Gabber schrieb:
Ich bin nicht Amish, die Meinschheit soll sich weiterentwickeln. Wir brauchen keine geschützte Werkstatt für Ewiggestrige.
+1
Supie schrieb:
Nicht der Reiche sondern der der die Gemeinschaft am weitesten bringt wären die angesehenen Leute.
Das ist nett gedacht aber eine unerreichbare Utopie. Das fängt schon bei grundsätzlichen Werten und Metriken an, etwa ob Physik, Philosophie, IT, Gender-Studies, ... "das wichtigste" sind und wie du Fortschritt definierst (Forschung, realisierbare Experimente, fertigbare Produkte für die Mehrheit ... oder schlichtweg Gesellschaftsveränderungen oder so simple Dinge wie Unterhaltung) und wie du Fortschritt dann quantifizierst (denn du musst ja nicht nur regeln, was überhaupt "positiv" und was "negativ" ist, sondern auch noch messen, wie viel besser A jetzt als B ist).
Genau deshalb ist Kapitalismus auch bisher der
mit Abstand beste Kompromiss, den wir kennen. Denn wenn jeder Ressourcen ungern hergibt und prospektiv vermehren will, dann setzt sich nur das durch, was neue Dinge realisiert oder bestehende besser/effizienter/... umsetzt. Und Fehler sind vergleichsweise einfach zu korrigieren: maßregel ungerechte Auswüchse mit Gesetzen.
Crassus88 schrieb:
Dann erklär mir mal wie du missbrauch vorbeugst.
So wie in jedem Umfeld schon immer: sensitive Daten verschlüsseln und Benutzung protokollieren. Du stiehlst doch auch nicht jeden Tag vom Supermarkt, weil es so schwierig ist dir Nahrungsmittel ABC in die Tasche zu stecken...sondern weil du zum Einen hoffentlich ordentliche Werte mitbekommen hast und wenn das nicht reicht aufgrund von Gesetzen und Strafverfolgung.
Wenn die Nutzung der Daten protokolliert wird, kannst du jeden Missbrauch später nachverfolgen und entsprechend bestrafen.
Und in Bezug auf Stasi 2.0: Daten anonymisieren und irgendeinem obskuren Geheimdienst schlichtweg gar keine Freigabe geben, die Daten für solche Zwecke zu nutzen.
Crassus88 schrieb:
Da ist nicht unsinnig, wäre deine Patientendaten sowie Akten auf deiner Gesundheitskarte gespeichert, kannst du jede K.I. mit medizinischen Daten füttern und damit Arbeiten, ziehste du die Karte raus, speicherst vorher die Diagnostikergebnisse auf der Karte ab, kann die K.I. mit deinen Daten anfangen, es werden von der K.I. nur entpersonafizierte Daten gespeichert die auch dann bei der Diagnostik von anderen Patienten zur Verfügung stehen. Deswegen brauch die K.I. nicht wissen welchen non sense mal wieder ne 00 von Politiker von sich gab.
Das ist jetzt ein aus dem Kontext gerissenes Beispiel. Ja, etwas in der Richtung könntest du bei diesem Beispiel machen, stimme ich zu. Aber inwiefern ist das Beispiel jetzt relevant für die Debatte, Berufe künstlich am Leben zu erhalten? (insbesondere indem man KI stark reguliert oder gar verbietet)
Crassus88 schrieb:
Außerdem wer sagt das nicht auch ein Lehrer in der Schule eine solche Fachkraft sein kann um es dann den Kindern von kleinauf beizubringen?
Die Realität. Ein Lehrer schafft direkt/selbst keine Werte.
Du könntest höchstens späteren Erfolg der Schüler als Metrik postulieren...aber dafür müsstest du messen können, wie viel Einfluss
jeder Lehrer
individuell auf jeden unterrichteten Schüler (Jahre/Jahrzehnte später!) hat in puncto Bildungserfolg und späterem Wirtschaftsbeitrag jedes einzelnen Schülers. Das ist schlichtweg unmöglich und nicht im Ansatz präzise messbar.
Crassus88 schrieb:
Sie mag zwar eine der schlüsseltechnologien sein, aber ist noch nicht ganz spruchreif, vorallem die gesetzgeber sind es nicht, desweiteren sehe ich die Kernfusion als wichtigste Errungenschaft, diese endlich Online zu bekommen.
