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Alte Postklingel wieder in Betrieb nehmen

SteigerMP

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Hallo,
über die Ostertage bin ich zu Besuch bei meinen Eltern, die vor einigen Wochen/Monaten auf den IP Anschluss Zwangsumgestellt wurden. Seitdem funktionierte ihre Hofklingel nicht mehr. Das Ding war wie ein Telefon an einer kleinen ISDN Telefonanlage angeschlossen und klingelte wenn jemand angerufen hatte. Nun geht es nicht mehr da die Klingel vermutlich nicht mehr genug Strom bekommt. Meine Eltern hätten das Ding gerne wieder.

Nun haben sie eine neue(re) Fritzbox der 7er Reihe im Betrieb. Ich hatte die losen Kabel der Postklingel an einen TAE Stecker geklemmt und an den dazugehörigen Port der Fritzbox angeschlossen. Die Klingel springt sogar ganz kurz, recht leise an wenn jemand anruft.

Ich habe mich etwas schlau gemacht aber nichts gefunden, womit ich etwas anfangen kann. Keine Ahnung ob die Bezeichnung stimmt aber es könnte sich um eine Post WK 971 Klingel handeln die identisch zu dieser Klingel aussieht. Da ist die Rede von 230V. Die Post Klingel meiner Eltern besitzt aber keinen Stromanschluss. Die Firma STS bietet auch solch ein ähnliches Gerät an, welches einen integrierten ASR(?) besitzt welcher wohl für den Strom zuständig ist.
Die Klingel von STS wird von der linken Schraubleiste mit Strom versorgt und von der rechten Seite kommen die Telefonkabel.

Wie auf den Bildern im Anhang zu sehen ist, laufen von einandergetrennte Kabel in das Innere der Post Klingel, die scheinbar doppelt aufgelegt sind auf Klemme 1 und 2. Ich konnte es nicht genau herausfinden da alles sehr eng beisammen lag in dem Gehäuse und die Leiter etwas klein war. Ich hatte mit einem Stromdetektor "gemessen", keines der beiden Kabel liefert Strom.

Mir stellt sich jetzt die Frage, lässt sich die Klingel irgendwie möglichst einfach wieder an dem IP Anschluss betreiben?
Ich ahne fast nein da die Post Klingel keinen Stromanschluss besitzt und auch nicht mit Strom versorgt werden kann?
 

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Du könntest mit einem Multimeter nachsehen, ob an den beiden Kabeln Spannung anliegt (deiner Schilderung nach scheint das ja der Fall zu sein) wenn das Telefon klingelt. Wenn ja, reicht es vielleicht für eine Relaisschaltung. Die Frage ist bloß, ob du in Sachen Elektrik erfahren genug bist um so eine Schaltung zu realisieren.

Nachtrag:
Dein Problem dürfte identisch sein mit dem das hier beschrieben wird:

https://telekomhilft.telekom.de/t5/Geraete-Zubehoer/Externe-Zusatzklingel/td-p/2398068

Der dort erwähnte Außenwecker WK973 wäre, wenn ich das richtig sehe, bei Mindfactory erhältlich:

https://www.mindfactory.de/product_info.php/STS-Aussenwecker-WK-973-ASR-integriert_1158511.html

Eine andere Quelle habe ich gerade nicht auf Lager. Allerdings dürfte das die einzige Lösung sein, bei der du nicht groß basteln mußt.
 
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Fritzbox liefert dafür nicht genug Spannung im Gegensatz zu alten Telekom/Postanlagen ;) Daher ist es auch so leise.
Was du da jetzt dazwischen schalten müsstest, kann ich dir leider aber auch nicht sagen. Wäre sicherlich bisschen Frickelei, weswegen ich eher einen Neukauf anraten würde (außer du weißt, was du machst^^)
 
Wecker (Klingel) normaler analoger Telefone werden üblicherweise mit Rufstrom 60 Volt/25 Hz betrieben. Das gilt nur für Telefone, die direkt mit der Ortsvermittlungsstelle (OVSt) verbunden sind und von dort mit Strom versorgt werden (Zentralspeisung).

