Hagen_67
Captain
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- Sep. 2009
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Nai schrieb:Das Tolerieren von solchen Religionen geht aber auch nur so lange gut, wie diese Religionen nicht als "Ziel" haben die freiheitlichen Grundsätze umzugestalten. Wie das mit dem Umgestalten so ist, kann man ja gerade in der Türkei sehr schön beobachten.
Wenn ich will, dass jemand "meine Grenzen" anerkennt, dann ist es das absolute Minimum, das ich ihm diese Grenzen auch zeige. Wenn ich weiter will, dass er diese Grenzen wertschätzt und respektiert, dann muss ich dass auch vorleben. Und genau das geschieht zu wenig. Und es fängt bei jedem von uns selbst an und das an jedem Tag erneut.
Es ist egal ob es der Bückling unsere Regierenden vor einem Despoten ist, der vllt. eine narzistische Grundstörung zusammen mit einem zu klein geratenen Selbstwertgefühl hat. Oder ob es der kleine Mann in der S-Bahn ist, der einem anderen, der grad ein Mädel in einem Minirock nur deswegen beleidigt.
Und dann schaut mal bei Euch selber. Mal ehrlich, ist einer von Euch aufgestanden und hat "STOP" gesagt, wenn diese Grenzen überschritten wurden? Oder wie oft habt ihr euch gedacht "..so ein Idiot, Was glaubt der denn, wer er ist. Geht ja mal gar nicht. ..." seid aber still geblieben.
Ich bin in Alltagssituationen (z.B. in der S-Bahn) schön öfter mal aufgestanden und habe meinen Mund aufgemacht. Gut, ich hab auch das Glück, dass ich männlich bin und dazu noch 1,92m groß bin. Da traut man sich schon eher mal. Aber ich hatte es auch schon ein paar Mal, dass ich zu müde war, z.B. nach der Arbeit und einfach keinen Bock hatte.
Die "Anderen" können wir nicht ändern. Aber uns können wir schon ändern. Und das hat dann zwangsläufigerweise zur Folge, das der andere sich dann auch ändern muss.
Und wenn wir im Alltag mehr "Aufstehen" hat das noch einen netten Nebeneffekt. Wir lassen anderen extremen Strömungen weniger Raum.
Die Verantwortung für unsere Freiheit, für unsere Kultur bedeutet schon ein bisserl mehr als nur brav seine Steuern zu bezahlen und alle paar Jahre ein kleines Kreuzlein an der Stelle, an der wir das kleinste Übel vermuten, zu machen.
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