Akustikschaum im Büro und Zockerzimmer

Limmbo schrieb:
Beruht das nur auf Theorie oder gibst dazu auch belastbare Messungen?
https://www.musik-produktiv.de/adam-hall-hardware-019450.html
https://www.panasorb.eu/laermdaemmung/?language=de
usw.
Gegen Lärmdämmung hilft nur Masse, also dicke Wände. Wohnungstrennwände in Mehrparteienhäusern, also Wände zum Nachbarn und Treppenhaus sind daher (heutzutage) immer wesentlich dicker, als die Wände in der Wohnung. Auch in Einfamilienhäusern nimmt man als Außenwand meist Ytong oder Poroton, wegen der Wärmedämmung, innen aber Kalksandstein, wegen der Lärmdämmung, zwischen den Räumen - genau dein Problem. Extremfall, Betonbunker: Da kommt kein Ton raus, die Innenakustik wäre aber mit nackten Wänden schlecht.
Wie schon gesagt, Schaumstoffe usw. dämpfen (nicht dämmen) den Hall, das Echo, verändern die Akustik im Raum.
Falc410 schrieb:
da mein Raum alle möglichen Geräusche (vor Allem von der Straße) sehr laut wieder gibt.
Da ist zwischen alten und neuen Fenstern meist ein enormer Unterschied. "Früher" hat man da nicht so drauf geachtet. Bei einem Bekannten ist mehr oder weniger direkt hinter der Wohung die S-Bahn. Neue Fenster waren am Rahmen zum Mauerwerk extra "wabbelig" gelagert. Das habe ich so noch nicht gesehen. Jedenfalls war danach angenehme Stille im Vergleich zu vorher.

Edit: Ich selber habe einen Proberaum, Schlagzeugkeller. Anfangs mit Eierpappen, die mir eine Bekannte meiner Mutter bei Plus gesammelt hat. Später dann Noppenschaum. Die Akustik im Proberaum wird besser, bishin zu "tot". Der Lärm vom Keller ins EG oder nach draußen hat sich dadurch nicht verändert. Da muss man einfach verständinsvolle Familienangehörige und Nachbarn haben.
Edit 3: Bekannter meiner Eltern, Bauingenieur, den habe ich als Jugendlicher gefragt. Der meinte, da hilft im Grunde nur ein Raum im Raum, also zweite Wand vormauern usw. Nachträglich macht das meist keiner.
Edit2: Welche Kopfhörer? Vielleicht helfen schon offene Kopfhörer, damit du selber besser einschätzen kannst, wie laut du bist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der Kabelbinder
Wollte bei mir mal auch sowas ähnliches machen. Nach langer Recherche bringen die ganzen Schaumstofflösungen aber nix. Wie so vieles im Leben ist eine vernünftige Lösung entweder teuer oder zeitaufwändig, bzw. nicht hübsch. Man kann sich also teuer lauter hochwertige Panels kaufen (glaub für meinen Raum war ich damals bei mehreren tausend €, weshalb ich das auch sein ließ) oder aufwändig selber machen.

So einfach wie für paar hundert € Schaumstoff kaufen und an die Wand klatschen geht es leider nicht (ps: die brennen übrigens auch meist ziemlich gut, außer man zahlt extra)

Vielleicht geht bei dir aber vieles eher durch die Tür (bzw. den Türspalt), das könnte man dann tatsächlich relativ kostengünstig verringen.
 
Naja ob es jetzt Schaumstoffplatten sind oder der Ester Akustik Lärmdämmschaumstoffplatten ist mir egal. Genau nach solchen Tipps hatte ich halt gefragt. Also auch danke für die Links, werde ich mir mal angucken.

Btw. besitze ich DT-880 die ich ungern tauschen will.
 
Limmbo schrieb:
Habe meine Stimme jetzt nicht ausgemessen aber ich gehe davon aus, dass die Stimmte zu deinem Vergleich mit den Autos noch um einige Größenordnungen höher liegt.
So viele Größenordungen sind das gar nicht. Der gesamte hörbare Frequenzbereich reicht von 20Hz bis 20.000Hz. Eine normale männliche Stimme liegt im Grundton etwa bei 125Hz. Und als Tontechniker und Live-Mischer weiß ich aus Erfahrung, dass tiefe Männerstimmen auch bei 80Hz noch Pegel haben. Eine typische Kickdrum liegt da nur sehr wenig tiefer bei um die 60Hz. Die Basotect-Platten dienen (flächendeckend ausgebracht) bestimmt ganz sicher der Akustik in deinem Büro, nicht aber der in deinem Nachbarraum.