Im Beitrag angemerkt ist, der Wecker werde durch eine ISDN-Anlage angesteuert. ISDN-Anlagen werden nicht zentral mit Strom versorgt, sondern benötigen eine eigene Stromversorgung (Netzteil 240V AC => ca. 12-24V DC). Da bei ISDN-Verbindungen kein Rufstrom 60 Volt/25 Hz über die Telefon-ISDN-Leitung gesendet wird, muss der Rufstrom in der ISDN-Anlage separat erzeugt werden.

Da der Außenwecker bisher über die ISDN-Anlage funktioniert habe, sollte man in der ISDN-Anlage zunächst einmal das Relais (Stromlaufplan lesen) ausfindig machen, das den Rufstrom an den Wecker durchschaltet.

Wenn Relais und Wecker noch funktionieren, kann man überlegen, wie das Relais über die neue IP-Telefon-Anlage angesteuert werden könnte.
 
@ThanRo: Genau die Klingel von STS meine ich. Ich hatte an den Klemmen gemessen, bin aber nicht sonderlich begabt im Umgang mit einem Multimeter. Daher hatte ich die Info weggelassen. Das Multimeter war auf 200V (?) Gleichstrom gestellt und zeigte an Klemme 1 und 2 "25" an.

@Cardhu: Leider weiß ich nicht so recht was ich mache. :) Bzw. fehlt mir ein Anhaltspunkt.


Das Problem ist ja die Stromversorgung. Die Klingel sitzt an einer recht blöden Stelle der Hauswand. Dahin bekomme ich keinen Strom. Ich denke dafür müsste ein Loch in die Hauswand sowie mehrere Meter Stromkabel. Das müsste in jedem Fall ein Fachmann machen. Ein Netzteil bekomme ich vermutlich nicht in 10-20m Länge so dass ich das Kabel irgendwo durchtrenne und an der Wand entlang lege.

Besteht denn die Möglichkeit, dass ich auf das vorhandene Telefonkabel Strom lege? Beispielsweise eine Art Netzteil das ich zwischen den FON1 Port und das Kabel/TAE Stecker der Klingel platziere?

jesnwalter: Interessanter Ansatz. Soweit ich weiß lässt sich an die Fritzbox(en) eine ISDN Anlage anschließen. Die alte ISDN Anlage besitzt auch ein eigenes Netzteil und wurde noch nicht gelöscht. Theoretisch müsste ich doch nur wieder die Klingel an die ISDN Anlage stecken, so konfigurieren dass die Anlage klingelt wenn die anderen Telefone an der Fritzbox klingeln und dann sollte die Klingel wieder funktionieren. Oder sind Relais wählerisch und reagieren evtl. nicht?
@
 
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Der Ansatz mit dem Anschluß der ISDN-Anlage an die Fritzbox könnte funktionieren.

Wenn am Relais genügend Spannung anliegt wird es auch schalten. Wenn man die ISDN-Anlage an die Fritzbox angeschlossen kriegt (so, daß ein ISDN-Telefon klingeln würde) dann sollte auch der Außenwecker wieder funktionieren.

Ansonsten würde noch der Weg bleiben das Relais in der ISDN-Anlage ausfindig zu machen und direkt darüber zu schalten. Da bräuchtest du dann allerdings vermutlich jemanden vor Ort der ein Relais erkennt wenn er eins sieht UND noch weiß, wie man das Teil richtig anschließt...

"Besteht denn die Möglichkeit, dass ich auf das vorhandene Telefonkabel Strom lege? Beispielsweise eine Art Netzteil das ich zwischen den FON1 Port und das Kabel/TAE Stecker der Klingel platziere?"

Das würde ich an deiner Stelle schnell vergessen. Du müßtest nämlich auf jeden Fall dafür sorgen, daß es von diesem Netzteil keinen Stromfluß zur Fritzbox gibt, weil die dir das mit ziemlicher Sicherheit sehr übel nehmen würde. Um genau so etwas sicher zu stellen sind ja Relais unter anderem da.
 
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Prinzipiell kann der Wecker (Klingel gibt es am Fahrrad) über einen Wechselstromtransformator (primär 240V/sekundär > 48V, 25 Hz beachten) angesteuert werden, wenn es ein Wechselstromwecker ist. Direkt in die a/b-Analog-Telefonleitung darf der Wecker nicht eingeschleift werden, da die Dämpfungsmaße für das Telefongespräch negativ beeinflusst werden. Der Wecker sollte über ein Relais angesteuert werden.

