Natürlich lassen sich auch ausländische natürliche und juristische Personen in Deutschland nach deutschem Recht verklagen. Privatrechtlich kann in vielen Fällen auch ein Drittrecht vereinbart werden, welches theoretisch auch in einem völlig unabhängigen Staat verhandelt werden kann; einerseits als Schiedsgericht, andererseits als ordentliches Gericht. Es ist nicht unüblich, dass z. B. Arbitration in Singapore nach dem Recht von England&Wales vereinbart wird. In diesen Fällen arbeiten sich Richter in das jeweilige Landesrecht ein. Dies wird auch dann zu Hilfe genommen, wenn es um die Vertragsauslegung geht; gerade im Bereich CISG passiert das regelmäßig.
Gleichzeitig lassen sich natürlich auch - erfolgreiche - Klagen in Drittländern führen. Hier ist nur zu prüfen, ob die unterlegene Partei der anderen Partei alle oder lediglich angemessene oder gar keine Rechtskosten zu erstatten hat.
Nachdem sich ja in meinem anderen Thread zum Teil darüber lustig gemacht wurde, wird jetzt hier genau nach z. B. Urteil gefragt:
Wenn es zu einem weithin geläufigen Sachverhalt keine (einfach zu findenden, öffentlichen) Urteile gibt, dann zu 99,99% deshalb, weil die beklagte Partei diese durch Vergleiche vermeidet.
Es gibt Bereiche, in denen Vergleiche durch die Klägerin teilweise nicht gewünscht sind und diese auch die Mittel hat, Rechtstreitigkeiten durchzufechten, z. B. IP-Rechte. Und, siehe da, es gibt Urteile gegen z. B. AliExpress.