Dann stell ehrlich lieber ein Bücherregal mit vielen Büchern oder Ordnern an die Wand, das hilft besser. Ist nicht böse gemeint, sondern gut!

"Hey Papa, deine Stimme dröhnt jetzt um wenige Prozent weniger in meinem Zimmer, wenn ich schlafen möchte! Danke!" ;-) Spaß
 
zeig mal n paar bilder von dem raum. wenn du einen raum nahe dem worst case hast (bspw. extrem hallig, nackte wände, glatter boden, wenig "inhalt"), könnte ich mir vorstellen, dass man durch eine reihe an geschickten/günstigen maßnahmen die situation schon deutlich verbesser kann.

wenn du jetzt aber in dem raum schon eine sehr gute ausgangssituation hast - also teppichboden, alle wände voll mit regalen, viele möbel, pflanzen, bücher usw. wirds schon schwieriger.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Berky
Mal so nebenbei. Das ist stinknormaler Pur-Schaum und kostet Cents. Die Verarbeitung ist das, was Geld kostet. Und dafür gibt es Raumklangspezialisten.
 
Es gibt ja einige die bereits Beispiele genannt hatten (was ja auch meine Hauptfrage war). Ob und wie es physikalisch funktioniert ist mir an der Stelle völlig egal. Daher ja auch meine Bitte, wie Leute das gleiche Problem gelöst haben.
Ob meine Stimme mit 110 Hz oder 80 Hz nach 3 Wänden noch 50 dB oder 40 dB hat, ist doch irrelevant wenn das Endergebnis trotzdem MIR ausreicht.
Wenn anscheinend genug Firmen sich auf so ein Thema spezialisiert haben, dann werden deren Produkte wohl nicht vollkommen nutzlos sein.

Meinen Schreibtisch in eine Kabine einbauen ist nicht möglich, da ich mit meiner Firma vertraglich darauf geeinigt habe, dass mein Büro bestimmte Werte wie Wandabstand und freie Fläche einhalten muss. Dennoch danke für die Idee.

Die genannten Webseiten bieten ja zum Teil noch viele weitere Informationen, auch wie man so etwas umsetzen kann. Daher werde ich mich dort auch weiter umschauen.

Wenn ich genug Zeit finde kann ich mal meine alten Matlab Skripte rauskramen mit denen wir im Studium Boxen ausgemessen haben. Dann prüfe ich das mal vor und nach einem Umbau und kann genau darstellen, wieviel etwas gebracht oder auch nicht gebracht hat.
 
Ich muss sagen ich bin da der Meinung viel Aufwand/Geld wenig Ergebnis. Man kann viel versuchen am Ende brauchst du Masse und Dicke und das über die gesamte Wandfläche (und vermutlich auch Deckenfläche). Gibt ja unzählige Anleitungen über Google. Die einfachste Methode ist wohl nen Holzrahmen an die Wand zu schrauben und diesen mit Schalldämmung zu füllen. Dabei muss man aber auf einiges achten. Dämmst du z.B. Richtung Außenwand muss du auf den Taupunkt aufpassen.
https://www.aixfoam.de/info/anwendungsgebiete/inneneinrichtung/schallisolierung-wand-decke
 
Limmbo schrieb:
Daher ja auch meine Bitte, wie Leute das gleiche Problem gelöst haben.
...
Wenn anscheinend genug Firmen sich auf so ein Thema spezialisiert haben, dann werden deren Produkte wohl nicht vollkommen nutzlos sein.
Jeder, der Akustikschaum oder Panele eingesetzt hat, sagt dir doch, dass das nicht den Lärmübergang in Nachbarräume verringert. Obwohl ich das vorher wusste, habe ich mir insgeheim zur Akustikverbesserung im Proberaum auch eine Dämmung nach außen erhofft, die sich nicht ergeben hat. Die Firmen, die sich auf so etwas spezialisiert haben, versprechen nur Dämpfung, nicht Dämmung, siehe Links.
Beispiele: https://www.thomann.de/de/studioakustik-elemente.html
Fast immer steht im Text etwas wie, erlaubt das Verändern der akustischen Eigenschaft nahezu jeden Raumes oder Absorber zur Optimierung der Raumakustik.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: JackA und Der Kabelbinder
Auf der Seite von Panasorb steht u.A. folgendes:

1. Ich bin sehr laut und möchte den Lärm von meinem Raum in andere Räume dämmen

2. Mein Nachbar ist sehr laut / der Nebenraum ist sehr laut und ich will den Lärm der von außen in meinen Raum kommt dämmen.

Hier erfahren Sie also, wie Sie den Lärm effektiv dämmen können

1. Möglichkeit – Sie montieren nur Schaumstoffe

Sie müssen die Platten in dem Raum anbringen, in dem der Lärm entsteht. Möchten Sie also den Lärm, der von Ihrem Nachbarn kommt dämmen, so müsste Ihr Nachbar die Platten in seinem Zimmer an der entsprechenden angrenzenden Wand montieren. Möchten Sie den Lärm der bei Ihnen entsteht zum Nachbarn dämmen, müssen Sie die Platten bei sich im Zimmer montieren. Idealerweise nutzen Sie hierfür möglichst dicke Verbundschaumstoffplatten – je dicker die Platten, umso besser die Dämmung. Sie können die Dämmwirkung maximieren, wenn Sie unser 3-Schicht Konstrukt bestehend aus Schaumstoffplatte – Bitumenplatte – Schaumstoffplatte, verkleben. Näheres zu diesem Konstrukt finden Sie in unserem Ratgeber „Lärmdämmung“.


Von daher stimmt deine Aussage eben einfach nicht, dass die Hersteller nur von Dämpfung reden. Auf der verlinkten Seite beschreiben sie vor allem auch den Unterschied zwischen Dämpfung und Dämmung.
Die anderen Hersteller beschreiben das z.T. auf gleicher Weise.

Daher gehe ich davon aus, dass deren Produkte für meinen gesuchten Einsatz etwas bringen.
 
Vielleicht reden wir aneinander vorbei, aber einfach nur Schaum auf die Wand bringt nichts und wird auch in dem zitierten Text nicht versprochen. Es wird immer wieder drauf hingewiesen, ein Konstrukt zu bauen. Das führt im besten Fall zu einem Raum im Raum:
https://www.panasorb.eu/laermdaemmung/wand-zum-nachbarn-daemmen/54m-wanddaemmung-zum-nachbarn.html
In dem Preis ist nicht einmal die entkoppelte Vorsatzschale inbegriffen. Den verlatteten Gipskarton muss man zusätzlich kaufen. Wenn du tatsächlich diesen Aufwand betreiben willst, wird das was bringen. Ich will nur vor der Enttäuschung warnen, wenn man einfach nur Noppen-/Pyramidenschaum auf die Wand aufbringt und das Erhoffte nicht eintritt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Der Kabelbinder
Falls es noch nicht geschrieben wurde:
Absorber wirken zu tiefen Frequenzen effektiver, wenn diese statt im Druckmaximum (der Wand) im Maximum der Schallschnelle angebracht werden - dieses befindet sich logischerweise nicht direkt an der Wand.
 
Ist es möglich, dass Du hier eigentlich keine Tipps suchst, sondern lediglich eine Bestätigung für ein bereits gefasstes Vorhaben?

Das ging mir nämlich auch schon so. :)

Wenn Du dich lieber auf Werbetexte verlassen möchtest, als auf Tipps von Leuten, die Dir nichts verkaufen wollen, dann ist das absolut legitim und Deine Entscheidung. Vielleicht liegst Du ja damit auch richtig.

Wie auch immer Du das am Ende löst, ich fände das sehr interessant, wenn Du weiter berichtest wie Du die Sache angehst und wie am Ende die Wirkung ist. Und das ganze vielleicht auch wirklich wie angedacht mit einigen Messungen dokumentierst.