Analoge Telefone haben einen W2-Anschluss (2. Wecker), der den Rufstrom an den 2. Wecker weiterleitet, solange der Handapparat (Hörer) nicht abgehoben ist. Dieser W2-Anschluss muss zur Telefondose geschaltet sein. Über einen speziellen Stecker an der TAE-Dose kann dann ein elektronischer Schalter über ein Relais den Rufstrom für den 2. Wecker schalten.
 
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Danke schon mal für eure hilfreichen, wenn auch für mich nicht ganz nachvollziehbaren Antworten! :)
Schade dass es nciht mit einer Zwischeneinspeisung funktioniert. Dann werde ich morgen erst einmal versuchen die Klingel wieder an die ISDN Anlage anzuschließen welche dann an die Fritzbox angeschlossen wird.

Sollte das nicht funktionieren, werde ich erst einmal fragen wie viel der Spaß meinen Eltern wert ist. In jedem Fall müsste ja ein Fachmann ran, der ein Stromkabel zur Klingel verlegen kann. Mit Reails kenne ich mich ja auch nicht aus.

Eine TAE Dose gibt es eigentlich nicht mehr. Lediglich die Fritzbox hängt an einer TAE Dose.

@Cardhu: Die Klingel besitzt glaube ich keinen Stromanschluss und damit ist auch keine Stromquelle vorhanden. Ich meine es ist eine Fritzbox 7390 oder eine 7490.
 
Nach der IP-Umstellung sollen lt. Anleitung (kann ich nicht prüfen) an der Fritzbox alle ISDN-Geräte am S0-Bus weiter funktionieren. Die ISDN-Telefone werden dann über den S0-Bus angeschlossen.

Wenn es keine ISDN-Nebenstellenanlage, sondern ein einfacher ISDN-Anschluss-Set ist, an dem nur ein Hauptapparat angeschlossen war, dann ist das Schalten eines Relais auf dem S0-Bus unwahrscheinlich.

Sollte es sich um eine ISDN-Nebenstellenanlage handeln, die mehrere Nebenstellen bedient, müsste man in der Bedienungsanleitung nachschauen, ob das Rufstrom-Relais eineŕ Nebenstelle auf dem S0-Bus zugeordnet werden kann (interne Programmierung).

Aus meiner Sicht funktioniert die Verbindung Fritzbox-S0-Bus => a/b-Eingang-ISDN-Anlage nicht. Es funktioniert nur IP-Anschluss ==> Fritzbox-ISDN-S0 ==> ISDN-Telefon-S0.
 
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Die alte vorhandene ISDN-Anlage könnte man doch an der Fritzbox wieder anschließen. Dann hätte man die Postklingel doch auch wieder in Betrieb? Vermutlich muss ein Telefon an der alten ISDN-Anlage angeschlossen blieben wg. des Weckerausgangs für die Postklingel.
 
Eine ISDN-Verbindung wird über TAE-Dose-->Splitter-->NTBA-->S0-Bus hergestellt.

Bei IP-Telefonie entfallen Splitter und NTBA. Eine Fritzbox liefert nicht das Eingangssignal für eine ISDN-TK-Anlage, sondern stellt nur den Ausgangs-S0-Bus für den Anschluss der Endgeräte bereit.

Eine Verbindung der drei Netzbestandteile Fritzbox-->ISDN-TK-Anlage-->ISDN-Telefone über den S0-Bus funktioniert nicht.

Eine ISDN-TK-Anlage kann man nur an eine IP-TK-Anlage anschließen, wenn die ISDN-TK-Anlage einen SIP-TK-Anlagen-Anschluss besitzt. Das kann nachgerüstet werden mit Hilfe eines Media Gateways (https://www.deutsche-telefon.de/sip-trunking/media-gateways.html).

Wenn man an der Fritzbox analoge Telefone mit Außenwecker betreiben möchte, benötigt man einen Rufstrom > 48V/AC 25-50 Hz. Die Fritzbox liefert dieses Signal nicht in der erforderlichen Stärke. Ausweg: WK 971 mit 230V-Anschluss ( http://www.ze-kom.de/pdf/Zusatzeinr...E4te%20f%FCr%20Aussenanwendungen/WK%20971.pdf ) .