Kernfusion würde alle Energieprobleme lösen...aber Energie unser Fortschritt wird nicht maßgeblich von Energie beeinträchtigt. Selbst große Supercomputer können problemlos 24/7 laufen. Auf jeden Fall wäre Kernfusion ein enormer Erfolg und Wendepunkt für die Menschheit, aber auch ohne wird es weitergehen. Insofern würde ich KI als wichtigeren Einflussfaktor werten, denn die im "Datenzeitalter" und bei enormer Datenflut heutzutage ist einfach nichts wichtiger als Technologien, die Daten verarbeiten können (und sinnvolle, neue, ... Erkenntnisse daraus ziehen).
Es sind ja schon heute, wo es mit dieser Technologie erst losgeht, nicht diejenigen Volkswirtschaften (oder Unternehmen) am einflussreichsten, die auf fossilen Brennstoffen sitzen (unserer bisherigen Energieversorgung), sondern diejenigen, die Software, IT Produkte, KI, ... vertreiben. Insbesondere bei Gewinn und Marktwert wird das überdeutlich.
Rassnahr schrieb:
Ich denke das ab einem bestimmten Vortschrittsgrad die kognitiven Fähigkeiten der Menschen nicht mehr gebraucht werden. Da wird dann auch keine Weiterbildung mehr helfen.
Ich vermute eher das manuelle bzw. physische sich ständig ändernde Tätigkeiten relativ lange von Menschen ausgeführt werden. Einfach weil Menschen schlicht sehr effiziente Roboter sind.
Ich denke das ist zu Glaskugel. Echte Kreativität, Logik und Bewusstsein beispielsweise sind nicht nur ungelöste Probleme in der KI-Forschung, sondern man hat
gar keine Ahnung, nicht mal eine entfernte Theorie, wie man so was umsetzen könnte. Bisher haben wir nur immer bessere technische Möglichkeiten für "schwache KI".
Wenn da nicht ein Einstein daherkommt, der das
grundlegend ändert und neu erfindet, wird das noch lange dauern.
Robotertechnik hingegen wird jedes Jahr massiv weiterentwickelt und auch wenn wir z.B. noch keine künstliche Hand fertigen können, die der menschlichen ebenbürtig wäre, so wissen wir doch dennoch
genau, was wir dafür benötigen und wie das in puncto Haptik, Präzision, Muskelsteuerung, ... umzusetzen ist. Das ist eine reine Frage präziseren Maschinen und optimierten Ingenieurslösungen. So wie man z.B. beim Auto auch innerhalb weniger Jahrzehnte von Handkurbel und halben PS auf immer leistungsfähigere Motoren gekommen ist.
Supie schrieb:
Der aber auch nur dadurch bedingt ist, das man Geld und immer mehr Geld verdienen muss.........
Wenn jeder nur das bekommen würde, was er braucht, ohne irgendwelchen überflüssigen Schnick Schnack,
dann hätten wir viele der Umweltprobleme eben gerade nicht.
Wir hätten auch viele Umweltprobleme nicht, wenn wir mehr Geld in Physik stecken würden und schon DualFluid-Kraftwerke, Fusions-Kraftwerke, ... hätten.
Wir hätten auch viele Umweltprobleme nicht, wenn es schlichtweg weniger Menschen gäbe. Wer sagt denn, dass auf dieser Kugel 8, 9, 10, ... Milliarden leben müssen? Bei 500 Millionen weltweit beispielsweise könnte jeder einzelne Mensch 10x so viel verbrauchen wie jetzt gerade und man hätte kein Problem.
Es gäbe auch kein Problem, würden sich alle Menschen der Bildung widmen und Religion ad acta legen. Frieden und Forschung überall bei der weltweiten Population und wären Jahrhunderte früher bei Star Trek, als jetzt. Vielleicht wären wir sogar schon da, wäre nicht das finstere Mittelalter und die Kirche gewesen.
Mein Punkt hierbei ist: solche Sprüche lassen sich leicht (und über
viele Dinge) sagen. Fakt ist, dass uns kein System so weit gebracht und entwickelt hat wie Kapitalismus und bisher auch keine erfolgversprechendere Alternative existiert.
Das bedeutet natürlich nicht das Kapitalismus fernab jedweder Kritik steht o.Ä. Mitnichten...aber in der Realität muss man sich an die Dinge halten, die auch
in der Realität funktionieren.