AW: Allgemeiner Filmdiskussionsthread 2013
Nach meiner subjektiven Einschätzung ist hier aber auch ein generelles Problem der Filmindustrie angesprochen:
Viel zu oft wird auf große Namen gesetzt, egal ob dies nun heißt einen bekannten Schauspieler zu engagieren, die Fortsetzung Teil 13 einer "Cash Cow" zu drehen, mit Neuauflagen in Frieden ruhende Klassiker zu "schänden" oder große Marken (Bsp.: die ganzen Märchen- und Superheldenstorys) zu missbrauchen. Zugegeben, auf Grund mangelnder Freizeit, gehe ich nicht mehr so oft ins Kino wie das früher, insbesondere während der Oberstufenzeit, der Fall war, daher habe ich nicht 100%igen Einblick in die Neuerscheinungen, aber für mich zeichnet sich hier schon seit geraumer Zeit ein Qualitätsverlust ab.
Vllt mag es auch am persönlichen Geschmack liegen, aber ich baue mir grad ne kl. aber feine BluRay Sammlung auf - komischerweise sind da recht wenige aktuelle Filme dabei. Zwar auch keine "Klassiker" im Sinn von vor 1975, aber mir erscheint es zumindest so, dass die Qualität vor, sagen wir 2000 (um ein willkürlich gewähltes Datum zu nennen) und auch Bereitschaft Risiken in Besetzung oder Story einzugehen, deutlich höher lag. Um nur ein paar Filme zu nennen, die zu meinen absoluten Lieblingen gehören: American History X, Fight Club, American Beauty, Shining, Forrest Gump, Sieben, Full Metal Jacket, Bad Boys, Matrix, Das Schweigen der Lämmer, Leon der Profi ...
Wo ist denn die Bereitschaft einem Peter Jackson, angesichts solcher Filme wie Bad Taste oder Braindead, die Regie von HdR zu übertragen und zudem die Rollen mit weitgehend unbekannten Schauspielern zu besetzen - mit, wie ich finde, großartigem Ergebnis. Wo das Drama eines Forrest Gump, American History X oder Sieben, weil die Filme eben kein Friede Freude Eierkuchen Happy End haben? Wo die Bereitschaft auch mal den unkonventionellen Weg zu gehen (Stanley Kubrick) oder Action mit einer dragikomischen und zugleich, ebenso unkonventionellen Handlung (Leon der Profi) zu verbinden?
Ich für meinen Teil kann vielen neueren Verfilmungen nicht zwingend etwas abgewinnen. Zumal zu den oben genannten Punkten noch dazu kommt, dass technischen Aspekten wie 3D, scheinbar mehr Beachtung geschenkt werden - auch, wenn die filmisch m.M.n. nicht in allen Fällen Sinn machen (bei Der Hobbit fand' ich den 3D-Effekt für die Story entbehrlich; bei Avatar hingegen, er war auch darauf ausgelegt, absolut sinig) - als inhaltlichen Aspekten.
Wie gesagt, dies ist mein subjektiver Eindruck, der vllt aus mangelnder Kenntnis, insbesondere im Indie-Bereich, resultiert. Dennoch, wenn ich aktuell auf der Suche nach neuen BluRays bei Amazon bin, spricht mich da recht wenig der neueren Sachen an. Viel Hoffnung setze ich da in Quentin Tarrantino, der mir da deutlich unkonventioneller, innovativer und detailverliebter zu denken scheint. Zumindest die beiden Trailer, die ich zu Django unchained gesehen habe lassen hoffen - auch auf einen großartigen Christoph Waltz (Inglourious Basterds).