In einen sauren Apfel muss man letztendlich beiĂen bzw. man kann gar nicht alle sauren Ăpfel aussortieren. Ăffentliche IP? Kann getracked werden. Dann nimmt man eben ein VPN. Ok, der VPN-Anbieter kann ebenso tracken. Anderer DNS? Ok, dann tracked eben der. Und wenn alle Stricken reiĂen tracked die angesurfte Seite bzw. die Werbeplugins darauf eben direkt, mittels Browser Agent und was sie sonst noch so an Infos bekommt, Cookies, etc. Also Werbeblocker, Trackerschutz, anonymer Browser Agent. Gegebenfalls im Browser sogar noch ein Plugin mit SkriptBlocker, bei dem man dann stĂ€ndig Skripte freigeben muss, weil die Seiten nicht richtig laden - aber eben auch weniger Unfug treiben können.
Puh, noch was vergessen? Ach so, ja, natĂŒrlich keine aktiven Logins bei Facebook, google und Co. Das ganze dann noch bitte auf jedem genutzten EndgerĂ€t - so es denn möglich ist - und durch den ganze Stress hat man etliche graue Haare mehr
Es ist nun mal so, dass es absolute AnonymitĂ€t in der Form im Internet nicht gibt. NatĂŒrlich ist das Sammeln
aller privaten Daten grundsĂ€tzlich schlecht. Je mehr Parteien man dabei aber involviert - DNS, VPN, what ever, umso gröĂer wird das Datenproblem. Gerade was den ISP angeht muss man eben bedenken, dass dieser in der Theorie alles abfangen kann, auch wenn man einen anderen DNS verwendet. Deswegen halte ich die Nutzung des ISP-DNS noch fĂŒr vergleichsweise unkritisch - zumindest besser als bei einem beliebigen anderen public DNS, ĂŒber den man gar nicht weiĂ was der mit seinen neu gewonnenen Informationen so anstellt.
In Bezug auf die Umgehung etwaiger nationaler DNS-Sperren kann ich es daher nachvollziehen, wenn man einen alternativen DNS wÀhlt, nicht aber, weil man dem Provider nicht vertraut. Am Ende ist es nÀmlich so: Datenkraken wie google heuern nur die Besten der Besten an und im Zweifelsfalle sind die schlauer als der Nutzer, der zB seine Cookie-Einstellungen nicht im Blick hat oder den Standard Browseragent mit zahlreichen eindeutigen Systemmerkmalen nutzt oder was auch immer die schlauen Köpfe aus den Unmengen an Big Data herauslesen können. Solange man sich "nur" um personalisierte Werbung Sorgen macht, ist das in meinen Augen einerlei. Im Zweifelsfalle pihole, Adguard nutzen.
Unter Strich ist DNS eben nur
ein Pfeil im Köcher der Datensammler, tendenziell aber einer mit einer etwas stumpferen Spitze. Um alle Pfeile abzustumpfen, muss man schon ziemlichen Aufwand betreiben und kann sich am Ende doch nicht sicher sein, alle erwischt zu haben