Aber letztenendes sollst DU zufrieden sein, also viel Erfolgt mit dem Projekt!

Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: JackA, Der Kabelbinder und Incanus
Limmbo schrieb:
Meinen Schreibtisch in eine Kabine einbauen ist nicht möglich, da ich mit meiner Firma vertraglich darauf geeinigt habe, dass mein Büro bestimmte Werte wie Wandabstand und freie Fläche einhalten muss.

Wenn die Dämmwände nach jeder Zocksession abgebaut werden, schließt sich das nicht gegenseitig aus.
 
Das stimmt, mein Schreibtisch passt seitlich aber gerade so in die Ecke im Zimmer. Somit müsste ich entweder einen neuen Schreibtisch haben, damit ich an die Dämmwände ran käme oder das Zimmer komplett neu einrichten.
In beiden Fällen würde ich einen kleineren Schreibtisch benötigen, was ich firmenbedingt auch nicht darf, da dieser eine minimal Größe einhalten muss und er mit 1,8m x 1m schon der unteren Grenze entspricht.

Edit: Zu spät gesehen, dass noch weitere Antworten da waren.

@Wilhelm14 Es wird auf den Seiten davon gesprochen, dass die optimalste Lösung eine Raum in Raum (bzw. entkoppelte Wand) wäre. Sie schreiben grundsätzlich aber nicht, dass deren Produkte direkt auf der Wand nichts bringen (ob das dann tatsächlich stimmt steht auf einem anderen Blatt).

@Nihil Baxxter Sagen wir es so, eine Firma wird sich nicht auf ein Produkt spezialisieren wenn es dann nachweislich einfach nicht das bringt, wofür es verkauft wurde. Zumindest würde eine solche Firma nicht auf Dauer ohne Shitstorm solche Produkte verkaufen. Schaumstofflager existiert btw seit 2001 (Panasorb auch, scheinen beides Firmen von flexolan zu sein).

Vielleicht bin ich da zu Naiv aber ich habe halt nur Häufig im Forum als auch im echten Leben gesehen, wie viele sagen "so geht das aber nicht" wenn am Ende einfach nur unterschiedliche Resultate erwartet wurden.

Beispiel: Ich wäre mit einer Reduzierung von wenigen Prozenten zufrieden während du eine Reduzierung von 80-90+ % erwartest. Dann ist klar, wieso dein Ziel so nicht erreicht werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn das was werden soll was taugt, am Besten machen lassen, ist aber nicht billig, alternativ könnte man mittels dicken Dämmplatten und Rigips die Wände verstärken.
 
Limmbo schrieb:
Ob meine Stimme mit 110 Hz oder 80 Hz nach 3 Wänden noch 50 dB oder 40 dB hat, ist doch irrelevant wenn das Endergebnis trotzdem MIR ausreicht.
Es ist nicht irrelevant, sondern das Ziel des ganzen Unterfangens. Ein akustisches Problem wirst du nur mit akustischen Fachkenntnissen beheben können ... oder ganz viel Trial & Error einschließlich hohem Lehrgeld.

Limmbo schrieb:
Wenn anscheinend genug Firmen sich auf so ein Thema spezialisiert haben, dann werden deren Produkte wohl nicht vollkommen nutzlos sein.
Doch, in weiten Teilen sind sie das, wenn wir von DÄMMUNG sprechen.

Die meiste Werbung im Akustikmarkt ist völlig irreführend und reißerisch, funktioniert aber als Geschäftsmodell, weil die meisten Nutzer den kürzesten Weg nehmen wollen, ohne selbst all zu tief in die Materie eintauchen zu müssen. Diese Art von "Bequemlichkeit" ist auch der Grund, warum es hunderttausende Streamer und Podcaster gibt, die sich die Wände mit Unmengen Verpackungsschaumstoff zukleistern, ohne zu hinterfragen, wie die eigentliche Physik dahinter funktionieren mag. Und nein, das Ergebnis spricht hier leider nicht für sich - jedenfalls nicht im positiven Sinne. ^^

Erste Amtshandlung sollte bei dir sein, für die Isolation des Luftschalls zu sorgen.
Da würde ich mir vor allem die Türen anschauen, ob die runderhum dicht sind.
 
Zurück
Oben