Ist ein 230V-Anschluss aus baulichen Gründen nicht möglich, kann der Außenwecker direkt über eine Kombination La/Lb-->Trennverstärker-->Relais-->Trafo-->Außenwecker angesprochen werden. Mit Lötkenntnissen bietet sich als Trafo zum ersten Ausprobieren ein solches Modell an: https://www.ebay.de/itm/Spitznagel-...276753?hash=item33e4f02a11:g:H1QAAOSwVWFaqsFt .
Man muss dann zum Erreichen der 48V AC die beiden 24V/AC-Anschlüsse in Reihe schalten.
 
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Da hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen:

jesnwalter schrieb:
Eine Verbindung der drei Netzbestandteile Fritzbox-->ISDN-TK-Anlage-->ISDN-Telefone über den S0-Bus funktioniert nicht.

Das gilt für den ISDN-Anlagenanschluss.

Anlagen für den Mehrgeräteanschluss (der "normale" ISDN-Anschluss mit 2 Leitungen) kann Problemlos an dem internen S0-Bus der Router betreiben werden. Die ISDN-Telefone am internen S0-Bus der TK-Anlage funktionieren auch weiterhin.

Sofern der Router dies unterstützt (wie zB Fritzboxen) kann auch ein zusätzlicher SIP-Anschluss an die TK-Anlage weitergereicht werden, die SIP-Gateway Funktion ist hier integriert.
Dabei ist zu bedenken, dass der interne S0-Bus des Routers auf 2 Leitungen beschränkt ist.
 
Hallo zusammen, es hat tatsächlich funktioniert. Die Klingel läuft wieder. :) Ich hatte die alte TK Anlage (irgendeine Eumex/Funkwerk dessen genaue Bezeichnung ich nicht mehr lesen konnte) an den S0 der Fritzbox angeschlossen -> in der Fritzbox den S0 Port als Telefonanlage konfiguriert -> an den alten Port der TK Anlage die Klingel wieder angeschlossen. Nun klingelt sie wieder wenn jemand anruft.

Das Problem an der Sache, nun läuft es aber wie lange noch? Die TK Anlage muss min. 10 Jahre alt sein. Innendrinnen klappert es bereits da vermutlich über die Jahre Hausputz in die Schlitze kam. Dazu kann ich nicht auf das Ding mit einem PC zugreifen. Ich weiß nicht wie und das Kennwort kennt auch niemand mehr. Ich hatte das Ding kurz aufgeschraubt, sah aber nur eine Platine, nichts was sich irgendwie rauslösen lässt in Form eines Relais.
Gibt es eine fertige Lösung zu kaufen, vielleicht nicht direkt in Form einer TK Anlage? Ich weiß eh nicht warum sich meine Eltern für ihre 2 Telefone damals einen ISDN Anschluss mit TK Anlage andrehen lassen haben. Solch eine TK Anlage kostet ja auch einiges.
Die Variante neue Klingel wollen meine Eltern nicht. Das Verlegen eines Stromkabels zur Außenklingel wird laut Schätzung meines Vaters sehr teuer.
 
Die Teile halten ewig, würde ich mir wirklich absolut garkeine Gedanken drüber machen. Vllt mal die Urururenkel... nachdem das Haus abgerissen wurde :D
10 Jahre sind für so Dinger genau 0 Komma garnichts.
Je nach TK kannst über ein (altes) Windows System drauf zugreifen oder es wird eh über in dem Fall die Fritzbox geregelt

Fertige Lösung gibt es ganz bestimmt, wo einfach alles an die Fritzbox angeschlossen wird :) Würd ich mir aber erst drum Gedanken machen nach dem 3. Weltkrieg oder falls es warum auch immer ausfallen sollte.
 
Erfahrungsgemäß halten diese alten Telefonanlagen ewig. Von alleine gehen die im Normalfall gar nicht kaputt.

Sollte der Fall tatsächlich irgendwann einmal eintreten (was ich für eher unwahrscheinlich halte) kannst du dir immer noch eine gebrauchte ISDN-Telefonanlage holen. So teuer sind die nicht da ISDN ohnehin am aussterben ist.
 
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