Am Ende wurden sie vielleicht statistisch beraten und es kam raus, dass Opt-Out zwar wenige vergrault aber insgesamt zu mehr Nutzern der API führt, wodurch unterm Strich mehr Privacy für mehr und weniger Privacy für wenige resultiert. Wer weiß?

andy_m4 schrieb:
Man könnte übrigens auch jetzt schon datenschutzfreundlicher sein.

Ja definitiv. Ich glaube nur, dass sich ohne eine deutliche Änderung der Gesetzgebung leider nicht viel ändern wird.
Dazu benötigt es ein deutliches Mehr an Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.
 
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|Moppel| schrieb:
Ich verstehe deinen Ärger zum Opt-Out volkommen und stimme dir zu.
Das ist ein wunder Punkt. PUNKT!

Alles andere darf jeder doch gern für sich entscheiden.

Ich schalte meinen Werbeblocker nicht aus!!!!!!!!!! Solange da unkontrolliert Netzwerke per Trust-me-bro Werbung oder anderes ausliefern, bleibt der an!

Der Rest wird begutachtet, wenn er denn spruchreif werden sollte. Nicht vorher. Theoretisch geht vieles - die Umsetzung macht's.

Bis dahin: API AUS!
 
|Moppel| schrieb:
aber dennoch hätte ich Opt-In besser gefunden.
Da sind wir ja auch einer Meinung. :-)

|Moppel| schrieb:
Am Ende wurden sie vielleicht statistisch beraten und es kam raus, dass Opt-Out zwar wenige vergrault aber insgesamt zu mehr Nutzern der API führt, wodurch unterm Strich mehr Privacy für mehr und weniger Privacy für wenige resultiert. Wer weiß?
Firefox-Nutzer sind in der Regel recht kritische Nutzer.
Und überall wo die Nachricht auftaucht, wird das Feature ja auch heftig diskutiert und "geshitstormt".
Diese statistische Beratung (so es sie gab) hat also eher nicht so gut funktioniert. :-)

|Moppel| schrieb:
Ich glaube nur, dass sich ohne eine deutliche Änderung der Gesetzgebung leider nicht viel ändern wird.
Dazu benötigt es ein deutliches Mehr an Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.
Sagen wir mal so: Das ist ein Problem, was sich nicht wirklich technisch innerhalb der Szene lösen lässt (das ist ja das, was Mozilla versucht; oder was auch immer sie da vor haben).
Das muss auf anderer Ebene gelöst werden. Gesetzgeberisch. Ja. Ist ein Ansatz. Der funktioniert aber auch nur, wenn eine Lösung gewollt wird. Es wäre am ehesten im Interesse der User. Nur leider sind die kritischen Stimmen da viel zu wenig, als das das irgendwie Gehör findet. Solange ein sich da kein signifikanter Anteil an Usern herauskristallisiert, die gegen Tracking sind, solange wird sich vermutlich nicht viel ändern.
 
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andy_m4 schrieb:
Diese statistische Beratung (so es sie gab) hat also eher nicht so gut funktioniert. :-)

Ich bin da immer vorsichtig meine Wahrnehmung als Realität zu münzen. Wir sind hier in einer Bubble und haben auch aus intrinsischem Interesse auf das Thema mit der Überschrift "Werbe Tracking" geklickt.

Aber klar. Möglicherweise ist die Sache nach hinten losgegangen.
 
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