daniel1111 schrieb:
Ich sehe es ähnlich: Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient. Die Regierung ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Warum? Die Regierung kommt aus der Gesellschaft und gehört zu dieser, das vergessen viele gerne.
Mir ist klar, das viele sowas mit ihren pseudo sozial liberalen Freiheitsgedanken als Vorurteile abstempeln, aber das sind sie nicht. Es ist in gewisser Weise pauschalisierend, ja, aber es ist eben die Mehrheit eines Volkes, das so repräsentiert wird.
Das einzige was man sagen kann, ist dass die Regierung eine Stichprobe der Gesellschaft ist. Ob die Politiker in Denken und Handeln die Mehrheit widerspiegeln... ich weiß nicht, mich jedenfalls nicht.
Das andere was man sagen kann, Macht und vor allem das soziale Umfeld
in dem Politiker leben ist für den Charakter nicht gerade förderlich. Auch haben es Machttypen und somit eigentlich unerwünschte Leute es leichter weil sie aggressiver und kompromissloser sind.
Ähnlich wie mit Bankern.
Dann gibt es noch Meinungsmache etc.
So einfach ist das mit dem "Volk" und der Mehrheit nicht, da gibt es Automatismen und Gruppenverhalten durch Medien bewusst oder unbewusst gefestigt.
Das einzige was hilft ist politische Bildung. Ein Fach wo man soziale Kompetenzen lernt und Umgang mit anderen Menschen, selbstbewusste aber auch kritische/selbstkritisches Denken lernt. Dazu gehört z.B. warum Mobbing in der Schule nicht akzeptiert werden kann, und das muss dann auch klar werden warum (Geschichte, Politik, Auswirkungen). Hier geht's weder um Kuschelkurs noch autoritäre Erziehung, sondern Einsicht und Verständnis, frühe Konfrontation mit Fehlverhalten und der Zwang sich damit auseinanderzusetzen und nach Wegen zu suchen sich zu ändern.
Wenn eine Gesellschaft das von innen heraus tut, und dies von vorneherein in der Erziehung und im Selbstverständnis verankert dann funktioniert das auch. Nur ist das eben sehr aufwändig.
Im Prinzip ist alles was fehlt: wahre Aufklärung und den Mut sich mit sich selbst auseinanderzusetzen (jeder sollte das). Analysieren von Verhalten und Mustern, und verstehen seiner selbst und anderer. Und ganz wichtig: keine Dogmen. Berechtigte Kritik muss zu Änderungen führen.